Begriffe und ihre Auslegung

Hi,

Gerh. Ritter über den Begriff der Macht: „Dies ist das dämonische Wesen der Macht (…) Wer Macht besitzt ist von ihr besessen.“ („Die Dämonen der Macht“, 1947).

Wer sich jetzt ganz genau nach dieser (übrigens auch im Kröner) stehenden Definition richtet, wird alle anderen ablehnen, sofern er glaubt, 100% recht zu haben, mit dem Hinweis, wie es auch bei Religion bekannt ist: „Das steht’s geschrieben!“ Das heißt, das musst du genauso GLAUBEN.

Nietzsche hat sein leben Lang versucht, den Pessimismus seines „einzigen Lehrers“, den er aber auch nur eine Zeit lang akzeptieren konnte, nämlich Schopenhauer, zu überwinden. Nietzsche wollte gegenüber seinem einstigen Vorbild, ein Optimist sein, mit seiner Philosophie des „Willen zur Macht“. Aber dieser Optimismus, an dem sich Nietzsche lebenslang abgearbeitet hat, ist ihm meiner Auffassung nach nicht recht gelungen, wenn man an Vergleiche wie „die blonde Bestie“ und ähnliches denkt.

Ich glaube, man hat als Philosophierender das Recht, die Begriff in EIGENER WEISE ZU INTERPRETIEREN BZW: ZU VERWENDEN, und nicht philisterhaft sich nach dem zu richten, was da „geschrieben steht“.

Für mich ist die Macht im Gegensatz zum obigen Zitat von Gerh. Ritter eine positive Auslegung. Ich sehe Macht als das Positivste überhaupt an, sofern sie sich mit der SELBSTERKENNTNIS im Sinne des Sokrates
verbindet.

Auch Schelling und Hegel bzw. Whiteheads Kosmologie wäre die gegensätzliche Begriffsauslegung von Macht zur der Ritters, wie vor zitiert.

Es geht also um die freie kreative Auslegung der Begriffe, denn die Sprache soll meiner Meinung nach ja auch authentisch zu dem passen, was ein Philosoph als frei denkender Geist ausdrücken „will“!

Wer diskutiert mit???

Ich werde das weiter beobachten, ziehe mich aber als Schreiber zurück, denn ich denke, es sollen jetzt auch mal ANDERE ihre Ideen zum Ausdruck bringen.

Gruß
C.

Ein Bedürfnis nach der Kraft ist jedenfalls da
Hallo Claus,

wir könnten dem Wort dienen, das auch die Tat ist. Aber es ist kaum zu fassen, es wäre denn spontan und emotional. Worte und Begriffe zu stammeln, ist in der Menschennatur angelegt. Doch sollten wir uns dabei bewusst werden, dass der Geist auf das Gute hinstrebt, somit werden wir voraussetzen, dass wir vom Guten reden, wenn wir nicht wissen, von was wir reden. Darauf sollten wir vertrauen und also jedem Satz, den wir nicht zu Ende gesagt haben, die Richtung zum Guten hin geben. Denn mit unserem Stammeln, mit unseren Fähigkeiten und unserer Philosophie haben wir eine Kraft. Sie könnte nützen.

Gruss
Mike

Hi,

Ich glaube, man hat als Philosophierender das Recht, die
Begriff in EIGENER WEISE ZU INTERPRETIEREN BZW: ZU VERWENDEN,
und nicht philisterhaft sich nach dem zu richten, was da
„geschrieben steht“.

http://www.yolanthe.de/stories/bichsel01.htm

Ich werde das weiter beobachten, ziehe mich aber als Schreiber
zurück,

:wink:)

denn ich denke, es sollen jetzt auch mal ANDERE ihre
Ideen zum Ausdruck bringen.

Du scheinst dir nicht im Klaren zu sein,
dass es hier Leute gibt, die das schon seit
Jahren tun und irgendwann ist es selbst dem
Geduldigsten zuviel, bei jeder stereotypischen
Frage die entsprechende Gebetsmühle anzukurbeln.

Gruß
C.