Hallo,
nun ja Egozentrik passt hier ganz gut wie ich finde im Gegensatz zum Egoismus. Egozentrik beschreibt vor allem eine Unfähigkeit sich in andere hinein zu versetzen. Hier wird man natürlich bei allen fündig, die zum Kind geforscht haben hier zu nennen vor allem Piaget. Eng damit verbunden natürlich auch der Begriff der Intoleranz. Im Gegensatz dazu ist es dem Egoisten u.U. durchaus möglich die Sichtweisen anderer zu sehen, es ist ihm nur egal. Andere in ihrer Sichtweise nicht zu akzeptieren hängt beim Egozentriker mit einem nicht Können zusammen, beim Egoisten mit einem nicht Wollen, meist um eigene Vorteile zu sichern. Das eine ginge dann auch mit einer Art Realitätsverlst einher, das andere wäre mehr oder weniger rational kalkulierte Vorteilssuche.
Beide Vertreter, sowohl der Egozentriker, wie auch der Egoist können dabei auch Züge des Narzissten (übertriebene Selbstverliebtheit) aufweisen um einen weiteren Begriff einzubringen. Der Narzisst benötigt dabei vereinfacht gesagt eine übertriebene Selbstliebe womöglich um eine tief gefühlte Unsicherheit auszugleichen. Der Intolerante könnte demnach auch ein Unsicherer sein, der sich selbst überhöhen muss (Narzissmus) und gleichzeitig anndere abwerten um seine Unsicherheit auszugleichen.
Anders als beim kindlichen Egozentrismus, der sich wohl daraus ergibt, dass es noch nicht gelernt hat andere Perspektiven wahrzunhmen, könnte es sich bei einem erwachsenen Egozentriker auch um einen unsicheren Menschen handeln.
Im Bereich von Kultur und Gesellschaft existiert übrigens analog dazu der Begriff des Ethnozentrismus, wo die eigene Kultur, Nation, Religion oder Rasse für maßgbend gehalten wird.
Hoffe ich konnte ein wenig helfen.
Nachfragen sind willkommen!
Gruß