Behinderte Kinder werden zu Jugendlichen

Hallo liebe Community,

ich habe selbst einen behinderten kleinen Bruder(Körperlich und Geistig), der allerdings nicht im Rollstuhl sitzt, sondern quietschfidel ist. Also, wenn dazu fragen sind, könnt ihr mich gerne fragen, aber ich wollte es jetzt nicht allgemein so breittreten.

Nun habe ich mir überlegt, wie das wird, wenn mein Bruder in die Pubatät kommt… wie erklärt man einem geistig gehinderten Kind bzw. Jugendlichen die Sexualität? Wird dann alles noch schwieriger? Erstrecht eben, weil er nicht im Rollstuhl sitzt, weil (fast) jeder mittlerweile Verständnis für Rollstuhlkinder hat, aber bedeutend weniger Menschen etwas mit anderen Behinderungen anfangen können… Was meint ihr? Habt ihr in dieser Richtung bereits Erfahrungen gesammelt?

Vielen Dank für eure Antworten =)

Lg, Samilein

Hallo,

wie alt ist denn dein Bruder jetzt?
Ich habe selber mit behinderten Kindern/Jugendlichen zu tun (körperlich und/oder geistig behindert, teilweise psychisch krank, niemand im Rollstuhl) und zum Glück (?) nicht die Aufgabe, ihnen die Sexualität zu erklären.
Aber eines weiß ich: sorgt fühzeitig dafür, daß er „Befriedigung“ erfährt. Damit meine ich, daß er, wenn er die Sexualität entdeckt, diese nicht als ausschließliches Mittel zur Befriedigung/Beglückung sieht.
Das habe ich oft genug erlebt: die Buben (Mädchen auch, aber da ist es ein bißchen anders) entdecken die Selbstbefriedigung und können nicht davon ablassen, da sie nichts anderes „kennen“, um sich glücklich zu machen.
Ich weiß, ich hab mich nicht ganz klar ausgedrückt, aber hoffentlich verstehst du trotzdem, was ich meine.
Und ich hoffe, andere können dir noch bei deinem eigentlichen Anliegen weiterhelfen!

Schöne Grüße,
Corinna

Hallo Corinna
Selbstbefriedigung entdecken Kinder, behindert oder nicht, doch schon viel früher.
Je nach der Art der Behinderung werden andere Schwerpunkte gesetzt und vieles, was wir vernünftig ausfiltern einfach übergangen (so kommt es dann unter Umständen zur Selbstbefriedigung in Gegenwart von Pflegern etc).
Ganz wichtig finde ich aber auch die Frage, wie sehr er behindert ist in seinem Verständnis der Welt und auch nicht ganz unwichtig, auf welche Art er körperlich beeinträchtigt ist.
Am Ende steht die Frage ob er eine Beziehung mit befriedigender Sexualität führen kann.
Die pauschale Antwort, ihm zu erklären, langsam Stück für Stück was mit ihm vorgeht und auf ein Feetback zu warten ist an der Stelle einfach zu dünn.
Findet
Susanne

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Sexualerziehung und Behinderung
Moin,

Nun habe ich mir überlegt, wie das wird, wenn mein Bruder in
die Pubatät kommt… wie erklärt man einem geistig gehinderten
Kind bzw. Jugendlichen die Sexualität?

Ein paar Hinweise findest du hier:
http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=1030
Aber eigentlich sollte Sexualerziehung/Aufklärungsunterricht an seiner Schule stattfindet. Passiert das denn nicht?

Wird dann alles noch
schwieriger?

Was alles?
Was konkret sind denn deine Sorgen?

Gruß
Marion

Selbstbefriedigung entdecken Kinder, behindert oder nicht,
doch schon viel früher.

Klar, aber so wie ich das bis jetzt erlebt habe, wird sie erstmal nur entdeckt und findet nicht ständig statt. Das kommt dann erst mit der (Vor-) Pubertät.

Ganz wichtig finde ich aber auch die Frage, wie sehr er
behindert ist in seinem Verständnis der Welt und auch nicht
ganz unwichtig, auf welche Art er körperlich beeinträchtigt
ist.

Sehe ich genauso.

Am Ende steht die Frage ob er eine Beziehung mit
befriedigender Sexualität führen kann.

Wieder Zustimmung.

Die pauschale Antwort, ihm zu erklären, langsam Stück für
Stück was mit ihm vorgeht und auf ein Feetback zu warten ist
an der Stelle einfach zu dünn.

Das war auch nicht meine Antwort. Meine Antwort hatte einen ganz anderen Kern, den ich, wie ich gerade beim Lesen meines Artikels festgestellt habe, wohl nicht so gut rübergebracht habe. Es ging mir in erster Linie darum, daß die Sexualität nicht als einziges Befriedigungsmittel übrigbleiben sollte.

Beste Grüße

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