Behinderung. Ein Grund zum auswandern?

…und sie kennen den Feind nicht…

Die „Pakis“ haben denen bestimmt nichts getan und sind auch nicht zu nahe gekommen.

Der Sinn und Unsinn von Vorurteilen gegenüber andersartigen erschließt sich mir nicht.

In den USA laufen auch die Zipfelmützenmänner rum und es gibt jede Menge Bürgerwehren gegen Juden, Schwarze, Schwule und Marsmenschen.

hi elke

etwas diskriminierung werde ich wohl überall auf der welt erfahren.

der deutsche ist allerdings besonders schlimm.

meine entscheidung auszuwandern steht fest, aufgrund finanzieller probleme werde ich diesen schritt lediglich nach hinten verschieben.

außerdem liebe ich die herausforderung :smile:

gruß thorsten

Hallo Thorsten,

der deutsche ist allerdings besonders schlimm.

Für mich klingt diese Verallgemeinerung genauso wie: „Alle Behinderten sind doof.“

meine entscheidung auszuwandern steht fest, aufgrund
finanzieller probleme werde ich diesen schritt lediglich nach
hinten verschieben.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du nicht enttäuscht wirst, wenn du merkst, dass auch Nachbars Garten nicht mehr süßer sind, wenn man selbst beim Nachbarn wohnt.

Gruß
Elke

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Hallo elke

Für mich klingt diese Verallgemeinerung genauso wie: „Alle
Behinderten sind doof.“

leider erfahre ich das bald täglich

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du nicht enttäuscht
wirst, wenn du merkst, dass auch Nachbars Garten nicht mehr
süßer sind, wenn man selbst beim Nachbarn wohnt.

dankeschön, wie gesagt, ich liebe die hrausforderung, und freue mich schon darauf, in einem anderen land meinen stachel auszufahren.

gruß thorsten

Hallo,

Ich frage gerne, ob ein Dr. Stephen Hawking in ein Heim
gesperrt würde… Immerhin sitzt der seit seinem 26.
Lebensjahr im Rollstuhl.

Dr. Hawking hätte man bei uns schon mit 26 „ausgesondert“ oder bei den ersten Anzeichen seiner Krankheit schon viel früher, womit er gar nicht erst die Chance gehabt hätte ein berühmter Physiker zu werden.

Das ist doch auch das Drama von anderen Behinderten. Statt ihnen die Möglichkeit zu geben, den normalen Bildungsgang in Gesellschaft gleichaltriger zu durchlaufen, kommen sie in ein Heim und erlernen dort allenfalls Körbe flechten!

Dabei hat man bei Pilotprojekten festgestellt, daß die sog. normalen Kinder, sich schnell an die Anwesenheit des Behinderten gewöhnen und dann ganz unbefangen mit ihnen umgehen. Es sind die Eltern der sog. normalen Kinder, die gegen die Integration der Behinderten Sturm laufen, nicht die Kinder. Siehe hierzu auch die Waldorfschulen, die Behinderte aufnehmen.

Bei normalem Umgang ist der Behinderte auf Grund der üblichen Herausforderungen auch fähig weit mehr zu lernen als ihm sonst möglich wäre. Das gilt nicht nur für die körperlich Behinderten, sondern auch für jene die geistige Probleme haben.

Gruß,
Cantate

Naja, die Waldorfschulen haben dafür dann andere massive Defizite. Prinzipiell ist das System nicht schlecht, in Kombination mit den teilweise etwas „weltfremden“ Eltern ergeben sich den Kindern dann andere Probleme im alltäglichen Leben.

Gruß
Kuddenberg

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Guten Tag,

Naja, die Waldorfschulen haben dafür dann andere massive
Defizite. Prinzipiell ist das System nicht schlecht, in
Kombination mit den teilweise etwas „weltfremden“ Eltern
ergeben sich den Kindern dann andere Probleme im :alltäglichen Leben.

Ja, das stimmt leider. Doch kann man die Schulen auch nutzen, ohne sich gleich ganz dem ganzen Steinerschen Gedankengut zu verschreiben.

Herzlicher Gruß,
Cantate

Es stimmt zwar, dass man in Deutschland oft mit Behinderungen nicht gut umgeht, und ich behaupte, es gibt „anerkannte Behinderungen“ wie Gliedmasse ab, Rollstuhl, blind usw. und leider eben auch „nicht anerkannte“, weil sie oft nicht als solche erkannt werden oder für manche wohl „lustig“ aussehen.
Ich habe „morbus bechterw“, also Versteifung und Verkrümmung der Wirbelsäule, aber ICH kann damit umgehen, muss ja schließlich damit leben.
Wenn andere das nicht können - IHR Pech!
Ich habe das erforderliche Selbstbewußtsein und kann nur jedem raten, es sich zuzulegen, dann geht vieles leichter!
Behinderte wollen ja meist auch nicht bedauert werden, sondern nur akzeptiert!
Und: Idioten gibt es überall!
Selbst ich fand übers Netz eine super Frau, die mich liebt, was will man mehr?
Auswandern würde ich nie, vor was soll man denn weglaufen?

Diethelm

Hallo Diethelm,

richtig, Leute mit offensichtlicher Behinderung werden seltener „angespuckt“.
Mit meinem Selbstbewusstsein habe ich auch keine Probleme.
Nach 14 Jahren habe ich aber einfach keine Lust mehr, mich von dem voreiligen Deutschen noch weiterhin diskriminieren zu lassen.

Gruß Thorsten

Hallo Thorsten,

darf ich dir nochmal antworten?
Du erwartest unheimlich viel von deinen Mitmenschen. Ich war eine Zeitlang Mitglied in einer Vereinigung, wo sich Behinderte (aller Arten) mit Nichtbehinderten trafen, wir gingen zusammen auf Ausflüge, hatten gemeinsame Abende usw. Ich war auch über eine gewisse Zeit in einem Krankenhaus tätig. Ich schreibe das nur, um zu zeigen, das ich nicht total isoliert von Behinderten gelebt habe/lebe. Aber deine Art der Behinderung ist mir fremd. Ich wusste bis zu deinem Posting nicht, dass es eine Behinderung gibt, die für Fremde aussieht, als sei derjenige betrunken.* Du erwartest aber, dass jeder sofort den Unterschied kennt oder dass jeder, der einem Betrunkenen begegnet (was durchaus unangenehme Folgen haben kann) erstmal davon ausgeht, dass der ja vielleicht behindert und nicht betrunken ist. Wenn man schon viele negative Erfahrungen mit Betrunkenen gemacht hat, fällt das schwer.

Gruß
Elke

*mir sind durchaus Fälle bekannt, wo Behinderte behandelt wurden, als seien sie „doof“, also von herablassend, wie kleine Kinder usw., nur weil sie körperliche Gebrechen haben - das ist aber eine andere Kategorie

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Hallo Thorsten,

ich denke, dass du dir ganz schön etwas vormachst und dir selbst einiges in die Tasche lügst bzw. versuchst schönzureden.

Da mein Onkel bei Amsterdam wohnt, und die
Niederländer bekannt für ihr Geschick im Umgang mit
Behinderten sind, möchte ich wohl dorthin. Gibt es irgend
welche Gründe, die dagegen sprechen?

Viele Niederländer haben gegen Deutsche massive Vorurteile und rümpfen schon die Nase, nur weil jemand aus dem Nachbarland kommt. Wenn ein solcher Deutscher dann auch noch wirkt wie ein Betrunkener, dann glaubst du doch nicht im Ernst, dass du dann auf Verständnis, Toleranz und Nächstenliebe stößt und der Einheimische von der Straße sich erst einmal lang und breit mit deiner Lebensgeschichte auseinandersetzt. Da wirst du in den Niederlanden noch weniger auf Verständnis stoßen als hier, denn zu deiner Behinderung (die auch ein niederländischer Normalbürger gar nicht erkennen kann) kommt noch der „Makel“ hinzu, dass du aus Deutschland bist. Fremdenfeindlichkeit ist bei unseren Nachbarn genauso verbreitet wie hier.
Und ich glaube auch nicht, dass es in irgendwelchen anderen Ländern der westlichen Welt besser oder groß anders ist.

Gruß
ROland

Hallo Thorsten,
ich glaube kaum, dass in anderen Ländern alles viel besser ist als in Deutschland! Da die meisten Länder dieser Welt ärmer sind als wir, haben sie in der Regel viel weniger bis gar keine behindertengerechten Einrichtungen! Glaubst du im Ernst, du findest in Somalia eine rollstuhlgerechte Toilette oder bekommst in Pakistan die Pflegestufe 2?

In den USA habe ich vor 12 Jahren sehr über den kostenlosen Telefon-Dolmetsch-Dinest für Gehörlose gestaunt, gleichzeitig aber auch darüber, dass arme Menschen in den USA keine Krankenversicherung haben und zum Teil wie im Slum leben!

Ich glaube kaum, dass es in anderen Ländern ein derart hohes Blindengeld gibt wie in Deutschland. Zugegeben, dass z. B. Spastiker so etwas gar nicht kriegen, ist sehr ungerecht. Aber in wie vielen Ländern verpflichtet die Bauordnung dazu, in jedem neuen öffentlichen Gebäude eine Rampe einzubauen?
Wo gibt es Niederflurbusse, Induktionsschleifen, Blindenleitsysteme, große Fahrstühle und kostenlosen Begleitservice in Bahnhöfen und Flughäfen in so großer Anzahl wie bei uns?

Ich weiß auch, dass in Hamburg ein Rolli immer noch ein sehr begrenztes Angebot an Ein- und Austseigemöglichkeiten in U- und S-Bahnen hat! Wenn auch noch nicht genug, so hat sich doch vieles in Deutschland in den letzten 30 jahren getan!
Gruß!
Karl

Was noch ein toller Grund für einen Umzug nach NL ist, daß die „Käseköppe“ nahezu immer freundlich und gut gelaunt sind. Nicht so arrogante und besserwisserische Deppen wie die Deutschen. Niederländer sind sehr liberal und offen anderen gegenüber eingestellt. Die gehen das Leben einfach viel lockerer an. Alleine das sollte schon Grund genug sein, wenn überhaupt, dahin zu gehen.

Nicht so arrogante und besserwisserische Deppen wie die
Deutschen.

du kannst doch nicht alle über einen kamm scheren!
das ist ja wie: ‚alle Rollstuhlfahrer sind dumm‘…
greets

pirat

Hallo,

abgesehen von der Verallgemeinerung habe ich inzwischen zwei Bekannte, eine aus Zambia, eine aus Senegal, beide mit einem Holländer verheiratet (also nicht per so anti-Niederländer), die beide Deutschland (zumindest die Rhein-Main-Gegend) den Niederlanden vorziehen. Grund: der Rassismus sei in Deutschland manchmal offen, aber nicht immer da. In den Niederlanden, wenn er da ist (was nicht so selten vorkäme), versteckt und oft perfide.
Und gegenüber Deutschen habe ich dort schon Sachen erlebt, die ich mir gegenüber niemandem erlauben würde.
Zugegeben, das sind Einzelerfahrungen. Aber immer noch besser als plumpe Verallgemeinerungen.

Gruß
Elke

Oah, jetzt kommt de Spruch wieder. „Eyyy, guck Disch ma an, eyyyy“ kenn ich schon aus Talkshows :frowning:

Wenn man gar nichts mehr verallgemeinern darf, dann könnten wir echt alle hier nach Dieter Nuhrs Motto leben „Einfach mal die Fresse halten“. Wenn ich bald sage „Mein Glas ist noch halbvoll“, kommt der nächste um die Ecke und sagt „Naja, Du, das kann man nicht verallgemeinern, es könnte auch halbleer sein, oder wir messen es kurz ab.“ Und das ist genau das, was für die Deutschen sehr toll ist. Da geht denen sofort der Pinn hoch.
Guck Dich doch einfach mal um, sieh Deine Mitmenschen mal an und hör denen mal für 5 Minuten zu, dann weißt Du genau, was ich meine mit den Deppen.

Gruß aus Deppenland,
ein deutscher Depp.