Beichte vor der Eheschließung

Ich und meine Frau werden demnächst Kirchlich heiraten. Unser Pfarrer hat uns empfohlen auch noch zur Beichte zu gehen.

Da ich schon lange nicht mehr beim Beichten war, bin ich mir über den ablauf schon gar nicht mehr so sicher.

Kann mir diesen mal jemand mitteilen.

Dann noch me Frage wegen der Sündenvergebung. Man Zählt ja seine Sünden auf und dann werden diese vergeben. Werde auch diese vergeben die nicht genannt werden.? Es kann ja sein das eine vergessen wurde beim Namen zu nenne??

Es ist durchaus üblich (und eine gute Idee) vor der kirchlichen Hochzeit zu beichten, da die Eheschließung einen biographischen Einschnitt darstellt und es dafür sinnvoll ist, einen persönlichen Rückblick zu machen und das vor Gott zu bringen.

Die Beichte ist in ganz verschiedener Form möglich. Man kann es kurz und knackig halten und dazu in einen Beichtstuhl ans Gitter gehen, dort die wichtigsten Punkte, die einen belasten, „abladen“ und die Lossprechung empfangen. Gerade aber für so eine Beichte vor der Hochzeit könnte es sinnvoller sein, einen Termin mit einem Priester zu vereinbaren und dann Zeit zu haben für ein Beichtgespräch. Das findet dann entweder in einem speziellen Beichtzimmer oder in einem anderen Sprechzimmer statt. In jeder Form ist es eine gültige Beichte und gilt das absolute Beichtgeheimnis.

Die Lossprechung gilt immer für alles. Es geht bei der Beichte nicht darum, pingelig alle Einzelheiten aufzuzählen, sondern in dem Sakrament zählt - ganz wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn - die Haltung. Nur wenn jemand etwas Gravierendes willentlich und bewusst Gott vorenthält, dann hat er es eben Gott vorenthalten. Ansonsten gilt Gottes Vergebung immer dem ganzen Menschen.

Für den Ablauf kann man immer den Priester am Beginn sagen, wenn man lange nicht mehr gebeichtet hat und deswegen Hilfe erbittet. Das ist nicht ungewöhnlich.

Der Ablauf ist im Grunde der, dass ich damit beginne, mir Zeit zur Vorbereitung zu nehmen. Was ist es, das mein Leben und meine Beziehungen behindert, wo ich mich falsch verhalten habe und einen Neuanfang setzen möchte? Dann gehe ich in das Beichtgespräch.

Ich fange die Beichte an indem ich sage: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
Dann sage ich, wann meine letzte Beichte war. Anschließend versuche ich, über meine Sünden zu sprechen. Ich kann dabei an den Priester ansprechen oder aber direkt wie im Gebet Gott ansprechen. Wenn ich fertig bin, kann ich sagen: Dies sind meine Sünden.
Der Priester spricht dann das Gebet zur Lossprechung: „Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenkt er im Sakrament der Buße die Vergebung der Sünden und die Erneuerung der Gemeinschaft mit der Kirche. So spreche ich dich los von deinen Sünden + Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
Der Priester kann mir ein Gebet oder eine gute Tat aufgeben, die ein Zeichen diese Neuanfangs sein sollen.

Hallo,
ich bin überrascht, dass es tatsächlich noch Pfarrer gibt, die diese Empfehlung aussprechen. Find ich gut!

In Der Sündenvergebung geht es nicht um einzelne Taten, sondern um Grundhaltungen, die zu sündigem Verhalten führen. Darum ist es nicht schlimm, wenn du nicht jede einzelne Sünde nennst.
Am Beispiel eines Diebs: Er muss nicht jeden einzelnen Diebstahl aufzählen, sondern es geht darum, das Stehlen generell zu bereuen und abstellen zu wollen.

Deine Frage darfst du aber gerne auch zu Beginn der Beichte stellen oder mit eurem Traupfarrer drüber reden. Da muss man sich nicht für schämen, die Fragen haben viele und es ist vielleicht sogar ein guter Gesprächseinstieg.

Zur Vorbereitung auf die Beichte helfen so genannte „Gewissensspiegel“ oder „Gewissenserforschungen“. Im Gesangbuch findest du welche unter den Nummern 60-67.
Sehr hildreich finde ich die Seiten der Karl-Lesiner-Jugend:
http://www.karl-leisner-jugend.de/Beichte_Hinweise.htm und dann den weiteren Links folgen.

Ich finde es gut, dass du dich auf das „Abenteuer Beichte“ einlässt.

liebe Grüße
Manfred Heitz

Ich und meine Frau werden demnächst Kirchlich heiraten. Unser Pfarrer hat uns empfohlen auch noch zur Beichte zu gehen.
Da ich schon lange nicht mehr beim Beichten war, bin ich mir über den ablauf schon gar nicht mehr so sicher.
Kann mir diesen mal jemand mitteilen.
Dann noch me Frage wegen der Sündenvergebung. Man Zählt ja seine Sünden auf und dann werden diese vergeben. Werde auch diese vergeben die nicht genannt werden.? Es kann ja sein das eine vergessen wurde beim Namen zu nenne??

Hallo!
Also zunächst mal gratualation, dass ihr heiraten wollt.
Zum Ablauf der Beichte:
http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000437.aspx
da is das alles genau erklärt
oder schau mal ins Gotteslob (Gotteslob Nr. 58-66)

Wichtig ist auf jedenfall dass Du deine Sünden bereust / Und wenn Du was vergessen hast, dann gibt es ja sicherlihc nochmals die Möglichkeit, aber da kann dir dein Pfarrer / Kaplan sicherlich weiterhelfen, wie das ist mit „Ich hab meine Sünden vergessen“.
LG
Christoph

Der Ablauf ist sehr einfach, man beginnt mit dem Kreuzzeichen und sagt das Alter, daß man kurz vor der Heirat stehe und daß man nun die Sünden seit der letzten Beichte (gem. Erinnerung) bekennen möchte vor Gott. Was man unabsichtlich vergißt, ist kein Problem. Nur schwere Sünden, die man absichtlich verschweigt, würden die Beichte ungültig machen. Ein möglicher Beichtspiegel ist hier: http://www.padre.at/beichte.htm

Gottes Segen!

Hallo,
Ihr solltet das mit dem Aufzählen der Sünden zur Beichte nicht soo wörtlich nehmen. Ich gestehe, dass ich seit Jahrzehnten nicht mehr gebeichtet habe.
Warum setzt Ihr Euch nicht mal in Ruhe allein in eine Kirche und denkt mal über Eure Ehe und Eure Sünden nach. Sprecht mit Gott darüber. Er wird Euch zuhören.
Mir hat das immer gut getan und ich bin jetzt seit über 23 Jahren verheiratet!
Grüße
Raimund