Es ist durchaus üblich (und eine gute Idee) vor der kirchlichen Hochzeit zu beichten, da die Eheschließung einen biographischen Einschnitt darstellt und es dafür sinnvoll ist, einen persönlichen Rückblick zu machen und das vor Gott zu bringen.
Die Beichte ist in ganz verschiedener Form möglich. Man kann es kurz und knackig halten und dazu in einen Beichtstuhl ans Gitter gehen, dort die wichtigsten Punkte, die einen belasten, „abladen“ und die Lossprechung empfangen. Gerade aber für so eine Beichte vor der Hochzeit könnte es sinnvoller sein, einen Termin mit einem Priester zu vereinbaren und dann Zeit zu haben für ein Beichtgespräch. Das findet dann entweder in einem speziellen Beichtzimmer oder in einem anderen Sprechzimmer statt. In jeder Form ist es eine gültige Beichte und gilt das absolute Beichtgeheimnis.
Die Lossprechung gilt immer für alles. Es geht bei der Beichte nicht darum, pingelig alle Einzelheiten aufzuzählen, sondern in dem Sakrament zählt - ganz wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn - die Haltung. Nur wenn jemand etwas Gravierendes willentlich und bewusst Gott vorenthält, dann hat er es eben Gott vorenthalten. Ansonsten gilt Gottes Vergebung immer dem ganzen Menschen.
Für den Ablauf kann man immer den Priester am Beginn sagen, wenn man lange nicht mehr gebeichtet hat und deswegen Hilfe erbittet. Das ist nicht ungewöhnlich.
Der Ablauf ist im Grunde der, dass ich damit beginne, mir Zeit zur Vorbereitung zu nehmen. Was ist es, das mein Leben und meine Beziehungen behindert, wo ich mich falsch verhalten habe und einen Neuanfang setzen möchte? Dann gehe ich in das Beichtgespräch.
Ich fange die Beichte an indem ich sage: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
Dann sage ich, wann meine letzte Beichte war. Anschließend versuche ich, über meine Sünden zu sprechen. Ich kann dabei an den Priester ansprechen oder aber direkt wie im Gebet Gott ansprechen. Wenn ich fertig bin, kann ich sagen: Dies sind meine Sünden.
Der Priester spricht dann das Gebet zur Lossprechung: „Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenkt er im Sakrament der Buße die Vergebung der Sünden und die Erneuerung der Gemeinschaft mit der Kirche. So spreche ich dich los von deinen Sünden + Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
Der Priester kann mir ein Gebet oder eine gute Tat aufgeben, die ein Zeichen diese Neuanfangs sein sollen.