'Beidbeinige' Bedienung eines Automatik-Autos

Hallo!

Ich muss gestehen, ein lausig schlechter Beifahrer zu sein und meide solche Situationen nach Möglichkeit. Gestern ergab es sich trotzdem, dass ich auf dem Beifahrersitz eines Fahrzeugs mit automatischem Getriebe hockte. Meistens gibts die Diskussionen erst, nachdem ich auf das Bodenbleck trample. Natürlich kein Bremspedal da. Der Fahrer/die Fahrerin wird allmählich sauer, weil er/sie glaubt, ich würde ihren Fahrkünsten nicht so recht trauen. Dabei bin ich fest davon überzeugt, dass mein Misstrauen nicht ganz unbegründet ist…

Aber so weit kam es gestern gar nicht erst. Nur Augenblicke nach dem Losfahren merkte ich, dass die Fahrerin die Pedale des Automatik-Autos „beidfüßig“ bediente - den rechten Fuß fürs Gas, den linken für die Bremse. Ich machte auf die Gefahr dieser Angewohnheit aufmerksam, sagte, sie dürfe den linken Fuß bei diesem Auto überhaupt nicht benutzen und bekam zu hören „das mach ich schon immer so … machen alle so … wenn es mir nicht gefiele, könne ich ja aussteigen“. Was ich dann auch tat.

Da hört man immer wieder von Leuten, die Gas und Bremse verwechselten und deshalb einen Unfall bauten. Wie man Gas und Bremse verwechseln kann, konnte ich bisher nicht nachvollziehen. Nach dem Vorfall gestern ist es mir klar.

Ist es tatsächlich weit verbreitet, dass Fahrer/innen eines Fahrzeugs mit automatischem Getriebe die Bremse mit dem linken Fuß betätigen? Und dabei möglicherweise Gas und Bremse gleichzeitig treten? Oder in der erstbesten Stresssituation die Pedale verwechseln?

Gruß
Wolfgang

Also ich fahr Automatik immer nur mit dem rechten Fuß. So wurd es mir beigebracht.
An sicht spricht erstmal jedoch nichts gegen eine andere Version, wenn man nur Automatik fährt, zumal man bei einer Vollbremsung im Schaltwagen ja auch gleichzeitig mit der Bremse die Kupplung treten sollte und dann ja auch das linke Bein durchstreckt.

Ist die Fahrerin allerdings eine Person, die eigentlich häufiger mit Schaltgetriebe fährt, hätte ich allerdings auch Angst, dass da nicht mal was verwechselt werden könnte. Schließlich wird dann der rechte Fuß bei einer Vollbremsung nach links versetzt, wo aber schon der linke auf dem Pedal steht. Außerdem ist - zumindest bei mir - das fürs normale Bremsen nötige Gefühl im linken Fuß nicht vorhanden!

Hallo,
ich selber fahre Schaltgetriebe. Meine ehemalige Verlobte hat Automatik.
Sie bedient die Pedalerie mit dem rechten Bein wie „üblich“.
Ich fahre sehr gerne und oft Kart, da gibt es nur 2 Pedale, die durch die Lenksäule voneinander getrennt sind. Dort fahre ich beidfüssig, auch im Atomatikauto benutze ich den linken Fuss zum bremsen und den rechten fürs beschleunigen. Bremsen mit links ist gewöhnungsbedürftig wegen der Dosierung der Kräfte. Aber kein Problem wenn man es kann.
Verwechselt habe ich beide Pedale noch nie. Weder im Kart, und Automaticauto, noch im Schaltgetriebe.
Ich persönlich denke, dass es eine Sache der Gewöhung ist.
Linkshänder verwechseln ja auch Blinklicht und/oder Scheibenwischer nicht.

Rumburak

vertauschen
Moin,

es ist ja schön, hier mal wieder einen „Altuser“ wie dich zu treffen. Leider werden die ja langsam rar :frowning:

Ich muss gestehen, ein lausig schlechter Beifahrer zu sein und
meide solche Situationen nach Möglichkeit.

Was man nicht übt, kann man meist auch nicht (gut). Auch an DIESEM Parameter kann man die Situation verändern :wink:
(ich bremste aber am WE als Beifahrer auch oft mit, was mir gleich eine „Bemerkung“ einbrachte :wink: )

Ich machte auf die Gefahr
dieser Angewohnheit aufmerksam,

Eine IMHO sehr gefährliche, soziale Stresssituation für beide. Kritik in diesem Moment zu verteilen oder zu ertragen können wohl nicht viele gut.

Ist es tatsächlich weit verbreitet, dass Fahrer/innen eines
Fahrzeugs mit automatischem Getriebe die Bremse mit dem linken
Fuß betätigen?

Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Wenn ich selbst Automatik fahre betoniere ich meinen linken Fuß immer in die Seitenwand damit ich nicht wie schon mal geschehen mit diesem durch „kuppeln“ eine Vollbremsung hinlege.
Ich, der ich in erster Linie Schaltwagen fahre würde niemals meinen linken Fuß zum bremsen nehmen allein schon deshalb um meinen automatisierten Bewegungsablauf nicht zu gefährden.
Wenn man es aber nie anders gewohnt war und auch nicht zwischen den Getriebetypen wechselt mag es kein Risiko bergen. Wir wissen ja spätestens seit dem CTS-Gaspedal-Problem, dass die Bremse das Fahrzeug auch bei vollgas sicher zum stehen bringt.

Und dabei möglicherweise Gas und Bremse
gleichzeitig treten?

Das wäre wohl eher bei kleinen Geschwindigkeiten problematisch (Parkplatz).

Oder in der erstbesten Stresssituation
die Pedale verwechseln?

Wie soll sie die verwechseln? Da müsste sie schon über Kreuz tauschen was IMHO wohl nicht so leicht passieren dürfte wie rechterFußganzrechts=Gas und rechterFußhalbrechts=Bremse

VG
J~

Tach,
das kann man sich angewöhnen, sollte es aber nicht. Ausgenommen sind gewisse Berufsgruppen/ Sportler, die nur mit dem linken Fuss bremsen bzw.auch nur bremsen können.
Die Gefahr die ich sehe, wäre bei Unfällen/ Gefahrensituationen, wo u.U. der Fahrer in Erwartung des Aufschlags verkrampft, beide Beine instinktiv versucht zu strecken und dabei mit aller Gewalt aufs Gaspedal tritt. Das ist dann dumm gelaufen.

Gruss

B

Hallo,

ich selber fahre zwar nur Schaltwagen, habe aber in meiner Autofahrer-Anfangszeit täglich etliche verschiedene Autos gefahren. Da habe ich mir von meinem damaligen Lehrmeister das beidfüßige Automatikfahren abgesehen und komme damit ganz gut klar. Denn was liegt näher, als bei zwei vorhandenen Pedalen auch beide vorhandene Füße einzusetzen?
Allerdings würde ich davon ausgehen, dass deutlich weniger als 10% der Automatikfahrer das genau so machen.

Bisher habe ich noch in keiner plötzlich auftretenden Situation falsch reagiert. Und selbst wenn, was sollte passieren? Dass man mit beiden Füßen auf die Bremse tritt? Wenn man das in Panik oder aus Reflex machen würde, wäre das in der entsprechenden Situation wahrscheinlich sogar ein Vorteil, zumindest solange man ABS hat.

Beste Grüße
Guido

Hallo J.J.,

… Schließlich wird dann der rechte Fuß bei einer Vollbremsung
nach links versetzt, wo aber schon der linke auf dem Pedal
steht.

Selbst wenn, wo ist das Problem? Dass man zu stark bremst? OK, ohne ABS kann das kritisch werden, aber sonst sehe ich das bei einer Vollbremsung eher als Vorteil an.

Außerdem ist - zumindest bei mir - das fürs normale
Bremsen nötige Gefühl im linken Fuß nicht vorhanden!

Zugegeben, das ist Übungssache. Wer das nicht gewohnt ist beißt schnell mal ins Lenkrad.

Beste Grüße
Guido

hören „das mach ich schon immer so … machen alle so … wenn
es mir nicht gefiele, könne ich ja aussteigen“. Was ich dann
auch tat.

Hallo Wolfgang, sehr vernünftig. Habe ich noch nie gehört, dass man mit dem linken Fuß bremst.
Vor allem: wenn ich von meinem Automatikwagen auf den Schaltwagen umsteige - kein Problem, ich bin sofort wieder drin.
Habe ich allerdings ein paar Tage den Schaltwagen gefahren, so muß ich mich anfangs sehr konzentrieren, um beim Automaten keine Fehler zu machen (und den fahre ich nun schon seit 5 Jahren und ca. 85tsd. km).
Was ist, wenn diese „lustige“ Dame mal einen Schaltwagen fährt? Dann bremst sie mit dem linken Fuß - und erwischt die Kupplung. Rums.
MFG
Pluto

Ein Bein reicht
Hallo!

Mein Senf:

Als manchmal-automatikfahrerin wurde MIR beigebracht (von einem Kfz-Mechaniker), den linken Fuß ganz zu vergessen und nur mit dem rechten zu bremsen und Gas zu geben.

Es mangelt (zumindest anfangs) einfach am Gefühl im linken Fuß für die Bremse (ich legte aufgrund nichtbeachtens der obigen regel schonmal unfreiwillig eine Vollbremsung hin, der Beifahrer schnalzte nach vorn und hängt im Gurt und kuckt blöd…)

Aber zum verwechseln gibts da nix, da hast du recht.

lg Birgit

Hallo,

„normalerweise“ fährt man den Automatik Wagen nur mit einem, i.d.R. dem rechten Fuss. Im Schaltwagen hat man den linken Fuss auch nicht ständig auf einem der anderen beiden Pedale (Kupplung oder Bremse). Auch hier „steigt“ man beim Bremsen vom Gaspedal auf die Bremse um.
In einem ganz anderen Zusammenhang wird das Bremsen mit dem linken Fuss angewendet und zwar im Renn-/Rallyesport. Hier könnt ihr einem Profi zuschauen: http://www.youtube.com/watch?v=hyainn4B-UE

Gruß
hps

Hallo,

ich habe es ganz selten mal gehört, und zwar selbst bei reinen Automatik-Fahrern. Es wird auch in den Fahrschulen ausschließlich die Variante mit dem rechten Fuß gelehrt. Zumindest hat mir keiner der beidfüßig fahrenden je erzählt, man habe es ihm so beigebracht.

Ein Risiko sehe ich bei den reinen Automatik-Fahrern nicht. Bei Leuten die häufiger wechseln, könnte es schon mal kritisch werden, denn ich halte es für ein Gerücht, dass man dann in einer Gefahrensituation die Füße sauber sortiet bekommt. Im Zweifelsfall steht man sich dann eher selbst im Weg, und es funktioniert gar nichts mehr richtig.

Da wir inzwischen einen Schalt- und einen Automatikwagen vor der Haustür stehen haben, und ich den trotz der Automatik gerade beim aktuellen Wetter leidenschaftlich gern fahre, bin ich inzwischen im ständigen Wechseln, und käme nicht im Traum auf den Gedanken beidfüßig Automatik zu fahren.

Gruß vom Wiz

Jau, der Walter Röhrl ist wohl mit das beste Beispiel, wenn es um diese Art der Pedalbeherrschung geht. Wobei es in dem Video noch gar nicht so gut ersichtlich ist, was der wirklich leistet. Der bedient nämlich teilweise sogar alle drei Pedale gleichzeitig, um möglichst schnell nach dem Bremsen wieder auf dem Gas zu stehen. Und das ist übrigens beim beidfüßigem Automatikfahren auch ein Vorteil, man gibt schon Gas, während man gerade erst von der Bremse geht :wink:

Beste Grüße
Guido

Moin,

… den linken Fuß ganz zu vergessen und

Aber nicht „ganz vergessen“.
Zur Notbremsung braucht man wieder beide Füße!

Bei Schaltgetrieben muß man nämlich auskuppeln, um den Motor nicht abzuwürgen.

nur mit dem rechten zu bremsen und Gas zu geben.

lg Birgit

mfg
W.

Hallo,

ich selber habe jahrelang Automatik gefahren und mal mit rechts mal mit links gebremst. Das Gefühl für die Bremskraft bekommt man raus. Gefährliche Situationen hat es deshalb nie gegeben. Auch das gelegentliche Fahren mit einem Schaltwagen war kein Problem (bis auf so Sachen wie Anlassen mit eingelegtem Gang).
Ehrlich gesagt verstehe ich die Reaktion des Fahrers.

Gruß, Niels

Moin,

… den linken Fuß ganz zu vergessen und

Aber nicht „ganz vergessen“.
Zur Notbremsung braucht man wieder beide Füße!

Bei Schaltgetrieben muß man nämlich auskuppeln, um den Motor
nicht abzuwürgen.

mfg
W.

Hallo Wolfgang,
wieso braucht man beide Füße? Bei einer Notbremsung ist es doch wohl egal, ob der Motor abgewürgt wird. Außerdem, wenn Du bei einer Notbremsung die Kupplung trittst, geht dann nicht die Bremskraft des Motors verloren?
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
MFG
Pluto

Hallo!

und bekam zu
hören „das mach ich schon immer so … machen alle so … wenn
es mir nicht gefiele, könne ich ja aussteigen“. Was ich dann
auch tat.

Schade daß viel unbelehrbar sind und auf konstruktive Kritik so reagieren…

Da hört man immer wieder von Leuten, die Gas und Bremse
verwechselten und deshalb einen Unfall bauten. Wie man Gas und
Bremse verwechseln kann, konnte ich bisher nicht
nachvollziehen. Nach dem Vorfall gestern ist es mir klar.

Schau mal weiter unten und lies Mathias’ Aussage zum Thema Toyota Bremse und Amerikanische Autofahrer…

Ist es tatsächlich weit verbreitet, dass Fahrer/innen eines
Fahrzeugs mit automatischem Getriebe die Bremse mit dem linken
Fuß betätigen?

Nein. Ich selbst fahre beruflich als Busfahrer im Linienverkehr sehr viel Automatik (haben aber auch noch ein Rudel Schaltwagen im Betrieb auf Überlandlinien) und könnte mir eine wohldosierte feinfühlige Notbremsung mit dem linken Fuße nicht vorstellen. Und brenzlige Situationen hat man trotz vorrauschauender Fahrweise in dem Geschäft oft !

Und dabei möglicherweise Gas und Bremse
gleichzeitig treten? Oder in der erstbesten Stresssituation
die Pedale verwechseln?

Verwechseln nicht, aber man tritt dann beides und das ist kontrproduktiv. Als ich mir 1997 mein erstes neues Auto einen Toyota Starlet Automatik gönnte, habe ich es mal probiert so Auto zu fahren. Es war die Hölle an geistigem Streß, aufzupassen, daß man nicht falsch reagiert.

Wie sich Deine Fahrerin dies so angewöhnt hat und wie vorsichtig sie fahren muß um „geistig nicht falsch zu bremsen“, ist mir schleierhaft.

Außerdem besteht die Möglichkeit durch ihr fehlverhalten, daß sie permanent das Bremslicht auslöst und nachfolgende Pkw-Fahrer irritiert.

Ich habe mal ein Interview mit Dennis Hopper gesehen, aus dem Pkw heraus, wo er mit dem Reporter durch die Stadt fuhr und ein Begleit-Kamera-Pkw dabei. Dauernd sah man, daß bei gemächlicher Vorwärtsfahrt das Bremslicht brannte… warum wohl ? Weil er mit zwei Füßen fuhr…

@Jessica des W-W-W-Teams: Du hast meine letzte Antwort weiter unten zensiert, (angeblich Netiquette, dabei schrieb ich niemanden direkt an) weil ich schrieb, daß man den Amis das Denken hinterhertragen muß. Es ist doch so, oder ?

MfG

Hallo,

ich fahre regelmäßig sowohl mein manuell geschaltetes als auch Automatikautos. Nie käme ich auf die Idee, mit links zu bremsen. Im Ernstfall würde ich dann evtl. nur die Kupplung durchtreten und eine wertvolle Sekunde verlieren …

Gruß S

ähem!
entschuldige mal!

ich weiß ja nicht wie deines aussieht, aber unser automatikfahrzeig hat kein kupplungspedal…

tztztz
birgit

Moin,

… den linken Fuß ganz zu vergessen und

Aber nicht „ganz vergessen“.
Zur Notbremsung braucht man wieder beide Füße!

Bei Schaltgetrieben muß man nämlich auskuppeln, um den Motor
nicht abzuwürgen.

wieso braucht man beide Füße? Bei einer Notbremsung ist es
doch wohl egal, ob der Motor abgewürgt wird.

Nein, das ist nicht egal.
Man muß auch noch ausweichen können. Ohne Antrieb schlecht möglich, oder ?

Außerdem, wenn Du bei einer Notbremsung die Kupplung trittst,
geht dann nicht die Bremskraft des Motors verloren?

Zitat, unter „Thema Bremsen und elektronische Regelsysteme:“
Wieso sollte man bei einer Vollbremsung auch immer die Kupplung treten?

Wenn Sie nicht die Kupplung treten, 
kommt es zwangsläufig zu der Situation, dass der Motor das Fahrzeug weiter antreibt. 
Kurz vor dem Stand kommt es dann zum sogenannten Stottern des Motors, 
was den Bremsweg um 1 bis 2 Meter verlängern kann. 
Geht der Motor bei nicht getretener Kupplung auch noch aus, 
können sogar bei ABS-Fahrzeugen die Räder blockieren. 
Damit lässt sich das Fahrzeug nicht mehr lenken. 
Ein weiterer wichtiger Grund, warum Sie die Kupplung treten sollten, 
besteht darin, dass die dadurch frei drehenden Räder 
eine maximale Seitenführungskraft zum Lenken ermöglichen. 
Außerdem: Bei sehr eng stehenden Brems- und Gaspedalen 
können bei einer plötzlichen Notbremsung beide Pedale gleichzeitig "getroffen" werden. 

http://www.fahrsicherheit.de/linthe/index.php?projec…

MFG
Pluto

Empfehle ich Dir daher, mal ein Fahrsicherheitstraining mitzumachen.

mfg
W.

Moin,

  • Betrifft nicht Automatik, sondern diesen Teil!

manchmal -automatikfahrerin …

Also -

…Bei Schaltgetrieben …

Und da ist es sehr wichtig.

tztztz

Besser cool bleiben und Kopf einschalten vorm Starten. :wink:

mfg
W.