Beide Port der Netzwerkdose belegen

Hallo,

ich frage mich, wie ich beide Ports einer Netzwerkdose belegen kann.
Geht es, wenn ich einfach eine Brücke zwischen den einzelnen Pins der Ports herstelle oder gibt es in solch einem Fall ein Fehler?

Freue mich über Antworten.
:relaxed:
Gruß
Slider

Hallo Slider.

Ethernet funktioniert so nicht!

Es sind nur Punkt-zu-Punkt Verbindungen möglich.

Du musst ein zweites Kabel ziehen, oder halt einen Switch einbauen. Anders kannst du das nicht verschalten.

MfG Peter(TOO)

Hallo!
Wenn es um das gewöhnliche Netzwerk mit RJ45-Steckern geht, das sind Punkt-zu-Punkt Verbindungen, man kann (auf physikalischer Ebene) nicht zwei Geräte an ein Ende einer Leitung hängen.
Es müssen zwingend zwei Leitungen von hinten an die Dose geführt werden, wenn du beide Ports unabhängig verwenden willst.
Eine Draht rücken würde es erlauben, EINEN Rechner entweder an den einen oder anderen Port anzuschließen. Allerdings kann sowas auch Störungen verursachen, so daß die Netzwerkverbindung langsamer wird.

Falls du keine zweite Leitung durch die Wand ziehen willst, brauchst du einen Hub oder Switch, um mehrere Geräte anzuschließen.

hi,

mit einem weiteren Kabel?

je nach Verwendungszweck und benötigter Geschwindigkeit (und Leitungslänge) reichen auch 2x2 Adernpaare für 10Base-T.
Ein weiteres Kabel ist grundsätzlich die Lösung.

grüße
lipi

Hallo,

für zwei voll funktionsfähige Netzwerkbuchsen verlegt man zwei Netzwerkkabel.

Kleiner Hinweis:
Diese Dose hier ist ein Musterbeispiel für „jeden möglichen Fehler machen.“

Offenbar wurde Patchkabel verlegt.
Statt dessen müsste man Verlegekabel mit starren Adern nehmen.
Paarschirm fehlt oder wurde entfernt.
Schirm fehlt oder wurde entfernt.
Verdrillung nicht bis zur Klemme geführt.
Und mit welchem völlig untauglichen Werkezug wurden denn da bitte die Adern in die LSA Klemmen hereingepfuscht?

Das ist eine unglaubliche Fehlleistung, kannst du dem ruhig mal sagen, der das gemacht hat.

Ehallo Lipi,

es sind lediglich 2 Adernpaare nötig, und damit geht normgerecht 100Base-T.
Erst ab 1 Gigabit werden alle 4 Paare benötigt.

Wobei eine Aufteilung der Netzwerkleitung, also ein Splitten, auf zwei Buchsen im Bereich der Festverkabelung meiner Meinung nach grober Pfusch ist.
Ich erwarte bei einer Netzwerkbuchse, dass diese ohne Sauereien 1:1, achtpolig voll belegt an beiden Seiten ist.
Sogenannte cable-sharing Adapter kann man dann bei Bedarf immer noch einstecken, das wäre dann übersichtlich und reversibel.

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Warum extra Schirmung? Dafür wird hier doch Ader 1 genommen! :-]

Oder es handelt sich um eine UTP-Leitung.


Was durchaus zulässig wäre.
Beim Rest gebe ich Dir völig recht.
Gruß
anf

hi,

schön das wir uns einig sind.

pro Buchse. :wink: 2 x2 Paare

ich wollte nur eine mögliche Option aufzeigen.
Da die überwiegenden Antworten dies bisher nicht erwähnt haben.
Einige eine weitere Leitung für zwingend halten.

Pfusch ist für mich eher so eine Sache die nicht, nicht lange, nur mit Glück oder schlecht funktioniert.

grüße
lipi

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Ich möchte meine Meinung kurz erläutern.

Wenn ich eine Netzwerkbuchse sehe, dann WILL ich mich darauf verlassen können, dass diese komplett belegt ist.
Wenn ich da Cable-Sharing mache, dann halt selber durch steckbare Adapter.
Fest verdrahtetes Cable-Sharing ist meiner Meinung deshalb Pfusch, weil es einem Optionen raubt, ohne Mehrwert zu bieten. Netzwerkbuchsen sehe ich als Teil einer strukturierten, zumindest aber diensteneutralen Verkabelung an.
Mit der 1-2 / 3-6 Belegung ist aber a/b und S0 schon mal unmöglich oder nur mit Fluchen und Umcrimpen von Steckern möglich.

Ich bin da schon mal mit auf die Schnauze gefallen… Der krönende Höhepunkt bei der damals vorgefundenen Installation waren 2fach Netzwerkbuchse, die links mit 100BaseT-Art (1-2, 3-6) belegt waren, rechts dagegen passend für ISDN - S0 (3-6, 4-5 - mit in der LSA Leiste verklemmten 100-Ohm-Widerständen!). Total nervig.

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Dachte ich auch, aber der Mantel sieht so ungewöhnlich dick aus. Man weiß es nicht.

Flexible Äderchen abisolieren und dann das abisolierte Ende in die LSA Leiste zu pressen - auf so eine ungewöhnlich dämliche Idee muss man erstmal kommen.

BlW sieht in der Vergrößerung nach flexibler Leitung aus. Die anderen aber nicht. Vermutlich ist BlW mehrfach bearbeitet worden, und hat daher die Querstreifen auf dem Leiter, die es nach flexibler Leitung aussehen lassen. Die anderen schauen in der Vergrößerung nach starren Adern aus.

Hallo zusammen,

viele Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich bin sehr dankbar dafür, auch wenn mir einige gehörig den Kopf gewaschen haben. :wink:
Den „Pfusch“ hab ich vor mehr als 10 Jahren nämlich selbst produziert und war damals heilfroh, dass Internet in den Keller verlegen irgendwie geklappt hat. Nun bin ich etwas schlauer, aber weiß immer noch nicht alles, sonst würde ich hier nicht fragen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wären lediglich 2 Adern nötig gewesen von den 8 Adern des Kabels?
Welche Pins wären das in der Regel? 1 und 2?
Ich habe im EG nämlich den Router und der ist mit einer bauähnliche Netzwerkdose verbunden.
Ein weiterer LAN-Ausgang vom Router könnte ich also mit Port 2 oben verbinden und das vorhandene Kabel verwenden um auch den Port 2 im Keller zu „beliefern“?
Keine Angst, ich pfusche nun nicht weiter:

  1. „never change a winning team“ - der Pfusch geht zum Glück (irgendwie)
  2. es wird sowieso nur ein Anschluss im Keller benötigt.

Nochmals danke für die zahlreichen Antworten.

Viele Grüße
Sli

Hallo Wiz,

man kann es kaum richtig erkennen. Es gibt ja auch dieses Mittelding, quasi halbflexibel. Das sind dann sieben Litzenleiter pro Ader.

Es graust einem halt - zumindest dann, wenn „einem“ jemand ist, der beruflich Netzwerke installaiert.
Und wenn mal eine Strecke nicht die Leistungsklasse ISO Class EA permanent link erfüllt, dann ist das ganz einfach ein Mangel, der beseitigt wird.

Zwei PAARE. Und das reicht dann auch nur 100MBit/s.
Wenn man zeitgemäß 1GBit/s erzielen will, werden alle acht Adern / vier Paare benötigt.

Nun denken wir mal nach:
Eine vernünftig installierte Strecke würde 1000MBit/s übertragen können (an einem Router mit 1GBit/s Schnittstellen).
Würde man oben einen Switch installieren, dann würden sich zwei angeschlossene Geräte diese 1000MBit/s teilen - wenn beide gerade riesige Dateien im Netzwerk hin- und herschieben, dann hätten beide Geräte immerhin noch 500MBit/s.
Switch? 5fach Netzwerk-Switch für Gigabit kostet 15€, er muss nur eingesteckt werden, keine Konfiguration.

Wenn man statt dessen die Dosen so umverdrahtet (NICHT EMPFOHLEN!), dass bei beiden Dosen bei jeder Buchse die Klemmen 1-2 und 3-6 1:1 verbunden sind, dann hättest du bei jedem der beiden Geräte maximal 100MBit/s.

Man muss aber dazu sagen, dass es fraglich ist, ob die vorgefundenen Dosen überhaupt eine saubere 1GBit/s Netzwerkverbindung zulassen.

Eine weitere Option wäre es, zwei cable-sharing Adapter zu kaufen. Die verteilen die 8 Adern passend auf zwei Buchsen. Je ein Adapter muss oben und unten eingesteckt werden.
Dann sind es - eine saubere 8polige Verbindung vorausgesetzt - auch zweimal 100MBit/s.
Passender Adapter (ZWEI kaufen!):

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Hallo Sli,

Die Netzwerkkabel, basieren eigentlich auf Telefonkabeln.
Als immer mehr Geräte in den Büros vernetzt wurden, kam man auf die Idee die bestehende Telefonverkabelung auch fürs Netzwerk zu verwenden.

Bei den Telefonen brauchte man seit je her immer 2 Drähte, welche zusammen ein Paar bilden.
Um das Übersprechen in den Kabeln zu mindern, wurden immer 2 Drähte zu einem Paar verdrillt. Praktischerweise hat man in Bürogebäuden meist gleich 4 adrige Kabel verlegt, um ein Paar als Reserve zu haben.
Für die damaligen Netzwerke hat man dann diese 4 Adrigen Kabel verwendet, ein Paar für den Up- und das andere für den Download.

Mit den steigenden Geschwindigkeit-Ansprüchen kam dann zuerst die Abschirmung für das ganze Kabel hinzu und dann noch zusätzlich die einzelne Abschirmung der einzelnen Aderpaare.
Für Gigabit-Netzwerke benötigt man dann 4 Pare (also 8 Adern).

Bei RJ-45 wurden zuerst 4&5 für eine Telefonleitung belegt, also schön die Mitte. Technisch passen in eine 8-polige RJ-Buchse auch die 6- und 4-poligen RJ-Stecker. aber eben immer mittig.

Für analoge Telefone mit der roten Steuertaste, brauch man eine zusätzliche Ader (Erde) und für eine externe Klinge ebenfalls. Also hat man das Zweite Paar dann auf 3&6 aufgeschaltet.
Diese vorhandenen Belegung hat man dann für 10BaseT und 100BaseT () 10MB/s und 100MB/s) beibehalten.
Für Gigabit hat man dann die weiteren 2 Paare auf 1&2 und 7&8 gelegt.

Deshalb die scheinbar unlogische Belegung der RJ-45.

Normalerweise werden die Buchsen und Stecker immer 1:1 verdrahtet.
Früher gab es noch Cross-Kabel um z.B. zwei PCs direkt verbinden zu können. Allerdings können heutige Ethernet-Chips die Anschluss-Belegung selbständig vertauschen.

Rein technisch sind die Farben egal, aber man muss die Ader-Paare richtig anschliessen, andernfalls funktioniert die Verbindung gar nicht oder erzeugt viele Übertragungsfehler und ist dadurch langsam.

Moderne Ethernet-Chips, haben heute oft noch zusätzliche Prüffunktion mit eingebaut. Damit können sie vertauschte Aderpaare erkennen und auch die Leitungslänge recht genau angeben. Meistens ist diese Funktion im Treiber versteckt oder es gibt ein zusätzliches Tool dazu.

Farb-Normen erleichtern aber das praktische Leben ungemein!

Leider gibt es aber 2 Farb-Normen: EIA/TIA 568A und EIA/TIA 568B.

In den USA gab es ursprünglich von AT&T die Norm 258A. Als die Norm EIA/TIA-568B entstanden ist, waren die meisten Netzwerke in den USA nach 258A verdrahtet, also hat man die Belegung von 258A übernommen.

In Europa hat man sich an der bekannten Farben für die Telefon-Verkabelung orientiert und so ist hier EIA/TIA-568A verbreitet.
Bei Telefonkabeln wurden die Farben (rt/bl, ws/ge, ws/gn, ws/br verwendet, wobei sich die Zugehörigkeit der weissen Ader durch die Verdrillung ergibt.

Unter anderem deshalb, wurde bemängelt, dass du die Paare bis zum Mantel aufgedröselt hast.

MfG Peter(TOO)

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Ihr seid echt klasse.
Es gibt Foren, da wird man „ausgelacht“, wenn man etwas nicht weiß.
Hier bekommt man verständliche Antworten.
Selbst Kritik, die in diesem Fall sicher angebracht ist, wird fair kommuniziert.

Vielen Dank nochmals dafür.

Viele Grüße
Sli

moin,

ich verstehe deinen grundsätzlichen Gedanken schon.
Kosten und Nutzen sehe ich dabei nur nicht auf einer Höhe.

Ob die aktuelle Bastelei Gigabit schaffen würde, empfinde ich zumindest als zweifelhaft. Daher sehe ich die Rettung der vollen Belegung auch eher zweitrangig an.

Da es aber wohl starke Zweifel gibt, ob er die Dosen korrekt belegen kann, ist ein fertiges Produkt durchaus sinnvoll.

grüße
lipi