Beileidsschreiben an Familie

Hallo ,

ein sehr guter Freund hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen und davor hab ich viel Zeit mit Ihm verbracht. Ich kenne noch seinen Bruder die Eltern kenne ich nicht . Wie kommt es in diesem Falll wenn man an dem Tag ein Beleidsschreiben der Familie schickt ? Ist das eher belastend für die Familie die vielleicht eher im stillen für sich Trauern möchte oder ist es vielleicht gerade anderstherum das die Familie dann nicht denkt das er schon in vergessenheit geraten ist…
Kann das schwer einschätzen würd der Familie gern was gutes tun zudem wärs eigentlich auch ein Ritual für mich …
Die andere alternative ist das er noch einen Facebook account hat wie kommt das da ein paar nette Worte zu schreiben ??? Wäre eben Facebook…

Vielen Dank

Gruß

Hi.

Finde ich schwierig, bis unmöglich zu beantworten. Da wird jeder individuell anders reagieren. Da du die Eltern nicht mal kennst, würde ich mir das gut überlegen.
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall: Jahre nach dem gewaltsamen Tot eines sehr guten Freundes mußte ich beruflich zu den Eltern. Irgendwie kam das Gespräch auf den Sohn. In diesem Moment wurden alte Wunden aufgerissen, was sicher nicht so toll war.
Ist aber nur meine Meinung.
Ein paar nette Worte in seinem Account zu hinterlassen halte ich hingegen für völlig unproblematisch.

ja ich glaub auch, jetzt wo du es sagst, das das zweite wohl die bessere Alternative ist . Nicht umsonst hat die Familie den Account stehen lassen für Freunde etc.
Danke für deine Antwort

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Ein leere-Floskeln-Beileidsschreiben ist nervig und belastend für die Angehörigen.
So wie du dir hier aber Gedanken machst, bin ich sicher, dass es bei dir ganz und gar keine leeren Floskeln werden.
Schreib!

Gruß
F.

Genau, so auch meine Ansicht.

Warum ?
Was hast Du denn in den letzten Jahren in der Sache unternommen ?
Nichts ?
Dann lass es auch jetzt sein.

Ich sehe das anders: vielleicht sind sie technisch nicht so bewandert, vielleicht hatten sie das auch nicht auf dem Schirm … was glaubst du, wieviele „Karteileichen“ es gibt, guck dir allein die Anzahl der registrierten User hier bei w-w-w, und guck dir an, wann einige von ihnen das letzte Mal eingeloggt waren. Du glaubst doch nicht, dass sie den Account nur deshalb haben stehen lassen, damit ihnen jemand nach 5 oder 10 Jahren noch etwas schreibt.
Allein schon die Formulierung

Nein, tut mir leid, er ist tot, er hat keinen Account mehr! Sein ehemaliger Account besteht noch, ja, aber mehr auch nicht!

Und wie @duck313 auch schon schrieb: die letzten Jahre hat der UP nichts unternommen, und jetzt fällt ihm das plötzlich wieder ein? Sorry …

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Was ist den an der Formulierung so schlimm was ich bisher unternommen habe? Naja am Tag der Beerdigung hab ich dem Bruder schon eine Karte überreicht und es war jetzt auch nicht der Plan jedes Jahr etwas zu schreiben sondern eben gerade halt ab und zu einfach das man ihn nicht vergessen hat…

Facebook Einträge und Accounts zu löschen, ist sehr schwierig, für Laien nicht zu bewerkstelligen.

Für ein Beileidschreiben ist es dann doch sehr reichlich spät.

Die Zeit der Trauer ist „eigentlich“ vorbei.
Man sollte sich an die schönen Momente zurück erinnern.

Wenn du dazu etwas beitragen kannst indem du wirklich schöne Erinnerungen und Erlebnisse als kurze Erzählung zu Papier bringen kannst ohne pathetisch zu werden, kann das gut aufgenommen werden, muss es aber nicht. Zumal du für die Eltern ein Fremder bist.

Du solltest die Situation wohl über den Bruder des Verstorbenen lösen und ihm diesen Brief überreichen und es ihm überlassen, diesen Brief an die Eltern weiterzugeben.

Natürlich! https://praxistipps.chip.de/facebook-account-loeschen-so-schliessen-sie-ihr-konto_91669
Kinderleicht! Schwer ist es nur, bei facebook direkt den Löschbutton zu finden.

Soon

Darauf wollte ich hinaus. Erst recht, wenn man die Zugangsdaten nicht kennt.

@DrSoon: ich sage nur „Cem Tuncakan“! Ich habe zwar kein FB-Konto, aber mein Mann kennt auch nicht meine Passwörter, und meine Tochter schon gar nicht. Gott bewahre, aber im Falle eines Falles würde mein LinkedIn-Konto bis in aller Ewigkeit da bleiben, wo’s ist. Und die E-Mail-Adressen von gmx und web.de ebenso.

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Du hast an der Beerdigung teilgenommen und eine Karte überreicht. Das sollte reichen.
Bedenke, dass auch die Eltern sich neu sortieren mußten. Auch wenn du es gut meinst, es könnte als Übergriffigkeit aufgefaßt werden…

Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Warum gleich so negativ?

Das willst du doch nicht ernsthaft vergleichen?

So sehr ich die Antworten von duck auch schätze, aber das hier ist voreingenommen und im Zweifel Unsinn. Wer bitte kann denn beurteilen wie die Gefühlslage von @uepi tatsächlich ist? Nur weil er jetzt etwas schreiben möchte, finde ich es unangebracht ihn in dieser Weise anzuprangern

Ich denke an die Eltern, die inzwischen vielleicht halbwegs darüber hinweg sind, sofern man das überhaupt sein kann, und die nach Jahren von einem angeblich sehr guten Freund des Sohnes, den sie nicht kennen, plötzlich Beileidsbekundungen bekommen.
Und natürlich kann man Karteileichen bei Facebook mit Karteileichen hier vergleichen: es gibt etliche irgendwann angelegte Konten, die überhaupt nicht mehr genutzt werden. Nicht dass du glaubst, ich würde mir das aus den Fingern saugen, hier zum Nachlesen, bitte schön:

Allein auf Facebook gibt es inzwischen mehr als 30 Millionen Profile von Toten, täglich kommen neue hinzu. Für die Angehörigen ist dieser sogenannte digitale Nachlass oft eine zusätzliche emotionale Belastung.

Du hast Recht, ich kann nicht ernsthaft die paar vielleicht Hunderttausend Karteileichen von w-w-w mit 30 Millionen FB-Profilen von Toten!

Wenn man aktiv das Konto behalten möchte, gibt’s nämlich diese Möglichkeit. Es las sich für mich aber nicht so, als ob die Eltern oder jemand anders aus der Familie davon Gebrauch gemacht haben.

Naja es geht ja explizit um den Todestag, da ein paar Gedenkzeilen zu schreiben… wenn du meinst kann sein das es unangebracht ist , wie gesagt ich kanns nicht einschätzen . Aber bitte niehm wenigstens das angeblich raus. Das ist so sicher wie das armen in der Kirche das wir zum Schluß hin richtig dick waren. Ich wusste alles von seinen Absichten Gedanken etc. schon Wochen vorher und konnte eigentlich nicht wirklich viel machen, das ist auch nicht leicht wegzustecken…

und das mit Facebook irgendwie muss die Familie ja zugriff auf das Konto haben , da man mir über facebook bescheid gesagt hat das er nicht mehr am Leben ist…

Ich bin völlig deiner Meinung, deshalb schrieb ich auch, das ich die Persönliche Bekundung als recht problematisch sehe. Aber nochmal: Ein paar Worte im Account sehe ich als nicht problematisch an. Wenn die Eltern es lesen möchten sollen sie das tun, wenn nicht, dann nicht.