Beim Bohren kommt Schwarzes aus der Wand

Hallo,
in einer Mietwohnung (Baujahr ca. 1950) kommt beim Bohren von
Löchern in die Wände irgend so eine schwarze Bröselmasse raus.
Sieht fast aus wie Schwarzpulver (leicht metallisch glänzend).
Und dies bei mehreren Stellen des Hauses.

Was kann das sein?

Dank und Grüßle,
Yedi386

Hallo!

Sieht fast aus wie Schwarzpulver (leicht metallisch glänzend).

Könnte „Bimssteine“ sein wo das Haus mit gemauert ist auch wenn von Außen Verklinkert oder Verputzt sein sollte.

Sepp.

Hallo Yedi386,

in einer Mietwohnung (Baujahr ca. 1950) kommt beim Bohren von
Löchern in die Wände irgend so eine schwarze Bröselmasse raus.
Sieht fast aus wie Schwarzpulver (leicht metallisch glänzend).
Und dies bei mehreren Stellen des Hauses.

Eine Schlackenwand.

Bei der Kohleverbrennung fiel jede Menge Schlacke als Abfall an.
Aus der Schlacke hat man dann eine Art Backsteine gemacht und damit Wände gemauert.
Die Schlackensteine sind sehr porös und dadurch leicht und haben sehr gute Eigenschaften bei Schall- und Wärmeisolation. Allerdings ist das Material nicht sehr belastbar, da kannst du deine Löcher auch mit dem Schraubenzieher rein bekommen!

Der Glanz kommt daher, dass das Material teilweise verglast ist.

MfG Peter(TOO)
P.S. Normale Dübel halten nicht unbedingt in Schlackenwänden, da gibt es spezielle Dübel.

Hallo!

in einer Mietwohnung (Baujahr ca. 1950) kommt beim Bohren von
Löchern in die Wände irgend so eine schwarze Bröselmasse raus.
Sieht fast aus wie Schwarzpulver (leicht metallisch glänzend).
Und dies bei mehreren Stellen des Hauses.

1950 war man vielerorts gezwungenermaßen bei Baustoffen nicht wählerisch. Es könnte irgendein Schlackenbaustoff sein, je nach Region auch Raseneisenstein http://de.wikipedia.org/wiki/Raseneisenstein, manchmal ein Gemenge aus Bruch/Abbruchsteinen nicht mehr nachvollziehbarer Herkunft. Gängig waren auch in selbstgezimmerten Formen hergestellte Betonelemente, für die alles Verfügbare verwendet wurde.

Damals herrschte massive Wohnungsnot, vieles war zerbombt und für mehrere Millionen Umsiedler/Vertriebene/Flüchtlinge mußte eiligst Wohnraum her. Egal was man an Seltsamkeiten und Sparmaßnahmen vorfindet, würde mich bei einem Gebäude aus den ersten Nachkriegsjahren gar nichts überraschen.

Gruß
Wolfgang

Danke, und aber noch eine Frage
Hallo, und danke für Eure Antworten!

Allerdings ist das Material nicht sehr belastbar, da kannst du
deine Löcher auch mit dem Schraubenzieher rein bekommen!

Dann sind wahrscheinlich tragende Wände nicht damit gemauert wor-
den, richtig? Jetzt hab ich nur noch 'ne Frage dazu: Wie verhält
sich denn das Material in Bezug auf Elektrosmog? Weil in den Wän-
den ja auch Stromleitungen verlaufen.

Ich selbst bin elektrosensibel und hatte mal mit Messgeräten die
Wohnung geprüft (auf hochfrequente Quellen,- sowie auf niederfre-
quente elektrische und magnetische Felder). Einige der Wände hat-
ten großflächig (!) extrem hohe Strahlenwerte (vor allem NF). Wo-
ran kann das liegen?

Grüße von
Yedi386

Das könnte es erklären, - ja!
Hi Wolfgang,

gerade hatte ich meine Antwort m. Nachfrage zwei Positionen weiter
unten fertig getippt und abgeschickt, da kommt Dein Beitrag! Grins
Das erklärt meine Nachfrage zum Thema Elektrosmog. >Wenn die Wände
stark mit Eisen durchsetzt sind, dann wundert mich nichts mehr. Da
eine Mobilfunkantenne, hier 'ne Stromleitung durch die „Eisenwand“,
an der auch noch mein Bett stand, dann noch Nachbars W-LAN u. Dect-
Telefon und fertig sind bei mir Kopfschmerz und Schwindel, usw.

Und Du meinst, dass dieser Raseneisenstein (hatte ich noch nie ge-
hört) auch so schwärzlich sein kann? Habe mir fix ein paar Bilder
dazu im Web angeschaut. Das könnte hinkommen…

Vielen Dank!
Gruß, Yedi386

Guten Abend!

Und Du meinst, dass dieser Raseneisenstein (hatte ich noch nie
gehört) auch so schwärzlich sein kann?

Das meine ich nicht, ich weiß es mit letzter Gewißheit, sehe solche Häuser jeden Tag. Bei uns in der Gegend (Elbetal, McPomm) gibt es etliche Häuser aus Raseneisenstein, eben ein in der Region vorkommendes Gestein. Oft wurde daraus Sichtmauerwerk gemacht. Das schon seit Jahrhunderten. Vieles wurde nachträglich verputzt.

Aus Recherchen zur Dorfgeschichte ist mir von etlichen Gebäuden in meinem Dorf das ungefähre Baujahr bekannt. So sind an etlichen ganz sicher in den ersten Nachkriegsjahren durchweg in Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe gebauten Häusern die Sockel aus Raseneisenstein zu sehen. Was sich unter dem Putz der darauf stehenden Wände befindet, weiß ich natürlich nicht in jedem Einzelfall.

Heute würde niemand mehr Raseneisenstein als Baustoff für Wohngebnäude verwenden, aber über Jahrhunderte war es ein regional typischer Baustoff, dessen Verwendung bei handwerklich sachgemäßer Verarbeitung nicht als Mangel anzusehen war. Konnte sogar schick aussehen. Bis heute existieren viele dieser kunstvoll aus Sichtmauerwerk hergestellten Gebäude.

Andere Zustände herrschten in Zeiten von Baustoffmangel. So war es zeitweise üblich, Gräben auszuheben, mit einem Bruchstein-Beton-Gemenge zu verfüllen, das Ganze als Kelleraußenwände zu verwenden und darauf ein Haus zu bauen. Auch dessen Wände bestanden manchmal aus in eine Schalung gekippter Beton-Bruchstein-Mischung, wobei es beim Beton schon mal am Zement mangeln konnte. In 50er-Jahre-Häusern findet man alles - nachträglich verputzte Bretterwände, Bruch- und Abbruchsteine aller Art und natürlich die in der Region vorkommenden Materialien von Sandstein bis Raseneisenstein.

Gruß
Wolfgang