Beispiele für bekehrte Atheisten?

Hallo,
eine Frage, die mich beschäftigt:
viele Nicht-Gläubige (also Atheisten, Agnostiker) waren ja als Kind mal gläubig. Gibt es das nur in diese Richtung, oder auch umgekehrt? Also Beispiele für Menschen, die erst gläubig wurden
a)nach einer religionslosen Kindheit, Jugend und Erziehung (z.B. im früheren Ostblock), wo man quasi aus Gewohnheit nicht-religiös war?
b)nach einer Phase, in der man aus Überzeugung nicht-religiös war? (Also Menschen, die ganz bewußt Atheisten/Agnostiker waren und ihre Meinung später änderten.)

Ist mein Eindruck richtig, dass das Ablegen der Religion die Regel, der umgekehrte Fall jedoch ziemlich selten ist? Gibt es dazu Zahlen?

(Ich meine nicht die Leute im Ostblock, die im Prinzip von ihrer Familie religiös erzogen wurden, wo man es nur im Alltag nicht so recht zeigte, aus Angst vor Repressalien.)

Danke für Hinweise.

Also ich bin katholisch erzogen worden am Anfang bis ca 10j auch voll glaubig
dann aber durch Religionslehrer die das Christentum mit dem Rohrstock einbleutet
und ein tiefes asoziales unchristliches Verhalten an den Tag legten zum Atheisten
bekehrt worden.
Durch spätere persönliche Erfahrungen wurde ich gewahr,daß es etwas höhres gibt
und würde mich heute als unabhängig Glaübigen,Erfahrenden,Wissenden oder we du es haben willst,bezeichnen. Spitualität ist für mich heute zur Hauptsache geworden
dazu bedarf es aber keiner Kirche,Religion oder sonst was.Es it alles in dir
und war schon immer in dir,wie die Non Dualisten sagen es ist dir nur von deiner
Umwelt und ihrer Weisheit abgeschult worden.

Hallo!

Ist mein Eindruck richtig, dass das Ablegen der Religion die
Regel, der umgekehrte Fall jedoch ziemlich selten ist? Gibt es
dazu Zahlen?

Die gesuchten Zahlen gibt es nicht. Es gibt Zahlen über Kirchenmitgliedschaften, Ein- und Austritte. Solche Zahlen erlauben aber keinen Rückschluss auf den Glauben. Es gibt gläubige Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören und Kirchenmitglieder, die aus allen möglichen Gründen, nur nicht aufgrund ihres Glaubens zur Kirchengemeinde gehören.

Was Menschen glauben oder nicht, wird zunehmend zur Privatangelegenheit, die niemanden etwas angeht. Die Methode von Staat und Amtskirchen, den Glauben zu organisieren, zu reglementieren und aktenkundig zu machen, wird langsam aber sicher zum gescheiterten Modell.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

eine Frage, die mich beschäftigt:
viele Nicht-Gläubige (also Atheisten, Agnostiker) waren ja als
Kind mal gläubig.

Solche Aussagen halte ich für sehr waage.
Kinder haben noch kein eigene Weltbild und die Religösität
ist nur ein reine Erziehungssache.
Deshalb kann man das erst ab einem gewissen Alter
(Jugendlichen) zuordnen.

Gibt es das nur in diese Richtung, oder auch
umgekehrt? Also Beispiele für Menschen, die erst gläubig
wurden
a)nach einer religionslosen Kindheit, Jugend und Erziehung
(z.B. im früheren Ostblock), wo man quasi aus Gewohnheit
nicht-religiös war?

Das kommt sicher häufig vor. In der Jugend löst man sich
von den unmittelbaren Vorbildern (z. B. Eltern, Familie)
und entwickelt eine eigene Weltsicht. Die kann konform zur
Umwelt und Erziehung sein, aber auch vollkommen abweichend.

b)nach einer Phase, in der man aus Überzeugung nicht-religiös
war? (Also Menschen, die ganz bewußt Atheisten/Agnostiker
waren und ihre Meinung später änderten.)

Wie willst du je nachweisen, ob jemand von etwas wirklich
überzeugt war und ist?

Zumindest spielte z.B. in der DDR für den überwiegenden
Teil der Bevölkerung religöser Glaube und Kirchen in der
Öffentlichkeit keine Rolle.
Dass aber trotz verschärfter Säkularität eine christlich
geprägte Kultur mit jahrhunderte alten Traditionen besteht
und selbst jedem überzeugten Atheisten die Lehren vom
christlichen Gott und den christlichen Kirchen in gewissem Maße bekannt sind und man sich allerorten mit christlichen
Symbolen und Kultur auseinander setzten muß, zeigt, dass
es nicht so einfach ist, sich der Sache komplett zu
entziehen.

Zumindest gibt es aber eine Reihe von Beipielen, dass
ehemals scheinbar nicht gläubige Menschen sich nach der
Wende plötzlich in gute Christen verwandelt haben.
Die Kirche und Kichgemeinde spielen heute im Ort eine
große Rolle. Das es da auch Herdentrieb gibt und viele
Leute pro Forma mitmachen, mag sicher sein.
Es gibt aber auch (ältere) Leute, die missionieren auf
"Teufel komm raus"raus, obwohl sie zu DDR-Zeiten
scheinbar völlig unreligiös waren.

Es ist auch kein Geheimnis, dass es im Alter des öfteren
zu deutlichem Hang in Richtung Religion, aber auch
in Richtung Esoterik, Mystzimus unw. gibt.

Ist mein Eindruck richtig, dass das Ablegen der Religion die
Regel, der umgekehrte Fall jedoch ziemlich selten ist? Gibt es
dazu Zahlen?

Zahlen? Wie will man das feststellen?
Die Zahl der Leute in der aktiven Kirchgemeinde ist hier
aber deutlich höher als von 20 Jahren.

(Ich meine nicht die Leute im Ostblock, die im Prinzip von
ihrer Familie religiös erzogen wurden, wo man es nur im Alltag
nicht so recht zeigte, aus Angst vor Repressalien.)

Auch das ist so eine vereinfachte Sicht.
Wer religiös war, hat das auch schon früher deutlich
gezeigt und sich zu erkennen gegeben. Da wurde nix
verheimlicht. Das ist was anders als aktive Missionierung .
In der öffentlichen Leben wurde freilich die Religion
nicht so vor sich hin getragen, wie das heute oft der Fall ist.
Religion war also deutlich mehr private Angelegenheit.

Da über Jahrzehnte Religion in der Öffentlichkeit kaum ein
Thema war, hatte dies freilich auch in der Erziehung
folgender Generationen einen Einfluss.
Der Anteil echter Atheisten wird also im Osten sicher
deutlich höher sein, als in streng religiös geprägten
Gegenden.
Gruß Uwi

Hi.

Gibt es das nur in diese Richtung, oder auch
umgekehrt?

Ja, es geht auch in diese Richtung, es passiert nicht oft aber doch. Ramachandran freut sich sie kennen zu lernen (die, die auf einmal aus heiterem Himmel plötzlich Glaubiger geworden sind). Bringen sie ja die Hinrnforschung weiter.

Gruß

Balazs.

Übererregung in den Schläfenlappen des Hirns

Ramachandran freut sich sie kennen zu lernen (die, die
auf einmal aus heiterem Himmel plötzlich Glaubiger geworden
sind). Bringen sie ja die Hinrnforschung weiter.

/t/kann-ein-mensch-die-stimme-gottes-hoeren/5419087

http://books.google.de/books?id=Mt7tnKZpFE0C&pg=PA25…

Gruß

Stefan

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Einen Namen kann ich nennen.
Otto Pavlicek, mit 19 Jahren aus der Kirche ausgetreten.
Ob er danach Atheist war, weiß ich nicht.
Jedenfalls ist er mit 35 Jahren zurückgekehrt und ein sehr bekannter Franziskanerpater geworden - „Pater Petrus“
Hat in Österreich den „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ gegründet.

Servus,

wenns um einzelne Beispiele geht (wie im Titel), und nicht um eine Art Statistik (wie im Artikel selber), findet man sicherlich eine Reihe von Leuten.

Bekannt in diesem Zusammenhang ist auch Heinrich Heine. Angeblich hat er auf dem Totenbett gesagt: „Dieu me pardonnera - c’est son métier“.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Eine Alternative …

Jedenfalls ist er mit 35 Jahren zurückgekehrt und ein sehr
bekannter Franziskanerpater geworden - „Pater Petrus“

… für manche gegenüber Hartz IV. Wenn man denn nicht zum Militär gehen will.

Gruß

Stefan