Beiträge der Private Krankenversicherung im Alter senken?

Guten Tag.

Ich habe im Internet gelesen, dass man seinen Tarif in der privaten Krankenversicherung optimieren kann (zum Beispiel hier: http://www.pkv-private-krankenversicherung.com/voraussetzungen-fuer-rentner/). Weil man ja als Rentner nicht mehr aus der privaten Krankenversicherung aussteigen kann, würde mich interessieren, ob das wirklich so einfach geht. Die Beiträge sind ja schon sehr hoch…

Hat hier vielleicht schon jemand Erfahrungen mit so einer Tarifoptimierung gemacht?

Optimieren = abspecken.

Sachen die man nicht unbedingt braucht ausschließen, etwa Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer oder Tagegeld bei Krankenhaus, Selbstbeteiligung erhöhen.

All das senkt den Monatsbeitrag.

Und wenn das immer noch nicht reicht, dann gibt’s ja den Basistarif, der in etwa das abdeckt was auch die gesetzliche Krankenkasse ihren Mitgliedern an Leistungen bietet.
Kann man den auch nicht mehr zahlen, dann gäbe es die Möglichkeit den Basisbeitrag noch zu halbieren (Sozialtarif).
Oder wenn man sowieso Sozialhilfe o.ä. beantragen muss übernehmen die ja ganz oder anteilig die Beiträge der PKV.

Hallo Berni45,

vielleicht helfen diese Infos weiter:

  • jedes PKV-Unternehmen ist verpflichtet, § 204 VVG zu beachten:
    http://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__204.html

  • jedes PKV-Unternehmen muss den Basistarif anbieten. Dieser kostet (ohne Pflegeversicherung) (fast?) immer ca. 600 Euro monatlich (unabhängig vom Einkommen).

  • für die Vermittlung des Basistarifs zahlen PKV-Unternehmen keine Provision (Makler haben daher in der Regel kein Interesse über den Basistarif zu beraten).

  • wenn man Sozialhilfe bzw. Grundsicherung vom Sozialamt bezieht, hat das PKV-Unternehmen den Beitrag auf Antrag zu halbieren.

  • im Basistarif kann es schwierig sein, behandlungsbereite Ärzte zu finden, da das Honorar wesentlich geringer als bei anderen Privatpatienten ist und die Zahlungsmoral der Patienten häufig schlechter ist.

  • andere PKV-Tarife:

  • bei einer möglichen Anhebung der Selbstbeteiligung sollte man auch an die Möglichkeit denken, das z.B. im Dezember die volle Selbstbeteiligung und im Januar erneut die volle Selbstbeteiligung des neuen Versicherungsjahres anfällt
  • vor einem Verzicht auf Leistungen sollte man sich sehr genau informieren, welche Kosten ggf. im Krankheitsfall auf einen zukämen.

Bei der angegebenen Internetseite handelt es sich um die Seite einer Vermittlungsgesellschaft, die von Provisionen lebt.

Gruß
RHW

Hallo, es gibt „Vereine“, die sich darauf spezialisiert haben. Sie sind mit Vorsicht zu genießen. Sie lassen sich nach der Beitragsersparnis bezahlen und dabei besteht das Risiko, das man plötzlich einen unzureichenden Versicherungsschutz hat. Von dem man nicht mehr wieder hochkommt, weil man für eine Gesundheitsprüfung zu krank ist.

Zuerst sollte man bei der eigenen Gesellschaft nach günstigeren Beiträgen nachfragen. Wenn man einen Vermittler oder Makler seines Vertrauens hat, ist das natürlich gut.

Wenn man schon vor 2009 privat versichert war, kann man als Rentner in den Standardtarif wechseln. Der kostet nur den Bruchteil vom Basistarif. In der Regel haben die Gesellschaften aber noch Angebote „dazwischen“.

Viel Glück

Barmer

Servus aus Oberbayern,

also ich kann von Erfahrungen hinsichtlich Tarifoptimierung sprechen, da ich bereits viele Kunden umgestellt habe.

Leider kann man hier nur allgemeine Aussagen treffen, weil nicht alle Gesellschaften viele Alternative bieten.

Meinen Vorrednern schließe ich mich an, dass man nicht wegen etwas günstigerem Beitrag in einen Tarif mit schlechteren Leistungen wechseln sollte.

Zum Basistarif/Standardtarif ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass dies gerne von den Gesellschaften angeboten wird. Es besteht oftmals die Möglichkeit, zum ähnlichen Beitrag in einem besseren Tarif unterzukommen.

In Bezug auf die Gesundheitsprüfung ist richtig, dass wenn man in einen besseren Tarif möchte, man durch die erneute Gesundheitsprüfung muss. Wenn hier bereits Vorerkrankungen vorliegen, gibt es bei den Gesellschaften die verschiedensten Ergebnisse,
Die eine Gesellschaft schließt nur die Mehrleistungen bei bereits bestehenden Erkrankungen aus, andere machen pauschalen Mehrleistungsverzicht für alle Erkrankungen, also die auch, die in Zukunft erst kommen.

Höhere Selbstbeteiligung macht nur Sinn, wenn nach Verrechnung dieser SB der gesamte Monatsbeitrag günstiger ist. Ist zumindest meine Meinung.

Alles in Allem kann man, ohne aktuelle Situation zu kommen, keine Aussage treffen.

Es wird hier noch von Honoraren usw. gesprochen.

Bitte habt dafür Verständnis, dass man seine Dienstleistung als Berater nicht kostenfrei anbieten kann.

Da kein Kunde ein Stundenhonorar oder pauschales Honorar bezahlt, ohne zu wissen, was für ihn hier selber rausspringt, macht meiner Meinung nach das Erfolgshonorar am meisten Sinn.
Das bestätigen mir die Kunden zumindest, weil Sie nicht ins Risiko gehen, sondern der Berater.
Wenn nichts Positives rauskommt, dann war es kostenfrei.

Allerdings ist das Erfolgshonorar natürlich höher, weil beim Berater das Risiko besteht, dass der Kunde dann dies direkt nach getaner Arbeit mit der Gesellschaft oder Berater machen würde, wenn er schlau ist.
Hier muss man sich natürlich etwas absichern.

viele Grüße aus Oberbayern

der Nettoberater

Ich bedanke mich für die guten Ratschläge. Da es vom Einzelfall und der jeweiligen Krankenkasse abhängig zu sein scheint, was es für Möglichkeiten gibt, werde ich mich nun einmal konkret für meine Situation beraten lassen. Besten Dank für die Antworten!

Hallo Berni45,

das ist völlig richtig.

Hier kannst du dich informieren, was möglich ist und dies ohne zusätzliche Kosten!

Alle eingetragenen Versicherungsunternehmen bieten ihren Kunden den Wechsel, bzw. Änderung ihrer bestehenden Tarife an.
Welche anderen Tarife des Versicherungsunternehmens möglich sind, bekommt der Kunde mit einem Leistungsvergleich zur Verfügung gestellt,
wobei ihm sein Versicherungsvermittler behilflich sein sollte die entsprechende Vertragsumstellung durch zu führen.

Ein Wechsel in den Basistarif ist nicht sinnvoll, da dies die Kosten in den meisten Fällen erhöht.

Wer bereits seit 2009 in der PKV versichert ist, könnte auch noch in den Standardtarif wechseln.
Aber zuerst sollte er sich mal Angebote zu anderen etwas abgespeckten Tarifen machen lassen.
Bitte auch beachten, dass im Alter, die Krankentagegeldversicherung weg fällt, der gesetzliche Zuschlag in der KV entfällt und dass ab 65 Jahren die Altersrückstellungen berücksichtigt werden.

Viele Grüße

Aber sicher, ein Versicherungsberater ist ja auch wie ein Rechtsanwalt tätig und hat dafür auch einen Anspruch auf ein Honorar,
dafür darf er ja auch keine Versicherungsprodukte vermitteln, noch Provisionen kassieren.

Allerdings benötigt man für einen Tarifwechsel sonstige Versicherungsmakler die solche Umstellungen nur gegen Honorar tätigen nicht mehr,
da es ja seit 01.01.2016 ja die Tarifwechselleitlinien der PKV gibt. (Link - siehe in meinem anderen Beitrag).

Daher sollte der jeweilige Kunde seinen Versicherungsvermittler kontaktieren, der ihm sicher behilflich ist die Tarife zu ändern,
denn dafür erhält er ja schließlich auch eine Bestandsprovision.

Gruß A.