Bei welcher Höhe in etwa wurden die Mehreinnahmen liegen, wenn diese Grenzen entfallen würden?
Hat dazu jemand Infos/Zahlen/Schätzungen?
Franz
Bei welcher Höhe in etwa wurden die Mehreinnahmen liegen, wenn diese Grenzen entfallen würden?
Hat dazu jemand Infos/Zahlen/Schätzungen?
Franz
Moin Franz,
ich befürchte, dass man sich das selber zusammenbasteln muss. Eine Orientierung wäre vielleicht die Verteilung der Einkommensteuer. Allerdings sind ja hier nicht nur abhängig Beschäftigte erfasst. Ich habe eine Weile im Internet recherchiert, habe aber keine belastbaren Zahlen gefunden. Einig scheint man sich nur zu sein, dass es zu spürbaren Mehreinnahmen kommen wird. Wie diese Mehreinnahmen aussehen? Keine Ahnung. Wenn du einen Bundestagsabgeordneten kennst, könnte man vielleicht die Zahlen über eine Kleine Anfrage herausbekommen.
Von der Hans-Böckler-Stiftung gibt es auch ein sehr umfangreiches Pdf darüber. Ich hatte keine Lust das komplett durch zu lesen. Vielleicht findest du hier etwas.
Wenn du etwas findest, hältst du mich bitte auf dem Laufenden?
Data
Bevor man hier pauschal die Behauptung aufstellt, dass es „Mehreinnahmen“ geben würde, sollte man sich vielleicht erst einmal ganz neutral mit dieser Frage beschäftigen. Denn es ist ja nicht so, dass ein solcher Wegfall frei von Konsequenzen wäre. Je höher die Belastungen, und um so weniger vom zusätzlich verdienten Euro über bleibt, um so geringer die Motivation mehr verdienen zu wollen. Die Flucht Besserverdienender ins Ausland dürfte auch zunehmen, …
Na komm, die SV-Beiträge steigen ja nicht progressiv, außerdem senken, die ja das zu versteuernde Einkommen. Das dürfte die Anreize minimieren.
Viel wichtiger wäre sicher diesen Abbau der Ungerechtigkeit bei der Sozialversicherung nicht mit dem Ziel von Mehreinnahmen zu verknüpfen. Das wäre sicher nur im Rahmen einer größeren Reform sinnvoll, die grob zum Ziel hat, dass jeder auf sein gesamtes Einkommen solche Beiträge zahlt, eben weil es Sozialversicherung heißt.
Dabei könnte man noch darüber reden, ob die unteren Einkommen entlastet werden können. Das wäre sicher am Ende billiger als jemanden mit 1.000€ Einkommen erst 400€ aus der Tasche zu ziehen, um ihn dann wieder 200€ irgendwelcher Sozialleistungen zukommen zu lassen, und der sich dann wie ein Bittsteller fühlt.
Hallo,
ich muss mich @Wiz anschließen.
Mehreinnahmen sind ja schön, aber zumindest in der Arbeitslosen- und Rentenversicherung würden höhere Beiträge auch zu höheren Ansprüchen führen. Gerade in der Rentenversicherung könnte sich das auf lange Sicht rächen, da die Menschen mit hohem Einkommen statistisch länger leben.
Entfernt mann die BBG bei der Krankenversicherung macht man nur die PKV attraktiver. Bereits bei der heutigen BBG wirkt die PKV anziehend, würden die GKV-Beiträge weiter steigen würden noch mehr Gutverdiener in die PKV wechseln und man hätte genau das Gegenteil erreicht.
Gruß,
Steve
Letzteres ist ab einem gewissen Einkommen ein zu vernachlässigender Effekt und ersteres ist zwar richtig, aber zusammen mit der Steuer ergäbe sich eben schon ein (zusätzlicher) progressiver Belastungseffekt.
Gruß
C.
Finde ich leider nicht. Hast du einen Link?
Franz
Beides halte ich für falsch. Ein konstanter Abgaben-Satz ändert nichts an einem zusätzlich verdienten EURO in der Höhe der Abgabe bezogen auf einen EURO. „Netto“ bleibt beim nächsten EURO ebenso viel übrig wie beim ersten. Der Anreiz mehr verdienen zu wollen dürfte darunter nicht leiden.
Das könnte sein, neben anderen „negativen“ Auswirkungen. Wenn man Änderungen vornimmt, sind immer welche da, die sich ungerecht behandelt fühlen. Insbesondere diejenigen, denen " unberechtigte" Vorteile genommen werden.
Franz
Ich sehe schon, es wird eher politisch als konkret geantwortet auf meine Frage…
Es geht nicht um höhere Beiträge, sie sind prozentual konstant, sondern eher um die Frage, weshalb ab bestimmter Einkommenshöhe der „konstante“ Satz wegfällt. In der Schweiz/Alterssicherung gibt es beispielsweise keine Obergrenze, der Solidaritätsgedanke existiert uneingeschränkt. Und die Grund-Renten sind deutlich höher, aber in der Höhe limitiert. Dort werden auch keine höheren Ansprüche gestellt als in einem streng limitierten Rahmen vorgegeben.
Franz
Bei Gelegenheit lese ich das Mal durch.
Franz
Der dennoch im verfügbaren Einkomen positiv gegenüber Wenigerverdienenden abschließt. Wo wäre das Problem?
Franz
Ich habe nicht gesagt, daß es ein Problem gibt, sondern daß unter diesen Umständen die Belastung durch Steuern UND Sozialversicherungsabgaben mit zunehmendem Einkommen stärker ansteigt. Ob man das gut findet oder nicht, ist eine Frage der Ideologie. Manch einer (darunter auch das Bundesverfassungsgericht) würde sagen, daß eine Belastung eines Einkommens von 100.000 Euro mit knapp 50.000 Euro Steuern und Sozialabgaben schon jetzt ausreichend ist und manche meinen halt, daß die Belastung gar nicht hoch genug sein kann.
Was ich damit ausdrücken wollte:
Klar, der Rentenbeitragssatz bleibt bei bspw. 20%. Wenn nun die Beitragsbemessungsgrenze wegfällt zahle ich diese 20% auf mein gesamtes Einkommen, soweit auch OK. Allerdings erhalte ich für meine Rentenzahlungen ja Rentenpunkte und wenn ich ohne Beitragsbemessungsgrenze mehr einzahle, erhalte ich eben mehr Punkte.
Diese Punkte führen am Ende natürlich zu einem höheren Rentenanspruch.
Es sei denn, man sagt, es gibt für höhere Zahlungen keine zusätzlichen Punkte. Das wäre dann Beschiss
U.a. auch dies meinte ich mit:
Es zahlen erstmal alle auf ihr Einkommen einen Beitrag in die GKV. Wer noch mehr absichern möchte, wird das sicher auch weiterhin dürfen und können. Es ist eben eine Sozial- und keine Individualversicherung. Es ergibt für mich einfach keinen Sinn, dass sich ausgerechnet jene ausklinken können, die am leistungsfähigsten sind, und dann natürlich nur jene zurückkommen, die krank und arm sind. Das ist ein Teufelskreis, der die GKV natürlich immer unattraktiver macht, wenn bei ihr in Masse die schlechten Risiken landen.
Der Beitragssatz ist dann sicher auch geringer, wenn alle auf das gesamte Einkommen einzahlen. Das heißt übrigens auch nicht, dass damit alle Problem der GKV behoben sind. Es ist nur ein Aspekt einer größeren bzw. richtigen Reform.