Bekämpfung von Hochwasser

Hallo,

die Bilder von der Hochwasserkatastrophe im Osten Deutschlands haben wohl jeden erschüttert. Sicher wird in Zukunft insbesondere in den betroffenen Gebieten ein noch grösserer Aufwand für präventive Massnahmen betrieben. Die Spannweite der Hochwasser-Prävention reicht ja von simplen Deichen bis zu hochtechnischen Schleusen und Systemen, wie sie in den Niederlanden installiert wurden.

Doch auch wenn in Zukunft lokal effektivere präventive Schutzsysteme zur Verfügung stehen sollten: Es ist doch bestürzend, dass Hochwasser - wenn es erst einmal eingetreten ist - als ein schicksalhaftes Ereignis angesehen und nicht aktiv mit technischen Mitteln bekämpft wird! Ich ziehe hier einmal Parallelen zu den grossflächigen Waldbränden, wie sie insbesondere in Nordamerika immer wieder auftreten. Dort werden recht erfolgreich Firefighter eingesetzt, die die Waldbrände aus der Luft und am Boden durch effektive gezielte Massnahmen aktiv bekämpfen. Sicher nicht immer erfolgreich, doch oft genug konnten folgenschwere Feuerübergriffe verhindert werden.

Bei Überflutungen hingegen stellen sich Menschen hin, die Sand in Tüten schaufeln, um Deiche aufzustocken - ein sehr aufopferungsvoller Einsatz, aber das kann es ja wohl aus technischer Sicht nicht sein?! Gibt es denn keine intelligenten technischen Strategien, Hochwasser - wenn es denn einmal über die Deiche getreten ist oder sie durchbrochen hat - aktiv zu bekämpfen? Sei es mit riesigen schwimmenden Aufwindkraftwerken, die das Wasser in grosse Höhen reissen; oder meinetwegen fussballgrosse, schwammähnliche Elemente, die in grosser Menge aus Flugzeugen abgeworfen werden und sich bei Wasserkontakt zu grossen Verdunsterflächen entfalten - denn ein Weg der Hochwasserbekämpfung wäre ja wohl sicherlich, die der Verdunstung zur Verfügung stehende Oberfläche wesentlich zu vergrössern (Ich spinn jetzt hier bewusst mal ein wenig herum).

Sind solche technischen Systeme nicht schon einmal angedacht worden? Ein grosser Vorteil solcher Systeme wäre ja, dass sie als mobile Systeme weltweit in Hochwassergebieten eingesetzt werden könnten. Klar kostet die Entwicklung solcher Systeme Geld - aber wieviel Milliarden Euro Schaden verursacht eine Hochwasserkatastrophe, wie wir sie gerade erleben?

Also, sind solche Systeme vielleicht schon in Planung oder gar einmal in der Praxis bereits erprobt worden? Danke für einen Hinweis!

Es ist doch bestürzend, dass Hochwasser als ein schicksalhaftes :Ereignis angesehen und nicht aktiv mit technischen Mitteln :bekämpft wird … fussballgrosse, schwammähnliche Elemente, die
in grosser Menge aus Flugzeugen abgeworfen werden und sich bei
Wasserkontakt zu grossen Verdunsterflächen entfalten - denn
ein Weg der Hochwasserbekämpfung wäre ja wohl sicherlich, die
der Verdunstung zur Verfügung stehende Oberfläche wesentlich
zu vergrössern…

Guten Morgen, Michael,

schwankende Wassermengen sind gewiß naturgegeben. Daß daraus aber Hochwasser solchen Ausmaßes wird, ist von Menschen verursacht. Es steht zu befürchten, daß im alten Stiefel fortgefahren, nach technischen Problemlösungen gesucht und das Ganze als intelligente Lösung präsentiert wird.

Im Interesse der Schiffbarkeit wurden Flüsse begradigt. Das geschah auch an hunderten kleinerer Bäche und Flüsse, die in einem engen Bett kanalisiert zu hoher Fließgeschwindigkeit gekommen sind. Damit einher ging die Eindeichung. So werden Wasserläufe durch Gebiete geleitet, die schon bei normaler Wassermenge unterhalb des Wasserspiegels liegen.

Insgesamt wurde für Kanalisierung und Eindeichung gewaltiger Aufwand getrieben. Neben etlichen Vorteilen hatte die Sache von Beginn an einige Webfehler und Schwächen. Eine Schwäche ist die Abhängigkeit des nackten Lebens von den Deichen und insbesondere das Entstehen von Hochwasser, das es vor der Eindeichung so ausgeprägt nicht geben konnte. Da gabs nur überschwemmte Wiesen, auf denen kein Mensch ein Gebäude errichtet hätte, weil jeder wußte, daß es dort gelegentlich nasse Füße gibt. Ein in Kauf genommener Fehler war die Verarmung der Natur in den ehemaligen Überschwemmungs- und Feuchtgebieten.

Deine Vorschläge mit Verdunstungsbällen oder mit welcher technischen Lösung auch immer, sind doch nur Bastelei. Ein ordentlicher Verschluß auf die Quellen aller Gewässer und schon ist das Hochwasserproblem gelöst *g*.

Mit Verlaub - der Größenwahn und das Unterschätzen der Kräfte der Natur hat in die heutige Situation geführt. Dabei hat mancher Provinzbürgermeister die Problemlösung unbewußt längst ausgesprochen. Die Gemeinden flußabwärts hoffen nämlich auf möglichst viele Deichbrüche am Oberlauf. Natürlich sind nicht unkontrollierte Deichbrücke die Lösung, dabei geschieht aber genau das, was dem Fluß fehlt: Freie Flächen für die Überschwemmung. Dafür braucht man nicht viel Technik und auch nicht viel Geld, sondern nur etwas Einsicht. Naturparadiese gibts automatisch und gratis dazu.

Gruß
Wolfgang

Geld - aber wieviel Milliarden Euro Schaden verursacht eine
Hochwasserkatastrophe, wie wir sie gerade erleben?

Hallo !
Von den persönlichen Schäden der einzelnen Familien mal abgesehen, die natürlich schlimm sind, und Tote, die es leider auch gab, verursacht so eine Katastrophe keinen Schaden. Jetzt werden Milliardenaufträge an das Handwerk und die Industrie vergeben. Jetzt werden Deiche, die man schon aus den Augen verloren hatte, verbessert, erhöht.
Das alles bringt Arbeitsplätze und Geld in die betroffenen Gebiete.
Zahlen muß die Versicherung und da sind wir uns doch alle einig, das wurde auch mal Zeit. Sehen wir doch alle die „Versicherungspaläste“ und wissen, auch diese Summen sind nur Peanuts.

Also, sind solche Systeme vielleicht schon in Planung oder gar
einmal in der Praxis bereits erprobt worden? Danke für einen
Hinweis!

Es wurde höchste Zeit, daß den Menschen mal die Augen wieder aufgehen und man wieder daran erinnert wird, daß Natur nicht zu bändigen ist. Hoffentlich wird man jetzt schlauer und läßt das Wasser wieder dort hin, wo es hingehört.
Supergullis, wie Dir vorschweben, wird es nie geben.
Gruß Max

Hi Michael,

ist doch alles bestens: mit zunehmenden Klimakatastrophen können bei Mega-Bränden die Löschflugzeuge das Wasser doch gleich aus den Hochwassergebieten holen! So reguliert sich alles selbst :frowning:

Ciao

Uwe

Tagebaus
Hallo,

uns kann eine Überschwemmung unmöglich drohen. Am Flußlauf der weißen Elster gibt es ausreichend Flutwiesen, Auenwälder etc. und außerdem wohnen wir noch auf nem Hügel.
Bei dem diesjährigen Hochwasser wurden die natürlichen Flutbecken der Elster gerademal ansatzweise genutzt.
Außerdem sieht die Gegend hier im Süden Leipzigs eh aus wie ein Schweizer Käse - Tagebaulöcher so weit das Auge reicht. die sollten ja auch fluten - wäre gerade günstig, wenn die elbe hier lang fließen würde, damm könnten wir nächstes Jahr vor der Haustür baden gehen.
Warum buddeln wir nicht noch ein paar in Elbnähe?

Frank
PS: :smile:, und mein Beileid an die Betroffenen!

Gibt es denn keine
intelligenten technischen Strategien, Hochwasser - wenn es
denn einmal über die Deiche getreten ist oder sie durchbrochen
hat - aktiv zu bekämpfen? Sei es mit riesigen schwimmenden
Aufwindkraftwerken, die das Wasser in grosse Höhen reissen;
oder meinetwegen fussballgrosse, schwammähnliche Elemente, die
in grosser Menge aus Flugzeugen abgeworfen werden und sich bei
Wasserkontakt zu grossen Verdunsterflächen entfalten - denn
ein Weg der Hochwasserbekämpfung wäre ja wohl sicherlich, die
der Verdunstung zur Verfügung stehende Oberfläche wesentlich
zu vergrössern (Ich spinn jetzt hier bewusst mal ein wenig
herum).

Hallo
Die anderen Artikel erwähnten die klassischen Methoden der Einflußnahme , nämlich das Aufspeichern des Wassers im Oberlauf , die Bereitstellung von Zonen , welche überflutet werden dürfen , bzw , dafür vorgesehen sind , Dämme usw…
Die Dämme mit Plastiksäcken sind ja gar nicht so schlecht . Eigentlich wundere ich mich , das die überhaupt so dicht sind .
Die Tüten kann man gut aufbewahren und leicht transportieren .
Nur jetzt ist wohl einfach zuviel Wasser da .

Als eine technische Möglichkeit , zum einen nicht so tief zu wohnen , würde ich eine Art „Supergulli“ empfehlen , den es nach einem anderen Artikel aber wahrscheinlich nie geben wird .
Wesentlicher Bestandteil davon wäre eine glatte Betonröhre bis zur Ostsee , in welcher eine hohe Strömungsgeschwindigkeit erreicht werden kann .
Soweit ich die Problematik verstanden habe , ist es schon hilfreich , eine gewisse Menge des Wassers abzuführen .

In anderen Artikeln wurde geneell die menschliche Einflußnahme auf den Wasserverlauf als ungünstig hingestellt .
Man beachte , das zu früheren Zeiten weite Zonen der Landwirtschaft regelmäßig überflutet wurden , und damals ein sehr großes Problem waren .
MFG

Danke für die interessanten Stellungnahmen!

Ich teile uneingeschränkt die Ansicht, dass die Hochwasserproblematik hierzulande in vielen Fällen hausgemacht ist. Natürlich tragen die Sünden der Vergangenheit (wie Flusslaufbegradigung, die Umwandlung der Überschwemmungsgebiete in Nutzflächen und die leider immer noch andauernde Versiegelung der Böden) zur Verschärfung einer Hochwassersituation wesentlich bei. Und selbstverständlich ist hier ein Umdenken erforderlich, das hoffentlich auch geschehen wird.

Umdenken in der Raumordnung (Rückbau von Flusslandschaften) und präventive Massnahmen (effektivere und „intelligentere“ Deichsysteme) sind die eine Seite. Was mich stört, ist die Tatsache, dass die aktive Bekämpfung von Hochwasserkatastrophen – sind sie einmal eingetreten - geradezu tabuisiert wird. Die Einstellung, „das sind halt Naturgewalten“, ist leider in vielen Köpfen vorhanden. Dieses resignierende Achselzucken ist angesichts der enormen Kräfte und Massen, die bei Hochwassererergnissen am Werke sind, zwar durchaus verständlich. Andererseits: wer sich Scheuklappen aufsetzt, wird natürlich niemals Hochwasserbekämpfungsmodelle entwickeln können.

Diese Modelle werden zwangsläufig futuristisch und grotesk anmuten; die meisten dieser Szenarien – wie der „Supergulli“ oder auch meine beiden angedachten – werden sich sicher niemals umsetzen lassen und werden schon aus rein physikalischen oder ingenieurstechnischen Gründen nicht umsetzbar sein. Es gilt indes, eine praktikable Lösung für ein „einfaches“ Problem zu finden: Wie lässt sich eine Überflutung mit technischen Mitteln umweltschonend und effektiv bekämpfen? Vielleicht ist ja „bekämpfen“ das falsche Wort. Nun, wer sich daran stört: wie lässt sich die Natur in der Normalisierung der Hochwasserlage effektiv unterstützen?

In der Autoentwicklung hantiert man schon seit langem mit den Begriffen aktive und passive Sicherheit. Auf die passiven Sicherheitssysteme mag heutzutage kein Autofahrer mehr verzichten – auch wenn er hofft, sie niemals in Anspruch nehmen zu müssen. Ähnliches in der Medizin: Vorbeugung ist immer besser - aber ist der Herzinfarkt erst einmal eingetreten, gibt es mittlerweile intelligente medizintechnische Behandlungsmethoden, die ein hohes Mass an Lebensqualität wieder herstellen und den Schaden begrenzen helfen.

Also: Schranken des Denkens fallen lassen und an Lösungen herumspinnen. Wenn wir Glück haben, ist etwas brauchbares dabei. Bis solch ein Hochwasserbekämpfungsprojekt umsetzbar sein wird – das mag lange dauern, vermutlich Jahrzehnte. Immerhin: Jules Verne entwarf einst eine Reise zum Mond und wurde damals als für sein futuristisches, jedes Vorstellungsvermögen der Menschen jener Zeit übersteigendes technische Szenario verspottet. Hundert Jahre später wurde seine Idee umgesetzt, und erstaunlich viele Details aus seinem Roman fanden sich in der Realität wieder.

Hochwasserkatastrophen wird es irgendwo in dieser Welt auch in Zukunft immer geben – leider. Vielleicht sollten die heutigen Hydrologen und anderen Spezialisten einmal an einem gemeinsamen utopischen Roman schreiben – für die künftige Generation.

Gruss

Zahlen muß die Versicherung und da sind wir uns doch alle
einig, das wurde auch mal Zeit. Sehen wir doch alle die
„Versicherungspaläste“ und wissen, auch diese Summen sind nur
Peanuts.

Also wenn man nicht gerade eine Hochwasserversichrung abgeschlossen hat, werden Schäden durch Naturkatastrophen oder Krieg nicht von Versicherungen bezahlt. Die Opfer sind finanziell ruiniert und es wird auch dadurch auch kein „Wirtschaftswunder“ eintreten. Woher soll denn auch das Geld kommen? Es wurde doch Kapital durch das Hochwasser vernichtet. Natürlich werden sich Bau- und Sanierungsfirmen die Hände reiben, andere gehen dafür Pleite.

Gruß
Oliver

Natürlich sind nicht
unkontrollierte Deichbrücke die Lösung, dabei geschieht aber
genau das, was dem Fluß fehlt: Freie Flächen für die
Überschwemmung. Dafür braucht man nicht viel Technik und auch
nicht viel Geld, sondern nur etwas Einsicht. Naturparadiese
gibts automatisch und gratis dazu.

Ich glaube die Familien, die in diesen natürlichen Überschwemmungsflächen jetzt nun mal ihre Existenz aufgebaut haben, werden das anders sehen.

Umdenken in der Raumordnung (Rückbau von Flusslandschaften)

Hallo Michael,

das ist in der Tat schon alles, was zur Beseitigung der Hochwasserproblematik erforderlich ist. Dafür braucht man keine futuristischen Ideen, keine neuen Technologien, man muß den Flüssen nur Fläche lassen, dann können wir das Wort Hochwasser im Binnenland weitgehend aus dem Sprachschatz streichen.

Es wurde bisher einfach ignoriert, daß da ein Fluß ist, der nun mal Platz braucht. Zur Ignoranz gehört der Deichbau in ganzer Flußlänge, wodurch überhaupt erst Hochwasser entstehen kann. Nicht genug damit, daß unterhalb des Wasserspiegels gebaut wurde, es wird auch noch unterkellert gebaut. Es herrscht(e) offenkundig grenzenloses Vertrauen in menschliche Bauwerke. Es ist ein Zeichen von Uneinsichtigkeit, die Sache auch noch mit „Naturkatastrophe“ zu titulieren. Tatsächlich aber handelt es sich ganz banal um eine unsachgemäße Baumaßnahme. Man kann auch Planungspfusch durch Entfernung von unseren Lebensgrundlagen dazu sagen. Diese Stümperei gehört schleunigst abgestellt, nicht durch technische Verfahren, daß man mit dem Murks leben kann, sondern durch schlichte Beseitigung des Pfuschs. An geeigneten Stellen ist Rückbau des Eindeichwahns erforderlich, damit werden automatisch ein großer Teil aller anderen Flußdeiche überflüssig, sind jedenfalls plötzlich reichlich überdimensioniert.

Die Elbe ist fast in ganzer Länge eingedeicht. Dieses „fast“ bezieht sich auf die Elbtalauen bei Neuhaus und Boizenburg. Weil es dort den Naturpark als Überschwemmungsbebiet gibt, kann Hamburg auf jegliche Maßnahmen gegen Elbwasser vom Oberlauf verzichten. Man ist sich in Hamburg nicht einmal sicher, ob man von der Flutwelle überhaupt etwas bemerken wird. Diese Sicherheit schaffen nicht etwa Deiche, sondern die Abwesenheit von Deichen. Mit Deichen am Elboberlauf vor Hamburg stünde den Hanseaten höchst Ungemütliches bevor.

…wer sich Scheuklappen aufsetzt, wird natürlich niemals
Hochwasserbekämpfungsmodelle entwickeln können.

Stimmt, die Scheuklappen müssen weg. Vor der lückenlosen Eindeicherei und vor Flußbegradigungen wird nicht erst seit gestern gewarnt. Nur wollte kaum jemand diese Warnungen hören.
Was jetzt gebraucht wird, ist keine neue Technik. Einsicht reicht vollkommen. Und ein paar Bagger, die die Dämme an den richtigen Stellen öffnen.

Gruß
Wolfgang

Warte ab, bei der Oderflut war es nicht anders. Und wie sieht es heute für die Leute aus? Wohnen im Armenhaus?

Gruß Max

Ich glaube die Familien, die in diesen natürlichen
Überschwemmungsflächen jetzt nun mal ihre Existenz aufgebaut
haben, werden das anders sehen.

Hallo Oliver,

es geht nicht darum, Magdeburg oder Dresden als Überschwemmungsflächen für die Elbe auszuweisen. Es geht überhaupt nicht darum, solche Flächen in Ballungsgebieten zu schaffen, sondern an geeigneten, dünn besiedelten Stellen. Soll man wegen weniger Menschen, die man gewiß wirtschaftlich abfinden könnte, andere Menschen ertrinken lassen, zig tausende Existenzen vernichten und wiederholt Schäden in Kauf nehmen, die unsere gesamte Volkswirtschaft überfordern können? Aber es gibt sogar Leute, die verlegen ihren Wohnsitz in ein solches Gebiet. Da geschieht nichts Schlimmes. Es bleibt trotzdem sehr lebenswert in solcher Gegend.

Im übrigen ist es sogar in einem Überschwemmungsgebiet, wie es dies im deutschen Abschnitt der Elbe leider nur in den Elbtalauen in der Gegend um Boizenburg gibt, keineswegs gesagt, daß man nasse Füße bekommt. Das sehr dünn besiedelte Gebiet ist hügelig, wobei die tiefer gelegenen Flächen vollaufen werden. Die Großflächigkeit, naturbelassen mit viel Wald, sorgt dafür, daß es keine reißenden Fluten gibt. Es wird einfach nur sehr naß. Vor der erwarteten Flut müssen langsam die Tiere von den Weiden geholt werden, denn sehr bald ist mit Wasser zu rechnen. Ölheizungen gibts dort nicht, die Gefahr der Umweltverpestung und des Aufschwimmen von Tanks wäre zu groß und wer meint, einen Keller haben zu müssen, hat selbst Schuld. Ganz am Rande: Leute, die unmittelbar am Wasser über einen abgesoffenen Keller jammern, haben es nicht besser verdient.

Die Gegend der Elbtalauen ist nicht nur von der Elbe, sondern von vielen kleineren Flüssen, z. B. der Sude mit etlichen Nebenarmen durchzogen. So wird das Wasser schnell kommen, aber auch schnell wieder gehen und sonst passiert rein nichts. Oder doch? Es gibt eine unglaubliche Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Vielleicht stört das ja einige Leute, die sich seit Jahrzehnten gegen einen vernünftigen Umgang mit der Natur wehren.

Von der Quelle angefangen entlang der gesamten Elbe gibt es geeignete Flächen, die kaum besiedelt sind. Wenn man in diesen Bereichen auf Deiche verzichtet, wird es nie wieder Hochwasser an der Elbe geben können und die vorhandenen Deiche müssen nicht mehr ausgebaut oder erhöht werden.

Die gerade elbabwärts rollende Flut ist keine Naturkatastrophe. Die Toten und die Verwüstungen gehen auf das Konto von Planern und Leuten, die der Natur keinen Quadratmeter überlassen wollen und meinen, jeden Fluß ungestraft kanalisieren zu können.

Gruß
Wolfgang

Hallo ??,

Würde ich eine Art „Supergulli“ empfehlen , den es
nach einem anderen Artikel aber wahrscheinlich nie geben wird

Meinst du Gullis, welche sich selbst verschliessen, wenn das Wasser von unten drückt ??
Diese gabs doch schon vor 50 Jahren !!

MfG Peter(TOO)

Nee , ich meinte eigentlich eine Betonröhre als Abwasserleitung .

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ja, und wio liegt der Hafen Leipzig ?
Hallo Frank,

uns kann eine Überschwemmung unmöglich drohen. Am Flußlauf der
weißen Elster gibt es ausreichend Flutwiesen, Auenwälder etc.
und außerdem wohnen wir noch auf nem Hügel.
Bei dem diesjährigen Hochwasser wurden die natürlichen
Flutbecken der Elster gerademal ansatzweise genutzt.
Außerdem sieht die Gegend hier im Süden Leipzigs eh aus wie
ein Schweizer Käse - Tagebaulöcher so weit das Auge reicht.
die sollten ja auch fluten - wäre gerade günstig, wenn die
elbe hier lang fließen würde, damm könnten wir nächstes Jahr
vor der Haustür baden gehen.
Warum buddeln wir nicht noch ein paar in Elbnähe?

Warum nicht einen Flutkanal bauen, welcher ab Pegel 7/7,50m Wasser in die Tagebaureslöcher ableitet. Da die Löcher rel. gross sind, sollten nennenswerte Mengen ‚verschwinden‘ bei nur mässigen Pegelanstiegen (1,5-2m) in den Tagebauen.
Meines Wissens gibt es/gab es in Leipzig einen Hafen, der mit einem Stichkanal an die Elbe angebunden ist/war. Vielleicht ist dieser ja als erster Teil für einen entsprechenden Überlaufkanal nutzbar ?

Tschuess Marco.

Hallo Marco,

Warum nicht einen Flutkanal bauen, welcher ab Pegel 7/7,50m
Wasser in die Tagebaureslöcher ableitet. Da die Löcher rel.
gross sind, sollten nennenswerte Mengen ‚verschwinden‘ bei nur
mässigen Pegelanstiegen (1,5-2m) in den Tagebauen.
Meines Wissens gibt es/gab es in Leipzig einen Hafen, der mit
einem Stichkanal an die Elbe angebunden ist/war. Vielleicht
ist dieser ja als erster Teil für einen entsprechenden
Überlaufkanal nutzbar ?

Nee, da biste vollkommen falsch. Der „Hafen“ in Leipzig ist bis heute noch vollkommen ungenutzt und besteht schon seit Kaisers Zeiten. Er sollte Leipzig mit einem elster-Saale Kanal beschiffbar, an welchem aber bis heute noch 20-30 km Durchstich fehlen. Er ist also eher ein künstlicher langgezogener Binnensee :smile:

Frank