Bekannter/Arbeitskollege ist mit Schulmädchen durchgebrannt - Ist das wohlmöglich eine Erkrankung?

Liebe & Partnerschaft Beziehung
#2

Hallo hannesr2,

eine 18jährige Abiturientin als „Schulmädchen“ zu bezeichen finde ich eigen - immerhin volljährig mit 18, eventuell kurz vor dem Studium an der Universität und somit intellektuell sicher nicht am unteren Ende der Leiter.

Warum darf sich nicht jemand, der weder verheiratet ist, noch Kinder hat, verlieben?

Ist das dein Begriff von „Erkrankung“ oder hast du den Krankheits-Code „F63.9“ der WHO gemeint, der sich auf nicht näher bezeichnete „Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle“ bezieht?
So gesehen ist sicher die Mehrheit der Menschheit „krank“ und du hast wohl nie diese „Krankheit“ erlebt.

Ist der Arbeitskollege deswegen nicht mehr zivilisiert, zuverlässig oder pflichtbewusst? Dazu würden mich deine Definitionen interessieren!
Gut gelaunt ist er auch noch?

Vielleicht hat der Arbeitskollege einfach erkannt, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, sondern dass es auch ein Privatleben gibt.
Warum darf er sich dann nicht jemanden aussuchen, sondern soll wohl - lässt sich irgendwie zwischen den Zeilen lesen - Damen aus der Firma…

Ich kann dir nur wünschen, dass du diese „Krankheit“ erfährst und erlebst, damit du dann auch mitreden kannst, wie es ist, verliebt zu sein, den besonderen Menschen einfach zu mögen und sich zu wünschen, in seiner Nähe sein zu können, mit ihm viel Zeit verbringen zu können, über Vieles sprechen zu können…

dafy

#1

Guten Abend!
Ich habe heute von einem Arbeitskollegen etwas erfahren, was mich schon nachdenklich macht. Immerhin kenne ich ihn bereits seit einigen Jahren und doch habe ich nun eine völlig neue Seite an ihm zu sehen bekommen.

Ich weiß nicht, wie ich darüber denken soll.

Bisher kannte ich ihn als zuverlässigen, zivilisierten und pflichtbewussten Menschen mit durchaus konservativen Werten und Normen. Selbst mit 40 Grad Fieber schleppte er sich in die Firma, jemand der seinen Beruf nicht nur des Geldes wegen ausübt, sondern weil er diesen liebt.

Und nun war er - das erste Mal überhaupt - eine Woche wegen „Krankheit“ nicht im Büro und überhaupt nicht erreichbar. Er bedarf auf Grund seiner Stellung keiner Krankmeldung. Wenn er sich meldet, dass er nicht ins Büro kommt, dann ist das so. In all den Jahren waren sonst eher eintägige Ausfälle die Regel. Aber dennoch erreichbar, selbst im Urlaub.

Ich traf ihn zufällig heute Abend zufällig mit seinem Hund und er erzählte gut gelaunt, dass er eine Woche mit einer 18jährigen Abiturienten in Wien verbracht hätte. Er hätte sie zufällig kennen gelernt und aus der Bekanntschaft hätte sich bei beiden sehr schnell mehr entwickelt. Anfängs hätte er sich gesträubt, aber dann hätten sich beide entschlossen zusammen „einen großen Fehler“ zu begehen.

Es sei angemerkt, dass er weder verheiratet ist, noch Kinder hat. Eher jemand, der für seinen Beruf lebt und durchaus etwas wie eine „schnelle Karriere“ innerhalb der Firma machte für sein Alter von Anfang 30. Ein Privatleben gab es in dem Sinne für ihn nicht.

Und nun eine Romanze mit einem Schuldmädchen? Er spielte auch darauf an, dass er schauen wolle, wohin sich das alles entwickelt. Nächste Woche würde er jedenfalls nochmal Urlaub machen und mit ihr nach Paris fahren.

Es gibt so viele andere Frauen welche er haben könnte, selbst aus unserer Firma wären wohl ein paar Damen nicht uninteressiert. Aber was macht er? Ein Schulmächen…

Die beiden bewegen sich doch intellektuell völlig in anderen Welten. Er verantwortet Projekte mit durchaus Millionenumfang und will sich morgen mit so einem jungen Ding zum Mittag treffen. Er wird zurück in seine Arbeitswelt gehen und sie zurück in ihre „süße“, „heile“ Schulwelt.

Er wirkt völlig verändert. Es ist eine Seite, welche ich noch nie an ihm erlebt habe. Ist dieses Verhalten wohlmöglich die Folge einer organischen oder gar psychischen Erkrankung?

#5

Moin!

Ehrlich gesagt finde ich sein bisheriges Verhalten psychologisch für viel bedenklicher als das, was er da nun macht. Aber sich in seine Arbeit knien, 200%ig, das ist gesellschaftlich akzeptiert. Das Leben einfach zu genießen hat er sich verkniffen, weil ihm vermutlich die gesellschaftliche Anerkennung, die er durch den beruflichen Erfolg hat, wichtiger war.

Aber er hat einen wichtigen Teil des Lebens dadurch vernachlässigt: Party machen, eine Beziehung haben, Fünfe gerade sein lassen.

Das muss schon länger in ihm geschlummert haben, dass er das Gefühl hat, dass etwas in seinem Leben fehlt. Bislang hat ihm der beruflicher Erfolg und die gesellschaftliche Anerkennung gegeben, was er brauchte und darüber hinweggetäuscht, dass das nur eine Facette des Lebens sein kann. Aber er hat etwas verpasst.

Und nun trifft er eine junge Frau, die ihm vermutlich genau diesen Teil des Lebens vor Augen führt und ihm anbietet, die ihm ermöglicht etwas nachzuholen.
Vielleicht gibt er ihr genauso etwas, was ihr fehlt. Wie auch immer.

Diese beiden stürzen sich gerade in ein Abenteuer und lassen Fünfe gerade sein! Und weil er es so vermisst hat und es sich erlauben kann, hat er jetzt alles raus, was geht.

Das ist sowas von normal! Das nennt sich bei ihm midlife crisis, und er heilt sich gerade selbst davon.

Die Geschichte wird so lange dauern, bis der erste von beiden merkt, dass das nicht die wirkliche Heilung ist, aber bis dahin wird es beiden etwas geben.

Danach werden beide ihre Lebenswege überdenken und schlauer geworden sein. Dann können sie eine neue Ordnung für ihr Leben finden.

Also, ich finde die Story schön.

Lass ihn in Ruhe, es ist sein Leben. Es fragt ja auch keiner, was bei dir nicht normal ist, dass du dir so etwas nicht erklären kannst. Hast du keine Menschenkenntnis?

Alles Gute!

F0

#3

Hi,

als ich die Überschrift las dachte ich „Er 52, haut mit ihr 16 ab“. Aber so… das sind „nur“ 10 Jahre, beide bewegen im legalen Rahmen, so what? Er sollte nur nicht so naiv sein auf die große Liebe zu hoffen die ein Leben lang hält. Das Mädel muss erst noch die (Männer) Welt sehen und Erfahrungen sammeln. Aber ansonsten: ungewöhnlich, aber nichts was mich vom Hocker reisst. Siehe http://www.sueddeutsche.de/leben/altersunterschied-bei-paaren-partnerwahl-ist-keine-privatangelegenheit-1.1800467

„never f*** the company“. Klar, in einem großen Werk mit räumlicher und beruflicher Distanz ist das ok, aber in kleineren Firmen geht das so schnell nach hinten los wenn man die Probleme von daheim mit in die Firma bringt und umgekehrt und sich auch dann noch sieht wenn die Beziehung, aus welchen Gründen auch immer, vorbei ist. Kleine Affäre ok, aber Beziehung nein.

#4

Weder noch!
Das „Schulmädchen“ ist 18 und damit volljährig.
Ob der Altersunterschied bei den Beiden irgendwann zum tragen kommen könnte, wird die Zukunft zeigen und ist einzig und allein deren Angelegenheit.
Du solltest Dich lieber selbstmal fragen ob Deine Toleranzgrenze nicht seeehr niedrig angesetzt ist. ramses90

#6

Hallo

wenn ich es richtig verstehe ist da ein Mann Anfang 30, der bisher nach dem Motto „Lebe, um zu Arbeiten“ anstatt „Arbeite, um zu Leben“ verbracht hat.

Es wird verdammt nochmal langsam Zeit, dass er auch mal an ein Privatleben denkt. Und wenn es einer jungen Frau (eine 18jährige ist vielleicht noch in der Schule, aber kein „Schulmädchen“) gelungen ist, seinen Workaholik-Panzer aufzuweichen, dann sei das beiden gegönnt.
Krank war es eher bisher, warum hat er sich denn so in die Arbeit gestürzt? Was musste er kompensieren oder vor was hatte er Angst? Genau das kann man sich nämlich auch fragen - es ist jedenfalls viel „normaler“ und „gesünder“, wenn man frisch verliebt eine Woche Ferien macht, als zu schuften, bis man mit 50 ausgebrannt zusammenbricht.

Ca 14 Jahr Altersunterschied ist so ungewöhnlich nicht.

Ich frage mich auch gerade, was du für ein Bild von den jungen Frauen hast - „heile“ und „süsse“ Schulwelt? Was weisst du über diese Frau und ihr Leben und ihre Geschichte?

Ich würde sagen, im Moment ist diese Frau das Beste, was ihm passieren konnte

Gruss, Sama

#7

Als ich 38 war, habe ich meine Firma verkauft und bin mit einer anfangs 17-jährigen 5 Jahre durch die Welt gezogen. Sie ist inzwischen glücklich verheiratet und hat 3 Kinder. Wir treffen uns manchmal heute noch und sind uns einig: diese 5 Jahre waren für uns beide die schönsten in unserem ganzen Leben.

#8

Hallo,

Weisst Du, was ich denken würde?
Ich würde denken, dass erstmal da nichts Ungesetzliches dabei ist. Auch nichts Unmoralisches. Weiter, dass es Beiden wohl gut tut.

Und dass es mich somit überhaupt nichts angeht!

In welchem Verhältnis stehst Du zu ihm, dass Du Dir Gedanken machen „musst“? (Ob Deine Vermutungen und Schlussfolgerungen richtig sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.)

Gruß
Jörg Zabel

PS: Bist Du eine Frau?

#9

Also ich denke auch, dein Kollege ist nur zu beneiden. Und genau das ist vielleicht dein Problem, dass du mit dieser Story hier auftauchst? Vielleicht solltest du dir mehr Sorgen um dich als um deinen Kollegen machen?!

Gruss - Beni

#10

Warum findest du dieses Verhalten jetzt so ‚unnormal‘?
Ok, der Altersunterschied ist schon etwas größer, aber mit 18 Jahren ist sie erwachsen und kann ihre eigenen Entscheidungen treffen, so wie er das mit 30 auch tun darf. Außerdem kennst du sie doch gar nicht, vielleicht ist sie einfach extrem reif für ihr Alter?