Hallo!
Es ist eigenartig, dass in Deutschland alles, was
offensichtliche Misstände anprangert, gleich als „rechts“…
Kein vernünftiger Mensch käme auf den Gedanken, Kritik an Mißständen überhaupt einer politischen Richtung zuzuordnen.
oder „ausländerfeindlich“
Auch auf solche verallgemeinernde Idee kann man mit klarem Kopf nicht kommen.
Es wäre unsinnig, Mißstände zu leugnen. Wozu auch, keiner hat etwas davon. Nur sieh Dir bitte die Art der Kritik und die Schlußfolgerungen an. Da ist z. B. von 500.000 Ausländern die Rede, die staatliche Krankenfürsorge in Anspruch nehmen. Es wird überhaupt nicht unterschieden, wieviele anerkannte Flüchtlinge darunter sind und wieviele Menschen, die ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht haben, weil sie schon seit Jahrzehnten hier leben und arbeiten oder sogar in D geboren wurden und einfach nur keinen deutschen Personalausweis besitzen. Statt Differenzierung folgt die Vermutung, es seien über 1 Million Betroffener, sodann die Behauptung, darin lägen die Probleme unserer Sozialsysteme und schließlich die Verallgemeinerung, „die Ausländer“ schlechthin. So heizt man einen Mob auf.
Wer wirklich etwas ändern will und nicht nur vorhandene Probleme für ganz andere Ziele instrumentalisiert, darf nicht verallgemeinern und muß sich auf die konkreten Fälle des Mißbrauchs beschränken. Dabei bringt es nichts, auf „die Ausländer“ zu schimpfen, wenn einzelnen beklagten Zuständen rechtsgültige Verträge zugrunde liegen, die unter anderen Umständen aus guten Gründen abgeschlossen wurden.
Das Thema „Ausländer“ ist bei uns traditionell mit allen möglichen Emotionen belegt, was der klaren Beurteilung abträglich ist. Mancher träumt von Abschottung und weiß nicht, daß nur noch wenige Völker - und wir gehören nicht dazu - autark leben können. Der nächste sagt Ausländer, meint aber Moslems, ein anderer fabuliert von jüdischer Rasse und will überhaupt nicht wissen, daß es bloß eine Glaubensrichtung ist mit identischen Ursprüngen wie das Christentum.
Leider haben viele Leute unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung aus fast 50 Jahren, die es die zunächst händeringend gesuchten Gastarbeiter im Lande gibt, nichts gelernt. Sie haben auch aus der Geschichte des 3. Reichs nichts gelernt, deren Fremdenfeindlichkeit zu einem bis heute noch nicht überwundenen Aderlaß an wissenschaftlichen Köpfen führte.
Hierzulande schaffen wir, arbeitslose Handwerker, die das Land verlassen wollen, mit allerlei Kursen auf das Leben z. B. in Schweden vorzubereiten. Bei in vielen Bereichen dringend gebrauchten Zuwanderern tun wir uns mit der gleichen Fürsorge schwer. Wir schaffen es nicht einmal, dringend gebrauchten Fachleuten Rechtssicherheit zu geben und wundern uns, daß die Gesuchten nicht kommen wollen. Länder wie Kanada oder Neuseeland haben ein Punktesystem, mit dem die benötigte Zuwanderung in geeignete Bahnen gelenkt wird. 50 Jahre alt, keinerlei Sprachkenntnisse, keine brauchbare Qualifikation - muß draußen bleiben. Statt solche praktikablen Regelungen schlicht abzuschreiben, verlieren wir uns in blödsinnigen Ideologien und Vorbehalten und verbringen damit Jahrzehnte. Das Spektrum der Idiotie ist breit. Das eine Extrem will jeden ohne Qualifikation ins Land lassen und auf der anderen Seite wird ebenso hirnfrei Deutschland den Deutschen gekräht. Solche Schreihälse haben aber nicht den Schatten einer Ahnung von der Verflechtung der Volkswirtschaften, sie saßen noch nie in einem Firmenjet, der täglich einige Dutzend Leute zwischen den Standorten der Firmen in allen möglichen Ländern bewegt und sie waren noch nie in einem Forschungszentrum, wie z. B. Desy, wo Leute aus der ganzen Welt forschen. Autark geht nichts mehr, wir brauchen den Austausch und wir brauchen Köpfe, aber wir brauchen keine Flachköpfe, deren Horizont über die Versammlung der „Volksgenossen“ nicht hinaus geht.
Gruß
Wolfgang