Belastung des Bodens messen -wie?

Hallo zusammen,
ich wohne in einer sehr ländlichen Gegend (seit ca 1,5 Jahren) und habe das Gefühl, dass hier weder die Anwohner, noch die umliegenden Landwirte es mit Umweltschutzbestimmungen sonderlich genau nehmen.
Nun ist eins meiner Kinder erkrankt, und ich versuche, Gifte im Haus und der Umgebung als mögliche Ursachen auszuschließen (ich möchte hier nämlich gern weiterhin wohnen).

Gibt es eine Möglichkeit, die Belastung des Bodens auf Pestizide und andere Gifte zu messen?

Danke im voraus für Hilfe,
falk07

Hallo falk07,

Gibt es eine Möglichkeit, die Belastung des Bodens auf
Pestizide und andere Gifte zu messen?

die gibt es sicher, aber

  1. sind diese Messungen sehr aufwendig und mithin teuer
  2. nur so gut wie die Probennahme (und da kann man sehr viel falsch machen)
  3. muß man genau! wissen, was man sucht, denn bisher gibt es noch kein Messgerät, mit dem man eine ‚Belastung‘ messen kann.

Wenn Du also mit einem Eimer voll Erde ankommst und sagst:
‚Bitte mal auf Pestizide und andere Gifte untersuchen‘
erntest Du im besten Fall ein Stirnrunzeln.

Verdachtfälle kannst Du dem Ordnungs- oder Umweltamt melden, was daraus wird, kann ich nicht sagen.

Gandalf

Hallo Falk,
leider schreibst Du nicht, in welchem Bundesland Du wohnst, aber ich würde unter Ärzten bei „Umweltmediziner“ nachsehen (oder mich bei der Ärztekammer nach solchen erkundigen, es gibt seit längerem eine diesbezügliche Spezialausbildung); im Telefonbuch nach Umweltlabors nachschlagen; mich im Gesundheitsamt und beim TÜV/THW nach entsprechenden Behörden erkundigen.
Wenn Du Dich nicht weiterfindest, laß Dich beraten z.B. vom Umweltlabor Eukos GmbH in Plön, Dr. Walker, 04351-880010, dort kann man Dir vielleicht auch etwas sagen zur Art der notwendigen Untersuchungen, ihren Kosten, Spezialitäten der Probenentnahmen. Ein „Schadstoffmobil“ kann bei uns in Sl-Holst. auch Analysen vor Ort vornehmen, aber eher Inneraum + Luft, das gibts aber nicht in jedem Bundesland. M.A. nach solltest Du regionale Möglichkeiten bevorzugen, da man dort am besten weiß, welche Stoffe im Agrarbereich am häufigsten verwendet werden, wie lange schon, wo zu finden sind (z.B. in welcher Bodenschicht - in welche Tiefe schon abgesickert).
Bezieht Ihr Trinkwasser aus einem Hausbrunnen? Habt Ihr noch alte (= möglicherweise bleihaltige) Wasserleitungen? Ist in Eurem Hause Holzschutz durchgeführt worden und wann (ab den großen Holzschutzmittelprozessen enthalten diese Mittel weniger bis gar keine Schadstoffe mehr)? Es gibt eine Menge wichtiger Fragen, darum genügt m.A. nach ein Labor nicht, ein Kundiger müßte sich mit Eurer familiären Gesamtsituation diesbezüglich beschäftigen (einschließlich Haustiere/ evtl. Pyrethroid-Belastung wg. Ungezieferbekämpfung).
Zugleich ist, deprimierenderweise, festzustellen: nur ein Bruchteil der chemischen Mittel, z.B. in der Landwirtschaft, sind bis heute getestet worden(am warmblütigen Säugetier; geschweige denn am Menschen). Darauf bezogen sich auch kürzlich neuere EU-Beschlüsse, aber bis das, was vom Notwendigen übriggeblieben ist, mal durchgeführt ist …
Viel Erfolg gleichwohl, I.

Hallo,
die Landwirte in Deiner Umgebung müssen regelmäßig Bodenproben abgeben und untersuchen lassen - hierzu sind sie verpflichtet. Ob sie in der Hinsicht aber alles richtig machen ist eine andere Frage.

Du kannst die Proben natürlich von einem unabhängigen Institut untersuchen lassen auf Deine Kosten - besteht allerdings Deinerseits ein begründeter Verdacht, dann würde ich ein Amt einschalten - hier werden die notwendigen Schritte bei einem positiven Testergebnis ohne Umwege eingeleitet.

Für die Entnahme der Bodenproben gibt es entsprechende Anleitungen.

Gruß
Josy