Hallo Kilian,
es ist zwar immer etwas wage eine Ferndiagnose über elektrische Störungen abzugeben, aber man könnte Dein Problem sicher ein wenig eingrenzen, damit Du weißt, wo Du den Fehler suchen könntest.
Zuerst vorausgeschickt: Ein Seilsystem ist keine gute Lösung, wenn auch preiswert und ganz nett anzusehen. Bei Niedervolt-Anlagen (12V)hast Du zwar eine geringe Spannung und bekommst keinen Schlag, Du hast aber fast den 20fachen Strom zum Verbraucher (Lampe) als wenn Du mit 230V arbeiten würdest. Deine Leitung, das Seil ist aber sicher nicht 20fach so dick wie eine normale Zuleitung, was natürlich einen erhöhten Widerstand verursacht. Widerstände im Stromkreis erzeugen Wärme.
Jetzt zu den Eckpunkten eines Seilsystems. Wir haben ja definiert, dass schlechter Stromfluss Erwärmungen verursacht. Wenn also eine Verbindung Deiner Leuchten am Seil nicht optimal fest ist und eine gute Auflage
erzeugt, wird der Strom daran gehindert zu fließen und die Verbindung wird heiß. Auf Dauer gesehen, oxidiert dann der Draht des Seiles oder die Verbindungsklemme => es wird noch heißer…und so weiter. Je älter die Anlage ist, desto gravierender werden diese Probleme. Die Wärme ist auf der anderen Seite ein Stromverbrauch, der den Trafo belastet. Der wird dadurch auch wieder wärmer. Fazit: Du mußt alle Verbindungen (auf der 12V Seite), am besten mit den Fingern berühren, um festzustellen, ob eine der Verbindungen warm wird. Da hast Du bereits eine Fehlerquelle.
Ein gewickelter Trafo wird immer warm. Er kann durchaus eine Betreibstemperatur von 60° haben, was für unser Empfinden sehr heiß ist. Damit ist noch kein Fehler aufgetreten.
Der Trafo hat einen Aufdruck über seine Leistung in W = Watt. Diese Leistung ist nicht nur die max. Leistung, sondern auch die Leistung, bei der er etwas weniger als 12V abgibt. Die Summe der auf den Birnchen angegebenen Leistungen in W, also z.B. 5 x 20W im Wohnzimmer = 100W, sollte mit der Trafoleistung übereinstimmen oder knapp darunter liegen. Ist die Leistung der Birnchen zu hoch, erwärmt sich der Trafo und brennt irgendwann durch. Das würde eine starke Erhitzung des Trafos erklären. Ist die Summe der Leistungen der Birnchen wie im Beispiel 5 x 20W = 100W, der Trafo hat aber eine Leistung von 200W, gibt es eine andere Fehlerquelle. Der Trafo ist nicht ausgelastet und seine Spannung erhöht sich (Leerlaufspannung). Das kann dazu führen, dass beim Einschalten die Birnchen mit einer zu hohen Spannung angefahren werden und daher sehr oft und schnell durchbrennen.
Leider sind die Halogenlämpchen fast alle gleich gesockelt und unterscheiden sich rein äußerlich nicht voneinander. So führt es oft dazu, dass beim Austauschen der Leuchtmittel unzulässig hohe Leistungen verwendet werden.
Mein Tip: Zuerst die Stellen prüfen an denen die Leuchten auf dem Seil befestigt sind. Flackern die Leuchten bei Berührung, oder ist es an der Verbindungsstelle heiß, ist die Verbindung schlecht, oder verbrannt. Schraube diese Leuchte los und befestige sie ein oder zwei Zentimeter daneben. Lassen sich die Schräubchen der Klemmen nicht lösen, könnte die Klemme auch verbrannt und oxidiert sein => austauschen.
Danach auf allen Lampen den Wert der Leistung (Watt) ablesen und addieren. Ist die Summe höher als die abgelesene Leistung auf dem Trafo, schleunigst gegen Lampen mit geringerer Leistung austauschen.
Als drittes, gegebenenfalls neue Kabel (Seile) kaufen und die alten ersetzen.
Diese Maßnahmen helfen auch, um die optimale Lichtleistung mit dem eingesetzten Strom zu erhalten.
Ich hoffe, Du findest Deinen Fehler schnell. Ansonsten kann ich nur raten, nie die Beleuchtung an zu lassen, wenn Du Deine Wohnung verlässt.
Gruß
Tageslichtprofi