Belichtungszeiten 1870

Liebe Experten,

ich besitze einen Bildband mit zum Teil erstaunlich guten historischen Fotos von Hamburg. Die Aufnahmen wurden zwischen 1865 und 1880 gemacht. Weiß jemand, wie lang damals die Belichtungszeiten waren? Sicherlich ist das abhängig gewesen von der Helligkeit, dem Motiv und dem genauen fotographischen Verfahren.
Die wenigen Verwackelungen deuten für mich auf nur ganz wenige Sekunden hin, aber vielleicht irre ich mich.
Zu Beginn der Fotographie musste man ja noch viele Minuten belichten.
Und: Woher wusste der Fotograph, wie lang die optimale Belichtungszeit ist? Wohl nur aufgrund von Erfahrung?
Karl

Erfahrung oder Berechnung, in dem die Helligkeit gemessen wurde. Je nach dem wie Lange belichtet werden musste, macht ein kleiner Fehler, bei langen Belichtungen, in der Belichtungsdauer wenig aus.

allerdings konnte man schon damals in sehr Kurezne zeiten Fotos machen, Belichtungen unter einer Sec. waren möglich.

Hallo,

Zu dieser zeit wurde meist noch mit sog. „Naßplatten“ gearbeitet, die der Fotograf in einem Dunkelkammerzelt vorbereitet und noch nass exponiert und dann sofort im Dukazelt auf Sicht entwickelt hat; eine relativ helle, meist rote, Scheibe am Zeltfenster hat das erleichtert. Damit war die Belichtung weniger kritisch, weil die Entwicklung mitgeholfen hat: etwas zu wenig Belichtung hat eben längere, etwas zu viel Belichtung entsprechend knappere Entwicklung bedingt.

LG
SL99

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Daher stammt also der Blitzende Anhänger früher so

heute so

Hallo,
vor dem Foto die Helligkeit messen, koennen sich heute nur noch Aeltere vorstellen. Mittlerweile scheinen Belichtungsmesser weitgehend unbekannt. https://www.vesab.de/wpvesab/wp-content/uploads/fotografie_gossen_profisix_01.jpg Ein juengeres Beispiel
Frueher hat man ausserdem zum Film genauer zur Empfindlichkeit der Filmes ( zB 50 DIN ) die Belichtung auf Zettel gedruckt, bewoelkt Blende 5.6 Sonne Blende 11 oder aehnlich.
Heute besteht das Problem umgekehrt, stell mal am Mobiltelefon die Blende 2,8 ein.
In den Anfangszeiten der Fotografie wird das meiste Erfahrung gewesen sein. Von tausenden Bildern wurden nur wenige, und die besten davon gibt es noch heute. Heisst bei weitem nicht, dass die Fotografen damals alle Bilder so gut fotografieren konnten.
Fachwissen Belichtung gedruckt https://img.fotocommunity.com/hatos-belichtungsmesser-920cf774-b6a2-4d4b-89c3-be4b4792cd9f.jpg?height=1000
Gruss Helmut

Ein paar Anmerkungen:

Wobei ASA wohl gebräuchlicher war und 1:1 auf ISO umzurechnen ist.

„Wenn die Sonne lacht,
nimm Blende acht“

Nicht ganz, sie sind nur einfach bereits in die Kameras integriert, um die Automatiken zu bedienen bzw. um vor Überl-/Unterbelichtung zu „warnen“.

Kein Problem, kann ich :wink:
Was problematischer ist: Stell die Blende manuell an einem heutigem Objektiv ein.

[quote="Helmut_Taunus, post:5,] Von tausenden Bildern wurden nur wenige, und die besten davon gibt es noch heute.
[/quote]

Du hast bestimmt recht mit der Annahme, dass es damals viele Versuche gab, die nicht gelungen sind. Aber das Material war doch nicht billig und alles aufwändig, so dass ich nicht glaube, man hat unzählige Platten verplempert. Mal eben löschen und neu speichern war damals ja noch nicht. : )

Hallo,

Wie in meinem ersten Beitrag erwähnt, konnte man bei der Entwicklung viel „reparieren“ und beim Kopieren ebenfalls! aber am Anfang hat sicher jeder der damaligen Fotografen im wahrsten Sinne „Lehrgeld bezahlt“!

LG
SL99

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Hallo,

die Duka beim Brieftaubenschlag war sicher für Fotozwecke viel zu klein, und die auf der Straße stehende hat andere finstere Absichten😈
Aber die Idee dazu ist originell!

LG
SL99

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nun auf dem Foto ist ein verkleinerdes Modell der Dunkelkammertaubenschlagkutschendings