Hallo Rainer, Stefan,
ja, klar ist das etwas mutig. Aber so kompliziert ist Poker ja
nicht … das wird schon gehen.
Naja, als Lehrling haben wir in den Pausen auch oft gepokert, irgendwie waren da die Regeln einfacher, siehe Hold’em Regeln im Anhang.
Gruß
Reinhard
Texas Hold’em
Bis zu 10 Spieler (plus ein virtueller Dealer) sitzen an einem Tisch. In der Seitenansicht sehen Sie grafische Stellvertreter der teilnehmenden Spieler, sogenannte Avatare. Vor einem der Spieler befindet sich ein kleiner runder Knopf, der mit einem „D“ gekennzeichnet ist. Diesen Knopf nennt man den Dealer Button. Der Dealer Button verschiebt sich vor jeder neuen Spielrunde um eine Position in Uhrzeigerrichtung. Der Dealer Button markiert die Position des Spielers, der an der Reihe ist die Karten zu geben. In unserem Pokerraum gibt es einen virtuellen Dealer, dessen alleinige Aufgabe es ist, die Karten zu verteilen. Er sitzt in der Mitte der linken Seite des Tisches hinter einer Kiste mit Spielchips und er nimmt nicht aktiv am Spielgeschehen teil.
Die Spielrunden
Ablauf der Spielrunden (am Beispiel für ein Pokerspiel mit Limit):
Blinds
Zuallererst müssen die beiden ersten Spieler, die direkt links neben dem Spieler mit dem Dealer Button (nicht der virtuelle Dealer) sitzen, einen Blind setzen. Diese Blinds werden gesetzt, noch bevor die ersten Karten verteilt werden. Diese Prozedur stellt sicher, dass jede gewinnende Hand Geld verdient. Jeder Spieler muss während eines Spieles zu einer gewissen Zeit Blinds setzen, da sich der Dealer Button mit jeder Spielrunde verschiebt. Der Spieler direkt links neben dem Dealer Button setzt den Small Blind, welcher der Hälfte des unteren Satzlimits entspricht (z.B. $2.5 für ein $5/$10 Spiel). Der Spieler links neben dem Small Blind setzt nun den Big Blind , welcher dem unteren Satzlimit entspricht (z.B. $5 für ein $5/$10 Spiel).
Pocket Cards
Nach den Blinds werden die ersten Karten verteilt. Jeder Spieler bekommt zwei verdeckte Karten. Diese Karten nennt man Pocket Cards oder Hole Cards.
- Satzrunde
Die erste Satzrunde startet der links vom grossen Blind sitzende Spieler. Jeder Spieler kann nun entscheiden, ob er aussteigt (fold), mitgeht (call) oder sogar erhöht (raise). Die Höhe der Sätze ist gleich dem unteren Satzlimit. Zum Beispiel ist die Satzhöhe für die erste Wettrunde in einem 10/20 Texas Hold’em Spiel $10. Das Setzen wird weiter unten noch genauer erklärt.
Der Flop
Nach Ende der ersten Satzrunde, wird in der Mitte des Tisches der Flop (die ersten 3 Karten, die alle Spieler gemeinsam verwenden können) aufgedeckt. Diese sogenannten Community Cards sind für jeden Spieler gleich.
- Satzrunde
Der erste verbliebende Spieler links vom Dealer Button startet die zweite Runde. Die 2. Satzrunde ist ebenfalls in der Wetthöhe auf das untere Limit begrenzt und funktioniert vom Prinzip her wie die 1. Satzrunde.
Der Turn
Eine weitere Karte mit Bild nach oben wird neben den Flop auf den Tisch gelegt. Damit befinden sich insgesamt 4 Community Cards mit Bild nach oben auf dem Tisch. Eine dritte Satzrunde findet statt, beginnend mit dem ersten verbliebenden Spieler links vom Button.
- Satzrunde
Diese Satzrunde wird ebenso wie die erste und zweite Satzrunde durchgeführt, allerdings können die Einsätze und Erhöhungen jetzt jedoch im oberen Limit getätigt werden (in einem $10/20 Spiel kann jetzt 20 gesetzt werden).
Der River
Die letzte Karte wird mit dem Bild nach oben auf den Tisch gelegt. Dies erhöht die Anzahl der Community Cards auf den Tisch auf 5. Eine letzte Satzrunde erfolgt, beginnend mit dem ersten verbliebenden Spieler links vom Dealer Button.
- Satzrunde
Die letzte Satzrunde wird genauso wie die 3. Satzrunde durchgeführt.
Showdown
Nachdem die Bietrunden abgeschlossen sind, erfolgt der Showdown. Der Gewinner ist, wer das beste Blatt bestehend aus den 5 Community Cards und seinen 2 Pocket Cards bilden kann. Spieler können sich den Pott auch teilen, wenn sie die gleichen Hands besitzen. In dem seltenen Falle, dass die beste Hand nur aus den Community Cards besteht, teilen sich alle noch im Spiel befindlichen Spieler den Pott. Wenn Sie feststellen, dass Sie verlieren und Ihre Karten nicht zeigen möchten, können Sie Ihre Karten auch ablegen ohne diese zu zeigen (muck). Ansonsten können Sie die Karten natürlich offenlegen, um Ihre Hand mit anderen zu vergleichen.
Auf ein Neues
Nachdem eine Hand gespielt wurde und der Pott gewonnen wurde, wird der Dealer Button eine Position weiter nach links im Uhrzeigersinn verschoben und die nächste Hand kann beginnen.
Grundlagen des Bietens
Die erste Aktion, nach dem Karten gegeben worden sind, wird vom Spieler links vom Big Blind ausgeführt. Jeder weitere Spieler entscheidet nun, was er aufgrund seiner Hand setzen möchte.
Fold (passen)
Wenn Sie Ihre Karten nicht mögen, haben Sie die Möglichkeit auszusteigen. In dem Falle, dass Sie bereits einen Blind gesetzt haben oder bereits mitgegangen sind, verlieren Sie den bereits gesetzten Betrag. Darüber hinaus werden Sie aber nicht mehr verlieren, denn bis zum Beginn der nächsten Hand sind Sie aus dem Spiel.
Check und Call (mitgehen)
Sie bleiben im Spiel, wenn Sie entweder checken oder callen (mitgehen). Wenn vor Ihnen nicht gesetzt wurde, dann können Sie checken, ohne Geld in Pott einzuzahlen. Checken bedeutet im Klartext, dass ein Spieler das Satzrecht an den nächsten Spieler abgibt, ohne selber einen Einsatz getätigt zu haben. Wenn allerdings vor Ihnen schon gesetzt wurde, dann können Sie mit dem vorherigen Spieler mitgehen, indem Sie den gleichen Geldbetrag in den Pott einzahlen.
Setzen und erhöhen (Bet/Raise/Re-raise)
Wenn Sie denken, dass Sie gute Karten auf der Hand halten, dann können Sie einen Geldbetrag setzen. Sie können ebendfalls erhöhen, falls vor Ihnen ein Spieler bereits gesetzt hat. Die Beträge, die Sie setzen können sind in der Satzstruktur der Tische festgelegt. Bei einem $5/$10 Tisch zum Beispiel können Sie $5 in den ersten beiden Runden und $10 in den letzten Beiden setzen. In jeder Runde kann ein Mal gesetzt und drei Mal erhöht werden (Bet, Raise, Re-Raise, Re-Raise). Nachdem drei Mal erhöht wurde, liegt ein sogenannter Cap vor. In diesem Falle wird die nächste Karte ausgeteilt oder, wenn es sich um die letzte Runde handelt, die beste Hand wird bestimmt.
All-In
Wenn ein Spieler nicht mehr genügend Chips hat aber trotzdem aufgrund seines guten Blattes im Spiel bleiben möchte, dann muss er nicht passen. Der Spieler kann nun wählen, dass er All-In ist. All-in bedeutet, dass der Spieler weiter im Spiel ist, aber keine Aktionen mehr tätigen kann. Das bis zu diesem Zeitpunkt einbezahlte Geld wird als Hauptpott angesehen, und der All-In Spieler hat nur die Möglichkeit diesen Pott zu gewinnen, er kann aber nicht das Geld, welches nach seiner All-In Wertung einbezahlt wurde, gewinnen. Dieses Geld wird in einem separaten Pott gelegt, auf den der All-In Spieler keinen Anspruch hat. Sollte nun der All-In Spieler beim Showdown die siegende Hand haben, dann bekommt er den Hauptpott. Den Nebenpott bekommt der Spieler mit der zweitbesten Hand. Falls nun mehere Spieler All-in gehen, dann werden auch mehere Nebenpotts erstellt. Diese werden nach den besten Blättern und der Reihenfolge, in der die Spieler All-In waren, verteilt. Der Spieler, der beim Showdown gewinnt und nicht All-in war, bekommt sowohl den Hauptpott, als auch alle Nebenpotts. Wenn ein Spieler gewinnt, der All-In ist, dann bekommt er den Pott, der gesammelt wurde bis er All-In gegangen ist. Jeder Spieler, der All-In ist, kann nur den Pott gewinnen, am dem er auch beteiligt war.
Eine Satzrunde wird solange gespielt, bis entweder alle Spieler gepasst haben oder das dritte Mal erhöht wurde oder alle Spieler mitgegangen sind (mit Ausnahme des Spielers, der den Bet gemacht hat), ohne das erhöht wurde.