Beratung Schulden

Hallo zusammen,
ich brauche jemanden, der uns hilft, mit den Schulden zur Recht zu kommen. Folgendes Szenario: Mann verstorben (vor 6 Monaten), Haus und Auto bei weitem noch nicht abbezahlt, Frau mit 2 Kindern ohne Job. Kaum Rücklagen und montalich reicht das Geld hinten und vorne nicht. Einige Kredite, die noch laufen… Die Sparkasse bietet an die Rückzahlungen für 3 Monate ruhen zu lassen. Aber das hilft nicht langfristig. Was kann ich tun? Im Netz habe ich das hier gesehen: https://www.pro-schuldnerberatung.de/Die-Vorteile-unseres-Vorgehens.

Das scheint mir aber eine Beratung zu sein, wenn bereits das Gericht vor der Türe steht etc.

Wir kann mir in dieser Situation helfen? Carits-Schuldenberatung? Die Sparkasse ist mein einziger Ansprechpartner bisher, aber ich kann nicht mehr und brauche Hilfe.

Ich komme aus Haltinge, bei Weil am Rhein.

Danke

Michi

Erster Tipp: die pro-schuldnerberatung scheint eine kommerzielle Firma zu sein. Firmen wollen und müssen Geld verdienen. Vermutlich wirst du also direkt oder indirekt bei denen mehr Geld lassen als du bekommen kannst.

Darum gehe zu kirchlichen oder staatlichen Schuldenberatungen, die nicht dein Geld, sondern dein Wohl im Blick haben.
https://www.breisgau-hochschwarzwald.de/pb/Breisgau-Hochschwarzwald/Start/Familien+_+Bildung/Schuldnerberatung+des+Landratsamtes.html
https://www.diakonie-loerrach.de/familie_und_leben/soziale-schuldnerberatung/

Viel Erfolg!

Bombadil

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Hat sie schon Witwen- und Halbwaisenrente für die Kinder beantragt? Gibt es Lebensversicherungen oder Sterbegelder z.B. aus betrieblichen Vorsorgeinstrumenten? Zunächst mal muss klar sein, auf welches Geld sie künftig zugreifen kann. Gibt es eine Chance, dass sie kurzfristig zumindest einen Job in Teilzeit machen kann?

Ansonsten Auto abstoßen, wenn nicht zwingend benötigt. Ggf. gegen einen kleineren Gebrauchtwagen wechseln. Wenn nicht dauerhaft finanzierbar, Haus verkaufen und in Mietwohnung ziehen. Alternativ überlegen, ob teilweise Vermietung möglich ist. Was gibt es sonst noch für finanzielle Verbindlichkeiten, aus denen sie raus kommen kann.

Ich mache so die ein oder andere Nachlassabwicklung, und solche Geschichten sind mir schon gelegentlich über den Weg gelaufen. Das ist dann natürlich eine noch weit über die persönliche Betroffenheit des Todesfalls hinaus gehende Dramatik.

Hi,

Schuldnerberatung: schaue mal in einer Suchmaschine wie Ecosia / Google, was bei Euch (kostenlos oder für Menschen mit geringem Einkommen) vor Ort ist, z.B. Jobcenter, Caritas, H-Team, Rechtsberatung…?

Schuldnerberatungen können mitunter (zu meinem großen Erstaunen) auch Insolvenzen vorschlagen. So ich weiß, zahlt man sechs Jahre an Gläubiger:innen und nach sieben Jahren gilt man als schuldenfrei. Ohne Gewähr die Aussage.

Eine Alternative wäre auch Crowdfunding, z.B. die Situation auf Plattformen wie www.betterplace.me erklären und auf wohltätige Spenden hoffen.

Neben den bereits genannten Möglichkeiten, wäre auch eine Überlegung zu schauen, ob und wo noch Kosten eingespart werden können, z.B. Telefon, Strom…? Wenn Du magst, kannst Du mich auch hierfür privat anschreiben.

Desweiteren empfehle ich Preisvergleiche zu machen, z.B. Medikamente: www.medizinfuchs.de. Die meisten möchten gerne bei Artikeln des täglichen Bedarfs sparen, z.B. www.kaufda.de, www.marktguru.de… Lade Dir die Apps der Supermärkte herutenter, in die Du einkaufen gehst, z.B. Aldi, Penny, Lidl, Rewe, Norma, Edeka, Hit, Tegut usw. usf. Dort siehst Du nicht nur die Sonderangebote, sondern wenn Du an der Kasse beim Zahlen die App benutzt, bekommst Du teils weitere Preisnachlässe.

Teils lohnen sich auch Sammelkäufe im Internet, z.B. auf Ebay für eine Familie oder mehrere Haushalte zusammen.

Hast Du Dich schon mal mit Foodsharing auseinandergesetzt?

Vom Jobcenter sollte es bei verständnisvollen Sachbearbeiter:innen und guter Erklärung mit beigebrachten Unterlagen, die Deine Aussagen bestätigen, auch einen Überbrückungskredit geben. Dieser wäre zwar zurückzuzahlen, doch im Notfall, und um Schlimmeres wie möglicherweise Wohnungslosigkeit abzuwenden, sollten Jobcenter, Caritas oder andere gemeinnützigen Vereine helfen können.

Wäre es optional möglich, temporär Untermieter:in im Haus aufzunehmen, um das Haus nicht zu verlieren? Oder wie wäre es, das Haus auf Zeit (an Einzelpersonen) zu vermieten, indes Ihr in eine kleine Mietswohnung zieht? Sprich die Vermietung müsste dann natürlich mehr einbringen als die eigenen Mietkosten sind.

Gibt es noch Dinge, die Ihr, z.B. vom verstorbenen Mann, verkaufen könnt? Beispielsweise vielleicht hatte er ein wertvolles Hobby oder Geräte die von Euch niemand nutzt…?

Ich wünsche Euch viel Kraft und gute Ideen. Eine wohl harte Zeit, doch mit Kampfgeist und Arbeit wird es sich auch wieder bessern können.

Salve,
Romana

Warum erstaund es Dich, wenn eine seriöse Schuldnerberatung eine Privatinsolvenz vorschlägt?

zum Thema Insolvenz: Das mit den 7 Jahren is nicht mehr aktuell… aber offenbar erst seit 4 Jahren hust

guck: https://de.wikipedia.org/wiki/Privatinsolvenz#Die_Änderungen_durch_die_Reform_2020