Berechnung Gemeinkostendeckung/Preisnachlass

Hallo,

ich bin Meisterschüler und verzweifele an folgender Aufgabe:
Ein Kunde fragt nach 10 % Preisnachlass. Sie kalkulieren Ihre m2 Leistung (5 Minuten pro m2) wie folgt:
16,00 €/Std. Gesellenlohn
0,50 € Werkstoffkosten
195 % Gemeinkostenzuschlag
10 % Gewinn und Wagnis

Berechnen Sie die Auswirkungen des Preisnachlasses auf Ihre Gemeinkostendeckung und des Betriebsergebnisses. Wie entscheiden Sie über die Gewährung des Preisnachlasses?

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
Vielen Dank!

Hallo,

was fällt dir zu der Aufgabe ein, außer „ich verzweifle gerade daran“? Irgendwelche Gedanken wirst du dir wohl selbst machen können, so dass dir jemand an der Stelle, wo es hakt, weiterhelfen kann. Wenn dir jemand die Aufgabe komplett löst, hast du immer noch nichts davon.

Gruß
Christa

Hallo,
als Techniker sehe ich
ohne Rabatt 16,5 x2,95 x1,1
mit Rabatt 16,5 x2,95 x1,1 x0,9
mit 10 Prozent dazu mal 1,1
mit 10 Prozent weg mal 0,9

hi,

es wäre jetz total ärgerlich, wenn du übersehen hättest, dass es nur um 5 Minuten geht. :wink:

grüße
lipi

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ändert das was im grundsatz?

pasquino

(16/12+0,50)2,95-(16/12+0,5)=gk (gemeinkosten)
(gk
0,9)-gk=minus bei gemeinkostendeckung.

(gk+(16/12+0,5)1,1=gw (gewinn+wagnis)
(gw
0,9)-gw=minus bei gewinn

da ist jetzt sicher irgendwo ein vertippsler oder falsches drin…

bei diesen margen (es sind keine margen, ich weiß) denke ich über 10% nicht mal nach.
weil strikt isolierte betrachtung.
reine mathematik halt.

pasquino

hi,

es ist vielmehr erheiternd, was die knappe (und für jemanden, der diese Frage stellt, wohl absehbar unverständliche) Antwort angeht.

das sieht mir aus, als wäre es gewollt. :wink:

grüße
lipi

bevor mir ein unruhiger sonntag bevorsteht:

ist etwas grundsätzliches in der betrachtung oder nur im mathematischen teil?

pasquino

hi,

generell.

mit
(gk+(16/12+0,5)=Gesk Gesamtkosten

(gk+(16/12+0,5) * 1,1 * 0,9)-gesk=verbleibend W&G

hätte man den (negativen) Gewinn eher beziffert.

Eine Aussage wie

ist natürlich richtig, aber nicht aussagekräftig.
Ein Rabatt führt immer zu geringerem Gewinn (wenn sich der Absatz und die Produktionskosten dadurch nicht ändern ;)), aber nicht zwangsweise zu keinem Gewinn. Beispiel wären 50% w&g und nur 5% Rabatt.

dito bei den Gemeinkosten, dafür ist w&g ja da, um eine Differenz zuerst abzufangen.

Vermutlich geht es bei der Aufgabe gezielt darum, dass Rabatt und w&g eben 10% sind.

Sehr gekürzt wäre „1,1*0,9“ eventuell ausreichend, solang man die Auswirkungen relativ beschreibt.

grüße
lipi

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Also wie man den Preis ermittelt solltest du wissen. Im Preis sind 10% Wagnis und Gewinn enthalten (Nicht Kosten mal 1,1 sondern /,9).

Gibt man nun 10% Rabatt bietet man zu quasi Selbstkosten an, deckt aber immerhin Gemeinkosten. Allerdings darf „kalkulatorisch“ nichts schief gehen. Die Vorsorge für Wagnis ist ja auch weg.

Meine Antwort: Sofern das Unternehmen eine gute Auslastung hat, verzichten. Braucht man die Gemeinkostendeckung sollte man den Auftrag annehmen sofern das Risiko überschaubar ist.

Bei der Berechnung des Preises bin ich nicht sicher, wie ihr es gelernt habt. *1,1 ist eben nicht das selbe wie /,9.

fg

Dirk_P

ja, dass viele als antwort haben werden, die 10% rabatt fressen die 10% gewinn auf.
im up ist aber die frage nach auswirkungen auf gemeinkostendeckung und w&g gestellt.
daher habe ich das ein wenig anders aufgedröselt.

pasquino

hi,

wir haben offenbar verschiedene Ansichten :wink:

grüße
lipi

Tach.
Mit betriebswirtschaftlichen Ansätzen stehe ich ab und an auf Kriegsfuß. Die math. Lösung der Prozentrechnung wurde dir schon geboten. Aber bitte auch beachten, dass kfm. gesehen „-10%“ von einem Betrag nicht das gleiche wie „Betrag *0,9“ ist. Rundungsregeln und -differenzen!

Fertigungseinzelkosten, div. durch 12 = Fek / qm zzgl. 195% GK- Zuschlag = Fertigungskosten

Werkstoffkosten, bzw. Materialkosten setzen sich aus Materialeinzelkosten und Materialgemeinkosten zusammen. Daher kein GK- Zuschlag auf diesen Posten.

Fertigungskosten und Werkstoffkosten ergeben dann die Herstellkosten. Wobei die Aufgabenstellung die HK mit den Selbstkosten wohl gleichsetzt. Hinzu kommt nun noch 10% G&W.

Es kann nicht mal 1% Skonto gewährt werden.

Gruß.

B

du machst auf einen sehr wichtigen punkt aufmerksam, der auch die unterschiedlichen ansagen hier offensichtlich prägt:

art der kalkulation.

und damit auf begrifflichkeiten. was du beispielsweise mit materialgemeinkosten meinst. oder gk-zuschlag.

das hat wohl eher etwas mit liquidität zu tun. kurze eingangszahlungen kann man beispielsweise für einkauf umsetzen (rabatte).

pasquino

Tach.

Begriffe sind die Knackpunkte in der praxisfernen Aufgabenstellung, die zudem garnicht lösbar ist. M.E. geht es hier nur um eine Wissensüberprüfunng der Schüler, ob für das Kalkulationsschema

  • der Gesellenlohn als Einzelkosten erkannt werden?
  • man weiß, dass in den Werkstoffkosten bereits der Gemeinkostenzuschlag enthalten ist?
  • an welcher Stelle im Schema und auf welchen Betrag der Gewinnzuschlag errechnet wird?
  • dass i.d.R. ein Preisnachlass (Rabatt) nur gewährt werden kann, wenn vorher reinkalkuliert?

In Ermangelung von Informationen kann man weder zur Gemeinkostendeckung, noch zum Betriebsergebnis eine Berechnung anstellen. Und die Entscheidung zum Preisnachlass hängt in dieser Situation nicht nur, aber maßgeblich von der Unternehmensform ab.

Gruß.

B

hallo und offtopic

nein, das muss nicht kalkuliert werden, wir handhaben das beispielsweise folgendermaßen:

  1. gemeinkostenzuschläge werden grundsätzlich auf basis der „fixkosten“ (personal, mieten usw.) und der erwartung des jahres(zeitraum)umsatzes ermittelt. sie sind aber variabel je nach projektgröße oder -schwierigkeit, kundenbonität, ressourcen und anderer risiken und chancen.
  2. einzelkosten ist alles andere, also sämtliche fremd- und eigenleistungen (wir produzieren beispielsweise selbst, die produktionen sind selbständige profitcenter) für planung/material/montage.
  3. und der zuschlag w&g ist im wesentlichen fixiert als zuschlag auf 1+2.
  4. wir haben einen gut funktionierendes controlling für vertrieb und projektabwicklung.

nun, wenn das projektbezogene risikomanagement es erlaubt, können wir in diesem oder jenen fall durchaus 10% und mehr in form von rabatt, skonto gewähren. das ist in diesem sinne grundsätzlich nicht einkalkuliert, aber möglich. der deckungsbeitrag sinkt, aber für das gesamte ist es durchaus lohnenswert.

ja, das ist ein problem. „ausbildung“ war zu meinen lehrjahren schon sehr dürftig und theoretisch, hat sich scheinbar nicht viel geändert.

pasquino