Hallo Robert,
Ja, es gibt eine allgemeine Formel, die Definition selbst. Der Effektivwert ist der quadratische Mittelwert der Spannung (RMS - englisch Root Mean Square).
Er berechnet sich allgemein nach der Formel (im LaTeX-Format)
U_{eff} = \sqrt{\frac{1}{T} \int_0^T U^2 dt} = \sqrt{\bar{U^2}}
also der Quadratwurzel aus dem Quadrat der Spannung gemessen über einen Zeitraum T. Dabei muss T gross gegenüber der größten im Signal enthaltenen Schwingungsdauer gewählt werden, um einen möglichst genauen Wert zu erhalten.
Bei periodischen Funktionen ist die Periodendauer T ausreichend.
Lediglich für Sinusspannungen gilt die oben angegebene Näherung. Bei allen anderen Signalformen macht man durch die Spitzenwertmessung einen Fehler. Der ist umso größer, je größer der Crestfaktor
f = \frac{U_s}{U_{eff}}
ist. Also der Quotient aus Spitzenwert und Effektivwert. Besonders Spannungen mit großen Spitzen sorgen also für große Fehler.
Der Fehler wird kleiner, wenn man eine Betragsmittelwertmessung durchführt (AAV - Absolute Average Value).
Dabei erhält man dann einen Formfaktor als Korrekturterm. Bei Sinusspannungen gilt:
U_{eff} \approx 1,11 U_{AAV}.
Für andere Kurvenformen gibt es einen entsprechenden Faktor, doch 1,11 ist meist in den Betragsmittelwertmessern fest eingestellt. Bei Gleichstrom oder Rechteckspannungen ist dann die Anzeige um 11% zu gross, bei weissem Rauschen um 11% zu klein.
Gruss
Jens
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