Berechtigte Eifersucht? Ja/Nein?

Hallo Ihr Erfahrenen,

vorab: Ich (Mitte 40) bin nicht der eifersüchtige Typ Mensch. Eigentlich eher im Gegenteil, sprich, mir haben meine Ex-Partner manchmal sogar vorgeworfen, dass meine mangelnde Eifersucht fast einem Desinteresse gleiche?!

Jetzt bin ich seit Anfang des Jahres mit meinem Cousin intimer! Eigentlich alles wunderbar! Wir kennen uns ewig, verstehen uns gut, lachen viel, reden viel, teilen uns die Familie, jeder hat sein eigenes Reich (was auch so bleiben soll), jeder hat schon jobbedingt seine Ruhe - ergo: Man hockt nicht ständig/täglich aufeinander! Perfekt für mich!

Aufgrund der Verflechtungen kenne ich seine Frau (er ist noch nicht geschieden) sehr, sehr gut - und ich mag sie auch wirklich sehr! Ich kenne seine Ex-Freundin auch gut - die mag ich allerdings nicht so sehr! :smile:

Soooooooo, jetzt kommt es: Er hatte 3 Wochen Urlaub, wollte viel an seinem Haus machen! Ok - kein Akt! Ich habe ihn im Vorfeld gefragt, ob wir eventuell dann mal ein verlängertes Wochenende wegfahren wollen - Reaktion: Schauen wir mal!

OK, frau hat ja Verständnis!? Frau plant daher ohne den Herren - ihre Jobs, ihre Freizeit etc.! Kein Problem!

Frau bekommt Besuch von einem ihm fremden Pärchen und fragt ihn, ob er dabei sein möchte. Seine Reaktion: Schauen wir mal!

Am nächsten Tag die Info: Ich fahre zu M. (seine Ex-Freundin, die fast 450 km entfernt wohnt). OK, frau hat damit erst einmal kein Problem, pflegt selbst gute Kontakte zu den Ex-Freunden!

Dann am nächsten Tag eine SMS: Ich bleibe noch einen Tag! OK, es grummelt schon im weiblichen Bauch…

Frau kommt damit klar und macht auch keine großartigen Probleme - die (Ex-)Frau sieht es allerdings anders und verunsichert!

(Ex-)Frau ist glücklich liiert und eine totale schöne Frau! Kein Problem: Wenn man(n) micht liebt, dann weiß er auch, warum, denkt sich Susan! Er sagt es ja auch!

Hm, jetzt veranstaltet seine dänische Firma am Wochenende ein Sommerfest, auf das er sich schon lange sehr gefreut hat! Ergo, man sieht sich erst am übernächsten Wochenende! Kein Problem - es sei ihm gegönnt! Dann gestern ein Anruf: Seine (Ex-)Frau werde wohl auch hinkommen!

Hä?

Ich finde das merkwürdig!

Liegt es jetzt daran, dass ich zu wenig Forderungen stelle, dass ich eben mein Leben plane, wenn er mir sagt, er habe keine Zeit?

Dass er seine (Ex-)Frau - also nicht die Ex-Freundin - mit aufs Sommerfest nimmt, hat mich jetzt aber doch schon irritiert!

Was meint Ihr?

Danke für Eure Meinungen und viele Grüße

Susan

Ex ???
Hallo Susan,

mein erster Eindruck: Streiche das „Ex“ vor seinen anderen Frauen - das scheinen sie keineswegs zu sein, sondern vielmehr „auch“ . . .

Wenn Dich das eifersüchtig macht, musst Du vllt. Mal bezügl. seines Umgangs mit den vermeintlichen Ex Klartext reden bzw. von ihm klare Ansage dazu fordern und dann entscheiden was bzw. wie Du das möchtest.

Unverbindlichkeit/Verbindlichkeit
Liebe Susan,

ich zitiere meinen einen Satz aus unten stehenden Thread: Alles andere ist seitdem für mich persönlich Peanuts! Gekränkte Eitelkeit, unangebrachte Eifersucht, Machtgehabe, Besserwisserei, Unfähigkeit, Grenzen zu ziehen, aber dann nicht den Mund aufzubekommen!

Euer Verhältnis scheint ja recht unverbindlich zu sein: Aber kommt Ihr denn damit auch klar?

Kann es sein, dass Ihr Euch in Eurer Unverbindlichkeit verrennt?

Und ja, falls er zu dem Menschenschlag gehört, der nur auf „Forderungen“ reagiert, hast Du einen schlechten Stand, wenn Du ihm Freiheiten gibst.

Hat er Dich vielleicht indirekt gefragt, was Du denn am Wochenende machst?

Warum betonst Du so, dass seine (Ex-)Frau so schön sei?

Sonnige Grüße

Kathleen

Moin,

kan nes sein, daß Du (mittlerweile) einige Dinge anders/intensiver/sensibler siehst als er es tut?!

Damit leben, oder die Sache bleiben lassen, ändern wirst Du es nicht können, nur leiden wirst Du viel.

Gandalf

Hi!

Das mit der Berechtigung ist immer so eine Sache. Selten gibt es eine ganz objektive Berechtigung. Was ok ist und was nicht, muss ja irgendwie jedes Paar für sich selbst definieren.

Wenn es dich beschäftigt, würde ich an deiner Stelle wohl auch nicht stillschweigend hinnehmen. Wenn es eure Situation zulässt, könntest du das Thema ja mal in aller Ruhe ansprechen: einfach mal schildern, dass und warum es dich beschäftigt, und ihn fragen, wie er das sieht. Vielleicht ist es sinnvoll, einfach mal wieder einen generellen Abgleich vorzunehmen: was erwartet er von dir, was du von ihm? Habt ihr noch die selbe Richtung? Wollt ihr das so weiterführen? Es scheint ja so, als wären da noch viele Themen zwischen euch offen, weil ihr euch erstmal für’s Genießen und die Leichtigkeit entschieden habt. Wenns denn dann aber doch mehr wird, muss halt noch das eine oder andere geklärt sein.

Liebe Grüße,
Inka

Hi Susan,

Scheidung ist immer auch Verlust. Kommt zwar i.d.R. nicht überraschend, aber plötzlich ist das dann doch da.
Die Ex-Frau hatte wohl schön länger jemand, der sie tröstete.
Du warst eben grad greifbar…
In so einer Phase „intimer“ zu werden, tut Mann dann doch einen guten Schub Richtung selbstvertrauen.
Sollte man aber wissen, dass es selten daraus was ernstes wird - aber das wäre ein anderes Thema.
Warum der Kerl aber Kontakt zu seiner weit entfernten Ex-Tussi sucht, bleibt wohl vielen, wie Dir auch, ein Rätsel.

Nein, ich halte hier Eifersucht (im klassischen Verständnis) für nicht berechtigt. Schließlich ward ihr ja nicht (klassisch) zusammen. Anders, wenn er beteuert hat, dass er bei Dir bleiben mag.
Ansonstem steht ihm wohl „Freizügigkeit“ zu.

Allerdings sehe ich in naher Zukunft noch ein anderes Problem: Ex-Frau: weg, Ex-Freundin: zu weit weg, was anderes: auch in der Ferne. Was bleibt? Du!

Nicht nur rumalbern… auch über gemeinsame Zile reden (und nicht aufzwingen wollen)

Ich hoffe, Du erträgst das.

LG
Ce

family affair
Rückfragen: Seid Ihr in seinen Augen just relatives with benefit oder ein - auch offiziell - festes Paar mit gemeinsamer Lebensplanung und -zukunft? Und empfindest Du das so wie er?

~//~

Hallo Susan,

schön, dass ihr offensichtlich eure Startschwierigkeiten überwunden habt. (Ich erinnere mich, dass du mal geschrieben hast, weil ihr Probleme hattet, zu eurer Liebe zu stehen.)

Ein paar Sachen vorweg: Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Es ist ja schon kompliziert genug, mit einer (noch nicht ganz Ex-)Frau und einer Ex-Freundin. Wenn du dann von dir selber auch noch distanziert als „Frau“ sprichst („Frau hat Verständnis“, oder „Frau bekommt Besuch.“) wirds total verwirrend. Aber vielleicht zeigt gerade diese Ausdrucksweise deine Einstellung? Dass du das alles fast wie eine Außenstehende betrachtest (betrachten möchtest)?

Dann noch zu deinem Betreff „Berechtigte Eifersucht“. Diese Fragestellung finde ich grundsätzlich ziemlich sinnlos. Weil es auch bei „unberechtigter Eifersucht“, nicht damit getan ist, festzustellen, dass da nichts dran ist. Man muss m. E. immer tiefer nachschauen, warum dieses Gefühl entstanden ist. Mangelndes Vertrauen oder der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit oder was auch immer…

Nun mal konkret zu deinem Posting.

Eigentlich alles wunderbar! Wir kennen uns ewig,
verstehen uns gut, lachen viel, reden viel, teilen uns die
Familie, jeder hat sein eigenes Reich (was auch so bleiben
soll), jeder hat schon jobbedingt seine Ruhe - ergo: Man hockt
nicht ständig/täglich aufeinander! Perfekt für mich!

Klingt ja ganz gut.

Soooooooo, jetzt kommt es: Er hatte 3 Wochen Urlaub, wollte
viel an seinem Haus machen! Ok - kein Akt! Ich habe ihn im
Vorfeld gefragt, ob wir eventuell dann mal ein verlängertes
Wochenende wegfahren wollen - Reaktion: Schauen wir mal!

OK, frau hat ja Verständnis!? Frau plant daher ohne den Herren

  • ihre Jobs, ihre Freizeit etc.! Kein Problem!

Kommt mir bekannt vor. Hätte ich wahrscheinlich ähnlich gemacht. :smile: Aber ob das so gut ist?

Frau bekommt Besuch von einem ihm fremden Pärchen und fragt
ihn, ob er dabei sein möchte. Seine Reaktion: Schauen wir mal!

Wieder das gleiche Spiel.

Am nächsten Tag die Info: Ich fahre zu M. (seine Ex-Freundin,
die fast 450 km entfernt wohnt). OK, frau hat damit erst
einmal kein Problem, pflegt selbst gute Kontakte zu den
Ex-Freunden!

Weißt du denn, warum er dort hin gefahren ist? Gabs irgendwas zu klären? Welches Bedürfnis von seiner Seite steckt hinter diesem Besuch? Grundsätzlich kommt mir das auch überhaupt nicht verwerflich vor, aber in Kombination mit dem vorher Erzählten, würde mich das auch verletzen. Er hat in den drei Wochen Urlaub weder Zeit, mit dir ein Wochenende wegzufahren, noch, dabeizusein, wenn du Besuch bekommst, weil er viel Arbeit am Haus hat. Okay. Aber wieso hat er dann Zeit, die Ex-Freundin zu besuchen? Warum ist ihm das wichtiger, als mit dir wegzufahren? Das soll jetzt überhaupt gar kein Vorwurf an ihn sein. Vielleicht gibt es ja tatsächlich gute Gründe, warum es ihm so wichtig war, grade jetzt da hin zu fahren. Und wahrscheinlich war ihm ganz und gar nicht bewusst, dass du gern mit ihm weggefahren wärst. Das ist bei der Unverbindlichkeit zwischen euch kein Wunder.

Dann am nächsten Tag eine SMS: Ich bleibe noch einen Tag! OK,
es grummelt schon im weiblichen Bauch…

Frau kommt damit klar und macht auch keine großartigen
Probleme - die (Ex-)Frau sieht es allerdings anders und
verunsichert!

Ab da komm ich nicht mehr ganz mit. Versteh ich das richtig? Du hast mit seiner Ex-Frau über seinen Besuch bei seiner Ex-Freundin gesprochen und sie sieht das nicht so locker wie du. Damit hat sie dich verunsichert? Wie sieht die Ex-Frau es denn?

(Ex-)Frau ist glücklich liiert und eine totale schöne Frau!
Kein Problem: Wenn man(n) micht liebt, dann weiß er auch,
warum, denkt sich Susan! Er sagt es ja auch!

Was hat das damit zu tun? Dachte, es geht grad um die Ex-Freundin, nicht um die Ex-Frau…

Hm, jetzt veranstaltet seine dänische Firma am Wochenende ein
Sommerfest, auf das er sich schon lange sehr gefreut hat!
Ergo, man sieht sich erst am übernächsten Wochenende! Kein
Problem - es sei ihm gegönnt! Dann gestern ein Anruf: Seine
(Ex-)Frau werde wohl auch hinkommen!

Hä?

Ich finde das merkwürdig!

Hm… Keine Ahnung, ob das merkwürdig ist. Dass seine Ex-Frau auch „hinkommt“, klingt für mich ein wenig danach, als wäre sie mehr oder weniger unabhängig von ihrem Ex-Mann dort? Kennt sie vielleicht einige Kollegen von ihm sehr gut (von früher) und ist deshalb mit dabei. Wärst du denn evtl. auch gern mitgefahren? (Wäre das von deiner Seite aus überhaupt gegangen?) Hast du jemals was dazu gesagt? Hat er jemals angedeutet, dass du ja vielleicht mitfahren könntest? Oder geht dir durch den Kopf, dass er dich gar nicht dabei haben will, seine Ex-Frau aber sehr wohl?

Liegt es jetzt daran, dass ich zu wenig Forderungen stelle,
dass ich eben mein Leben plane, wenn er mir sagt, er habe
keine Zeit?

Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, aber mir klingt das alles ein wenig danach, als wäre es Zeit in eurer Beziehung einen Schritt weiter zu gehen, hin zu mehr Verbindlichkeit.

In deinen einleitenden Worten, klingt es sehr danach, als würdest eigentlich auch du diese Unverbindlichkeit und Unabhängigkeit genießen. Eigentlich tut dir das gut, dass du nicht auf ihn und er nicht auf dich angewiesen ist und ihr einfach eure gemeinsame Zeit genießt, ohne großartige Forderungen zu stellen. Das versteh ich sehr gut. Aber vielleicht klappt das auf Dauer einfach nicht. Das muss gar nicht heißen, dass sich die Alltagsgstaltung großartig ändert. Es hätte ja bei deinen Beispielen m. E. gereicht, wenn er auf die Frage nach einem Wochenendausflug klar gesagt hätte. „Tut mir leid, das klappt wohl nicht. Hab noch so viel zu tun und wollte auch gerne meine Ex-Freundin besuchen, weil…“ Klare Absprachen, statt „Schauen wir mal!“ Ich bin sicher, du wärst in dem Fall weit weniger enttäuscht gewesen, oder? Umgekehrt halte ich es auch für wichtig, seine Wünsche klar zu äußern. Die Frage: „Wollen wir vielleicht ein verlängertes Wochenende wegfahren?“ Ist erstmal nur eine Frage, nicht die Äußerung eines Wunsches.

Mir ist das Stellen von Forderungen in meiner Ex-Beziehung auch sehr schwer gefallen. Vielleicht gehts dir ja ähnlich und du denkst, dass du nicht möchtest, dass er nur dir zuliebe mitfährt, sondern nur, wenn er das selber gerne möchte. Und wenn er es selber gerne möchte, musst du es nicht als dein Anliegen vorbringen, weil er ja dann auch auf die neutrale Frage hin zusagen würde.

Ich weiß nicht, ob dir das bekannt vorkommt. Wenn ja, kann ich gern versuchen, näher zu ergründen, warum das in meiner jetzigen Beziehung eigentlich kein Problem ist. (Ich weiß es selber (noch) nicht so genau.)

Liebe Grüße
M.

Nachtrag
Eigentlich hat Inka schon das was mir durch den Kopf geht viel einfacher ausgedrückt…

Wow!
Liebe M.,

wow, ich bin begeistert! Du hast an so vielen Stellen den Nagel auf den Kopf getroffen!!!

schön, dass ihr offensichtlich eure Startschwierigkeiten
überwunden habt. (Ich erinnere mich, dass du mal geschrieben
hast, weil ihr Probleme hattet, zu eurer Liebe zu stehen.)

Ja, das ist wirklich schön, auch weil es seitdem sexuell hervorragend funktioniert! :smile:

Ein paar Sachen vorweg: Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles
richtig verstanden habe. Es ist ja schon kompliziert genug,
mit einer (noch nicht ganz Ex-)Frau und einer Ex-Freundin.
Wenn du dann von dir selber auch noch distanziert als „Frau“
sprichst („Frau hat Verständnis“, oder „Frau bekommt Besuch.“)
wirds total verwirrend. Aber vielleicht zeigt gerade diese
Ausdrucksweise deine Einstellung? Dass du das alles fast wie
eine Außenstehende betrachtest (betrachten möchtest)?

Stimmt, meine Schreibweise ist wohl recht verwirrend, und ja, ich versuche, es kritisch aus der Distanz zu betrachten!

Dann noch zu deinem Betreff „Berechtigte Eifersucht“. Diese
Fragestellung finde ich grundsätzlich ziemlich sinnlos. Weil
es auch bei „unberechtigter Eifersucht“, nicht damit getan
ist, festzustellen, dass da nichts dran ist. Man muss m. E.
immer tiefer nachschauen, warum dieses Gefühl entstanden ist.
Mangelndes Vertrauen oder der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit
oder was auch immer…

Stimmt! Ich sollte es genauer benennen - habe ich aber ihm gegenüber auch getan! Um mangelndes Vertrauen und Aufmerksamkeit geht es mir nicht, sondern innerhalb der gelebten Unverbindlichkeit auch Absprachen zu treffen, damit ich für mich planen kann! Das versteht er nicht!

OK, frau hat ja Verständnis!? Frau plant daher ohne den Herren

  • ihre Jobs, ihre Freizeit etc.! Kein Problem!

Kommt mir bekannt vor. Hätte ich wahrscheinlich ähnlich
gemacht. :smile: Aber ob das so gut ist?

Das frage ich mich eben auch!

Frau bekommt Besuch von einem ihm fremden Pärchen und fragt
ihn, ob er dabei sein möchte. Seine Reaktion: Schauen wir mal!

Wieder das gleiche Spiel.

Eben!

Am nächsten Tag die Info: Ich fahre zu M. (seine Ex-Freundin,
die fast 450 km entfernt wohnt). OK, frau hat damit erst
einmal kein Problem, pflegt selbst gute Kontakte zu den
Ex-Freunden!

Weißt du denn, warum er dort hin gefahren ist? Gabs irgendwas
zu klären? Welches Bedürfnis von seiner Seite steckt hinter
diesem Besuch?

Ja, weil er es ihr versprochen hat und sich für sie (ihr geht es seit der Trennung nicht sonderlich gut) verantwortlich fühlt.

Grundsätzlich kommt mir das auch überhaupt
nicht verwerflich vor,

Mir eben auch nicht!

aber in Kombination mit dem vorher
Erzählten, würde mich das auch verletzen. Er hat in den drei
Wochen Urlaub weder Zeit, mit dir ein Wochenende wegzufahren,
noch, dabeizusein, wenn du Besuch bekommst, weil er viel
Arbeit am Haus hat. Okay. Aber wieso hat er dann Zeit, die
Ex-Freundin zu besuchen? Warum ist ihm das wichtiger, als mit
dir wegzufahren?

Seine vorherigen Frauen haben so etwas eben immer eingefordert, was ich eben nicht mache!

Das soll jetzt überhaupt gar kein Vorwurf an
ihn sein. Vielleicht gibt es ja tatsächlich gute Gründe, warum
es ihm so wichtig war, grade jetzt da hin zu fahren. Und
wahrscheinlich war ihm ganz und gar nicht bewusst, dass du
gern mit ihm weggefahren wärst. Das ist bei der
Unverbindlichkeit zwischen euch kein Wunder.

Nun, ich bilde mir ein, dass ich schon - trotz aller Unverbindlichkeit - klar äußere, was ich will. Jedenfalls mehr als er! Ich habe das Gefühl, dass ich ihm ständig hinterher renne.

Frau kommt damit klar und macht auch keine großartigen
Probleme - die (Ex-)Frau sieht es allerdings anders und
verunsichert!

Ab da komm ich nicht mehr ganz mit. Versteh ich das richtig?
Du hast mit seiner Ex-Frau über seinen Besuch bei seiner
Ex-Freundin gesprochen und sie sieht das nicht so locker wie
du. Damit hat sie dich verunsichert? Wie sieht die Ex-Frau es
denn?

Lach, ist ja auch etwas verworren hier: Ich verstehe mich wunderbar mit der Ex-Frau, sie hat noch ein gutes Verhältnis zu ihrem Ex-Mann, der nun einmal mein Cousin ist. Sie hat über ihre Tochter mitbekommen, dass er bei der Ex-Freundin ist, die sie nicht ausstehen kann und daher überhaupt kein Verständnis dafür hat, dass er dahin gefahren ist, geschweige denn noch einen Tag geblieben ist! Sie misstraut dieser Frau - damit hat sie ich verunsichert!

(Ex-)Frau ist glücklich liiert und eine totale schöne Frau!
Kein Problem: Wenn man(n) micht liebt, dann weiß er auch,
warum, denkt sich Susan! Er sagt es ja auch!

Was hat das damit zu tun? Dachte, es geht grad um die
Ex-Freundin, nicht um die Ex-Frau…

Das war nur die Einleitung, dass jetzt auf einmal auch noch die Ex-Frau eine Rolle in meiner Geschichte spielt. Auch insofern als ich ein ganz anderer Typ Frau bin und bezüglich des Äußeren wohl etwas leichter zu verunsichern bin.

Hm… Keine Ahnung, ob das merkwürdig ist. Dass seine Ex-Frau

auch „hinkommt“, klingt für mich ein wenig danach, als wäre
sie mehr oder weniger unabhängig von ihrem Ex-Mann dort?
Kennt
sie vielleicht einige Kollegen von ihm sehr gut (von früher)
und ist deshalb mit dabei.

Nein, sie kennt dort niemanden!

Wärst du denn evtl. auch gern
mitgefahren? (Wäre das von deiner Seite aus überhaupt
gegangen?) Hast du jemals was dazu gesagt? Hat er jemals
angedeutet, dass du ja vielleicht mitfahren könntest? Oder
geht dir durch den Kopf, dass er dich gar nicht dabei haben
will, seine Ex-Frau aber sehr wohl?

Er hat nie eine Andeutung gemacht, dass Partner erwünscht sind, daher war es für mich so auch kein Thema! Und ja, es wäre von meiner Seite auch möglich gewesen, was er auch wusste. Aber er hat mich eben nicht gefragt! Und dann bekomme ich am Samstag noch eine SMS von seiner EX-Frau nach dem Motto: Wir führen nichts im Schilde!

Hä? Darum geht es mir doch gar nicht! Ich wollte nur gefragt werden! Und höchstwahrscheinlich hätte ich ohnehin NEIN gesagt!

Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, aber mir
klingt das alles ein wenig danach, als wäre es Zeit in eurer
Beziehung einen Schritt weiter zu gehen, hin zu mehr
Verbindlichkeit.

Das habe ich schon gemacht - und wurde damit anstrengend! :smile:

Ich habe ihm gestern 3 Resetoptionen angeboten, denn ich muss reseten - alles andere macht mich nur kirre, wenn der Herr den Mund nicht aufbekommt:
1.) Ich bin wieder nur die Cousine
2.) Zeitpunkt des Kribbelns und der Heimlichkeit (zu dem alles recht leicht war)
3.) Zeitpunkt des Eingeständnisses der Liebe, der Offenheit gegenüber der Familie etc.

Er hat sich für 3.) entschieden, gestand aber ein, dass er gedanklich auch mit 1.) gespielt hat!

Hä?

In deinen einleitenden Worten, klingt es sehr danach, als
würdest eigentlich auch du diese Unverbindlichkeit und
Unabhängigkeit genießen.

Ich möchte die Leichtigkeit genießen! Ich brauche keinen unnötigen Beziehungsstress!

Eigentlich tut dir das gut, dass du
nicht auf ihn und er nicht auf dich angewiesen ist und ihr
einfach eure gemeinsame Zeit genießt, ohne großartige
Forderungen zu stellen. Das versteh ich sehr gut. Aber
vielleicht klappt das auf Dauer einfach nicht. Das muss gar
nicht heißen, dass sich die Alltagsgstaltung großartig ändert.
Es hätte ja bei deinen Beispielen m. E. gereicht, wenn er auf
die Frage nach einem Wochenendausflug klar gesagt hätte. „Tut
mir leid, das klappt wohl nicht. Hab noch so viel zu tun und
wollte auch gerne meine Ex-Freundin besuchen, weil…“ Klare
Absprachen, statt „Schauen wir mal!“

Eben, eben, eben! Genau das meine ich!

Ich bin sicher, du wärst
in dem Fall weit weniger enttäuscht gewesen, oder?

Nicht nur weniger, sondern gar nicht!

Umgekehrt
halte ich es auch für wichtig, seine Wünsche klar zu äußern.

Das habe ich! Aber es waren Wünsche/Vorschläge und keine Forderungen!

Die Frage: „Wollen wir vielleicht ein verlängertes Wochenende
wegfahren?“ Ist erstmal nur eine Frage, nicht die Äußerung
eines Wunsches.

Ok, da bin ich dann wohl zu zaghaft, aber er ist auch so verdammt überempfindlich, weil seine Ex-Frauen immer an ihm gezerrt haben.

Mir ist das Stellen von Forderungen in meiner Ex-Beziehung
auch sehr schwer gefallen. Vielleicht gehts dir ja ähnlich und
du denkst, dass du nicht möchtest, dass er nur dir zuliebe
mitfährt, sondern nur, wenn er das selber gerne möchte.

Ganz genau! Ich zwinge doch keinen Menschen zu etwas! Ich lasse mich ja auch zu nichts zwingen!

Und
wenn er es selber gerne möchte, musst du es nicht als dein
Anliegen vorbringen, weil er ja dann auch auf die neutrale
Frage hin zusagen würde.

Eben - Du bist genial! :smile:

Ich weiß nicht, ob dir das bekannt vorkommt. Wenn ja, kann ich
gern versuchen, näher zu ergründen, warum das in meiner
jetzigen Beziehung eigentlich kein Problem ist. (Ich weiß es
selber (noch) nicht so genau.)

Sehr, sehr gerne! Denn ich bin gerade überfordert, da mein Ex seine Wünsche mit einem gesunden Egoismus immer klar formuliert hat! :smile:

Liebe Grüße

Susan

Liebe Inka,

Wenn es eure Situation
zulässt, könntest du das Thema ja mal in aller Ruhe
ansprechen: einfach mal schildern, dass und warum es dich
beschäftigt, und ihn fragen, wie er das sieht.

Das habe ich schon getan - und wurde damit für ihn anstrengend! :smile:

Vielleicht ist
es sinnvoll, einfach mal wieder einen generellen Abgleich
vorzunehmen: was erwartet er von dir, was du von ihm?

Ich bin ein recht offener Mensch und zu alt für solche Spielchen! Er hat das Problem, dass er selbst nicht weiß, was er will!

Habt ihr
noch die selbe Richtung? Wollt ihr das so weiterführen?

Lach, das habe ich gestern recht provokativ aus ihm rausgekitzelt (siehe Antwort oben)!

Es
scheint ja so, als wären da noch viele Themen zwischen euch
offen, weil ihr euch erstmal für’s Genießen und die
Leichtigkeit entschieden habt.

Für das Konservieren von Genießen und Leichtigkeit bedarf es aber eben auch Absprachen und klare Äußerungen von Wünschen, oder?

Wenns denn dann aber doch mehr
wird, muss halt noch das eine oder andere geklärt sein.

Es soll gar nicht mehr werden - da sind sich beide Seiten einig - bloß nicht bei der Umsetzung - anscheinend!

Liebe Grüße

Susan

Lieber Tom,

mein erster Eindruck: Streiche das „Ex“ vor seinen anderen
Frauen - das scheinen sie keineswegs zu sein, sondern vielmehr
„auch“ . . .

vielleicht ich bin wirklich naiv, aber ich glaube nicht, dass er mit seinen Exen Sex hatte! Dazu kenne ich ihn zu lange und zu gut! Er ist ein sehr moralischer Mensch!

Wenn Dich das eifersüchtig macht, musst Du vllt. Mal bezügl.
seines Umgangs mit den vermeintlichen Ex Klartext reden bzw.
von ihm klare Ansage dazu fordern und dann entscheiden was
bzw. wie Du das möchtest.

Wenn das, was ich gestern und in den letzten Tagen gesagt habe, nicht angekommen ist, weiß ich wirklich nicht weiter und muss selbst „reseten“.

Viele Grüße

Susan

innerhalb der gelebten Unverbindlichkeit auch Absprachen zu treffen …
Das versteht er nicht!

Das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Klingt für mich ein bißchen geschwurbelt. Entweder man ist unverbindlich oder man trifft Absprachen.

Seine vorherigen Frauen haben so etwas eben immer
eingefordert, was ich eben nicht mache!

… aber nichtsdestotrotz von ihm erwartest?

Die Sache ist doch ganz einfach: Was man erwartet, fordert man ein - was man nicht einfordert, kann man nicht erwarten. Jemanden die freie Entscheidung zu überlassen heißt auch, akzeptieren zu müssen, wenn er sich anders entscheidet, als man das möchte.

Ich finde es immer schwierig, wenn Menschen vordergründig so tun, als würden sie von einem nichts erwarten, aber hintenrum verärgert sind, wenn man ihren Erwartungen nicht entspricht.

Nun, ich bilde mir ein, dass ich schon - trotz aller
Unverbindlichkeit - klar äußere, was ich will.

vs.

Aber er hat mich eben nicht gefragt!

Ja - und du hast anscheinend auch nicht klar geäußert, daß Du da gerne mitwillst.

Ich finde deine Aussagen hier etwas widersprüchlich.

Ich wollte nur gefragt
werden! Und höchstwahrscheinlich hätte ich ohnehin NEIN
gesagt!

Ich korrigiere mich: SEHR widersprüchlich. Was willst Du eigentlich?

Ich möchte die Leichtigkeit genießen! Ich brauche keinen
unnötigen Beziehungsstress!

Das geht ihm vermutlich ähnlich. Deswegen hat er auch über 1) nachgedacht. :smile:

Umgekehrt
halte ich es auch für wichtig, seine Wünsche klar zu äußern.

Das habe ich! Aber es waren Wünsche/Vorschläge und keine
Forderungen!

Nein, offensichtlich war es kein (unverbindlicher) Wunsch oder Vorschlag von Dir, sondern eine handfeste Erwartung.

Ganz genau! Ich zwinge doch keinen Menschen zu etwas!

Dann lerne, mit den Konsequenzen daraus zu leben. Oder entscheide Dich, deine Erwartungen und Forderungen auch als solche zu formulieren.

Ich lasse mich ja auch zu nichts zwingen!

Darauf hätte auch wetten können. :smile:

Liebe Grüße,
Max

2 Like

Eigentlich an Susan, aber Du hast es so gut beschrieben
Hallo Max,

in eine ähnliche Richtung gehen auch meine Gedanken, vor allem da ich mich noch an andere Postings von Susan zu erinnern meine.

Allgemein könnte man sagen: Klassisches Phänomen, dass zwei Menschen, die eigentlich keine Beziehung wollen, sich auf einmal in einer eben solchen wiederfinden, was nun einmal auch bedeutet, dass nicht immer alles harmonisch, lustig und leicht ist.

Aber ich denke, in diesem Fall kommt eben noch hinzu, dass die beiden verwandt sind und die familiären Verstrickungen wohl nicht ohne zu sein scheinen. Das heißt dann eben auch, dass es nie ein wirkliches Ende geben wird, nach dem Motto: Tschüss, ich bin dann wieder aus Deinem Leben verschwunden.

Das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Klingt für mich
ein bißchen geschwurbelt. Entweder man ist unverbindlich oder
man trifft Absprachen.

Da kann ich Susan aber schon etwas verstehen. Ich verstehe es jedenfalls so, wie ich es in asexuellen Freundschaften auch handhabe: „Hey, wir müssen uns unbedingt mal wieder sehen, wollen wir nicht mal wieder etwas zusammen unternehmen?“ (=Ausdruck, dass der Menschen eine Bedeutung hat). Ein „Schauen wir mal!“ ist doch etwas anderes, als zu sagen: „Ja, sehr gern, aber ich habe gerade so viel um die Ohren/fühle mich nicht so gut, habe bereits so viele Verabredungen! Ich melde mich, wenn es wieder entspannter ist, ok?!“

Seine vorherigen Frauen haben so etwas eben immer
eingefordert, was ich eben nicht mache!

… aber nichtsdestotrotz von ihm erwartest?

Da Susan geschrieben hat, sie habe das Gefühl, ihm hinterherzurennen, scheint es für mich in meinem obigen Beispiel so zu sein, dass sie immer die Fragende war/ist und immer nur auf dieses „Schauen wir mal!“ ohne weitere Erklärung gestoßen ist. Ich glaube, das wäre mir auf Dauer auch zu anstrengend!

Die Sache ist doch ganz einfach: Was man erwartet, fordert man
ein - was man nicht einfordert, kann man nicht erwarten.

Lach, ich würde hier eher die intuitionistische Implikation anwenden, a impliziert b, aber b nicht a, da es Erwartungen gibt, die schlicht nicht einzufordern sind, z.B. Höflichkeit, Offenheit, Konfliktfähigkeit! Wenn dies charakterlich/sozialisationsbedingt manifestiert ist, ließe sich dies doch kaum einfordern, oder? Ich meine, im „normalen“ Falle ginge man dann daher und sagt: Ich merke, wir passen nicht zueinander!

Jemanden die freie Entscheidung zu überlassen heißt auch,
akzeptieren zu müssen, wenn er sich anders entscheidet, als
man das möchte.

Hier setzt Du aber zwei mündige Wesen voraus! Ich bin da ganz bei Dir!

Ich finde es immer schwierig, wenn Menschen vordergründig so
tun, als würden sie von einem nichts erwarten, aber hintenrum
verärgert sind, wenn man ihren Erwartungen nicht entspricht.

Vollkommen korrekt! Lach, ein Sorry an Susan, aber warum hat sie denn direkt im ersten Satz so betont, nicht der eifersüchtige Mensch zu sein?!

Nein, offensichtlich war es kein (unverbindlicher) Wunsch oder
Vorschlag von Dir, sondern eine handfeste Erwartung.

Tja, das ist das, was ich auch direkt vermutet habe: Die beiden (oder auch nur einer von ihnen) kommen mit der eigentlich gewünschten Unverbindlichkeit nicht klar, da sie anscheinend beide zuvor auch kontinuierliche Beziehungen geführt haben.

Dann lerne, mit den Konsequenzen daraus zu leben. Oder
entscheide Dich, deine Erwartungen und Forderungen auch als
solche zu formulieren.

Eben: Mund aufmachen!

@Susan: Du willst nichts fordern? Doch, Du forderst: Nämlich, dass er sich positioniert (sonst hättest Du ihm nicht diese „Resetoptionen“ angeboten)! Wo bleibt denn da die Unverbindlichkeit? Du hast ihm die Pistole auf die Brust gesetzt!

Keine Ahnung, was Dich so treibt, aber Du solltest schon darüber nachdenken, ob Dein Selbstbild (noch) stimmt und ob Du die so betonte Unverbindlichkeit wirklich leben kannst!

Und um Leichtigkeit zu erhalten, bedarf es immer zwei Personen! Du hast Beziehungsdiskussionen entfacht, die mit Unverbindlichkeit und Leichtigkeit nun einmal absolut im Widerspruch stehen!

Ich wünsche Euch, dass Ihr es geregelt bekommt!

Viele Grüße

Kathleen

2 Like

da es Erwartungengibt, die schlicht nicht einzufordern sind, z.B.
Höflichkeit,Offenheit, Konfliktfähigkeit!

Das sind vor allem sehr abstrakte Schlagworte, unter denen man ganz unterschiedliches Verhalten verstehen kann. Was er konkret darunter versteht, muß jeder Mensch seiner Umwelt mitteilen und, wenn es verletzt wird, auch einfordern oder die Konsequenzen draus ziehen. Leider sitzen viele Leute lierber wochenalng schmollend auf dem Sofa und grummeln „Aber das hätte er sie doch wissen mpüssen … das ist doch selbstverständlich …“, als einmal das Maul aufzukriegen und zu sagen: „So nicht!“

Ich meine, im „normalen“
Falle ginge man dann daher und sagt: Ich merke, wir passen
nicht zueinander!

Wenn die Vorstellungen absolut inkomaptibel sind, ja. Aber man kann manchmal auch mit Menschen zusammenleben, die da quasi eine andere Sprache sprechen.

Hier setzt Du aber zwei mündige Wesen voraus!

Ergänzend sei gesagt: Man muß niemandem die Freiheit lassen. man kann jederzeit auch sagen: Tu’s oder geh!

@Susan: Du willst nichts fordern? Doch, Du forderst: Nämlich,
dass er sich positioniert (sonst hättest Du ihm nicht diese
„Resetoptionen“ angeboten)! Wo bleibt denn da die
Unverbindlichkeit? Du hast ihm die Pistole auf die Brust
gesetzt!

So ist es. Und es ist völlig in Ordnung so.

Keine Ahnung, was Dich so treibt, aber Du solltest schon
darüber nachdenken, ob Dein Selbstbild (noch) stimmt und ob Du
die so betonte Unverbindlichkeit wirklich leben kannst!

Ja!

Gruß,
Max

Danke für den Input
Ein Hallo und Danke an alle, die sich mit meinem Thema beschäftigt haben oder gern noch wollen!

Jeder hat irgendwie auf seine Weise Recht, aber natürlich behagt es mir nicht, dass ich anscheinend wirklich ein Problem mit Unverbindlichkeit vs. Forderungen habe.

Vielleicht ist daran auch meine letzte Partnerschaft gescheitert!? Da muss ich noch mal in mich gehen.

Das Blöde war nun einmal, dass wir uns in seinem Urlaub durch die familiären Verflechtungen fast täglich gesehen haben. Dann kam er mal unverbindlich/selbstverständlich zum Kaffee vorbei, aber wenn ich ihn fragte, ob wir noch etwas unternehmen wollen/zusammen Abend essen wollen, kam zumeist ein „Mal schauen“ oder ein „Klar“, aber danach eine Absage.

Er hat mir jetzt den Vorwurf gemacht, dass ich eine klare Aussage von ihm fordere, aber dann nicht mit der Antwort umgehen kann.

Ja, da hat Max Recht! Das, was Du, Max, mit Kathleen weiter diskutiert hast, ist mir ehrlich gesagt zu hoch! :smile:

Aber mal von meiner wohl eingeschränkten Perspektive: Kann er sich nicht auch mal klar vorher äußern?

Gut, das mit diesen Optionen war wirklich blöd von mir, und hat nichts mit Unverbindlichkeit zu tun! Das habe ich verstanden!

So, jetzt bekomme ich aber seit dem Telefonat am Wochenende jeden Morgen eine SMS (da er im Ausland ist), wir telefonieren, lachen wieder viel! Thema ist für mich durch! Ich habe mich positioniert!

Kann es dann nicht sein, dass er es doch verstanden hat, dass er auch mal seine Wünsche bezüglich meiner Person äußern kann, ohne gleich zickig zu werden oder sich überfordert zu fühlen? Oder macht er es jetzt nur aus Pflichtgefühl - so, wie seinen anderen Frauen gegenüber?

Eigentlich habe ich jetzt gerade ein gutes Gefühl, dass wir es hinbekommen - innerhalb der Rahmenbedingungen, in denen wir jeweils leben!

Nochmals ein Dankeschön und liebe Grüße

Susan

Liebe Susan,

wow, ich bin begeistert! Du hast an so vielen Stellen den
Nagel auf den Kopf getroffen!!!

Freut mich. :smile: Ich hoffe, es bringt auch tatsächlich was für euch.

Stimmt, meine Schreibweise ist wohl recht verwirrend, und ja,
ich versuche, es kritisch aus der Distanz zu betrachten!

Genau das erscheint mir falsch. Es geht nicht darum, wie das von außen betrachtet ist, sondern wie du/ihr es empfinde(s)t. Es geht um eure Bedürfnisse und nicht um ein scheinbar „objektives“ Richtig oder Falsch. Meiner Erfahrung nach, steckt hinter diesem Versuch, eine möglichst objektive Sicht einzunehmen, sehr oft das Gefühl, dass das eigene Bedürfnis nicht so richtig zählt. Man meint, ein „Mir gehts damit nicht gut!“ untermauern zu müssen mit einem „Damit kanns einem doch nicht gut gehen.“

Um mangelndes Vertrauen und
Aufmerksamkeit geht es mir nicht, sondern innerhalb der
gelebten Unverbindlichkeit auch Absprachen zu treffen, damit
ich für mich planen kann! Das versteht er nicht!

Das was du jetzt so erzählst, wirkt auf mich so, als wäre zwischen euch so eine Art „Ungleichgewicht“ entstanden. Du schreibst ja auch, du hast das Gefühl, ihm ständig hinterher zu rennen. Und deine Forderung nach mehr Verbindlichkeit ist ihm zu anstrengend. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass es bei dir im Grunde nicht einfach nur um Planbarkeit geht, das ist nur das „äußerliche“ Problem. Du könntest ja auf ein unverbindliches „Schauen wir mal.“ einfach komplett unabhängig von ihm planen, als hätte er nein gesagt und damit in Kauf nehmen, dass du dann keine Zeit hast, wenn er doch möchte/könnte. Vielleicht hast du das sogar so ähnlich gemacht, aber ich stelle mir vor, dass da im Hinterkopf immer das Bedauern dabei war, dass es dann vielleicht nicht klappen könnte. Dieses Gefühl: „Ach wenn ich da jetzt zusage und er hat doch noch Zeit…“ Du standest im Zwiespalt, entweder deine sonstige Planung mit anderen genauso unverbindlich zu gestalten, wie er mit dir, damit du frei bist, wenn er doch noch Zeit haben sollte, oder das Risiko einzugehen, ihm absagen zu müssen, obwohl du doch so gern mit ihm weggefahren wärst. Mir scheint, du entscheidest dich eher für Zweiteres, weil du dich nicht von seiner Lust und Laune abhängig machen willst, oder? Dein Gefühl, dass du nicht so richtig planen kannst, wenn er sich nicht festlegt, kommt dann aber daher, dass du nicht alle deine Möglichkeiten gleich gewichtest. Für dich hätte ein Wochenende mit ihm Priorität, aber du bist nicht bereit, dafür alles andere abzusagen, wenn du nicht weißt, ob es klappt. Aber ein wenig bleibt das ungute Gefühl, dass damit euer gemeinsames Wochenende nichts wird, weil du jetzt fest verplant bist, selbst wenns von seiner Seite aus nun doch klappen sollte. (Ich hab das Gefühl, ich rede wirr, aber wenn es dir so geht, wirst du es verstehen :wink:)

Das würde dann aber heißen, dass das eigentliche Problem eure unterschiedliche Prioritätensetzung ist. Das ist das, was ich oben mit Ungleichgewicht meinte. Ich könnte mir vorstellen, dass dich das auch verletzt (auch wenn du vielleicht versuchst, das nicht an dich ranzulassen). Für ihn ist ein Wochenende mit dir anscheinend weit weniger wichtig, als für dich. Dadurch setzt sich dann mit ziemlicher Sicherheit auch der Gedanke fest, dass du generell für ihn weniger wichtig bist, als er für dich.

Ich denke, diese unterschiedliche Prioritätensetzung, ist auch der Grund, warum er nicht versteht, dass dich sein „Schauen wir mal.“ stört. Er kriegt mit, dass du in diesem Fall anderes planst und für ihn ist das okay. Dein „Ich kann nicht vernünftig planen.“ versteht er nicht, weil ihm nicht klar ist, dass du die von ihm unabhängige Planung eigentlich nur widerwillig, notgedrungen machst. Er ist der Meinung, dass du doch dein Wochenende genauso von ihm unabhängig planen kannst, wie er das auch tut und ihr eben nur dann gemeinsam wegfahrt, wenns zufälligerweise bei euch beiden reinpasst. Das funktioniert aber nur, wenn es für euch beide „gleichgültig“ ist, ob ihr zusammen wegfahrt. (Gleichgültig in dem Sinne, dass alle Möglichkeiten der Wochenendgestaltung die gleiche Gewichtung haben.)

Ja, weil er es ihr versprochen hat und sich für sie (ihr geht
es seit der Trennung nicht sonderlich gut) verantwortlich
fühlt.

Seine vorherigen Frauen haben so etwas eben immer
eingefordert, was ich eben nicht mache!

Ich bin mir, wie oben, auch hier nicht ganz sicher, ob das zutrifft, was ich da alles hineininterpretiere. Aber mir kommt das alles, wenn auch in ganz anderem Zusammenhang sehr bekannt vor. Du kriegst mit, dass er früher stark unter Druck gesetzt worden ist (zum Teil noch wird) und merkst, wie gut es ihm tut, dass du das nicht machst. Außerdem merkst du, dass er (immer noch) ziemlich viel um die Ohren hat. Eine Ex-Freundin, die Aufmerksamkeit will, ein Haus, das umgebaut werden muss, Kinder mit seiner Ex-Frau, ein Job… Du hast total viel Verständnis für das alles und bist selbstlos genug, nicht auch noch an ihm zu zerren und zu fordern. Außerdem brauchst du ja auch deine Freiräume.

Und da, wo du doch hin und wieder das Bedürnis nach Zweisamkeit hast (Lust auf ein gemeinsames Wochenende), kämst du im Leben nicht auf die Idee, das tatsächlich von ihm einzufordern. Schließlich zerren andere schon genug an ihm. Wenn er Zeit mit dir verbringt, dann willst du, dass er es gern tut und nicht, weil du auch noch an ihm zerrst. Ich vermute (befürchte…), dass genau davon eure Beziehung lebt.

(Ex-)Frau ist glücklich liiert und eine totale schöne Frau!
Kein Problem: Wenn man(n) micht liebt, dann weiß er auch,
warum, denkt sich Susan! Er sagt es ja auch!

Was hat das damit zu tun? Dachte, es geht grad um die
Ex-Freundin, nicht um die Ex-Frau…

Das war nur die Einleitung, dass jetzt auf einmal auch noch
die Ex-Frau eine Rolle in meiner Geschichte spielt. Auch
insofern als ich ein ganz anderer Typ Frau bin und bezüglich
des Äußeren wohl etwas leichter zu verunsichern bin.

Okay, noch ein paar Gedanken. Du genießt es, dass er dich liebt für das, was du bist. Dafür, dass du unabhängig und stark bist, dass er bei dir frei sein kann und nicht dauernd befürchten muss, dass du damit nicht klar kommst, wenn er mal keine Zeit für dich hat. Er genießt das umsomehr, da er das anscheinend vorher nicht kannte. Nun steckst du in dieser Rolle fest und kannst gar keine Forderungen mehr stellen, weil du ihm damit genau das nehmen würdest, was an dir so wunderbar anders ist, als an seinen Exen.

Er hat nie eine Andeutung gemacht, dass Partner erwünscht
sind, daher war es für mich so auch kein Thema! Und ja, es
wäre von meiner Seite auch möglich gewesen, was er auch
wusste. Aber er hat mich eben nicht gefragt! Und dann bekomme
ich am Samstag noch eine SMS von seiner EX-Frau nach dem
Motto: Wir führen nichts im Schilde!

Hm… So wie du das nun erzählst, finde ich es auch ziemlich merkwürdig. Hast du denn dann irgendeine Idee, warum er sie mitnimmt?

Hä? Darum geht es mir doch gar nicht! Ich wollte nur gefragt
werden! Und höchstwahrscheinlich hätte ich ohnehin NEIN
gesagt!

*lach* Ich befürchte, das verstehen Männer nicht. Warum Frauen gefragt werden wollen, obwohl sie eh schon wissen, dass sie Nein sagen werden. Du brauchst das aber (für dein Ego?) dass er dich fragt und somit deutlich macht, dass er dich gerne dabei hätte.

Vielleicht war ihm ja klar, dass du nein sagen würdest, aber ihm wars wichtig, dass er nicht allein hinfahren muss und wollte eben kein Nein von dir riskieren. Kann es sein, dass er deshalb seine Ex-Frau gefragt hat? Nur so eine Idee, aber darüber müsst ihr m. E. dringend reden. So wie ich dich einschätze, kann es sogar sein, dass du mit einer ehrlichen Begründung, warum er vielleicht tatsächlich lieber seine Ex-Frau statt dir dabei haben wollte, ganz gut leben kannst. Andererseits könnte es aber natürlich auch sein, dass diese Begründung schmerzhaft für dich ist. Du betonst, dass die Ex-Frau so schön ist… Kann es sein, dass du irgendwie im Hinterkopf hast, dass es ihm zum repäsentieren in der Firma wichtig ist, eine besonders schöne Frau vorzeigen zu können?

Auch wenn das jetzt vielleicht gar nicht zutrifft, finde ich, ist das ein schönes Beispiel dafür, wo ich finde, dass man in einer Beziehung gut drüber reden könne sollte. Er sollte keine falsche Scheu haben, das wirklich ehrlich zu begründen und du solltest kein Problem damit haben, ihm ehrlich zu sagen, wenn dir das weh tut, ohne ihm deshalb Vorwürfe machen zu müssen. Sonder um gemeinsam rauszufinden, warum dir das eigentlich weh tut, und was ihr dagegen tun könnt. Dazu gehört auch, wenn wir bei obigem Beispiel bleiben, warum es ihm wichtig ist, vor seinen Kollegen eine besonders schöne Frau vorzeigen zu können. Wenn er nicht vor jedem dazu stehen kann, dass er dich liebt, so wie du bist, muss man ihn nicht gleich abstempeln. Ich bin ziemlich sicher, sowas hätte mit seinem eigenen (geringen) Selbstwertgefühl zu tun. Aber ich glaube, jetzt konstruiere ich echt zu viel herum. Ich kenne euch schließlich überhaupt nicht.

Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, aber mir
klingt das alles ein wenig danach, als wäre es Zeit in eurer
Beziehung einen Schritt weiter zu gehen, hin zu mehr
Verbindlichkeit.

Das habe ich schon gemacht - und wurde damit anstrengend! :smile:

Ja und? Steh doch dazu, dass du auch mal anstrengend sein kannst. Du bist nun mal ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen. Das ist anstrengend, wenn man sich auf einen Menschen einlässt. Ich glaub, dass da kein Weg dran vorbei führt. Auf der anderen Seite, ist es auch legitim, dass er sagt, er hat nach seinen bisherigen anscheinend viel zu anstrengenden Beziehungen im Moment absolut keinen Bock, sich irgendwie festzulegen o. ä. Die Frage ist, wieviel liegt ihm an dir und wieviel liegt dir an ihm? An deinen Beispielen merkt man, dass du bereit bist, ihm sehr viele Freiheiten zu lassen, sogar da, wo du im Grunde gern Zweisamkeit und Verbindlichkeit hättest. Solange du das kannst, ohne dich drüber zu ägern, ohne enttäuscht oder eifersüchtig zu sein, ohne insgeheim doch zu erwarten, dass das, was dir wichtig wäre auch ihm wichtig ist, so lange klappts. Ab da, wo du das nicht mehr kannst (und dieser Punkt ist sehr individuell), kann eure Beziehung nur dann dauerhaft weiterbestehen, wenn er bereit ist, dasselbe für dich zu tun. Seinen Wunsch nach Unverbindlichkeit und Freiheit, nach einer „nicht anstrengenden“ Partnerin, zurückschraubt. Aber ich vermute, das möchtest du nicht. In dir sträubt sich was dagegen, dass er dein Anstrengendsein in Kauf nimmt (wie er es vermutlich auch bei seinen bisherigen anstrengenden Partnerinnen gemacht hat).

Ich habe ihm gestern 3 Resetoptionen angeboten, denn ich muss
reseten - alles andere macht mich nur kirre, wenn der Herr den
Mund nicht aufbekommt:
1.) Ich bin wieder nur die Cousine
2.) Zeitpunkt des Kribbelns und der Heimlichkeit (zu dem alles
recht leicht war)
3.) Zeitpunkt des Eingeständnisses der Liebe, der Offenheit
gegenüber der Familie etc.

Er hat sich für 3.) entschieden, gestand aber ein, dass er
gedanklich auch mit 1.) gespielt hat!

Hä?

Ja, hä! „Hä?“ auch von mir. Welchen Sinn hatte das? Welche Option wäre denn deine gewesen? Und warum? Und hast du ihm das gesagt?

In deinen einleitenden Worten, klingt es sehr danach, als
würdest eigentlich auch du diese Unverbindlichkeit und
Unabhängigkeit genießen.

Ich möchte die Leichtigkeit genießen! Ich brauche keinen
unnötigen Beziehungsstress!

Was ist denn unnötiger Beziehungsstress? Und wodurch entsteht der grade bei euch? Doch durch deine Erwartungen (dich ich berechtigt finde). Aber das heißt, dass er eben doch nötig ist und dass du ihn brauchst. Wenn du das wirklich ernst meinen würdest, könntest du nämlich tatsächlich einfach hergehen und bei seiner Aussage „Schauen wir mal.“ ganz für dich planen, worauf du Lust hast. Dann hat eben der Partner keine Priorität gegenüber anderen Aktivitäten.

Das habe ich! Aber es waren Wünsche/Vorschläge und keine
Forderungen!

Aber woher soll er wissen, dass dir ein Wochenende mit ihm lieber gewesen wäre, als irgendwas anderes zu unternehmen, wenns nur Wünsche/Vorschläge sind? Für dich stand ein Wochenende mit ihm in der Prioritätenliste relativ weit oben. Du hättest das gern gemacht und andere Sachen dafür abgesagt. (Wusste er das?) Für ihn stand es offensichtlich wesentlich weiter unten. Er hätte schon auch Lust drauf gehabt (sonst hätte er ja nein sagen können), aber es gab tausend andere Dinge, die wichtiger waren. Aber wenn da unverhofft doch eine Lücke entstanden wäre, wäre er bestimmt gern mit dir weggefahren. Vielleicht wollte er sich diese Option einfach offen lassen. Natürlich kann er von dir dann auch nicht erwarten, dass du nichts planst und sofort springst, wenn es ihm doch passt. (Ich glaube aber nicht, dass er das tut.) Ich denke, dein Problem, (das du mit Eifersucht beschrieben hast), ist dieses Gefühl, ihm nicht besonders wichtig zu sein, für ihn nur ein Lückenbüßer zu sein. Wobei die unterschiedliche Position eines gemeinsamen Wochenendes in der Prioritätenliste nicht zwangsläufig heißen muss, dass es ihm - absolut gesehen - tatsächlich weniger wichtig ist, als dir. Aber das nur nebenbei. Das Problem, dass du dich als Lückenbüßer fühlst, wird noch verstärkt dadurch, dass du nicht möchtest, dass er quasi entgegen seiner Prioritäten mitfährt um dir einen Gefallen zu tun. Du möchtest, dass er seine Prioritäten nicht für dich ändert, sonder von sich aus. Deshalb forderst du nicht, dass er mit dir wegfährt.

Ok, da bin ich dann wohl zu zaghaft, aber er ist auch so
verdammt überempfindlich, weil seine Ex-Frauen immer an ihm
gezerrt haben.

Das ist aber vielleicht auch einfach ein Kommunikationsproblem. Hast du ihm gesagt (und hat er das wirklich verstanden und glaubt es auch), dass ein „Nein tut mir leid, für ein gemeinsames Wochenende hab ich grad keine Zeit.“ dich nicht gestört hätte im Gegensatz zum unverbindlichen „Schauen wir mal“? Wenn ihm klar ist, dass er nein sagen darf, ohne dass du enttäuscht oder bleidigt bist, denke ich, dass er auch mit klaren Forderungen von dir viel besser umgehen kann. Das bedarf aber wohl einiger Übung, dass du sagst du würdest total gern mit ihm ein Wochenende verbringen (nicht nur als Vorschlag, sondern deutlich, dass dir das wichtig ist) und er sich davon aber nicht unter Druck gesetzt fühlt, weil er weiß, dass du trotzdem Verständnis hast, wenn andere Dinge für ihn grad wichtiger sind.

Mir ist das Stellen von Forderungen in meiner Ex-Beziehung
auch sehr schwer gefallen. Vielleicht gehts dir ja ähnlich und
du denkst, dass du nicht möchtest, dass er nur dir zuliebe
mitfährt, sondern nur, wenn er das selber gerne möchte.

Ganz genau! Ich zwinge doch keinen Menschen zu etwas! Ich
lasse mich ja auch zu nichts zwingen!

Ja. Nur denke ich inzwischen, dass es nichts mit „zwingen“ zu tun hat, wenn man Wünsche und Bedürfnisse klar als solche formuliert, statt sie als Vorschläge zu tarnen. Du sagst, du willst ihn nicht zwingen, er soll das tun dürfen, was er selber gerne möchte. Was aber, wenn das was er möchte, ist, dein Bedürfnis zu erfüllen? Okay, ihm ist es vielleicht nicht ganz so ein großes Anliegen, ein Wochenende mit dir zu verbringen, wie dir. Aber vielleicht ist es ihm ein großes Anliegen, dir diesen Wunsch zu erfüllen, wenn er kann. Im Grunde läuft alles darauf hinaus, was „Denker“ gesagt hat. Sei ehrlich! Mach dir und ihm nichts vor, indem du einen Wunsch als Vorschlag tarnst und deine Bedürfnisse verleugnest, nur weil ihm das womöglich zu anstrengend ist. Vielleicht ist es ihm, wenn er nach und nach merkt, dass er genauso ehrlich sein darf, ohne sich verstellen zu müssen, nicht mehr zu anstrengend. Wenn das nicht geht, wenn er tatsächlich jede Forderung von dir als anstrengend empfindet, musst du entscheiden, welche Konsequenzen du daraus ziehst. Entweder du stellst tatsächlich keine Forderungen mehr (dann aber auch komplett ohne was zu erwarten), oder die Beziehung hat für dich keinen Sinn.

Ich weiß nicht, ob dir das bekannt vorkommt. Wenn ja, kann ich
gern versuchen, näher zu ergründen, warum das in meiner
jetzigen Beziehung eigentlich kein Problem ist. (Ich weiß es
selber (noch) nicht so genau.)

Sehr, sehr gerne! Denn ich bin gerade überfordert, da mein Ex
seine Wünsche mit einem gesunden Egoismus immer klar
formuliert hat! :smile:

Dazu schreib ich dir noch eine PN.

Liebe Grüße
M.

1 Like

Danke, danke, danke!!!
Liebe M.,

herzlichen Dank, dass Du Dich so intensiv noch mit meiner Geschichte beschäftigst!!!

Du hast ein ziemlich gutes Gespür für Menschen, denn in vielem, was Du schreibst, finde ich mich auch tatsächlich wieder!

Das was du jetzt so erzählst, wirkt auf mich so, als wäre
zwischen euch so eine Art „Ungleichgewicht“ entstanden. Du
schreibst ja auch, du hast das Gefühl, ihm ständig hinterher
zu rennen. Und deine Forderung nach mehr Verbindlichkeit ist
ihm zu anstrengend. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass es
bei dir im Grunde nicht einfach nur um Planbarkeit geht, das
ist nur das „äußerliche“ Problem. Du könntest ja auf ein
unverbindliches „Schauen wir mal.“ einfach komplett unabhängig
von ihm planen, als hätte er nein gesagt und damit in Kauf
nehmen, dass du dann keine Zeit hast, wenn er doch
möchte/könnte. Vielleicht hast du das sogar so ähnlich
gemacht, aber ich stelle mir vor, dass da im Hinterkopf immer
das Bedauern dabei war, dass es dann vielleicht nicht klappen
könnte. Dieses Gefühl: „Ach wenn ich da jetzt zusage und er
hat doch noch Zeit…“ Du standest im Zwiespalt, entweder
deine sonstige Planung mit anderen genauso unverbindlich zu
gestalten, wie er mit dir, damit du frei bist, wenn er doch
noch Zeit haben sollte, oder das Risiko einzugehen, ihm
absagen zu müssen, obwohl du doch so gern mit ihm weggefahren
wärst. Mir scheint, du entscheidest dich eher für Zweiteres,
weil du dich nicht von seiner Lust und Laune abhängig machen
willst, oder? Dein Gefühl, dass du nicht so richtig planen
kannst, wenn er sich nicht festlegt, kommt dann aber daher,
dass du nicht alle deine Möglichkeiten gleich gewichtest. Für
dich hätte ein Wochenende mit ihm Priorität, aber du bist
nicht bereit, dafür alles andere abzusagen, wenn du nicht
weißt, ob es klappt. Aber ein wenig bleibt das ungute Gefühl,
dass damit euer gemeinsames Wochenende nichts wird, weil du
jetzt fest verplant bist, selbst wenns von seiner Seite aus
nun doch klappen sollte. (Ich hab das Gefühl, ich rede wirr,
aber wenn es dir so geht, wirst du es verstehen :wink:)

Lach, ich verstehe Dich sehr gut! Du hast schon recht! Es geht mir nicht in erster Linie um die Planbarkeit. Ich habe mich bei meiner Freizeitplanung immer recht stark an meinen Partnern orientiert, was aber auch daran lag und jetzt auch liegt, dass sie alle Jobs hatten/haben, die dazu führten, dass man sich nur am Wochenende (und das auch nicht regelmäßig) sehen kann. Ich hatte/habe daher genügend Zeit in seiner Abwesenheit, meinen Hobbys nachzugehen und meine Freundschaften zu pflegen.

Das würde dann aber heißen, dass das eigentliche Problem eure
unterschiedliche Prioritätensetzung ist. Das ist das, was ich
oben mit Ungleichgewicht meinte.

Stimmt!

Ich könnte mir vorstellen,
dass dich das auch verletzt (auch wenn du vielleicht
versuchst, das nicht an dich ranzulassen).

Doch, ich lasse es an mich heran! Oder sagen wir es mal so: Es gab während seiner Urlaubszeit einige Situationen, in denen ich mir die Begründung denken konnte. Das hat mich nicht verletzt. Zum Beispiel hatte er recht häufig starke Rückenschmerzen! Das eine Mal saß er dann mit schmerzverzerrten Gesicht in meiner Küche, weil er mir versprochen hatte zu kommen! Ich habe ihn nach Hause geschickt - und er war mir dankbar! Statt dessen hätte er sich den Weg sparen können. Ein Anruf: „Susan, ich habe Schmerzen, verzeih bitte, wenn ich lieber zu Hause bleibe!“ Anderes Beispiel: Seine Tochter ist mit ihrem Kind gerade etwas überfordert. Ich weiß, dass er wegen seines Jobs ein schlechtes Gewissen hat, nicht ausreichend in der Vergangenheit für sie dagewesen zu sein. Dann habe ich natürlich auch Verständnis, wenn er sie in seiner freien Zeit auch unterstützen/entlasten möchte! Kein Problem! Aber dann kann er doch auch klar formulieren: „Ich würde ja gern mit Dir, aber meine Tochter braucht mich gerade!“ Noch ein Beispiel dafür, dass er den Mund nicht aufbekommt: Wir hatten mal eine feste Verabredung zum Essen! Er kam und kam nicht! Ich habe ihn mehrfach angerufen/ihm eine SMS geschickt, weil ich wissen wollte, ob was dazwischen gekommen ist. Keine Reaktion! Ich noch gewartet, gewartet! Irgendwann tauchte er auf. Er habe auf dem Weg zu mir noch Freunde getroffen und sich mit ihnen verklönt. Kann vorkommen, aber dann kann man doch bitteschön mal kurz anrufen und sagen, „hi, es wird später“ oder so ähnlich.

Das sind alles Beispiele, die mich nicht verletzen, sondern ärgern! Das weiß er auch! Er weiß auch ganz genau, dass ich für solche Situationen Verständnis habe!

Für ihn ist ein
Wochenende mit dir anscheinend weit weniger wichtig, als für
dich. Dadurch setzt sich dann mit ziemlicher Sicherheit auch
der Gedanke fest, dass du generell für ihn weniger wichtig
bist, als er für dich.

Jein! Ich denke/weiß schon, dass ich ihm wichtig bin - schon allein, da ich in den vergangen Jahren/Jahrzehnten immer auch als Cousine seine Vertraute war. Und objektiv betrachtet habe ich auch den „besseren“ Stand (hört sich jetzt vielleicht etwas blöd an, bitte nicht falsch verstehen): Ich habe mehr Geld (er hat Schulden bei mir; unseren letzten Urlaub habe ich bezahlt - was vielleicht für ihn auch ein Problem darstellt), keine Verpflichtungen gegenüber Angehörigen oder Exen, habe mehr „Sex-Angebote“, habe mehr soziale Kontakte und könnte jederzeit in meine vermietete Großstadt-Wohnung ziehen!

Ich denke, diese unterschiedliche Prioritätensetzung, ist auch
der Grund, warum er nicht versteht, dass dich sein „Schauen
wir mal.“ stört. Er kriegt mit, dass du in diesem Fall anderes
planst und für ihn ist das okay. Dein „Ich kann nicht
vernünftig planen.“ versteht er nicht, weil ihm nicht klar
ist, dass du die von ihm unabhängige Planung eigentlich nur
widerwillig, notgedrungen machst. Er ist der Meinung, dass du
doch dein Wochenende genauso von ihm unabhängig planen kannst,
wie er das auch tut und ihr eben nur dann gemeinsam wegfahrt,
wenns zufälligerweise bei euch beiden reinpasst.

Hm, da gab es zwei Situationen, in denen ich ihn enttäuscht habe: Wir sind Anfang Mai für ein paar Tage weggefahren. Ich musste aber kurzfristig noch für eine Kollegin einspringen und unseren Starttermin um einen Tag verschieben! Da hat er auch klar geäußert, dass er enttäuscht sei. Dann musste er jobbedingt kurzfristig ein Wochenende in der Nähe von Berlin verbringen und meinte spaßig: „Dann setzt Dich ins Auto und komm vorbei!“ Ich habe es nicht ernst genommen. Im Nachhinein meinte er, dass er es insgeheim schon gehofft hatte.

So ungleichgewichtig scheint es dann nicht zu sein, oder?

Jetzt kommen wir aber zum Knackpunkt - seine Exen, die ich nun einmal beide (sehr) gut kenne, und ich nun einmal auch die Beziehungsprobleme kenne, in die ich damals immer reingezogen wurde!

Du kriegst mit, dass er früher stark unter Druck gesetzt
worden ist (zum Teil noch wird) und merkst, wie gut es ihm
tut, dass du das nicht machst. Außerdem merkst du, dass er
(immer noch) ziemlich viel um die Ohren hat. Eine Ex-Freundin,
die Aufmerksamkeit will, ein Haus, das umgebaut werden muss,
Kinder mit seiner Ex-Frau, ein Job… Du hast total viel
Verständnis für das alles und bist selbstlos genug, nicht auch
noch an ihm zu zerren und zu fordern. Außerdem brauchst du ja
auch deine Freiräume.

Ganz genau! Das Problem ist: Mein Verständnis hört auf, wenn er zu seiner Ex-Freundin fährt (900km!!!), von der er seit Monaten nur genervt ist, weil sie einen Neuanfang wünscht und richtig zickig werden kann; zu der Frau, die er trotz allem noch finanziell (siehe bitte Info oben!!!) unterstützt, die mir übrigens auch noch Geld schuldet, die übrigens nichts davon weiß, dass er und ich etwas miteinander haben.

Mit der Begründung: Ich habe es ihr versprochen! Und nein, ich glaube nicht, dass zwischen den beiden sexuell etwas gelaufen ist, da die Dame im Unterschied zu seiner Ex-Frau nach meinem Geschmack eher ein nicht so ganz erotischer Typ ist - Entschuldigung, wenn ich das so formuliere!

Und da, wo du doch hin und wieder das Bedürnis nach
Zweisamkeit hast (Lust auf ein gemeinsames Wochenende), kämst
du im Leben nicht auf die Idee, das tatsächlich von ihm
einzufordern. Schließlich zerren andere schon genug an ihm.
Wenn er Zeit mit dir verbringt, dann willst du, dass er es
gern tut und nicht, weil du auch noch an ihm zerrst. Ich
vermute (befürchte…), dass genau davon eure Beziehung lebt.

Das befürchte ich auch!

Das war nur die Einleitung, dass jetzt auf einmal auch noch
die Ex-Frau eine Rolle in meiner Geschichte spielt. Auch
insofern als ich ein ganz anderer Typ Frau bin und bezüglich
des Äußeren wohl etwas leichter zu verunsichern bin.

Okay, noch ein paar Gedanken. Du genießt es, dass er dich
liebt für das, was du bist. Dafür, dass du unabhängig und
stark bist, dass er bei dir frei sein kann und nicht dauernd
befürchten muss, dass du damit nicht klar kommst, wenn er mal
keine Zeit für dich hat. Er genießt das umsomehr, da er das
anscheinend vorher nicht kannte. Nun steckst du in dieser
Rolle fest und kannst gar keine Forderungen mehr stellen, weil
du ihm damit genau das nehmen würdest, was an dir so wunderbar
anders ist, als an seinen Exen.

Genau!

Er hat nie eine Andeutung gemacht, dass Partner erwünscht
sind, daher war es für mich so auch kein Thema! Und ja, es
wäre von meiner Seite auch möglich gewesen, was er auch
wusste. Aber er hat mich eben nicht gefragt! Und dann bekomme
ich am Samstag noch eine SMS von seiner EX-Frau nach dem
Motto: Wir führen nichts im Schilde!

Hm… So wie du das nun erzählst, finde ich es auch ziemlich
merkwürdig. Hast du denn dann irgendeine Idee, warum er sie
mitnimmt?

Nun, er hat mir ja dann eine Erklärung nachgeliefert, aber die hätte eben früher kommen können! Er war jobbedingt gerade in der Nähe ihres Wohnortes und hat aus Spaß gesagt: „Dann kann ich Dich ja abholen und Du kommst mit!“ Und sie hat dann spontan Ja gesagt! Glaube mir bitte, ich finde es total schön, dass die beiden sich wieder so gut verstehen, aber da seine Ex-Freundin krankhaft eifersüchtig war, scheint er Angst zu haben, mir dann direkt zu sagen: „Hey, hier hat sich gerade das und das ergeben!“

*lach* Ich befürchte, das verstehen Männer nicht. Warum Frauen
gefragt werden wollen, obwohl sie eh schon wissen, dass sie
Nein sagen werden. Du brauchst das aber (für dein Ego?) dass
er dich fragt und somit deutlich macht, dass er dich gerne
dabei hätte.

Eben!

Vielleicht war ihm ja klar, dass du nein sagen würdest, aber
ihm wars wichtig, dass er nicht allein hinfahren muss und
wollte eben kein Nein von dir riskieren.

So wie ich ihn kenne, glaube ich nicht, dass er Probleme hat, irgendwo allein aufzutauchen.

So wie ich dich
einschätze, kann es sogar sein, dass du mit einer ehrlichen
Begründung, warum er vielleicht tatsächlich lieber seine
Ex-Frau statt dir dabei haben wollte, ganz gut leben kannst.

Ja, kann ich!

Andererseits könnte es aber natürlich auch sein, dass diese
Begründung schmerzhaft für dich ist.

Das ist mir bewusst! :smile:

Du betonst, dass die
Ex-Frau so schön ist… Kann es sein, dass du irgendwie im
Hinterkopf hast, dass es ihm zum repäsentieren in der Firma
wichtig ist, eine besonders schöne Frau vorzeigen zu können?

Lach, ja, habe ich! Ich will nicht sagen, dass ich hässlich sei, aber eben nicht so ein femininer Typ bin (die wirklich weiblichen Rundungen fehlen mir), eher der, der sich nicht schminkt, nicht ins Nagelstudio/ständig zum Friseur rennt, sich nicht ständig aufstylt. Im Unterschied zu seiner Ex-Frau, die man(n) eine Augenweide nennen kann.

Auch wenn das jetzt vielleicht gar nicht zutrifft, finde ich,
ist das ein schönes Beispiel dafür, wo ich finde, dass man in
einer Beziehung gut drüber reden könne sollte. Er sollte keine
falsche Scheu haben, das wirklich ehrlich zu begründen und du
solltest kein Problem damit haben, ihm ehrlich zu sagen, wenn
dir das weh tut, ohne ihm deshalb Vorwürfe machen zu müssen.

Das Thema ist ihm nicht unbekannt. Er weiß auch, dass ich jetzt durch die Verunsicherung in den letzten Wochen auch verletzt bin, wenn er dann mal eine harmlose Kritik an meinem Äußeren loslässt.

Sonder um gemeinsam rauszufinden, warum dir das eigentlich weh
tut, und was ihr dagegen tun könnt. Dazu gehört auch, wenn wir
bei obigem Beispiel bleiben, warum es ihm wichtig ist, vor
seinen Kollegen eine besonders schöne Frau vorzeigen zu
können.

Weil er es von seiner Ex-Frau so gewohnt ist. Beispiel: Letztes Jahr, als wir noch gar nichts miteinander hatten, war hier im Ort eine Veranstaltung, zu der wir drei (seine Ex-Frau, er und ich) gegangen sind. Sie war total aufgebrezelt (Ausschnitt ließ sehr tief blicken) - ich Wort wörtlich die graue Maus! :smile:

Er meinte dann im Nachhinein: „Das ging ja gar nicht!“ Wie gesagt: Das hat er mir als Cousin gesagt!

Wenn er nicht vor jedem dazu stehen kann, dass er dich
liebt, so wie du bist, muss man ihn nicht gleich abstempeln.

Das tue ich auch nicht! Ich bin eben anders!

Ich bin ziemlich sicher, sowas hätte mit seinem eigenen
(geringen) Selbstwertgefühl zu tun. Aber ich glaube, jetzt
konstruiere ich echt zu viel herum. Ich kenne euch schließlich
überhaupt nicht.

Aber Dein Konstrukt ist ja nicht ganz falsch! Er gibt ja auch zu, dass er sich mir gegenüber bei einigen Sachen unterlegen fühlt! Bei den Menschen, die mich schon länger kennen, hat er auch kein Problem! Aber wenn seine Ex-Frau dabei ist oder mehr unbekannte Öffentlichkeit, wird er „komisch“!

Das habe ich schon gemacht - und wurde damit anstrengend! :smile:

Ja und? Steh doch dazu, dass du auch mal anstrengend sein
kannst. Du bist nun mal ein Mensch mit Gefühlen und
Bedürfnissen. Das ist anstrengend, wenn man sich auf einen
Menschen einlässt. Ich glaub, dass da kein Weg dran vorbei
führt. Auf der anderen Seite, ist es auch legitim, dass er
sagt, er hat nach seinen bisherigen anscheinend viel zu
anstrengenden Beziehungen im Moment absolut keinen Bock, sich
irgendwie festzulegen o. ä. Die Frage ist, wieviel liegt ihm
an dir und wieviel liegt dir an ihm?

Dass uns einander sehr viel liegt, ist schon klar, da wir eben immer vertraut waren. Er weiß auch von früher, dass ich nicht die Frau bin, die gut den Mund halten kann und daher anstrengend werden kann, die erwartet, dass man den Mund aufmacht.

An deinen Beispielen
merkt man, dass du bereit bist, ihm sehr viele Freiheiten zu
lassen, sogar da, wo du im Grunde gern Zweisamkeit und
Verbindlichkeit hättest.

Ja klar, wenn ich weiß, dass es an seiner Familie, seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung oder seinem Anspruch, an seinem Haus etwas zu machen - keine Frage! Ist das so ungewöhnlich?

Solange du das kannst, ohne dich
drüber zu ägern, ohne enttäuscht oder eifersüchtig zu sein,
ohne insgeheim doch zu erwarten, dass das, was dir wichtig
wäre auch ihm wichtig ist, so lange klappts. Ab da, wo du das
nicht mehr kannst (und dieser Punkt ist sehr individuell),
kann eure Beziehung nur dann dauerhaft weiterbestehen, wenn er
bereit ist, dasselbe für dich zu tun. Seinen Wunsch nach
Unverbindlichkeit und Freiheit, nach einer „nicht
anstrengenden“ Partnerin, zurückschraubt.

Da stoßen wir wieder auf das Problem, dass ich ihn einfach zu gut aus seinen Ex-Beziehungen kenne. Wie häufig habe ich aus der Cousine-Rolle her bezüglich der Ex-Freundin gesagt: „Dann mach doch mal klar den Mund auf! So, wie Du es formulierst, wird sie sich immer Hoffnungen machen!“

Beispiel: Er hat nach der Trennung eine Frau über eine nicht unbekannte Internet-Kontaktbörse kennengelernt. Sie war/ist nett und fein, man verstand/versteht sich gut, ist aber vom Äußeren nicht sein Typ. Sie wollte ihn dann mal besuchen - er sagt zu! War wohl auch ein netter (asexueller) Abend (alles andere hätte er mir erzählt, da zu diesem Zeitpunkt noch nichts zwischen uns lief).

Einige Tage später haben wir in Familie gefrühstückt, und er erzählt davon. Seine Tochter und ich kamen nicht aus dem Lachen raus: Die Frau hat ihn gefragt, ob er denn etwas Festes suchte, und er antwortet: Ja, das suche ich!

Weißt Du, was ich meine? Ja, ich denke schon! :smile:

In dir sträubt sich was dagegen, dass
er dein Anstrengendsein in Kauf nimmt (wie er es vermutlich
auch bei seinen bisherigen anstrengenden Partnerinnen gemacht
hat).

Genau!

Ja, hä! „Hä?“ auch von mir. Welchen Sinn hatte das? Welche
Option wäre denn deine gewesen? Und warum? Und hast du ihm das
gesagt?

Es war reine Provokation! Und ja, ich wollte, dass er sich positioniert! Meine Haltung kennt er sehr genau! Aber ich könnte auch auf die Cousine-Ebene reseten, wenn ich müsste!

Und noch einmal situationsbedingt: Wir haben hier am Wochenende ein Familienfest, da seine Mutter/meine Tante einen runden Geburtstag feiert. Seine Tochter und ich organisieren alles, da er noch im Ausland ist! Da es eine recht große Runde wird, habe ich ihn gefragt, welche „Rolle“ ich denn einnehmen soll, denn ich habe durchaus Verständnis, dass es ihm vielleicht auch unangenehm sein könnte, wenn ich dann seine Hand halte oder ihn küsse. Ich hätte kein Problem damit, mich zurückzuhalten! Ich will bloß wissen, was er sich mit einem guten Gefühl seiner Familie gegenüber vorstellen kann.

Seine Reaktion: „Das ist jetzt keine ernst gemeinte Frage von Dir, oder?“

Was ist denn unnötiger Beziehungsstress? Und wodurch entsteht
der grade bei euch? Doch durch deine Erwartungen (dich ich
berechtigt finde). Aber das heißt, dass er eben doch nötig ist
und dass du ihn brauchst.

Vielleicht will ich mir das genau noch nicht so richtig eingestehen!?

Aber woher soll er wissen, dass dir ein Wochenende mit ihm
lieber gewesen wäre, als irgendwas anderes zu unternehmen,
wenns nur Wünsche/Vorschläge sind? Für dich stand ein
Wochenende mit ihm in der Prioritätenliste relativ weit oben.
Du hättest das gern gemacht und andere Sachen dafür abgesagt.
(Wusste er das?)

Ja, das wusste er!

Ich
denke, dein Problem, (das du mit Eifersucht beschrieben hast),
ist dieses Gefühl, ihm nicht besonders wichtig zu sein, für
ihn nur ein Lückenbüßer zu sein.

Ich habe in den letzten Jahren immer eine ganz andere Rolle gespielt!

Du möchtest, dass er seine Prioritäten nicht
für dich ändert, sonder von sich aus. Deshalb forderst du
nicht, dass er mit dir wegfährt.

Ganz genau!

Das ist aber vielleicht auch einfach ein
Kommunikationsproblem. Hast du ihm gesagt (und hat er das
wirklich verstanden und glaubt es auch), dass ein „Nein tut
mir leid, für ein gemeinsames Wochenende hab ich grad keine
Zeit.“ dich nicht gestört hätte im Gegensatz zum
unverbindlichen „Schauen wir mal“? Wenn ihm klar ist, dass er
nein sagen darf, ohne dass du enttäuscht oder bleidigt bist,
denke ich, dass er auch mit klaren Forderungen von dir viel
besser umgehen kann.

Wie oben erwähnt: Ja, ja, ja! Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass mich ein NEIN nicht stört! Aber klare Forderungen stellen? Ich glaube, das liegt mir überhaupt nicht!

Das bedarf aber wohl einiger Übung, dass
du sagst du würdest total gern mit ihm ein Wochenende
verbringen (nicht nur als Vorschlag, sondern deutlich, dass
dir das wichtig ist) und er sich davon aber nicht unter Druck
gesetzt fühlt, weil er weiß, dass du trotzdem Verständnis
hast, wenn andere Dinge für ihn grad wichtiger sind.

Dazu sind wir beide (also er und ich) wohl zu blöd! :smile:

Du sagst, du
willst ihn nicht zwingen, er soll das tun dürfen, was er
selber gerne möchte. Was aber, wenn das was er möchte, ist,
dein Bedürfnis zu erfüllen?

Da bin ich mir ziemlich sicher, dass er das nicht will - dazu kenne ich ihn zu gut! Klar, er möchte, dass es mir gut geht! Das weiß ich! Aber ich möchte eben auch, dass es ihm gut geht! Und da zerren eben so viele Menschen an ihm, die es besser drauf haben, Forderungen zu stellen!

Sei
ehrlich! Mach dir und ihm nichts vor, indem du einen Wunsch
als Vorschlag tarnst und deine Bedürfnisse verleugnest, nur
weil ihm das womöglich zu anstrengend ist. Vielleicht ist es
ihm, wenn er nach und nach merkt, dass er genauso ehrlich sein
darf, ohne sich verstellen zu müssen, nicht mehr zu
anstrengend. Wenn das nicht geht, wenn er tatsächlich jede
Forderung von dir als anstrengend empfindet, musst du
entscheiden, welche Konsequenzen du daraus ziehst. Entweder du
stellst tatsächlich keine Forderungen mehr (dann aber auch
komplett ohne was zu erwarten), oder die Beziehung hat für
dich keinen Sinn.

M., ich bin so etwas von ehrlich, aber anstrengend werde ich für ihn wohl immer bleiben! Meine Frage ist nur, warum er sich dann noch auf anstrengendere Frauen einlässt?

Keine Ahnung, welche Konsequenz ich jetzt daraus ziehe - ich weiß nur, dass mir dieser Eiertanz nicht guttut!

Nochmals Danke für Dein Interesse und Deine Worte!

Susan