Bergwandern - Wie, Wann, Wo

Hallo,

also ich würde im Sommer gerne mal auf einen Gipfel wandern, habe aber keinerlei Erfahrung im alpinen Raum. Um mal einige der vielen Fragen zu nennen die ich habe:
Bergwandern, das sollte doch für jeden machbar sein, der körperlich entsprechend fit ist, oder?
Welche Schwierigkeitsgrade gibt es, und wie aussagekräftig sind diese? Was lässt sich „schwer“ wandern, und was „einfach“?
Zum Thema Ausrüstung: Reicht da noch eine „normale“ Wanderausrüstung, also entsprechende Schuhe und Kleidung?

Die Fragen sind ziemlich allgemein, deswegen hoffe ich auf viele (und auch verschiedene) Antworten.

MfG

Stephan

Fast alle Fragen kann man mit ja beantworrten. Wer in den Mittelgebirgen 5 Std laufen kann, kann auch Bergwandern.

Besondere Ausrüstung braucht man erstmal nicht, hohe Schuhe und evtl. 1-2 Stöcke sind aber sinnvoll.

In den Ostalpen, d.h. Bayern, Österreich, Südtirol geht es überall, in der Schweiz gibt es einige Ecken, die nicht ganz so dicht erschlossen sind.
Bücher für Einsteiger gibt es reichlich, Bücher mit Tourenvorschlägen noch mehr. Einfach mal in eine Stadtbücherei gehen oder bei ebay schauen. (Für Bergwanderer braucht es nicht das Neueste an Literatur zu sein, die Hütten und Wege stammen aus der 1.Hälfte des 20.Jahrhunderts.)Und in den letzten Jahren gibt es tolle Portale im Internet, die aber eher für Insider gut sind, die schon den Durchblick haben.

Es gibt für Wanderer keine einheitliche offizielle Schwierigkeitsbewertung, man muss eben zu Vergleichszwecken mal anfangen. Schwerer wirds in der Regel, wenn Schwindelfreiheit nötig ist, der Weg schmaler wird und mal ein Drahtseil für nötig gehalten wurde.

Viel Spass

Barmer

Wann
Das Wann habe ich vergessen:

Mitte Juni bis Mitte Oktober.

Natürlich ist nicht jedes Jahr genau gleich.

Vorher liegt noch Schnee (nicht überall, aber für Wanderer zuviel), Mitte Oktober machen die Hütten und auch die Bahnen zu. Und Schnee kann jederzeit dazwischen kommen.

Berg Heil

Barmer

Ja da sind ja die wichtigsten Fragen schon geklärt, vielen Dank dafür!

MfG

Stephan

Hallo,

Bergwandern, das sollte doch für jeden machbar sein, der
körperlich entsprechend fit ist, oder?

ja, sollte passen

Welche Schwierigkeitsgrade gibt es, und wie aussagekräftig
sind diese? Was lässt sich „schwer“ wandern, und was
„einfach“?

Bergwandern ist nicht skaliert, die UIAA-Skala gilt für’s Klettern. Dauer und Höhenprofil der Tour sind aber ein guter Gratmesser.

Zum Thema Ausrüstung: Reicht da noch eine „normale“
Wanderausrüstung, also entsprechende Schuhe und Kleidung?

yo, festes Schuhwerk, bequeme Kleidung (im Zwiebelprinzip; und Wechselwäsche (insb. für verschiwitzte shirts) nicht vergessen), Regenschutz, reichlich Flüssigkeit (Wasser, Tee), Karte, Handy (für Notfälle), …

Die Fragen sind ziemlich allgemein, deswegen hoffe ich auf
viele (und auch verschiedene) Antworten.

kein Problem - noch was zum stöbern: http://www.alpenverein.de/template_loader.php?tplpag…

Wenn Du eine bestimmt Region im Auge hast lass’ hören :smile:

Grüße,
mΔx

Hallo,

Wenn Du eine bestimmt Region im Auge hast lass’ hören :smile:

Ja, also die Tour aufs Hohe Brett würde mich schon reizen. Sie ist als „leicht“ ausgeschrieben ist aber mit 9h doch schon ziemlich lang, aber das sollte kein Problem sein.

Ja, als allererstes vielleicht etwas lang. Vom gleichen Ausgangspunkt würde ich eher den Schneibstein machen:

http://berchtesgadener.com/bergsteigen/bergsteigen_s…
(auf Hagengebirge klicken)

Im Gegensatz zum Brett ist das ein selbständiger Gipfel mit toller Aussicht in alle Richtungen.

Und dann vielleicht was am Untersberg, ggf. mit Seilbahnunterstützung, weil sonst auch ziemlich lang. (Das wichtigste Kriterium für die Härte der Tour ist der Höhenunterschied im Auf- und Abstieg.)

Viel Spass

Barmer

1 Like

Hallo,

ich würde mir fürs Ausprobieren einen bekannten/beliebten Gipfel aussuchen.

Z.B. das Nebelhorn in Oberstorf.

Man geht, sofern man den direkten Weg nimmt, bei ca. 800m los und steigt auf 2.200m auf. Zurück kann man mit den Seilbahnen fahren, oder wiederum zu Fuß gehen.

Der Weg ist bequem, aber anstrengend, weil es nur bergauf geht. Man muss nicht schwindelfrei sein. Die Aussicht ist grandios. Wenn man zwischendrin keinen Bock mehr hat bergauf zu steigen, gibt es 2 Seilbahnstationen für den weiteren Hinauf- oder den Rückweg.

Für den Weg zum Gipfel benötigt man keine Karte oder GPS. Er ist mit Markierungen eindeutig bezeichnet. Ausserdem sind bei gutem Wetter jede Menge andere Wanderer unterwegs. Verirren ist also nicht. Für weniger eindeutige Wege zu anderen Gipfeln sind ein gute Wanderkarte oder Navi dringend empfohlen.

Knöchelhohe Wanderschuhe und ein Getränkevorrat sind im Gebirge immer Pflicht, ebenso eine warme Jacke samt Regenschutz (z.B. Anorak mit Kapuze), auch wenn es beim Start sonnig und warm ist und der Weg ganz leicht erscheint. Ein Käppi für den Kopf, Sonnencreme, Heftpflaster für den Notfall und ein Müsliriegel im Rucksack sind ebenfalls nie verkehrt.

Profis gehen übrigens frühmorgens los und haben die größte Strecke geschafft, bevor die Sonne die Birne weichkocht. Schatten gibts dort oben nämlich nicht…

Viele Grüße
Maralena

Hallo,

stimmt alles, aber eine Höhendifferenz von 1400 m ist für eine allererste Tour schon heftig und vor allem: unter der Seilbahn hochsteigen ist besonders unattraktiv und nicht gut für die Motivation.

Im Bereich Oberstdorf/Kleinwalsertal würde ich stattdessen z.B. den Hohen Ifen empfehlen, am besten als Überschreitung.

Gruss

Barmer

Ich werde mich wohl dann an eure Empfehlungen halten und eine etwas einfachere Tour wählen. Vielen Dank auch nochmal für die Tipps bezüglich Ausrüstung usw., jetzt fühle ich mich schon ein bischen besser vorbereitet.

MfG