Grundsätzlich richtig. Allerdings würde ich das Wort „scheinbar“ im Zusammenhang mit den Vorteilen streichen.
Das Hausarztmodell hat auch Vorteile, die genauso echt oder scheinbar sein können, wie die Nachteile wirklich oder nur scheinbar gelten.
Hat man einen guten Hausarzt, der seinen Patienten respektiert, dann würde dieser mit seinem Patienten reden und ihn Fragen, ob dieser damit einverstanden ist, dass bestimmte Informationen ausgetauscht werden. Das betrifft übrigens nicht nur den Psychotherapeuten, sondern auch andere Fachärzte.
Stimmt das Verhältnis sowohl zum Therapeuten als auch zum Hausarzt (oder Facharzt), dann gilt in vielen Fällen, dass die Kooperation auf gewisser Ebene durchaus zum Wohl des Patienten sein kann und zu begrüßen wäre. Komorbidität und Multimorbidität sind schließlich keine exotischen Ausnahmen, da ist die Kooperation der Disziplinen tendenziell eher der wünschenswertere Zustand, Psychotherapeuten nehmen (sollten nehmen) da grundsätzlich keine Sonderrolle ein.
Das ändert natürlich nichts am grundsätzlichen und bedingungslosen Selbstbestimmungsrecht des Patienten.