Was kommt in einen Bericht zum Beispiel von einer Familienhilfe zum Jugendamt? Welche Informationen sind dabei zu privat? Bleiben sie für immer in den Akten?
In den Bericht kommen Fakten, die für die aktuelle Fragestellung Bedeutung haben, und über die mit den Familienhelfern auch gesprochen wird.
Da es um Kindeswohl geht, wird es Infos zum Erziehungsverhalten geben, zum Ablauf des Alltags, zur Berufstätigkeit der Eltern, evtl zu Sauberkeit und Hygiene, wenn das ein Problem in der Familie ist, ob das Kind regelmäßig zum Kiga / zur Schule geht, wie die Freizeitgestaltung aussieht, evtl zum Gesundheitszustand (von Kind UND Eltern). „zu privat“ ist da erst mal nichts, es darf aber nichts in den Bericht, was nichts mit dem Kindeswohl zu tun hat - wobei man sich darüber trefflich streiten kann.
Danke schonmal.
Auch wenn ein Kind zu groß oder klein für sein Alter ist?
Wie meinst du denn das?
Wenn ein Kind rein wachstumsmäßig sehr groß der sehr klein für sein Alter ist, ist das ja zunächst kein Thema fürs Jugendamt. Oder liegt eine Behinderung vor, und das Kind erhält Eingliederungshilfe?
Dann sollte der Kontekt zum Jugendamt eigentlich noch entspannter sein, denn dann geht es ja gar nicht um fehlende Erziehungskompetenz. Generell wäre es sicher am besten, die zuständigen Mitarbeiter selber zu fragen, zu welchen Themen sie im Bericht Stellung nehmen werden.
Oder meintest du einfach, ob die Körpergröße des Kindes erwähnt wird? Ja, das könnte sein, wenn sie auffällig ist, da dies das Kind evtl seelisch belastet. Wachstumsrückstände KÖNNEN außerdem ein Zeichen für Vernachlässigung, Mangelernährung oder diverse Krankheiten sein. Sowas dürfte das Jugendamt natürlich nicht einfach so annehmen, dass müsste dann medizinisch abgeklärt werden.
Das sehe ich etwas differenzierter und Jugendämter hoffentlich auch. Es spricht z. B. nichts dagegen, in der Beschreibung des Kindes auch die körperliche Erscheinung kurz zu beschreiben, also eher „klein und zierlich“ oder „groß und kräftig“ in Beziehung zum Alter. Das sagt zwar erstmal gar nix aus, kann aber in Verbindung mit anderen Faktoren einen Hinweis geben. Beispiel: große kräftige 3 jährige verführen manche Menschen in der Umgebung dazu, von ihnen mehr zu erwarten als 3 jährige leisten können. Umgekehrt gilt das ebenso.
Wachstums"rückstände" müssten erstmal medizinisch festgestellt werden. Weil sie in heutigen Zeiten eher selten sind: vor Allem als Zeichen für Mangelernährung, Vernachlässigung oder ernste Krankheiten. Darauf lässt eher ein schlichtes Übergewicht und eine altersunangemessene „Moppeligkeit“ schließen. Mach mal bitte die Zindy.von.Thuinberg nicht verrückt.
LG
Amokoma1