Berner Sennenhund vs. Golden Retriever

Hallo zusammen,

ich würde gerne die Vor- und Nachteíle von Berner Sennenhunden und Golden Retrievern wissen. Wie möchten uns früher oder später einen der beiden Hunde zulegen, sobald wir genügend Platz haben (eigenes Haus mit Garten). Das man für beide Hunde viel Zeit aufbringen muss ist uns bewusst. Wer kennt sich aus? Und kann grundlegende Unterschiede zwischen beiden Hunderassen benennen?

Danke im Voraus

Vergleich mal Äpfel mit Birnen
Weitere Vergleiche kann man über google sicher selber anstellen.
Großer Unterschied von Natur aus: Jagdbegleithund gegen Wachhund.

Da ich zu Faul bin es selber in Worte zu fassen, hier die Zusammenfassung aus hundund.de:

Berner Sennenhund
Rassengeschichte:
Diese sehr alte Rasse wäre im späten 19. Jahrhundert beinahe untergegangen, als der Züchter Franz Schertenleib, der die Geschichte der Schweizer Sennenhunde erforschte, in der Region Bern mehrere gute Exemplare entdeckte. Ihren heutigen Namen erhielt die Rasse 1908.

Allgemeines:
Die Popularität des Berner Sennenhundes nimmt in Europa und Nordamerika rasch zu. In den 1930er Jahren züchteten viele Züchter auf größere Körpermaße und Schutzhundeigenschaften, was in einigen Zuchtlinien zu einer gewissen Wesensschwäche führte, die eine Neigung zu unprovozierter Aggressivität zur Folge hat. Die Zucht mit einem kleinen Genpool hat auch bestimmte Gesundheitsprobleme geschaffen, insbesondere Schulterlähme. Als Arbeitshund, der zum Hüten und Ziehen von Karren abgerichtet wurde, lernt der Berner bereitwillig Gehorsam. Der Riesenkerl ist oft von rührender Anhänglichkeit, gehört aber am besten in die Hand eines erfahrenen Halters
Eignung: Eignet sich nicht für Stadtwohnung , leidet unter Hitze
Guter Wachhund, mit Kindern eher vorsichtig sein.

Golden Retriever

Rassengeschichte:
Keine der europäischen Retrieverrassen ist so sagen- und legendenumwoben wie die des Golden Retriever. Unbestritten ist, daß sie in der Mitte des letzten Jahrhunderts hoch oben im Norden Schottlands entstand.

Tatsache ist auch, daß der Begründer der Rasse, ein schottischer Edelmann war, Sir Dudley Coutts Marjoribanks (1820-1894), der spätere Lord Tweedmouth, und sein Hund NOUS der Urvater des Golden Retriever ist.

Damals war die Hundezucht in Großbritannien fast ausschließlich in den Händen des Landadels, der für jede Art Wild besondere Hunderassen einzusetzen pflegte. Zum Stöbern wurden verschiedene Spanielarten und zum Vorstehen Pointer oder Setter verwendet.
Lord Tweedmouth besaß zu der Zeit in Invernesshire in Schottland den Landsitz Buisachan House (zu deutsch etwa „Standort von Föhren“), wohin er jährlich zu Jagdsaison einlud.

Dort hielt er sich einen für die damalige Zeit beachtlichen Zwinger mit den Rassen Spaniel, Setter, Pointer, Deerhound, Cairn Terrier und Beagle.
1952 tauchte das Zuchtbuch von Lord Tweedmouth auf, entdeckt durch seinen Großneffen.
Der Lord hatte seit 1835 jeden Namen und das dazugehörige Zuchtgeschehen seiner Hunde eingetragen. 1842 wird ein schwarzer Retriever und 1852 ein weiterer erwähnt. 1865 erfolgte folgender Eintrag: „Yello Retriever NOUS, Lord Chichesters breed, pupped June 1864“(Lord Chichesters Rasse, geworfen im Juni 1864). Nous war ein gelber Wavy Coated Retriever aus der Zucht von Lord Chichester. In den letzten Jahrzehnten hatte sich diese neue Rasse Retriever- auf verschiedenen Landsitzen in Großbritannien zu entwickeln begonnen. Lord Tweedmouth erstand den goldfarbenen Hund von einem Schuster aus Brighton, der ihn von einem von Lord Chichesters Wildhütern in Zahlung nahm, da dieser seine Schuhschulden nicht bezahlen konnte. 1952 veröffentlichte Lord Ilchester in Country Life einen Artikel nach den Unterlagen aus Lord Tweedmouth´s Zuchtbuch, dass NOUS der einzige gelbe Welpe aus einem Wurf schwarzer Wavy Coated Retriever gewesen sei.
1868 paarte Lord Tweedmouth NOUS mit der Tweed Water Spaniel-Hündin BELLE. Aus dieser Paarung gingen vier gelbe Welpen hervor.

1913 wurde der offizielle Name Golden or Yellow Retriever erstmals anerkannt.
1920 war das Gründungsjahr des Golden Retriever Clubs von England. Im offiziellen Rassenamen wird „yellow“ fallengelassen. Der Name der Rasse lautet:Golden Retriever.

Allgemeines:
Gelassen und aufgeweckt, ruhig und wachsam, sensibel und würdevoll ist der Golden Retriever, ein in vieler Hinsicht idealer Familienhund. Diese liebesbedürftige, anpassungsfähige, leicht erziehbare und attraktive Rasse scheint in Nordamerika, Skandinavien und Deutschland beliebter zu sein als in ihrer englischen Heimat. Der zum Apportieren von Wassergeflügel erzüchtete Hund hat einen sanften Fang, der nur selten schnappt oder beißt; besonders geduldig erweist er sich gegenüber Kindern. Verschiedene Zuchtlinien sind für unterschiedliche Aufgaben entstanden. Eine Varietät wird für die Jagd verwendet, eine andere für Geländewettbewerbe, während die größte Gruppe die Ausstellungs- und Familienhunde stellt. Eine vierte Zuchtlinie bringt Tiere hervor, die ausschließlich als vierbeinige Helfer von Blinden und Behinderten abgerichtet werden. Die große Popularität der Rasse hat leider in manchen Zuchtlinien Erbdefekte zur Folge gehabt, etwa Hautalergien, Augenerkrankungen und sogar Bissigkeit.

Hallo,
wir hatten als ich ca. 9 Jahre alt war 2 Berner Sennenhündinnen gekauft (Schwestern, als Welpen). Für mich liegt der große Nachteil dieser Rasse liegt meiner Meinung nach darin, das sie nicht besonders alt werden. Beide Hündinnen starben innerhalb eines 1/2 Jahres mit ca. 8 Jahren. Das ist bei Berner Sennenhunden ehr die Regel als die Ausnahmen. Außerdem neigt die Rasse zu Hüftproblemen.
Ansonsten, wie bei allen Langhaarhunden: Das ewige Bürsten und mehrmals täglich saugen weil man sonst überall die langen schwarzen Haare rumliegen hat.

Die beiden waren ansonsten sehr ruhig, Stöckchen holen war nie ihr Ding. Ich konnte mit Ihnen alleine spazieren gehen als ich ca. 12 Jahre alt war…
Ich hoffe das hilft erstmal etwas
LG Backs

Hallo,

da beide Hunderassen (außer der Tatsache, dass sie „Moderassen“ angehören und von vielen als ideale Familienhunde angesehen werden) relativ wenig gemein haben, würde ich die Frage vom anderen Ende her angehen: was erwartest Du von Deinem Hund?

Ein wichtiger Hinweis schon mal vorweg:

Fehlschluss 1: nur Hund der Rasse X oder Y kann meine Erwartungen erfüllen.
Fehlschluss 2: jeder Hund der Rasse X oder Y erfüllt meine Erwartungen.

Gruß,

Myriam

Hallo Sina!

Ergänzend zu den anderen Antworten möchte ich auch das Gewicht des Hundes ins Spiel bringen. Ein Golden Retriever ist wesentlich leichter und auch kleiner als ein Berner Sennenhund. Einen Berner alleine ins Auto zu heben dürfte für die meisten Menschen nahezu unmöglich sein. Gerade wenn der Hund krank ist, kann das ein grosses Problem werden.
Einen Retriever kriegt man schon eher gehoben. D.h. im Fall, dass der Hund aufgrund von Krankheit oder Unfall schnell zum Tierarzt muss, hat man bessere Chancen, in dort überhaupt hinzuschaffen.

Grösse und Gewicht machen sich auch im Handling bemerkbar. Ein Hund sollte die ersten Monate so wenig Treppen steigen wie möglich (Übungen damit er Treppen kennenlernt und Ausnahmen gibts natürlich).
Ein junger Hund muss erstmal lernen, nicht an der Leine zu ziehen, keinen anzuspringen, sich nicht an einem vorbei durch Türen zu drängeln usw., wenn man selbst eine eher zierliche kleine Person ist, hat mans mit einem leichteren Hund einfacher. Sind gebrechliche Leute oder kleinere Kinder im Haus, sollte das auch in die Überlegungen mit einfliessen. Natürlich wird ein Hund erzogen, und zwar so, dass er einen nicht ständig umwirft, aber den Weg bis dahin gilt es eben zu meistern.

Ich finde übrigens auch, dass man beide Rassen vom Charakter her absolut nicht vergleichen kann. Die Berner habe ich als eher zurückhaltend, abwartend kennengelernt, die Retriever sind sehr menschenbezogen und zugänglich, um es mal ganz ganz kurz zu fassen.

Übrigens solltet ihr auch darüber nachdenken, wieviel Platz „viel Platz“ wirklich ist. Ein Hund lebt ja nicht nur im Garten, er benutzt die Wohnung mit, er benutzt das Auto mit. Einen Retriever kann man im Kofferraum vob einem Kleinwagen transportieren (Klappe natürlich weg), einen Berner nicht mehr.

Sind nur Gedankensplitter, es gibt sicher noch viel viel mehr, was man bedenken müsste.

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hallo Sina,

ich finde es gut, daß Du Dir VOR Anschaffung eines Hundes Gedanken über die richtige Rasse machst.
Allerdings habe ich etwas Probleme mit der Fragestellung.
Die beiden genannten Rassen halte ich für grundverschieden in ihrem Wesen, Bedürfnissen und ihrem Anspruch (eben wie Äpfel und Birnen).

Geh doch mal anders an das Thema ran:
* Was willst Du mit einem Hund, was hast Du vor, was kannst Du ihm bieten? Willst Du Hundesport machen, Agility, Dogdance, Dummytraining, Treibball? Suchst Du einen Begleiter beim Joggen und Radeln? Machst Du gern lange Spaziergänge?

* Wer kümmert sich tagsüber um den Hund? Kannst Du ihn mit zur Arbeit nehmen? Hast Du Kinder (geplant)? Darf der Hund mit in den Urlaub oder muß er zuhause bleiben (bei wem?).

* Muß der Hund irgendeine Funktion erfüllen, z.B. auf’s Haus aufpassen, also eine Schutzfunktion haben? Oder Spielgefährte für die Kinder sein?

* Wie sieht Deine Wohnung aus? Ist sie groß genug? In welchem Stock liegt sie? Möglicherweise muß der Hund mal getragen werden (Verletzung, Operation, Alter)?

* Wieviel Platz hat der Hund im Auto?

* Magst Du lieber Hunde, die schnell erwachsen werden oder ist Dir der „ewige Welpe“ lieber?

Mehr Fragen fallen mir im Moment nicht ein.
Aber wenn Du Dir anhand dieser Fragen überlegst, welcher der beiden Rassen zu Dir und Deinen Lebensvorstellungen paßt, kommst Du vieleicht auf einen ganz anderen Hundtyp. Vieleicht listest Du hier mal auf, was Du einem Hund zu bieten hast und welche Freizeitaktivitäten Dir vorscweben und fragst andersherum. Vieleicht kann Dir auch ein Hundetrainer Rassen (bzw. Hundetypen) vorschlagen, die zu dem passen, was Du vorhast.

Viele Grüße
J. Doe

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Hallo!
Wenn du nicht mit einem Hund aufgewachsen bist bzw noch nie einen hattest, würde ich dir eine kleinere Rasse empfehlen. Wenn du mit dem Berner Sennen Gassi gehst und er hört nicht richtig (liegt meißtens an der „falschen“ Erziehung), dann hast du mit so einem „Kalb“ verloren. Also überleg dir nicht nur vorher welche Rasse du willst, sondern informiere dich auch richtig über die Erziehung. So ganz ahnungslos würde ich mich nicht an eine große Rasse trauen.
Ich selbst habe einen Berner Sennen - Schäfer - Mix, der hat aber vom Verhalten und Körperbau so gut wie nichts vom Schäferhund. Er hört zwar super, aber trotzdem hab ich ab und zu schon meine Zweifel, ob er beim Gassi gehen versuchen würde sich los zu reißen. Ist bis jetzt noch nicht passiert - Gott sei Dank - weil er sofort zu mir kommt wenn ich ihn rufe.
Viel Glück und liebe Grüße, Anna