Hi,
wollte einmal fragen, welches die berühmtesten Pazifisten waren und wie sich ihre Art, den Pazifismus auszuleben, voneinander unterschied?
Guten Tag,
welches die Berühmtesten sind, ist nicht ganz eindeutig zu sagen. Hier eine kleine Auswahl:
"Mahatma Gandhi (1869-1948) war ein indischer Rechtsanwalt und pazifistischer Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, welcher sich gegen die damalige Besetzung Indiens durch das britische Empire wehrte. Zuvor hatte sich Gandhi in Südafrika bereits gegen die Rassentrennung als auch für die Gleichberechtigung von Indern eingesetzt.
Als Pazifist suchte Gandhi seinen Forderungen durch zivile Ungehorsam, insbesondere durch den bewussten Boykott britischer Behörden in Indien, Nachdruck zu verleihen. Zudem versuchte Gandhi im Dialog die Gefühle und das Gewissen seiner Gegner zu erreichen, um aus ihnen Freunde und Verbündete machen.
Hinter sich organisierte Gandhi eine breite Masse, indem er sowohl versuchte das indische Kastensystem zu durchbrechen als auch die hinduistische und die muslimische Bevölkerung mit einander zu versöhnen.
Gandhi wurde Opfer eines Attentats, als ihn ein fanatischer Hinduist ermordete, der gegen diese Versöhnung war.
Dr. Martin Luther King (1929-1968) propagierte als Prediger und Pazifist in den 50er und 60er Jahren den zivilen Ungehorsam gegen die Rassentrennung in den USA. Bekannt ist hauptsächlich sein „Marsch auf Washington“ und seine Rede am 28. Januar 1963, als er von einem Traum sprach, in dem seine Kinder mit weißen Kindern in Frieden spielen könnten. Letztendlich schaffte es der Pazifist King der afro-amerikanischen Bevölkerung ein eigenständiges Selbstbewusstsein zugeben und auch andere Bevölkerungsgruppen für sein Ziel anzusprechen.
Bewundernswert ist dabei King’s vehementes Festhalten am gewaltfreiem Widerstand, trotz militanter Mitstreiter, wie z.B. Malcom X und anderen, welche die Abschaffung der Rassentrennung mit Gewalt erreichen wollten. Die Rassentrennung wurde gesetzlich am 19. Juni 1964 in den USA abgeschafft.
Dr. Martin Luther King wurde ebenfalls Opfer eines Attentats.
Der Dalai Lama (1935-heute) ist der bekannteste lebende Pazifist unserer Zeit und sowohl aus den Nachrichten als auch durch die Kinoproduktion „Sieben Jahre Tibet“ weltweit bekannt. Aus seinem Exil kämpft der Dalai Lama für die kulturelle Autonomie Tibets von der Volksrepublik China.
Dabei wird der Dalai Lama nicht müde als Pazifist einen gewaltfreien Widerstand zu fordern, indem alles chinesische boykottiert werden soll, und fortwährend sowohl den Dialog mit China zu suchen als auch durch Reisen und Reden auf die Situation Tibets hinzuweisen. Dafür erhielt er 1989 den Friedensnobelpreis."
Hoffe, dies hilft dir ein wenig weiter.
Servus,
zu der Liste von Zaramnor täte ich noch drei Deutsche ergänzen:
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Carl von Ossietzky, dessen „Art, den Pazifismus auszuleben“ sich dadurch auszeichnet, dass er wegen seines politischen Standpunktes und seiner publizistischen Aktivität wahrscheinlich ermordet wurde.
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Matthias Erzberger, Pazifist nur im allerallerweitesten Sinn des Begriffes, aber immerhin dadurch bemerkenswert, dass er - anders als Berufspolitiker das normalerweise halten - seine Haltung zum Krieg unter dem Eindruck der Ereignisse 1914-1916 grundsätzlich geändert hat und auch dadurch, dass seine Haltung zum Krieg zu konkreten Taten führte, zuletzt Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Compiègne (Erich Ludendorff hatte da wohl einen plötzlichen Anfall von Feigheit), wofür Erzberger 1921 ermordet wurde.
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Philipp Müller, am 11. Mai 1952 wegen Teilnahme an einer verbotenen Friedensdemonstration in Essen von einem Polizisten in Notwehr erschossen.
Es scheint, dass die Lebenserwartung von Pazifisten in Deutschland hie und da besonderen Einflüssen unterworfen ist.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Bisher noch gar nicht erwähnt: die Mutter des Pazifismus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner
Hallo,
Kurt Tucholsky und Käthe Kollwitz fallen mir noch ein.
Gruß, Norma.
John Lennon