Hallo, was kann man sich darunter vorstellen, wenn jemand „Heimarbeiterin“ (vor dem 1. Weltkrieg) war? Heutzutage bedeutet es ja, dass jemand von zu Hause aus arbeitet, aber was hat es früher bedeutet?
Vielen Dank im Voraus, Martina
Hallo !
Das war auch damals nicht so viel anders,es war nur eher eine handwerkliche Arbeit und kein „Büroarbeit zu Hause“.
Typisch z.B. das Fertigen von Holzspielzeug im Erzgebirge,das fand fast nur in häuslichen Heimarbeitsplätzen statt,meist halfen auch alle Familienmitglieder mit.
Oder es waren „typische“ Frauenarbeiten,etwa Näh- und Stickarbeiten auf zugelieferten Texilprodukten,die so komplettiert oder dekoriert wurden.
MfG
duck313
Vielen Dank. Das was mich unsicher gemacht hat, war, als ich über Erich Kästners Mutter las, dass sie Heimarbeiterin gewesen sei und sich anschließend als Friseuse ausgebildet habe. Als Friseuse empfang sie ihre Kunden im Schlafzimmer - also laut meiner und deiner Definition war sie weiterhin Heimarbeiterin.
Servus,
nein: Eine Friseurin ist keine Arbeiterin, sondern eine selbständige Handwerkerin.
Heimarbeiterinnen führen einzelne Arbeitsgänge aus der industriellen oder Manufaktur-Produktion durch.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo BP,
dachtest Du auch an so ebbes?
http://www.badische-zeitung.de/goerwihl/hausweberei-…
Schöne Grüße,
tantal
Servus,
eher nicht - die Verlagsweber im Schwarzwald, in Schlesien und in der Oberlausitz waren irgendwo zwischen Handwerker und Arbeiter angesiedelt, wie etwa auch die Leute, die in Lauscha Glasarbeiten „vor der Lampe“ machten, oder die erzgebirgischen Spielzeugmacher.
Die Heimarbeiterinnen, die es im Westen mindestens bis in die 1980er Jahre gab, führten als „Angelernte“ einfache einzelne Handgriffe durch, so wie sie auch in der Fabrik am Fließband gemacht wurden - bekamen z.B. Sockel, Widerstände und Fassungen für Leuchten hingekippt und sollten da dann im Akkord jeweils zwölf Schrauben reinratschen, dass das Ganze zusammenhielt. Zur Verkabelung kam das dann wieder ins Werk.
So ähnlich (vielleicht nicht grad mit Leuchten) kann man sich die Tätigkeit von Kästners Mutter vorstellen.
Schönen Dank übrigens für den schönen Link. Mein Großvater hat als frischgebackener Schlossergesell mit Webstühlen angefangen, sein Gesellenstück hing am Waldkretscham zu Eibau an der Tür - später wollte er dann aber doch was anderes sehen und hat Maybachmotoren zuzsammengeschraubt.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder