guten abend,
lange suchte ich nach wo ich es unterbringe.
der beruf der leichenfrau, welchen stand hatte diese damals gesellschaftlich?
wie der des scharfrichters (also unerwünscht, nicht integriert)
sehr wichtig, wegen ahnenforschung.
danke
guten abend,
lange suchte ich nach wo ich es unterbringe.
der beruf der leichenfrau, welchen stand hatte diese damals gesellschaftlich?
wie der des scharfrichters (also unerwünscht, nicht integriert)
sehr wichtig, wegen ahnenforschung.
danke
Hallo,
der beruf der leichenfrau, welchen stand hatte diese damals
gesellschaftlich?
Wann genau ist damals?
Gruss Jan
1780 in deutschland: fürth
Hallo Dirk,
Lichtmütter, Seelennonnen, Einmacherinnen, Totenwäscherinnen, Leichenfrauen waren neben Familie und Nachbarschaft behilflich bei der Leichenpflege (Waschen, Kämmen etc.), Einsargen der Toten bis zur Bekanntmachung des Todes un der Organisation der Bestattung. Die Frauen rekrutierten sich aus den ärmeren Schichten der Bevölkerung, die sich so ein Zubrot verdienten. Sie brachten auch Totgeburten und tote Kleinkinder direkt zu den Friedhöfen. Und sie sind die Vorläufer der heutigen Bestatter.
Das soziales Prestige war eher niedrig.
Es gibt übrigens einen ausgezeichneten Roman über eine Totenwäscherinnen-Dynastie: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3548256031/qid…
Viele Grüße,
barbara
Hallo,
Das soziales Prestige war eher niedrig.
Hab ich noch als Kind erlebt, die waren fast wie Ausgestossen. „Kuck da kommt die Leichenfrau. Wir tun so als ob wir sie nicht sehen.“ Ich könnte mich nicht erinnern, das mal jemand einfach so mit ihr geredet hätte. Ich hab die als Kind immer als eine Art „Böse Hexe“ gesehen Ob das 1780 auch so war weiss ich nicht.
Gruss Jan
ich danke dir!
der begriff „Totenwäscherinnen-Dynastie“ besagt mir, das die chance besteht, das man in fürth (wenn man schon leichenfrau) war, kaum rauskam aus der stadt, bzw. auch die vorfahren dort beständig bleiben mussten…?
wer nahm denn ne leichenfrau als frau? sie war nie verheiratet, hatte aber 4 kinder… und wurde uralt.
bitte informationen
Hi Dirk,
der begriff „Totenwäscherinnen-Dynastie“ besagt mir, das die
chance besteht, das man in fürth (wenn man schon leichenfrau)
war, kaum rauskam aus der stadt, bzw. auch die vorfahren dort
beständig bleiben mussten…?
wer nahm denn ne leichenfrau als frau? sie war nie
verheiratet, hatte aber 4 kinder… und wurde uralt.
höchstwarscheinlich, denn diese „Berufe“ wurden ja nicht ausgeschrieben, so daß man sich woanders hätte selbstständig machen können und mit einem Tabu belegt. Ich würde mal vermuten das die „Ausgestoßenen der gleichen Klasse“, wie Henker, Bader, solche Damen eher heirateten, oder mit ihnen lebten, denn die hatten das gleiche gesellschaftliche Problem.
Und ohne deiner Vorfahrin zunahe treten zu wollen, ich kann mir vorstellen das diese Damen ihr Geld auch mit anderen Dienstleistungen aufbesserten, was aber um diese Zeit keine echte Schande war, da in den Kölner Stadtarchiven sogar sehr angesehene Damen (Frauen von Kaufleuten…etc.) unter diesem Verdacht standen und bestraft wurden (daher den Eintrag in das Stadtbuch). Solange die Kinder keinen Ärger machten, fragte auch niemand woher die Kinder sind und sie hatte ihre Ruhe. Ob die Kinder allerdings in diesem Beruf bleiben mussten, weiss ich nicht. Beim Henker war es oft so das man einfach den Job des Vaters übernahm. Man konnte auch Henker-Lehrling werden. Wie das bei einer Leichenfrau war, weiss ich nicht.
Jedenfalls hatten es Leute in Tabu-Berufen sehr schwer einen Partner zu finden oder ihren gesellschaftlichen Stand aufzubessern. Wäre sie umgezogen und hätte einen anderen Beruf angegeben, wäre diese Lüge auch irgendwann herausgekommen. Damals wanderten Neuigkeiten zwar extrem langsam, aber durch die vielen Reisenden wurden auch hier Informationen herumgreicht.
Wenn du das genau wissen willst, lies doch mal dieses Buch:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423300752/qid…
Hier geht es zwar um das Mittelalter, aber vieles wird genauso geblieben sein, bis in die Neuzeit.
Gruß
Helena
Hab ich noch als Kind erlebt,…
echt? wann war das bitte und in welchem dorf? ich habe davon noch nie gehört (Stadt Berlin)
sehr gut!
ob als nutte/hure gearbeitet…?
fällt mir schwer zu glauben, immerhin ging es so:
1782 geb.
erst mit dem 4. kind ein benannter vater, (der auch die anderen mit annahm!)
sie allerdings ohne heirat.
sie wurde zudem 80 jahre alt.
interessant sind jetzt die „der stadt bekannt“ genannten Vater. Der Stadt musste (der muss irgendwo verzeichnet sein, da Lohnempfänger) den Vater nennen können. Ne Kirche kann den nicht namenlos lassen…
weitere forscherhilfe von nöten:smile:
Hallo Dirk,
nach Aussage meines Mannes (der berufsbedingt im Thema ist und außerdem über eine Thema im Bereich Bestattungswesen promoviert, allerdings etwas später als es für dich interssant ist) hatten sie nicht so eine schlechte gesellschaftlich Stellung wie Henker oder ähnliche Berufe im Mittelalter.
Zum einen war das Thema Tod und Leiche lang nicht so tabuisiert, wie das heute der Fall ist. Tote wurden nicht gleich weggekarrt, sondern man wusch sie zu Hause und bereitete sie auch dort für den Sarg und die anschließende Bestattung vor. Dabei waren solche Seelennonnen, Leichenfrauen und wie sie hießen behilflich. Sie beteten auch für die Toten, kümmerten sich um den toten Körper eines (geliebten) Menschen aus der Familie. Das kann man definitiv nicht mit der Arbeit und dem Ansehen von Henkern oder Huren vergleichen.
Allgemein ist es auch nicht sooo ungewöhnlich, dass eine _arme_ Frau nicht verheiratet war und dennoch Kinder hatte. Das muss noch nichtmal heißen, dass es keinen dazugehörigen Mann gab - ist denn ein Vater eingetragen in den Kirchenbüchern? Das muss auch nicht heißen, dass sie anderweitig ihre Haushaltskasse aufbesserte. Fazit: Leicht wird sie es nicht gehabt haben als ledige Mutter von vier Kindern, aber damit war sie auch nicht die große Ausnahme.
Unsere Mobilität kannst du auch nicht mit der des 18. Jahrhunderts vergleichen. Da zog man nicht mal so eben in eine andere Stadt. Und sicher schon gar nicht als aleinerziehende Frau mit vier Kindern.
Hast du denn die Familiengeschichte schon weiterverfolgt und weisst, ob ihre Kinder oder eines ihrer Kinder ebenfalls diesen Beruf ergriffen hat? Das würde mich interessieren…
der begriff „Totenwäscherinnen-Dynastie“ besagt mir, das die
chance besteht, das man in fürth (wenn man schon leichenfrau)
war, kaum rauskam aus der stadt, bzw. auch die vorfahren dort
beständig bleiben mussten…?
Also: Das „Totenwäscherinnen-Dynastie“ bezog sich auf einen Roman. In diesem heiraten die Totenwäscherinnen durchaus angesehen Männer. Aber es ist ein Roman.
Ich frag heute Abend meinen Mann nochmal, ob er noch Infos für dich hat,
GRüßli,
barbara
Hi Dirk,
in Oberbayern war es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch so, daß ältere Frauen sich um die Leichen der Dorfbewohner kümmerten (sie wuschen, kleideten, einsargten). Wenn eine Frau mehr Zeit dazu hatte als andere, weil sie keine Familie (mehr) hatte, wurde das manchmal so peue á peue zu ihrem Hauptgewerbe, für das sie dann auch Geld kriegte.
Gandalf
tausend dank!
gib mir deine emailadresse und du erhälst alle aktuellen recherchen, die ich einkaufte. recht aufschlussreich!
ich wette auf eine Henkersfrau, weil… na sieh selbst…
Hab ich noch als Kind erlebt,…
echt? wann war das bitte und in welchem dorf? ich habe davon
noch nie gehört (Stadt Berlin)
Ich glaube die gab es bis zur Wende, kann aber auch sein das es schon ein paar Jahre eher aufgehört hat. Auf jedenfall bis 1985. Auf dem Friedhof gab es auch noch ein kleines dunkles Haus in dem die Toten aufgebarrt waren, das ist erst ca. 1987 durch einen Neubau ersetzt worden.
Wenn jemand gestorben war, kam erst die Leichfrau mit ihrem Fahrrad und dann wurde die Leiche per Auto abgeholt. Das Dorf nennt sich Gaussig und ist in der Nähe von Bautzen also Ostsachsen.
Gruss Jan