Hallo Michael!
hiernach http://durchschnittseinkommen.net/prokurist-gehalt/
läge man zwischen 60 und 100 k€.
In Kleinunternehmen sind solche Gehaltsgrößenordnungen sehr unüblich. Natürlich wird man jemanden finden, der jemanden kennt, dessen Schwager erzählte, dass jemand in einer Winzigbutze hunderttausende p. a. verdient. Auch in diesem Forum verbreiten manche Leute schrille Märchen über angeblich übliche Gehälter. Tatsächlich werden in den meisten Kleinunternehmen bei der Entlohnung eher kleine Brötchen gebacken. Dabei sind sehr breite Aufgabengebiete der Normalfall. Bei nur einem halben Dutzend Mitarbeitern kann es eben nicht für alle 127 vorkommenden Tätigkeitsarten spezialisierte Abteilungen geben. Die Bezahlung ist natürlich von Branche und Region abhängig. Im Friseurbetrieb in Mecklenburg wird weniger als im Maschinenbau in Ba-Wü gezahlt.
Der Fragestellung lässt sich Handel mit China-Waren entnehmen. Solche Branchen agieren über den Preis. Für die beschriebenen Tätigkeiten muss ein Beschäftigter mit einem Gehalt ab etwa 20.000 € p. a. zufrieden sein. In Sachsen-Anhalt wird es eher noch enger zugehen, während in HH vielleicht 30 Riesen möglich sind.
Die eingeworfenen 60 bis 100 k sind durchaus möglich, aber nicht für die aufgeführten Tätigkeiten, die in jeder kleinen Butze zum gewöhnlichen Tagesablauf gehören. Wareneinkauf, Verkauf, Lagerhaltung und sich um den einen oder anderen Kollegen kümmern, ist der Normalfall im noch so kleinen Schnürsenkelhandel. Gar nicht so selten kommt noch Fensterputzen, Schneeschieben, Firmenauto zur Werkstatt bringen, Stellenangebot formulieren, Werbeflyer entwerfen, mahnende Lieferanten vertrösten, Chef verleugnen und vorbereitende Buchhaltung dazu, außerdem ungezählte Tätigkeiten, von denen Mitarbeiter großer Unternehmen und Behörden nichts ahnen oder vom Hörensagen wissen, dass man dafür Lohnunternehmen und Berater beschäftigt. Im Kleinunternehmen erledigt das - einschließlich gelegentlicher Vertretung des Chefs - ein Angestellter. Alles für 1.800 - nein, nicht Tagessatz plus Spesen, sondern brutto im Monat. Und Weihnachtsgeld (ein paar grüne Scheinchen und irgendein Gefläsch) gibt es, wenn der Chef gute Laune und Geld übrig hat. Dummerweise hat er meistens nur gute Laune.
Gruß
Wolfgang