Berufsperspektiven mit Lehramtsstaatsexamen

Hallo ihr Lieben,

ich studiere im 6. Semester Lehramt (Französisch und Geographie) für Gymnasien an der Uni Jena, komme also im Herbst ins 7. Semester.

Bevor ich angefangen habe, Lehramt zu studieren und auch noch in den ersten 2-3 Semestern war ich mir ganz sicher, mit diesem Lehramtsstudium verständlicherweise mal in der Schule zu landen. Nun hat sich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit der Blick auf meine beruflichen Interessen allerdings etwas geändert.

Ich bin seit Beginn meines Studiums im sogenannten Referat für Lehrämter meines Studierendenrates tätig und stemme da einen Großteil der Beratungsarbeit für die Lehrämter dieser Uni, da wir keine Lehramtsberatungsstelle oder einen Lehramtsfachschaftsrat o.ä. haben. Im Dezernat für studentische Angelegenheiten und in der Zentralen Studienberatung bin ich auch bekannt wie ein bunter Hund, da ich z.B. derzeit in Zusammenarbeit mit der ZSB ein Tutorenprojekt plane und anleiere. Ich bin jedes Jahr als Mentor für die Studieneinführungstage tätig, schule da teilweise auch die anderen Mentoren, ich werde ab Herbst in der Zentralen Studienberatung als studentische Hilfskraft arbeiten.

Kurzum, mir macht alles zum Thema Studienberatung tierisch viel Spaß, ich hab mich innerhalb meiner Uni da über die Semester auch gut eingearbeitet. Ich würde irgendwas in die Richtung auch gern beruflich machen, sodass ich jetzt langsam mal darüber nachdenken sollte, ob es sich für mich überhaupt lohnt, nach dem 1. Staatsexamen auch noch das 2. Staatsexamen anzupeilen. Wie gesagt, mit einem Leben als Lehrer könnte ich mich arrangieren, eigentlich will ich aber lieber in den Bereich Studienberatung/Berufsberatung.

Wie sieht der Arbeitsmarkt da aus?

Welche Chancen hat man da mit einem 1. Staatsexamen (und falls das zählt unter Berücksichtigung meiner bisherigen Tätigkeiten)?

Ist es möglich auch nach dem Zeitraum von 5 Jahren, innerhalb dem man zumindest nach meinem Wissen ein 2. Staatsexamen beendet haben muss, noch ein Referendariat zu beginnen bzw. als eine Art Quereinsteiger in den Schuldienst zu kommen?

Vielen Dank für Anregungen, Antworten und Ideen.

-)

Gruß
Yvette

Hallo!

Welche Chancen hat man da mit einem 1. Staatsexamen (und falls
das zählt unter Berücksichtigung meiner bisherigen
Tätigkeiten)?

Es gibt sicher immer die Möglichkeit, mit einem 1. Staatsexamen einen „ganz normalen“ Beruf auszuüben. Der Arbeitgeber muss dich halt nehmen. Das Staatsexamen ist ja ein anerkannter Hochschulabschluss.

Ist es möglich auch nach dem Zeitraum von 5 Jahren, innerhalb
dem man zumindest nach meinem Wissen ein 2. Staatsexamen
beendet haben muss, noch ein Referendariat zu beginnen bzw.
als eine Art Quereinsteiger in den Schuldienst zu kommen?

Du kannst auch 20 Jahre nach deinem 1. Staatsexamen das 2. machen. Ein Abschluss verfällt doch nicht! In manchen Bundesländern wird nach 5 Jahren eine Art Nachprüfung/Auffrischungsprüfung verlangt, in vielen aber auch nicht. Wir haben Leute im Seminar sitzen, die haben bereits 20 Jahre als (Hochschul-)Lehrer hinter sich und machen jetzt das Referendariat. Dieser Weg wird dir also aus altersbedingten Gründen nicht so schnell verbaut. Einzig die Modularisierung der Lehramtsstudiengänge mit höherem Praxisanteil und damit verkürztem Referendariat könnte dir in ein paar Jahren zum Verhängnis werden. Aber selbst dafür sollte es dann Regelungen geben, z.B. einen Nachweis entsprechender Tätigkeit o.ä. könnte ich mir da vorstellen.

Wie der Arbeitsmarkt im Beratungsbereich aussieht, weiß ich nicht. Ich habe mich für den anderen Weg entschieden :smile:

Grüße!