Berufsunfähigkeits- vs. Erwerbsunfähigkeitsvers

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt erst, wenn man „komplett platt“ ist (im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung).

Das würde mir aber reichen, denn wenn ich arbeiten kann (sei es als Pförtner, etc.), dann will ich auch. Will also nur existentielle Risiken abdecken (kann gar nicht mehr arbeiten, bettlägrig…).

Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung denn auch einiges billiger?
In welcher Relation ungefähr (die Hälfte einer BU, mehr - weniger?)

Oder krieg ich die BU für nur ein bisschen mehr?

Mfg, Danke
Patrick

Hallo Patrick Feser,

Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung denn auch einiges
billiger?
In welcher Relation ungefähr (die Hälfte einer BU, mehr -
weniger?)

natürlich ist die EU-Absicherung günstiger als eine komplette BU. Dies aber auch nur relativ, geschweige denn absolut, zu beziffern, ist an dieser Stelle nicht möglich, da viele wichtige Faktoren nicht bekannt sind (berufliche Tätigkeit, Alter, Laufzeit, Gesundheitsverhältnisse, usw., usw.).
Hier kann Ihnen meiner Ansicht nach nur eine qualfizierte Beratung weiterhelfen, denn selbst die immer wieder beschworenen Online-Vergleiche liefern nur ein verzerrtes Bild.

Oder krieg ich die BU für nur ein bisschen mehr?

Kann schon sein, je nachdem… (s. oben).

Bitte erlauben Sie mir aber noch einen Hinweis zu Ihrer Äußerung:

Das (die EU) würde mir aber reichen, denn wenn ich arbeiten kann (sei
es als Pförtner, etc.), dann will ich auch. Will also nur
existentielle Risiken abdecken (kann gar nicht mehr arbeiten,
bettlägrig…).

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber: die BU dient beileibe nicht dazu, dass jemand mit einem vergleichsweise „kleinen Wehwehchen“ seine ungeliebte Arbeit zugunsten einer jahrzehntelangen Rente aufgeben kann.
Ganz im Gegenteil, ist es schon schwer genug einen (nicht missverstehen: sehr wohl berechtigten) BU-Anspruch durchzusetzen.
Umso steiniger ist der Weg, wenn es um die Anerkennung einer EU geht.
Nicht, dass das nicht alles in den Bedingungen geregelt wäre. Nein, aber nicht selten klaffen Welten zwischen vom Kunden empfundenem und ärztlich festgestelltem Grad der Beeinträchtigung.

Ich kenne Ihre berufliche Tätigkeit nicht, aber Sie sollten schon bei Ihren Überlegungen mit berücksichtigen, welche Unterschiede zwischen Ihrem jetzigen Job und der von Ihnen angesprochenen Pförtner-Tätigkeit liegen - zumindest finanziell (vom sozialen Unterschied möchte ich aus Rücksicht auf die durchaus ehrenwerte Tätigkeit eines Pförtners nicht sprechen).
Und wenn Sie dann noch den Arbeitsmarkt für wenig qualifierte Tätigkeiten in Relation zu Ihren Chancen als zwar berufs-, aber nicht erwerbsunfähiger Mensch auf einen solchen Job sehen, verliert die EU-Versicherung sicher schnell an Stellenwert.

Dies ist auch der Grund, dass die EU von vielen Vermittler nur als „Krückenversicherung“ heran gezogen wird, wenn aus gesundheitlichen Gründen keine BU mehr möglich ist.

Last but not least noch ein kleiner Tipp: Beziehen Sie doch ruhig einmal eine Dread Disease als mögliche Alternative in Ihre Überlegungen und Bewertungen mit ein.

Viele Grüße
Frank Hackenbruch

Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung denn auch einiges
billiger?
In welcher Relation ungefähr (die Hälfte einer BU, mehr -
weniger?)

Oder krieg ich die BU für nur ein bisschen mehr?

Das Verhältnis hängt auch von Deinem Beruf ab. Grob gesagt ist die Ersparnis bei den Berufen, bei denen Du viel für BU zahlst (z.B. körperlich tätige) größer (auch prozentual) als bei Berufen, bei denen Du für BU weniger zahlst (z.B. Akademiker).