Berufswahl Dealer?

Was motiviert Menschen dazu mit Cannabis/Gras/Haschisch etc. zu dealen? Ich habe gehört, dass der Ertrag nicht besonders groß sei, der Aufwand und das Risiko aber schon. Deshalb frage ich micht, ob soziale Gründe im Vordergrund stehen, beispielsweise der Kontakt zu den „Kunden“, Anerkennung etc… In den allgemeinen Literaturdatenbanken habe ich keine Informationen dazu gefunden. Habt ihr eine Idee, eventuell eigene Erfahrungen? Danke schonmal im Voraus!

Moin auch,

  1. Du brauchst nichts gelernt zu haben
  2. Du bracusht nichts können
  3. Du musst dich nicht um irgendwelche Arbeitszeiten oder Präsenzpflichten kümmern
  4. Du kannst relativ schnell steuerfrei Kohle verdienen.
    Das Risiko wird dabei einfach ausgeblendet, so es denn wirklich so hoch ist.
    Ralph

Hi,
vorab: Nach der moralischen Seite war nicht gefragt, daher lass ich sie mal aussen vor.

Was motiviert Menschen dazu mit Cannabis/Gras/Haschisch etc. zu dealen?

Um zu dealen braucht man ein Umfeld wo Bedarf besteht. Ergo sind Dealer meist selbst Konsumenten. Oft entwickelt sich das aus dem Wunsch den eigenen Einkauf attraktiver zu gestalten, sprich sich was abzuknapsen wenn man was „mitbringt“.

Ich habe gehört, dass der Ertrag nicht besonders groß sei,

Woher das denn? Damit ist je nach Maßstab und Droge RICHTIG Kohle zu verdienen.
Ein mittelmäßiger Grasdealer holt ganz schnell genug Geld zum Leben raus ein kleiner Fisch vielleicht nur seinen Eigenbedarf.
Bei sämtlichen „Pulverdrogen“ wird fleissigst gestreckt. Beim Beispiel Koks gibt einem daß die Möglichkeit Milchzucker (1kg=2€) für 1g=80€ zu verkaufen.

der Aufwand

Extrem niedrig, wo liegt das Problem wenn ein paar mal am Tag jemand vorbeikommt und Kohle dalässt? Die „Besorgung“ muss man ja als Konsument eh erledigen.

und das Risiko aber schon.

DAS ist absolut richtig und sollte jeden vernünftigen Menschen abschrecken.
1.Das Risiko Polizei. Nicht zu unterschätzen und die Strafen auf Drogenhandel sind saftig.
2.Das Risiko Kunde. Je nach Droge haben die Kunden ein extremes Suchtpotential. (siehe Beschaffungskriminalität). Was liegt näher um an die nächste Dosis zu kommen als direkt den Dealer auszurauben, bei ihm einzubrechen, etc.
3.Das Risiko Konkurrenz: Je nach Gegend und Maßstab in dem man das betreibt erregt man leicht die Aufmerksamkeit von Leuten mit denen man nichts zu tun haben will. (Organisierte Kriminalität, Gangs, etc.)

Oft sind es halt dann Leute denen beruflich wenig Perspektiven offenstehen (Zusammenhang mit dem vorgenannten Umfeld?).

Deshalb frage ich micht, ob soziale Gründe im Vordergrund stehen, beispielsweise der Kontakt zu den „Kunden“, Anerkennung etc…

Den „Kundenkontakt“ würde ich mir eher als den unangenehmen Teil vorstellen.

Aber logisch ist man dann ja gefühlt ein „Businessman“! Geld ist immer gleich Status. Die Möglichkeiten die Clique bzw. die holde Weiblichkeit zu beeindrucken sind naturgemäß als liquider Dealer besser, als bei einem HartzIV/Taschengeldempfänger.

In den allgemeinen Literaturdatenbanken habe ich keine Informationen dazu gefunden. Habt ihr eine Idee, eventuell eigene Erfahrungen?

Blow! mal anschauen kann ich sehr empfehlen.
Eigene Erfahrungen kann ich sehr von abraten.

Gruß
Nick H

Hallo Ralph,
deine genannten Punkte ergeben definitiv Sinn. Gibt es darüber hinaus vielleicht Vorteile, die den Job attraktiv, spannend, zufriedenstellend machen?

Hallo,

deine genannten Punkte ergeben definitiv Sinn. Gibt es darüber
hinaus vielleicht Vorteile, die den Job attraktiv, spannend,
zufriedenstellend machen?

Könntest du davon absehen, das als „Job“ zu bezeichnen, so dass es wie eine Berufs wahl klingt?
Die wenigsten Menschen werden Dealer als Beruf wählen.
Die überwiegende Mehrheit wird genauso Dealer wie oben beschrieben: man ist selbst User und gibt weiter und finanziert dadurch den eigenen Konsum.
Die wenigen, die nicht selbst Drogen nehmen, sind ebenfalls durch das Umfeld drangekommen und sicher nicht „karriereplanend“, sondern weil sie einen Deal mal machen wollten (eventuell um schnell mal an Geld zu kommen).

Gruß
Elke

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Moin auch,

deine genannten Punkte ergeben definitiv Sinn.

Danke

Gibt es darüber
hinaus vielleicht Vorteile, die den Job
attraktiv

Kohle, Kohle, Kohle: http://de.wikipedia.org/wiki/Blow_%28Film%29. Junge hat der Geld

spannend,

http://www.polizei.de/ Sowie die Möglichkeit, von irgendwelchen Jumkies erstochen, erschossen, erschlagen, erdrosselt… zu werden

zufriedenstellend machen?

s. attraktiv

Ralph

Kohle, Kohle, Kohle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blow_%28Film%29. Junge hat der
Geld

Ist bestimmt nen guter Film, aber da gehts um Kokain und nicht Gras…

spannend,

http://www.polizei.de/ Sowie die Möglichkeit, von
irgendwelchen Jumkies erstochen, erschossen, erschlagen,
erdrosselt… zu werden

sehe ich jetzt nicht unbedingt als spannenden Vorteil.

Aber danke für deine Antwort.

Ich habe das Thema übrigens nicht angesprochen, weil ich meine, dass man das „Berufsbild“ Dealer aufpeppen sollte. Ich versuche das ganze wertfrei zu betrachten. Mich interessiert nur, ob es vielleicht andere unterstützende Faktoren gibt, die jemdanden dazu veranlassen mit Gras zu dealen. Dass die Ausgangssituation ist, dass jemand selbst Gras raucht, Geld braucht und vielleicht eine schlechte Perspektive hat, ist sicherlich in vielen Fällen richtig. Aber gibt es auch Faktoren, die dazu beitragen, dass das ganze andere „angenehme“ Nebeneffekte hat und dazu veranlassen dabei zubleiben, weil sich z.B. die soziale Situation verbessert?

Vielleicht hat jemand dazu eine Idee!?

Hi,

Ist bestimmt nen guter Film, aber da gehts um Kokain und nicht Gras…

Falsch! Es beginnt mit Gras steigert sich dann aber rapide.
(Auch das ist nicht unbedingt unrealistisch!)

Aber gibt es auch Faktoren, die dazu beitragen, dass das ganze andere „angenehme“ Nebeneffekte hat und dazu veranlassen dabei zubleiben, weil sich z.B. die soziale Situation verbessert?

Ok! Also nochmal vorab der Hinweis: Ich rate jedem MASSIVST ab den Scheiss zu versuchen.

Ich versuchs mal zu erklären:

Du bist ein (typischerweise) männlicher Jugendlicher mit Freunden und Bekannten aus einem Kreis in dem gerne regelmäßig gekifft wird.
Ihr alle kauft für den Strassenpreis von ~10€/g und seid permanent auf der Suche. Ausserdem permanent pleite und gelangweilt.(Beides übrigens normale Folgen von Dauerkifferei)

Durch Zufall oder Beharrlichkeit stolperst Du über jemanden der Dir bei Abnahme von (sagen wir mal) 100g einen Preis von 8€ macht.

Also beginnst Du in deiner Clique die frohe Kunde zu verbreiten, daß Du endlich was für 9,50€/g besorgen kannst, aber 10g Minimum sind.

So holst Du jetzt alle paar Wochen 100g und verteilst diese an deine Kumpels. Praktischer Nebeneffekt:15g für Dich. Wenn Du jetzt noch fies bist und das Ganze befeuchtest bevor Du’s verkaufst sinds schon 20g.

Somit hast Du:
-permanent genug vom Suchtmittel deiner Wahl zu Hause (definitiver Pluspunkt aus Kiffersicht).
-200-400€ mehr im Geldbeutel die Du ja vorher für Gras ausgeben „musstest“
-den Respekt deiner Kumpels (DU bist die Quelle, und die Quelle macht keiner blöd an)

So läuft das vor sich hin, bis Du eines Monats feststellst, daß die ganzen Freunde von deinen Freunden die dir angeschleppt wurden mittlerweile DEUTLICH mehr Umsatz machen.

Dein Preis wird nochmal besser. Du musst jetzt aber auch schon ein halbes Kilo umsetzen um ihn zu kriegen.

Das klappt und schon stehst Du da, hast 500g für 3500€ gekauft, für ca. 4500€ verkauft…

Spätestens an diesem Tag wird Dir bewusst, daß Du mit deinem „Hobby“ mehr Kohle verdienst als Du für die 160Std Arbeit pro Monat kriegst…

Also hast Du nun:
-immer noch permanent genug vom Suchtmittel deiner Wahl zu Hause (definitiver Pluspunkt aus Kiffersicht).
-1000-2000€ mehr im Geldbeutel die Du ja vorher einfach nicht hattest
-den Respekt deiner Kumpels (DU bist die Quelle, und die Quelle macht keiner blöd an)

Irgendwann kommt dann noch die unvermeidliche Frage aus dem Freundeskreis ob man evtl auch mal was anderes als Gras besorgen kann und schon gehts dahin…

Klar verbessert sich dadurch die soziale Situation.
Geld für Statussymbole ist vorhanden und einer „Tätigkeit“ geht man auch irgendwie nach.

Hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick geben.

Gruß
Nick H

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Ist bestimmt nen guter Film, aber da gehts um Kokain und nicht
Gras…

Erstens geht es anfänglich um Gras und zweitens ist das Prinzip dasselbe.

Ralph

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Ich beschreibe jetzt einmal wie ich mir denke, dass das normalerweise so ist:
Man geht zu nem Kumpel, wo man weiß, der kifft. Der bietet einem das dann irgendwann mal an, frei nach dem Motto „Ach, kannste ja mal probieren, das ist cool!“, man probiert ist und merkt, das ist ja ganz gut–>Man geht jetzt öfters zu dem Kumpel und kifft dann noch ein paar mal–>Dann fragt man den Kumpel, wo er das Zeug her bekommt, damit man auch mal unabhängig ist. Der geht dann mit dir zum Dealer und macht dir da ein bissel was klar–> Auf der Arebit Stress gehabt, ZACK! ein Tütchen reingepfiffen. Zoff mit den Kumpels/der Freundin, ZACK! noch ne Tüte–>Irgendwann merkt man dann, dass das Geld knapp wird. Überlegungen: Nebenjob? Ne, zu viel Arbeit. Eltern anbetteln? Ne, ich hab bei denen schon was im Salz. Freunde anpumpen? Ne, die wollen wissen, wofür ich es brauch. Ein bisschen was dealen, nur bisschen was? Joa, das wäre ne gute alternative, so komm ich günstiger an den Stoff!–> ZACK! man ist an Board und vertickt das Zeug jetzt an die Kifferfreunde–> Es spricht sich herum, dass man gutes Zeug verkauft–> Die ersten „Freundesfreunde“ wollen auch ein bisschen was–> Wenige Wochen später vertickt man das Zeug im großen Stil, 3-4 Kilo im Monat…

So stell ich es mir vor, berichtigt mich, falls ihr es anders seht

Greetz

Patrick

Hallo,

Wenige Wochen später vertickt man das Zeug im
großen Stil, 3-4 Kilo im Monat…

Ja, so stellt man sich das vor, wenn man keine eigene Erfahrung hat.

Gruß
Elke

Dann sag mir bitte wie es ist, ich möchte das schon verstehen :wink:

Dann sag mir bitte wie es ist, ich möchte das schon verstehen
:wink:

3-4 kg macht man nicht nach ein paar Wochen mal eben so.

Gruß
Elke

Hi Elke,
abgesehen davon daß es seltenst, wie von CD beschrieben, ein bewusster Entschluss ist der zum Handel führt sondern mehr ein flüssiger Prozess vom bloßen User zum Gemeinschaftseinkauf bis zum „gewerblichen“ Handel.
(Was keinesfalls eine Art Unschuldsvorwand für Dealer sein soll. Jeder kann jederzeit seine Grenze definieren und einhalten.)

Ausserdem fand ich die beschriebenen Motivationen zu Kiffen (Streß im Job, der Freundin, etc.) mit der „Spirale“ zur Geldnot, zum Dealen, etwas klischeehaft. Damit Kifferei zu Geldnot führt muss man schon heftig kiffen und gleichzeitig ein sehr niedriges Einkommen haben (wobei natürlich das Eine das Andere bedingen kann, aber nicht muss).

Selbiges kann man natürlich auch meinem eigenen Artikel oben unterstellen, da auch ich sehr stark verallgemeinert habe.

DEN Grasdealer gibt es nicht. Das zieht sich in sämtlichen Ausprägungen und Ausmaßen durch alle Schichten, Nationalitäten und Altersklassen.

Gruß
Nick H

Wenige Wochen später vertickt man das Zeug im

großen Stil, 3-4 Kilo im Monat…

So stell ich es mir vor, berichtigt mich, falls ihr es anders
seht

Lach lach, ich glaube du hast insgesamt eine unrealistische Vorstellung von der „freien“ Marktwirstschaft.

Geh mal von eine Menschen aus, der eine Kneipe aufmacht. Selbst wenn er seine Gäste nur auf Pappkartons sitzen lässt, also sagen wir eine „inoffizielle Kneipe“ ohne Einhaltung irgendwelcher Bauvorschriften etc.

Der hat erstmal ein Startkapital für ein Sortiment Bier zu haben, das wohl erstmal einen Tag reichen sollte, egal ob Kredit oder angespartes Eigenkapital.
Also sagen wir mal 7 Kästen Bier
„Natürlich“ hat er sofort Geld für ein Spitzenbier, dass sich auch alle Kunden sofort leisten können/wollen.
„Natürlich“ hat er dabei trotzdem eine Gewinnspanne von 100% die sofort seine Lebenshaltung und Stromkosten deckt. Personal hat er noch nicht. Eigenverbrauch auch nicht, denn wer Bier verkauft, trinkt in der Regel selber nie welches, und denkt sich auch nicht"Na wir hams ja hier, da kann ich mir ja auch mal eins gönnen, kommt ja wieder rein" .
Nein sowas macht der Kneiper natürlich nicht. Der sitzt ja nüchtern mit seinen betrunkenen Gästen zusammen.
Also bei der sagenhaften Gewinnspanne, die die Kunden ihm bezahlen (gibt ja schliesslich keinerlei Konkurrenz, die mehr und billiger einkauft und anbietet), hat er nach den genannten 3-4 Monaten das Kapital, statt 7 Kisten Bier 210-280 Kisten Bier einzukaufen, die ihm die die in gleichem Maße wachsende Kundenschar natürlich bei seinen als Kleinhändler konkurrenzlosen Preisen sofort aus der Hand reicht.
In 6-8 Monaten kommen die Kunden aus dem ganzen Land angelaufen, weil natürlich der Großhändler nur an ihn verkauft, und wenn nicht, dann an ihn zum Vorzugspreis, so dass die Kunden auf keinen Fall woanders Bier kaufen.

Natürlich hat er jetzt auch größere Räumlichkeiten, entweder angemietet oder gekauft,oder aber er macht 24-Stunden-Schichten um seine Kunden hintereinander durch seine bescheidenen Schankraum zu schleusen; und seinen Verbrauch an Lebensmitteln hat er claro auch auf dem selben Niveau gehalten, wie zu der Zeit, als er noch nix verdient hat.
Daher wächst sein Einkommen konstant, bis er nach einem Jahr 810 Kästen Bier am Tag einkauft, wo er dann am Abend 810 x 20 x 1 Euro=16200 Umsatz macht.

Natürlich interessiert sich auch das Finanzamt überhaupt nicht dafür, denn niemand kriegt ja den Auflauf von ca.4000-16200 Kunden mit, die ihm seime Tagesration abkaufen.
Umsatz ist dann im ersten Jahr 7x20=140 Fl.á 2 Euro = 280 Euro

  • 810x20=16200 Fl = 32400 Euro
    macht Durchschnittsumsatz pro Tag = 16340 Euro (x365)
    Strom hat er nicht bezahlt, sondern gezapft, gelebt hat meist er von der Tafel, so dass er jeden Tag seinen Einsatz erhöhen konnte.
    Macht insgesamt Umsatz im 1. Jahr von 5.964.100 Euro.
    (Gewinn jeweils in neue Ware investiert).
    So hat er am 365. Tag nach Feierabend eben diese 5.964.100 Euro bar auf der Kralle.
    In seiner Stadt sind mittlerweile fast alle Pegeltrinker bis Schweralkoholiker,und er versorgt die natürlich ganz allein, und niemand hat ihm die ganze Zeit Konkurrenz gemacht. Sein Geld hat ihm auch keiner geklaut, Bier schon garnicht,Runden hat er nicht ausgegeben, und zu Bruch ist auch nix gekommen.
    Rechtzeitig vor dem Besuch vom Finanzamt verschwindet er für immer in südliche Gefilde.

Ja so funktioniert das mit dem Dealen im Prinzip :smile: :smile:
So stelle ich es mir jedenfalls ungefähr vor.
Man ersetze nun nur Bier durch Gras und Kneipe durch 1-Raum-Wohnung oder Kellerbude im Elternhaus, Finanzamt durch Rauschgiftdezernat, und schon hat man den märchenhaft reichen Grasdealer, der für die nächsten Jahre ausgesorgt hat, und jetzt nur noch sein Geld an der Wall Street arbeiten lässt.
Solange liegt er mit seinen Gespielinnen am Sandstrand.
und wenn sie nicht estorben sind…