Hi
Was ist denn an Gruppenarbeit so schlimm?
Alles. Es ist ja nicht so, dass ich gegen Gruppenarbeit an sich was hätte, aber die Art wie das gemacht wurde…
Erstmal natürlich war ein Problem, dass es ÜBERALL gemacht wurde. Halt nicht nur in Deutsch oder Englisch oder Bio, wo es ansatzweise Sinn macht, sondern z.B. auch in Geschichte, wo es absolut keinen Sinn macht.
Dann die Art… wirklich, wir haben uns in der Oberstufe wie die pädagogischen Versuchskaninchen unserer Junglehrer (und Mittelaltlehrer…) gefühlt.
Da wurde dann teilweise mehr Wert darauf gelegt, dass man erstmal die Tische durch den Raum schiebt, als auf den Inhalt der Arbeit.
Diese war dann auch minimal anspruchsvoll - was puzzlen oder - jetzt kommt das Unwort- Mind Maps basteln.
MIND MAPS! GRAH! ICH HASSE SIE!!! *ähem* wo war ich? Ach ja. Mind Maps. Diese unsäglichen Ausgeburten der Hölle. Komplett sinnfrei, in Gruppen über 3 Personen sowieso und in mindestens 3 Minuten erledigt- wir hatten aber 40 zu füllen. (Doppelstunden, LK).
Dazu kamen dann interne Diskussionsgruppen ohne Diskussion.
Oder uns wurde einfach irgendwelches Material auf den Tisch geknallt und keiner wusste, was damit eigentlich anzufangen war.
Sprich wir wurden entweder massiv unterfordert oder die Aufgabenstellung war nicht klar.
Dazu kam dann das übliche Gruppenarbeitsproblem dass 2-3 Leute arbeiten und der Rest geht eine Rauchen, tanzen, Kartenspiel, sich über Fußball unterhalten…
Obwohl, sowas ähnliches hat ne Kunstlehrerin mal vom Stapel
gelassen, die war aber von einem anderen Schlag, sie hat uns
dann immer Bilder von ihrem ganzen und den beiden halben
Pferden gezeigt.
Hm? Wie? Hat sie die stueckchenweise gegessen, oder was?
Nein, nein. Fotos.
Also, im Kunstunterricht kann man sich ja gut ablenken, indem
man einfach in Gedanken sonstwohin verreist. Der Lehrer
quasselt dann von irgendwelchem kunstgeschichtlichen Zeugs,
und warum denn dort nun dies und nicht jenes gemalt wurde.
… oO… Oo… O.O°
Wo bist du nochmal zur Schule gegangen?
Also ich erinnere mich noch gut an den Kunstunterricht (da ich Künstlerin bin, mein Lieblingsfach) aber gelernt wurde da gar nichts.
Wir haben einfach immer gemalt. Irgendwas.
Es gab diverse Motive die wir irgendwie hinmalen sollten mit (meistens) vorgegebenen Mitteln.
Ein halbes Jahr hatten wir Textilunterricht in dem wir auch nichts lernten, außer wie man Wolle auf Leinentaschen verschwendet.
Im 10. Schuljahr kam dann tatsächlich eine kurze Einheit über Gesichtsanatomie! Und sogar Farblehre! Wow!
Die kam dann auf dem Gymnasium gleich nochmal.
Und dann bekamen wir eine neue Lehrerin, da die alte mit 70 endgültig weggeschickt wurde (warum die noch da war, weiß ich nicht) die war toll, die hat tatsächlich ein wenig Kunstgeschichte gemacht (bzw. es versucht) und ein wenig Perspektive, nachdem sie fast einen Nervenzusammenbruch hatte, weil keiner von uns wusste was ein Duktus ist.
Außerdem mussten wir ihr abgewöhnen dauernd französische Wörter zu gebrauchen.
Sie war total engagiert und hat uns Leinwände malen lassen und bei Wettbewerben angemeldet (aber wir waren immer zu lahm). Leider kam in der 13 kein Kunstunterricht mehr zu Stande, der wurde nämlich auf Freitags ab 15 Uhr gelegt, der letzte Unterrichtskurs fand aber von 8-10 statt.
Von der Stundenplanplanung also total vergeigt.
Achja, der Kunstunterricht. Ich erinnere mich gut daran. Ich musste ständig für andere Bilder malen, damit ich überhaupt was zu tun hatte.
„Mal mir mal nen Dackel!“ ich weiß nicht wie oft ich den Satz gehört habe. Ich glaub ich hab ein Trauma.
Daraus hat sich dann ein gewisser Minimalismus entwickelt.
Ich bekam ja eh eine 1, ein paar Mal sogar eine 0 (ja die gabs).
Wir hatten z.B. mal die Aufgabe „Malt ein Rohr mit zwei Überschneidungen und Schattierung“.
Während sich der Rest der Klasse über 10 Unterrichtsstunden (!!!) abmühte, zeichnete ich ein 2 cm dickes Rohr mit zarter Bleistiftwischschattierung, dass dann einen Kreis (bzw. ein Viereck) schlug und genau auf der selben Ebene weiter grade aus lief.
Simpel.
10 Minuten.
1.
Und den Rest der Stunden durfte ich meine Klassiker der Antike zuende lesen.
lg
Kate
Dafuer haben sie heute aber fleissig diskutiert, und waren auch ganz eifrig dabei, nachdem ich sie „quiz, quiz, swap“ spielen liess. Da gibt’s ja dann schon Mittel und Wege die Mitarbeit anzukurbeln. *grins*
