Beschwerde wegen Note! zu unverschämt?!

Ich fasse mich möglichst kurz und brauche schnell eine Antwort -
Lehrer gibt mündliche Quartalsnoten und dabei bekomme ich 12 Punkte, eigentlich ok, doch dann bekommt jemand der laut seiner und meiner Einschätzung auf keinen fall genau so gut gemacht hat wie ich 13 Punkte.
Auch sonst scheint es sehr viele gute noten zu geben.

Lehrer meinte selber er wäre sich sehr unsicher und wären ja nur Quartalsnoten und es würde sich bestimmt noch viel tun bis zum Halbjahr. Abgesehen davon hatten wir im gesamten Quartal nur sehr wenig Unterricht (Zusatzkurs- 2 h/Woche -Ausfall)

Nun sitze ich hier zuhause und es hört nicht auf mich aufzuregen und ich habe das Bedürfnis nochmal in die Schule zu gehen um ihm einfach mitzuteilen, dass ich es als ungerecht empfinde aber natürlich unter vorbehalt annehme.

Wäre das zu unverschämt?! Kann das etwas bringen?!

Hallo,

es wird sehr auf die Art und Weise ankommen, wie du dein Anliegen beim Lehrer formulierst, ob dein Verhalten als unverschämt wahrgenommen wird oder nicht.

Zum Beispiel wird die Formulierung, die Note „unter Vorbehalt anzunehmen“ sicher auf wenig Gegenliebe stoßen, zumal sie jeglicher Grundlage entbehrt: Du hast nicht die Wahl, Noten zu akzeptieren oder nicht. Du kriegst sie.

Worin ich aber das eigentliche Problem sehen würde ist, dass der Lehrer offenbar kein gutes Konzept zur Erstellung seiner mündlichen Noten hat. Es wäre für alle Seiten hilfreich, wenn er klar dokumentieren könnte, wie er zu den jeweiligen Punkten gekommen ist.

Vielleicht macht es Sinn, einfach mal freundlich nachzufragen, was genau denn die Kriterien für die mündlichen Noten seien und worauf du zukünftig achten müsstest, um besser abzuschneiden. An der jetzigen Note wirst du wohl nichts mehr ändern - aber für die Zukunft setzt du ein Signal, dass möglicherweise auch bei deinem Lehrer einen Denkprozess in Gang setzt, wie er seine Notenvergabe klarer gestalten könnte.

Wichtig: Bleib’ freundlich und interessiert. Sollte der Lehrer zu der Sorte gehören, die Gesichtsnoten machen, bist du sonst nämlich erst recht unten durch.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

nun, ich würde mir überlegen, ob ich mir länger als es dauert, eine Augenbraue zu heben Gedanken über einen Punkt bei einer Quartalsnote in einem Zustzkurs machen wollen würde :smile:

Lehrer gibt mündliche Quartalsnoten und dabei bekomme ich 12
Punkte, eigentlich ok, doch dann bekommt jemand der laut
seiner und meiner Einschätzung auf keinen fall genau so gut
gemacht hat wie ich 13 Punkte.

Woher weisst Du von seiner Einschätzung? Hast Du mit ihm darüber gesprochen? Oder hat er gesagt „movep: 12 Punkte, Schulze: 13 Punkte, obwohl schlechter als movep, Müller: 14 Punkte, obwohl auch schlechter als movep“?

Auch sonst scheint es sehr viele gute noten zu geben.

Ja und? Findest Du, das entwertet Deine Note in irgendeiner Form?

Lehrer meinte selber er wäre sich sehr unsicher

Wesbezüglich? Weil er selber unerfahren ist? Oder weil er Euch einfach - wegen der wenigen Stunden - noch gar nicht so gut kennt?

nur Quartalsnoten und es würde sich bestimmt noch viel tun bis
zum Halbjahr.

Na, da hatter mal recht, der Kerl :smile:

Nun sitze ich hier zuhause und es hört nicht auf mich
aufzuregen und ich habe das Bedürfnis nochmal in die Schule zu
gehen um ihm einfach mitzuteilen, dass ich es als ungerecht
empfinde aber natürlich unter vorbehalt annehme.

Wenn Dich das wirklich so dolle belastet und/oder diese Note über Dein berufliches Wohl und Wehe entscheidet (bei zukünftigen Medizinern zählt ja unter Umständen jedes einzelne Pünktchen *g*) dann sprich mit dem Lehrer. Allerdings solltest Du Dir einiges bewusst machen:

  • der Lehrer wird Dich nach dem „warum?“ fragen. Und da sind Vergleiche „ich hab aber öfters gestreckt als Schulze“ bzw. „klar, ich strecke nicht so oft wie Schulze, aber ich sage dafür klügere Sachen“ immer etwas schwierig, da das nicht 100% objektiv messbar ist. Da solltest also drauf vorbereitet sein.
  • der Lehrer wird Dich danach „kennen“ und immer denken „ach, das ist ja movep, der sich schon nach 6 Wochen wegen der 12 statt 13 Punkte mündlich aufgeregt hatte“. Je nachdem kann das positiv oder negativ für Dich sein - das kommt auf den Lehrer an *g*

Wäre das zu unverschämt?!

Das kommt drauf an, was und wie Du dem Lehrer genau sagst :smile:

Kann das etwas bringen?!

Naja, ich würde sagen, dass Du notenmässig zunächst nix zu verlieren hast - der Lehrer wird wohl eher nicht sagen „in dem Fall kriegen Sie halt 8 Punkte mündlich und basta“, sondern Du kannst zunächst nur gewinnen. Allerdings kann es sein, dass der Lehrer Dich dann im nächsten Quartal etwas genauer unter die Lupe nimmt (da ja die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Du wieder bei ihm auf der Matte stehst) und dass Du dann - je nachdem wie gut Du wirklich bist und wie fair der Lehrer ist - unter Umständen mittelfristig verlieren kannst.

Darum würde ich in der gesparten Zeit nen schönen Spaziergang machen, mich über meine 12 Punkte freuen und mich im nächsten Quartal in diesem Fach besonders reinhängen um die mündliche Note noch zu verbessern :wink:

Was Du allenfalls machen könntest, wäre den Lehrer anzusprechen, dass Du die Bewertung so akzeptierst, aber doch ein wenig enttäuscht bist, und ob er Dir seine Bewertungskriterien eventuell nochmals erläutern könnte.

*wink*

Petzi

Mist, zu langsam
Huhu Jule,

nein, ich hab nich abgeschrieben, hab einfach für den Text länger gebraucht als Du *g*

Vielleicht macht es Sinn, einfach mal freundlich nachzufragen,
was genau denn die Kriterien für die mündlichen Noten seien
und worauf du zukünftig achten müsstest, um besser
abzuschneiden.

*wink*

Petzi

Der besser Benotete hat selbst gesagt, dass es ungerechtfertig wäre.
(nicht der Lehrer)
Natürlich entwerten viele gute Noten (man könnte es auch Noteninflation bezeichnen) tendenziell die eigene Note (genau wie viel Geld im Umlauf das eigene Geld entwertet…)
Unsicher war er sich bezüglich der Notengebung, weil er, wie er selbst gesagt hat, eben wenig Zeit dafür hatte und wahrscheinlich auch (das hat er aber nicht gesagt) weil er gerade erst seit paar Monaten Lehrer ist.

Ich werde aber nichts sagen, die Auswirkungen sind einfach nicht kalkulierbar und ich hab mich jetzt auch wieder etwas beruhigt.
Mir ist natürlich auch klar, dass es rational gesehen schwachsinn Zeitverschwendung ist sich überhaupt darüber Gedanken zu machen, aber ich hab immer relativ große Schwierigkeiten damit eine Sache auf sich beruhen zu lassen wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.

Danke für die Antworten und Ciao^^

2 Like

Hi,

wenn ich unzufrieden mit meiner Note bin, diskutiere ich höflich mit dem Lehrer darüber und der zeigt mir entweder warum ich 12 Punkte habe oder sagt:" Hm, hast ja recht, ich geb dir 13".

Den Kopf wird er dir nicht abreissen wenn du höflich bist. ^^

mfg,

Hanzo

Hallo!

Tjaja, die mündlichen und die leidigen Diskussionen darüber. Ich glaube, dass es kein Lehrer wirklich liebt, darüber zu diskutieren. Man macht es (das Diskutieren), weil es zum Job gehört, aber Spaß macht es nicht.

Mal ein paar Punkte zum Nachdenken, ganz unabhängig von Deinem Fall:

  1. Noten messen die individuelle Leistung und nicht die Leistung im Vergleich mit anderen. Der Vergleich mit einem anderen Schüler ist also kein Argument für oder gegen eine bestimmte Note. Seien wir mal ehrlich: Du hast einen Referenzschüler gefunden, dessen Bewertung Dich glauben lässt, dass Du 13 Punkte verdient hättest. Du hättest bestimmt aber auch einen Mitschüler gefunden, der - obwohl gleichstark wie Du - nur 11 Punkte erhalten hat, wenn Du nur danach gesuchst hättest. (Das ist kein Vorwurf, ich glaube, dass diese Form der tendenziellen Wahrnehmung ganz menschlich ist)

  2. 12 oder 13 Punkte … Nach dem klassischen Notenbild ist das der Unterschied zwischen 1,3 und 1,7. Das ist nicht der Unterschied, der am Ende so viel ausmachen wird. Der Lehrer hat mit dieser Aussage meiner Meinung nach vollkommen recht, auch wenn es aus seiner Sicht strategisch nich sonnvoll war, es zuzugeben. Ein Notenpunkt hin oder her liegt - das muss man ehrlicherweise auch sagen - innerhalb der Schwankungsbreite.

  3. Mündliche Noten sollen nur die Qualität der Antworten bewerten, nicht die Quantität (Ich weiß, dass sich das oft nur schwer trennen lässt). Schüler bewerten mündliche Leistungen häufig nach der Anzahl der Meldungen. Das ist aber gar nicht Thema der Note. Und bei der inhaltlichen Bewertung hat der Lehrer wohl auch immer eine andere Perspektive. Nehmen wir mal als Beispiel Proteinbiosynthese. Schüler A erklärt mir frei und fehlerlos den kompletten Vorgang von A bis Z. Schüler B fragt anschließend: „Und woher weiß die Zelle welche Aminosäure zu welcher tRNA gehört?“ Aus der Perspektive der Schüler ist A besser als B, denn er hat alles richtig beantwortet. B hat nichts gewusst, sondern nur etwas gefragt. Aus der Perspektive des Lehrers ist B besser als A, weil A nur den Text aus dem Buch reproduziert hat, wähernd B den Text sogar so gut verstanden hat, dass er gemerkt hat, was dort geflissentlich verschwiegen wird.

Ob Du mit dem Lehrer noch über die mündliche Note verhandeln willst, musst Du selber wissen - versprich Dir aber nicht zuviel davon. Einfacher ist der Weg sicher über sehr gute Leistungen (gute Leistungen reichen in Deinem Fall nicht).

Michael

Hallo

Nun sitze ich hier zuhause und es hört nicht auf mich aufzuregen und ich habe das Bedürfnis nochmal in die Schule zu gehen um ihm einfach mitzuteilen, dass ich es als ungerecht empfinde aber natürlich unter vorbehalt annehme.

Wäre das zu unverschämt?! Kann das etwas bringen?!

Ich kenn einen, der regelmäßig noch an seinen mündlichen Noten was dreht. Aber der sagt dem Lehrer ganz nett, dass er irgendwie enttäuscht ist, dass er sich eigentlich besser eingeschätzt hätte.

Das ist allerdings ein Typ, der bei allen Lehrern und Eltern sehr beliebt ist, und der einfach weiß, wie er die zu nehmen hat.

Auf keinen Fall fordernd oder mit Empörung auftreten. Und besser auch nicht den Vergleich mit anderen Mitschülern rauskramen, das kommt oft nicht gut. Obwohl das Notensystem natürlich genau darauf aufbaut.

Oder wenn, dann so: Der Müller ist ja wirklich gut. Aber eigentlich finde ich, dass ich genauso gut bin! - Finden Sie nicht?

Also nicht die Mitschüler schlecht machen!

Viele Grüße