Hallo Andre,
Ist das ganze ein richtiger Dachgarten oder eine wiesenartige,
extensive Begrünung?
Der Dachdecker und seine Gehilfen haben den Grünbereich
professionell gemacht. Also so ca. 12cm Substrat sind es
jetzt, das Substrat selbst ist dieses körnige Zeug. Gepflanzt
wurden die dickfleischigen Pflänzchen verschiedenster Art,
schön ein Muster wurde hingelegt. Ging auch zwei, drei Jahre
gut.
wer als Profi Muster legt, und Dir versichert, dass die halten, erwartet von Dir, dass Du ihm einen Pflegeauftrag für das Dach gibst. Den freiwillig hält Muster nirgends in der Natur.
Wenn du das Substrat auf 8cm Dicke begrenzt, wird das im
Sommer so trocken (hat das Dach Sonne oder Schatten?), dass
alle größeren Pflanze absterben. Du musst vielleicht einmal im
Jahr rauf und ein paar Disteln ausreißen.
Trocken wird es recht selten. Außerdem wird dann der Mieter
drunter in seiner Wohnung gekocht im eigenen Saft 
Die größeren einzelstehenden Unkräuter entferne ich
vierteljährlich. Aber der Wind treibt allerlei Gras an, aber
ganz besonders den Klee und den Schnittlauch.
Weder Klee noch Schnittlauch haben Flugsamen.
Die sind auch nicht so leicht, dass sie von Wind vom Boden hochgeweht werden könnten.
Auch Ameisen werden da nichts verschleppen, was sie ob der klebrig-süßen Anhängsel an den Samen von Veilchen zum Beispiel gerne tun.
Weils so schön
wächst, habe ich eines der grünen Dächer (es sind insgesamt 10
Stück) mit über 20m² fast komplett mit Lavendel zuwachsen
lassen. Bei einem anderen Dach könnte ich bereits regelmäßig
Rasen mähen. Eben je nachdem wie hoch das Haus ist und wo der
Wind herpfeift. Die höheren Dächer sind so gut wie
unkrautfrei, je tiefer, desto üppiger. Könnte eine Abhandlung
drüber schreiben.
tja, das Kleinklima. So etwas ist nie zu unterschätzen.
Ich würde empfehlen, spezielles Dachbegrünungs-Substrat zu
verwenden (was hast du jetzt für Boden drauf?) und bei den
empfohlenen 8cm Aufbau sollte einmal im Jahr gedüngt werden.
Spezielles Substrat ist drauf. Düngen? Na ja, bei dem Zeuch
was da nun wächst, brauchts keinen Dünger mehr.
unabhängig vom Zeuch, würde ich ein Dach grundsätzlich nicht düngen. Du kriegst nur dann Ruhe, wenn Du dem Standort Gelegenheit gibst, sich selbst einzupendeln.
Nun, also keine Lösung in Sicht? Ist nämlich wirklich ne
elende Kletterei, und auf dem höchsten Dachgarten in über 27
Meter Höhe auch nicht ganz ungefährlich.
Also fasse ich mal zusammen: Habe 20m² Lavendel, rund 60m²
Kleewiese, 45m² Schnittlauch und einiges an Wiese. Normale
Dachbegrünung ist noch in der Überzahl. Komme mir langsam wie
in einer Gärtnerei für Küchenkräuter vor…
bei 12 cm Dachsubstrat kannst Du kaum erwarten, dass der Klee oder der Schnittlauch irgendwann freiwillig aufgeben.
Schnittlauch mag bei mir im Garten zum Beispiel am allerliebsten in den Haarrissen alter Betonfugen.
Und wenns denn schon so gut mit dem Lavendel klappt, warum dann das Kleedach nicht mit kriechendem Cotoneaster begrünen? Bleibt flach, überwuchert alles, blüht im Frühjahr weiß und kriegt im herbst rote Beeren.
Noch besser: kriechende Potentilla. Ein absolut elendes Unkraut, sofern man es im Garten hat, aber als Flächendecker nicht zu schlagen. Muß nicht gemäht werden, wird vollkommen „blickdicht“ und gibt anderen Pflanzen absolut keine Chance.
viele Grüße
Geli