Besondere Geldanlage, was sollte da beachtet werden?

Hallo,

vielleicht kannst Du deine Mutter ja davon überzeugen, nichts direkt bei dem Banktermin zu unterschreiben, sondern sich die Anlageangebote mitgeben zu lassen. Dann kannst Du das mit ihr zusammen durchsehen. Gebühren müssen dort ja erwähnt werden.

Gruß,
Paran

Nennt sich dann halt „Festgeld“ - und ist vor Ablauf nicht verfügbar. Allerdings reichen die Zinsen nicht an die Inflation ran. Und der Zinssatz steht für die Laufzeit fest. Sollten also bis dahin die Tagesgeldzinsen anteigen, kann es durchaus passieren, dass

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Für eine Kapitalanlage rate ich grundsätzlich, dies nicht selbst zu entscheiden, wenn man davon keine Ahnung hat.

Es gibt dafür Fachleute, die man bei Banken und Versicherungen findet.

Eine Beratung ist unverbindlich und dazu empfehle ich, dass man sich die Angebote ausdrucken lässt und sich dann die Zeit nimmt diese zu Hause in Ruhe durch zu lesen.
Bei der Beratung nie sofort unterschreiben. Man kann auch eine Zweitmeinung bei einem zusätzlichen Berater einholen und dann beide Angebote vergleichen und erst danach für sich selbst eine Entscheidung treffen.

Kein Kreditinstitut verlang eine Gebühr (und auch kein Entgelt, was das richtigere Wort wäre) für ein Festgeld. Wenn aber jemand „Festgeld“ versteht, wenn etwas ganz anderes gesagt wurde, kann man natürlich nicht ausschließen, dass für das, was dann tatsächlich gekauft wurde, ein Entgelt erhoben wird.

und von den Instituten Angestellt sind und weisungsgebunden, diese haben die Aufgabe das Beste für ihren Finanzintermediär herauszuholen.

Das ist so bzw. mit diesem Unterton nicht richtig und vergleichbar mit der Behauptung, dass man, wenn man in ein Audi Zentrum geht und nach einem Kleinwagen von Opel fragt, einen Audi A8 empfohlen bekommt. Auch im Supermarkt ist es so, dass man tendenziell die teurere Ware angeboten bekommt (entweder durch Darstellung und Platzierung im Selbstbedienungsbereich oder an der Bedientheke), aber man bekommt keinen Gouda angedreht, wenn man nach einer Dose Erbsen fragt.

Bei der Privatkundenberatung sind seit ewigen Zeiten Beratungsprotokolle anzufertigen, die vom Kunden unterschrieben aufzubewahren sind. Wenn da herauskommt, dass dem Kunden Produkte angeboten wurden, die zu seinen Wünschen/Bedürfnissen nicht passten, ist im Zweifel Schadenersatz fällig.

Und nicht zuletzt: Kreditinstitute sind wie jeder andere Dienstleister, Händler und Produzent auf Kunden angewiesen und der Ausbau der Geschäftsbeziehung mit einem zufriedenen Kunden ist ungleich leichter als die Akquisition eines neuen Kunden. Deswegen wird selbstverständlich zum Wohle des Kunden beraten (schwarze Schafe gibt es überall, allerdings sind Kunden häufiger, die andere Anlageziele äußern als ihnen eigentlich vorschweben bzw. die sie im Nachhinein gehabt zu haben angeben) und genauso selbstverständlich wird bei ähnlichen Produkten, die alle zum Kundenwunsch passen, eher das empfohlen, das aus dem eigenen Haus stammt.

Dieser Hinweis trifft manchmal für die Bankbediensteten zu, aber auch diese werden meistens den Kunden richtig beraten.
Versicherungsmaklern oder Versicherungsvertretern sind überwiegend Selbständig und sind bei der IHK registriert.
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Sie benötigen auch eine Vermögensschadenshaftpflicht.
Diese Gruppe muss bei einer Beratung immer ein Beratungsprotokoll erstellen und dies auch dem Kunden aushändigen.
Bei einer Falschberatung haften diese Leute mit ihrem Privatvermögen.

Gruß vom Pensionar

Dass es so ist, wie Naseweis schrieb, ist bekannt und über die miese „Beratungsqualität“ wurde auch schon öfters in den Medien berichtet.
Da der potentielle Anleger offensichtlich keine Ahnung hat, wäre es vergleichbar mit einem Kunden, der dem Opel-Verkäufer sagt, dass er ein Auto kaufen möchte und der ihn dann zum Audi-Händler schickt. Aber selbst wenn gezielt nach einem bestimmten Audi-Modell gefragt werden würde, so gibt es doch Preisunterschiede bei den Händlern, genauso, wie es oft unterschiedliche Zinssätze für z.B. 1-jähriges Festgeld bei den verschiedenen Geldinstituten gibt. Wenn also die Mutter bei einer Filiale der Deutschen Bank nach Festgeld fragt, wird der Mitarbeiter sie wohl kaum zu einer anderen Bank schicken, bei der es einen höheren Zinssatz gibt.

Wenn da herauskommt, dass dem Kunden Produkte angeboten wurden, die zu seinen Wünschen/Bedürfnissen nicht passten, ist im Zweifel Schadenersatz fällig.

Schadenersatz wäre aber nicht fällig, nur weil es für das gleiche passende Produkt z.B. 1%p.a. weniger gab, als beim Konkurrenten.

Jeder einzelne Bericht, der in den letzten 20 Jahren hier vorgestellt wurde, hat sich sehr schnell als grob tendenziös oder schlicht falsch herausgestellt.

Das ist ein völlig idiotischer Vergleich. Niemand würde erwarten, dass ein Mitarbeiter einer Shell-Tankstelle einen Autofahrer an die Kollegen von der Konkurrenz verweist, wo gerade der Sprit einen Cent billiger ist.

Hier ging es konkret um die Unterstellung, Mitarbeiter würden einem Kunden bewusst ein schlechteres Produkt anbieten, nur weil es aus dem gleichen Haus bzw. von einem Vertragspartner stammt.

Alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt, ist hier nachzulesen:

Jeder einzelne Bericht, der in den letzten 20 Jahren hier vorgestellt wurde, hat sich sehr schnell als grob tendenziös oder schlicht falsch herausgestellt.

Die Berichte, die ich meine, beruhen auf Praxistests. Davon, dass das, was gezeigt und gesagt wurde, nicht den Tatsachen entsprochen haben sollte, habe ich nichts gehört.

Das ist ein völlig idiotischer Vergleich.

Den gem. deinen Worten idiotischen Vergleich hatte ich von dir übernommen. War der urheberrechtlich geschützt?

Niemand würde erwarten, dass ein Mitarbeiter einer Shell-Tankstelle einen Autofahrer an die Kollegen von der Konkurrenz verweist, wo gerade der Sprit einen Cent billiger ist.

Ja, eben, darum ging es doch, nämlich dass ein Kunde von dem Mitarbeiter eines Geldinstituts keine unabhängige Beratung erwarten kann, wie der Fragesteller oder dessen Mutter vielleicht aufgund von Pensionars Empfehlung glauben könnten.
Unabhängige Finanzberater gibt es zwar, aber die arbeiten nicht für ein bestimmtes Geldinstitut und wollen auch vom Kunden für ihre Dienstleistung bezahlt werden.

Hier ging es konkret um die Unterstellung,

Was stimmt denn daran nicht, dass die Mitarbeiter weisungsgebunden sind und das Beste für ihren Arbeitgeber herausholen sollen?
Mehr wurde nicht von Naseweis geschrieben. Ich kann da keine Untertöne finden.

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Und da Du ja der große Experte in Finanzfragen bist

Nein, hast Du nicht.

Zu dem Thema hatte ich bereits alles gesagt:

Wenn Du es nicht verstehen kannst oder willst oder nicht glauben möchtest: mir egal. Ich habe keine Lust mehr, für immer die gleichen Leute den Erklärbär zu machen, die aber gar nichts erklärt haben wollen, sondern meinen, alles zu wissen und sich davon nicht abbringen zu wollen.

Dazu schrieb ich bereits alles, was dazu zu sagen ist:

Man muss es halt gründlich lesen und verstehen wollen. Alles. Bis zum Schluß.

Und da Du ja der große Experte in Finanzfragen bist

" …hast du recht.", fehlt noch zu einem vollständigen, korrekten Satz.

Ich habe keine Lust mehr, für immer die gleichen Leute den Erklärbär zu machen,

Ich habe dich nicht gebeten, mir irgendetwas zu erklären.
Das, was Naseweis geschrieben hat, ist richtig und kein Geheimnis. Eine Erklärung, insbesondere von naiven Uninformierten oder Bankangestellten warum das falsch sein sollte, bedarf es nicht.

Es ist nicht richtig. Die geschilderte Einschätzung basiert auf mehreren Fehlannahmen, tendenziöser/falscher medialer Berichterstattung und einigen aufgeblasenen Einzelfällen („92-jähriger blinder Witwe wurde Lehman-Schrott verkauft!!!“). Eine gezielte Falsch- und Schlechtberatung zwecks kurzfristiger Generierung von Provision ist unlogisch und nicht einmal zielführend.

Aber glaub ruhig, was Du willst. Im Augenblick heißt die Veranstaltung sowieso weniger wer-weiss-was.de sondern vielmehr „maximiere Produkt aus Unwissenheit und Lautstärke“.

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sorry, es entspricht leider meiner Erfahrung. Ja es wurde besser in den letzten Jahren mit den Verkaufsgesprächen dank der Protokolle. Aber dennoch wird versucht bei den Verkaufsgesprächen alles rauzuhohlen was geht. Musste ich vor einigen Jahren wieder bei einen Darlehn erleben. Da gab es gleich wieder die Versuche mit den zusätzlichen Versicherungen, die dann zur Tilgung hergenommen werden sollen. Bzw nebenbei noch einen Bausparer besparen um dann diese für die Ablöse herzunehmen.

Und alle diese Produkte sind objektiv unsinnig? Oder deckte die Versicherung Risiken ab, die Du nicht für relevant hältst? Jeder, der schon einmal einen Mietwagen gebucht bzw. abgeholt hat, wurde schon gefragt, ob man nicht lieber eine Vollkaskoversicherung abschließen möchte. Jeder wurde an der Wursttheke gefragt, ob es nicht ein bisschen mehr sein dürfe oder - auf die Aussage „danke, das war’s“ - gefragt, ob man sich sicher sei. Mal ganz davon abgesehen, dass die Kreditinstitute bei Beratungsgesprächen auch die Risiken darstellen und die Aufklärung darüber dokumentieren müssen; dazu gehört logischerweise auch, dass man Produkte mindestens erwähnt, die diese Risiken ausgleichen können.

Und auch ein Bausparvertrag kann bei bestimmten Konstellationen sinnvoll sein - z.B. aus steuerlichen Gründen bei fremdvermieteten Immobilien.

Um es klar zu sagen: das, was Du hier als schlechte oder vertriebsorientierte Beratung darstellst, ist ein völlig normaler Vorgang. Ob im Supermarkt, bei der Autovermietung, im Möbelhaus oder im Restaurant: überall werden einem zusätzlich zudem, was man bestellte oder sich anzuschauen wünschte, weitere Produkte oder Dienstleistungen angeboten. Ein völlig normaler Vorgang, der seltsamerweise ausgerechnet und nur bei Finanzdienstleister als negativ interpretiert wird.

Es ging darum einen Lebens/ Rentenversicherung anzusparen um dann die Restschuld bei Auslauf Tilgen zu können.

Gerade da würde ich es nicht machen sondern das Darlehn weiter laufen lassen für die Abschreibung und Nutzung des Leverage Efekts. Aber es ging um mein Privates Häuschen.

Ja stimmt, denn da wurde Versucht extras zu verkaufen die für den Vertragspartner vorteilhaft sind und für den Kunden kosten verursachen. Bevor mal einen Bausparvertrag oder eine Versicherung zusätzlich bespart und dafür auch Kosten trägt sollte man lieber die Tilgung erhöhen.

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Das entspräche in etwa dem Vorschlag, noch 10.000€ drauf zu legen, um dann 1,06% statt 1,05% Zinsen zu bekommen. Darum ging es aber nicht, sondern darum, dass der Schuhverkäufer dir, nachdem du dich für ein Paar Schuhe für das 1,3-fache des Online-Preises entschieden hast, noch die genau auf dieses Modell abgestimmte Super-Glanz-Creme aufzuschwatzen versucht, die du nebenan beim Discounter für die Hälfte bekommst.

Und das ist so völlig unsinnig, weil…? Hätte die Versicherung vielleicht auch eine Absicherung für den Todesfall oder andere Risiken beinhaltet? Anderes Thema, aber hier gerade erwähnenswert: ich kenne so viele Menschen, die eine Rechtschutzversicherung, eine Reisegepäckversicherung und eine Vollkaskoversicherung haben, aber gegen existenzbedrohende Risiken praktisch nicht abgesichert sind. Zu diesen existenzbedrohenden Risiken gehören u.a. Todesfall und Berufsunfähigkeit. Existenzbedrohend in dem Sinne, dass der Rest der Familie ruckzuck auf der Straße sitzt, wenn der Hauptverdiener verstirbt oder seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

Dieser Satz ergibt keinen Sinn.

Beim parallel zum Darlehen abgeschlossenen Bausparvertrag geht es darum, die - vom Darlehensgeber verlangte - Tilgung nicht auf das Darlehenskonto zu leisten, sondern auf das Bausparkonto, damit die Sollzinsen schön hoch bleiben und so das Einkommen aus Vermietung zwecks Steuerersparnis runtergeht.

Aber auch für die selbstgenutzte Hütte kann ein Bausparvertrag parallel zum Darlehen sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn der Kunde noch für Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage berechtigt ist oder auf diesem Wege eine Zinsabsicherung für die Zeit nach der Zinsbindungsfrist erreicht werden soll. Außerdem ist ein Bausparvertrag ein feines Plätzchen für die die Vermögenswirksamen Leistungen. Und nicht zuletzt kann auch ein Bausparguthaben eine rentable Anlageform sein, wenn nämlich nach Abschluss die Guthabenzinsen auf alle anderen Produkte auf null abrutschen und man selber dann auf das Bausparguthaben noch schön 3,5% erhält. Die jährlichen 10 Euro Entgelt fallen dann nicht mehr groß ins Gewicht.

Aber in der Tat kenne ich auch genug Leute, die bei dem ganzen Gerede des Bankmitarbeiters abgeschaltet haben und mir dann freudestrahlend berichteten, dass sie „die ganze Werbung“ ignoriert haben und der Bank „nicht auf den Leim“ gegangen sind.

Aus irgendeinem Grund fühlen sich die wenigsten kompetent genug, um beim Arzt oder in der Autowerkstatt besser zu wissen, was gut für sie oder ihr Auto ist und deswegen Behandlungen und Reparaturen auszuschlagen. „Ach, der mit seinem Betablockern wollte wieder nur Geschäfte machen“ oder „die Karre fährt sicher noch 2000 Kilometer ohne Öl“ sind Sätze, die man weitaus seltener hört als „der Bankfritze wollte mir wieder irgendeinen Scheiß andrehen, von dem ich gar nicht kapierte, was der sollte, aber weil das Geld kosten sollte, habe ich das einfach abgelehnt“.

Das sind dann oft auch die gleichen Leute, die beim Kauf gebrauchter Immobilien auf „den teuren“ Gutachter (also 500 Euro oder so) verzichten und sich dann zwei Jahre später wundern, wie viel Geld man in so eine Immobilie stecken kann, die man gerade erst gekauft hat.

Siehe oben. Nur, weil der Kunde den Sinn nicht erkennt oder die vorgeschlagene Vorgehensweise ablehnt oder für sich nicht als sinnvoll erachtet, heißt das nicht, dass der Produktvorschlag unsinnig oder gar unseriös war.

Nein, das entspricht dem Vorschlag, Lebensrisiken mit einer Versicherung abzusichern oder einen Bausparvertrag zur Steueroptimierung abzuschließen.

Du meinst, Schuhgeschäfte müssen ihre Preise auf die des online-Handels reduzieren und die Kunden nach nebenan schicken, wenn diese ein zusätzliches Produkt haben wollen, an dem sie Geld verdienen könnten?

Das wird jetzt sehr off Topic.

Warum sollte man diese Teure Variante nehmen, da ist ein ein Sparplan die günstigere Alternative.

Das es um meinen Unterkumft ging sagte ich ja bereits.

Die die sich Eigentum leisten können sind in der Regel mit ihren Einkünften über 35.000, für den kelien Teil des Arbeitsgeber, da gibt es bessere VL Möglichkeiten.

na Rentabel dann nicht wirklich, denn die ausgemachten Darlehnszinsen sind dann recht hoch. Demgegenüber steht dann wieder jeder klassische Sparplan in den der Zins auch fest ist.

Dazu noch die Abschlusskosten, die Vorfällig gleich mal um die 1% liegen.

Und das auch nur, weil Du nicht auf meine Erklärungen eingegangen bist, warum sowohl eine Lebensversicherung als auch ein Bausparvertrag auch bei der Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie sinnvoll sein können.

50.000 Euro–>500 Euro Abschlussentgelt, bei Zinsbindung zehn Jahre 50 Euro im Jahr. Bei 300 Euro monatlicher Ansparleistung gibt es über die ersten zehn Jahre bei 3,5% 7000 Euro Zinsen - also pro Jahr im Schnitt 580 Euro. Das war aber ohnehin nur ein sekundäres Argument und auch offensichtlich auf die Vergangenheit bezogen - also in etwa den Zeitraum ab 2011, als die Leute anfingen, in einem Niedrigzinsumfeld so sehr auf Kante genähte Immobilienfinanzierungen aufzunehmen, dass sie alle sinnvollen Produkte ablehnten, weil sie es ja alle besser wussten als die bezahlten Büttel von der Bank (bzw. Sparkasse).

Naja, außer uns. Wir haben 2020 einen Forward zu 0,9% als Anschlussfinanzierung für ein Darlehen, das noch bis Januar 2022 mit 3,35% lief, abgeschlossen, das angesparte Bausparguthaben zur Teiltilgung verwendet und nun tilgen unsere Mieter unseren Kredit wegen der ersparten Zinsen mit monatlich gut 700 Euro statt dass wir das Bausparguthaben monatlich mit 300 Euro aufstocken. Durch die Verrechnung des Guthabens mit dem Darlehen und die niedrigeren Zinsen hat sich natürlich der monatliche Steuervorteil von 150 Euro in eine monatliche Steuerlast von rd. 100 Euro verwandelt, aber dafür - wie gesagt - steigt unser Vermögen nun monatlich um 700 Euro.

Meine Frau, selber auch bei einer Bank beschäftigt, hat übrigens noch einen alten Bausparvertrag, bei dem Guthaben mit 3,5 oder 4% verzinst werden. Der Arbeitgeber zahlt schön 40 Euro monatlich darauf ein und als Azubine und Berufsanfängerin hat sie Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie obendrauf bekommen.

Den Forward für den Kredit für die selbstbewohnte Hütte haben wir vor vier Jahren abgeschlossen, wenn ich mich recht entsinne. Ich muss allerdings fairerweise einräumen, dass die Beratung der Dame von der Sparkasse da tatsächlich nicht ganz optimal war, weil sie nicht von sich aus darauf gekommen war, wie man in das Konstrukt trotz der kurzen Restlaufzeit bzw. des niedrigen Kreditbetrages noch ein Sonderkündigungsrecht reinbasteln konnte. Aber da hilft man dann ja als Kollege gerne weiter.

Kurz gesagt: wenn der Kellner auf Anfrage hin eine Flasche Wein zum Essen empfiehlt, kann man den natürlich als Büttel seines Chefs beschimpfen und verlangen, dass er statt des empfohlenen Tempranillos für 40 Euro gefälligst die Flasche den 9 Euro Grauburgunder-Hauswein zu den Lammkoteletts auf den Tisch stellen soll. Dann fühlt man sich im Recht und als erfolgreicher Kämpfer gegen die Bevormundung der Systemknechte und dass der Wein halt nicht recht passt, fällt einem spätestens nach der dritten Karaffe sowieso nicht mehr auf.

Wie gesagt: sowohl eine Lebensversicherung als auch ein Bausparvertrag können auch bei der Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie sinnvoll sein. Alleine der Umstand, dass diese Produkte sinnvoll sein können, ist schon Grund genug, auf diese hinzuweisen und wenn man berücksichtigt, dass Darlehensgeber im Beratungsgespräch eben auch auf Risiken hinweisen müssen (und Tod, Unfall und anderweitig bedingte Zahlungsunfähigkeit gehören eben dazu), haben diese Hinweise umso mehr ihre Berechtigung. Natürlich darf man die Produkte aus beliebigen Gründen auch ablehnen, aber den reinen Hinweis darauf als pure Profitorientierung und einseitige Beratung abzutun, geht völlig an der Sache vorbei.

Und noch ein Wort: in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis haben in den letzten 25 Jahren etliche Personen bzw. Familien Finanzierungen aufgenommen - in der Regel für die selbstgenutzte Finanzierung. Trotz des immer wiederholten Angebotes, wurde ich nur einziges mal danach gefragt, ob ich noch Hinweise oder Ratschläge habe oder mir die Vertragsentwürfe (Kauf und Kredit) mal anschauen könnte. Einmal. Den Leuten ist einfach nicht zu helfen. Aus irgendeinem Grund meinen die Leute bei Finanzfragen, sie wüssten selber schon am besten, was richtig und gut ist. Nicht nur einmal hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass das eher nicht so der Fall war und nicht nur einmal stellte sich heraus, dass sie besser gefahren wären, wenn sie auf die Leute bei der Bank gehört hätten. Aber natürlich kann man auf die Restschuldversicherung verzichten und natürlich kann man ein Nachrangdarlehen zu 9,9% Zinsen aufnehmen, wenn man nicht genug Eigenkapital hat und die Bude unbedingt wegen der anstehenden Renovierung zu 125% belasten will.