Soll klar um den Konflikt zwischen Parteien gehen, ausgetragen
anhand zweier Verteter, Merkel vs. Westerwelle etwa.
Da gibts (noch) nicht viel - ich schreibe grad an einem Buch zu dem Thema, aber das wird noch dauern.
Der wesentliche Unterschied ist, daß wenn wir zwei streiten, dann gehts meist darum, daß wir miteinander etwas erreichen müssen/wollen und unterschiedliche Auffassungen darüber haben, wie das Ziel zu erreichen ist. Typische Beispiele sind gemeinsamer Urlaub eines Paares, er will in die Berge, sie ans Meer, oder auch ein Kauf/Verkauf, der Verkäufer wird ja erst zum Verkäufer, wenn verkauft wird, für den Käufer gilt das gleiche gespiegelt.
Zwei-Parteien-Konflikte im „normalen“ Umfeld drehen sich also meist um gemeinsame Interessen und unterschiedliche Ideen, wie diese zu erreichen sind. Darauf basieren dann viele Konfliktlösungsmodelle, wie jene der Mediation und das Harvard-Konzept.
In der Politik ist das ganz anders. Da gehts Merkel nicht darum mit Westerwelle oder damals Schröder etwas zu erreichen sondern gegenüber DRITTEN darzustellen, wo sie ihrer Meinung nach das bessere Konzept hat, die vertrauenswürdigere Option ist.
Die Dialektik sagt dazu auch, daß das eine - der zwischenmenschliche Diskurs - eine Diskussion sei, letztere - der politische Medienstreit - eine Debatte. Bei der Debatte geht es darum den Anderen in den Augen DRITTER zu besiegen.
Übrigens schaut die Welt ganz anders aus, reden wir von der Tagespolitik. Weit über 90% aller Gesetzesbeschlüsse werden einstimmig gefällt. Da werden im Vorfeld just jene Methoden der Konfliktlösung angewandt, die im Wahlkampf dann keinen Platz mehr haben.
lg
stef
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