Bestandsoptimierung für den Mittelstand

Guten Tag, verehrte Experten!

Frage:
Ich hätte gern gewußt, wieweit das Bewusstsein für Lager-BestandsOptimierung
bei den Lagerführenden Unternehmen in D und Europa ist?

Hintergrund:
Wir haben einige Gespräche mit Unternehmern und Einkäufern geführt.
Dabei stellte sich heraus, dass Lager-Bestandsoptimierung mit ERP gleichgesetzt wird
und besonderes Bewusstsein für diesen Starken Hebel im Unternehmen fehlt.
Wir sind am überlegen, wo und wer für uns die richtigen Ansprechpartner oder Foren sind.

Ihre Erfahrung und Rat wären mir sehr wichtig!

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Bernd

Hallo
da werden Sie aber ganz dicke Bretter bohren müssen.
Ich als ausgebildeter FKL habe da aufgegeben.
Gruß

Hallo

und besonderes Bewusstsein für diesen Starken Hebel im
Unternehmen fehlt.

Wie stark der Hebel ist, hängt von Ihrer Definition des Mittelstandes ab.

Meine Erfahrung:
Viele Firmen verlagern das Lagern auf Dienstleister. Andere SIND diese Dienstleister.

MfG Frank

Hallo Bernd,

Lager-Bestandsoptimierung mit ERP setzt jedoch voraus, dass die MA entsprechende Kenntnisse haben und wissen die Zahlen, Charts, usw. aus dem ERP-System zu deuten.

M.E. fehlt im Mittelstand häufig das Verständnis für den Lagerbestand, Kaptialbindung, etc. Ich persönlich bin der Meinung, das hier die Unternehmenseigentümer/-gesellschafter das Bewusstsein haben, jedoch den Auftrag nicht klar kommunizieren bzw. teilweise selbst auch nicht wissen wie dieses Problem angegangen werden sollte.

I.d.R. ist es jedoch so, das viele aufgrund der Recherche im Internet und den diversen Artikeln in Zeitschriften, sich ein rudimentäres Bestandsmanagement aufgebaut haben und teilweise versuchen JiT-Fertigung zu realisieren bzw. mit Handlägern zu arbeiten. KanBan habe ich in manchen Betrieben ebenfalls gesehen.

Ich würde um hier einen Eindruck zu erhalten wie folgt vorgehen:

  • Dienstleister für Lagerhaltung ansprechen
        o Teilweise sind hier auch Konzerne eine gute Hilfestellung, da hier die Kenntnisse bereits vorhanden sind und die hier greifenden Mechanismen ebenfalls auf den Mittelstand (natürlich angepasst) angewandt werden können
  • Automotive Bereich ist hier auch oftmals ein Benchmark, da hier doch einige harte Vorgaben zur verfügbarkeit, Liefertreue usw. gemacht werden und dies ein ausgeklügeltes Bestandsmanagement voraussetzt.
        o hier sind oftmals die Mittelständler der treiber.

Nach dem ganzen Text kruz und knapp:

  1. Es kommt wie von meinem Vorredner beschrieben auf die Definition an
  2. Es kommt oftmals auf die Branche an
  3. Eine pauschalisierende Aussage über alle Mittelständler und Branchen wäre ein verzerrtes Bild welches nicht die Wirklichkeit widerspiegelt

ich hoffe ich habe keinen gelangweilt und konnte mit meinem Kommentar zumindest Impulse liefern

Beste Grüße

Christian

Hallo Christian!
Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
Keinesfalls gelangweilt! Vielmehr weitergeholfen!

Damit hat sich nun mein Blick für eine differenzierte Betrachtung der Branchen geöffnet!
Darf ich fragen, wie man Logistikdienstleister (Lagerhäuser, Logistikberater,…) findet und was du darunter verstehst?

In den Gesprächen mit mittelständischen Unternehmen (bis 20-100 Mitarbeitern) hörte ich regelmäßig Desinteresse heraus und auch so was wie: „Haben wir schon im ERP“, „wir haben das selbst“ oder „wir haben keine Zeit, haben gerade eine neue komplizierte Telefonanlage bekommen“…
Je größer die Unternehmen werden, desto stärker wird das Verständnis für Bestandsoptimierung.

Wir haben festgestellt, dass viele ERP-Anbieter (die doch in großer Anzahl unterwegs sind), zumeist keine BestandsOptimierung anbieten. Daneben gibt es einige Anbieter die mehr oder weniger interessante Module zur BestandsOptimierung anbieten.
Regelmäßig fressen diese Lösungen aber sehr viele Ressourcen, sind sehr kompliziert und damit wenig anwenderfeindlich, damit für den klassischen Mittelstand kaum geeignet.

Für mich ist im Kern eine BestandsOptimierung die Balance zwischen Lieferfähigkeit und Kosten und damit die Suche nach dem optimalen Bestand. Für eine Ermittlung des optimalen Bestandes braucht es eine Absatzprognose und ein Risikoprofil der Artikel.
Ist diese Definition ausreichend?

Herzlichen Dank für deinen Beitrag!
Gute Grüße
Bernd

Hallo Bernd,

zuerst möchte ich auf Deine erste Frage eingehen. Was verstehe ich unter einem Logistikdienstleister?

Ein Logistikdienstleister bietet mir wie der Name bereits vermuten lässt eine Dienstleistung in der Logistik an … jedoch welche? Hier lassen sich verschiedenste Dienstleistungen unterscheiden. Z.B.

  • Lagerhaltung
  • Verpackung
  • Versand
  • Import
  • Export
  • Beratungsdienstleistungen
    etc.

Das die Auswahl so diversifiziert ist, ist. m.E. auch sinnvoll. Es gibt Unternehmen die bieten alles an, andere spezialisieren sich wiederum. In Deinem Falle der Bestandsoptimierung und der hieraus resultierenden Reduzierung des WorkingCapitals ist meiner Meinung nach an zwei Punkten aufzuhängen

  1. Lagerdienstleistung
  2. Beratungsdienstleistung

Es gibt bei der Internetrecherche unzählige Unternehmen die Dir solche Dienstleistungen anbieten. Wie differenziere ich nun die unterschiedlichen Unternehmen? Macht es Sinn einen Konzern als Ansprechpartner zu nehmen, oder macht es eher Sinn einen Mittelständler zu wählen, welchen man ggf. aufbauen kann und gemeinsam an den neuen Aufgaben wachsen kann? Dies ist eine Frage die im Vorfeld geklärt werden sollte
Konzern - Hat bestehende Konzepte und Prozesse, lässt sich allerdings u.U. schwerer anpassen
Mittelständler - U.U. ein langer und kostenintensiver Entwicklungsweg

Als meine Gegenfrage - was ist das Ziel?

Zum zweiten Thema:
Mit welchen Unternehmen sprichst Du? Handelsunternehmen, produzierendes Gewerbe, etc…? Je nachdem welche Spezialisierung dort hinter dem Unternehmen steht, welcher Ausbildungsgrad vorhanden ist usw. bekommst Du unterschiedliche Aussagen und Wertungen. Ein Handwerker wird tendenziell eher nach dem Bauch und Aufträgen bestellen (Just in Time) als ein Handelshaus. Daher sollten wir dies im Vorfeld abgrenzen.

Eine Bestandsoptimierung im ERP System anbieten … hmm … was stellst Du Dir hierunter vor? Was möchtest Du erreichen? Wie werden die Modelle erstellt auf Basis derer Du die Optimierung durchführen möchtest? Für wen soll Sie geeignet sein? Ein Produkt für alle Branchen und Unternehmen wird im ersten Step wohl kaum aus der Idee entspringen.

Ich bin gespannt auf Deine Antworten. Bis dorthin, alles Gute

Viele Grüße

Christian

Guten Tag Christian!
Danke für die Info zum Logistikdienstleister.
Eigenartigerweise machen wir diese angesprochenen 2 Punkte bereits (im erweitertem Sinn) mit unseren Produkten die wir anbieten:
Mit der einmaligen LagerAnalyse, Das ist eine Beratungsleistung. Dabei werden die Problemzonen in Lager-Beständen aufgezeigt. Damit kann man schnell sehen, wo schnelle und große Verbesserungen umzusetzen sind.
Mit der täglichen Lager-BestandsOptimierung bieten wir eine Dienstleistung an. Ein wirksames Werkzeug, um Einkauf, Finanzen, Vertrieb und Kundenzufriedenheit wirklich voranzubringen. Die Chance für den Mittelstand, Leistungskennzahlen und Wettbewerbsposition dauerhaft zu verbessern.
Das Ziel ist es den Unternehmen, die mit uns arbeiten, wirklichen Nutzen, Mehrwert zu bieten. Zentrale Begriffe sind dabei schnell integrierbar in eigene IT (womöglich in Stunden), schnell zu erlernen (intuitiv und anwenderfreundlich) unschlagbar günstig, keine Hardware notwendig incl. automatische Updates.
Somit sind die Unternehmen die dynamisch und innovativ sind und schnell umsetzen wollen unsere Zielgruppe. Am Ende können wir bis zu einer gewissen Größe (mehrere Mio. Bestandseinheiten) einen Kunden Mehrwert und Leistung bieten.
Wir sprechen im Moment mit kleineren Einheiten die ein Lager haben (Handel, Gewerbe…). So nebenbei: Gerade im Moment nerven mich die Telefonanrufe…
Ja ich gebe dir absolut Recht, je nach Mitarbeiterspezialisierung erhält man unterschiedliche Antworten.
Zu ERP und Lager-BestandsOptimierung Zu den vielfältigen Möglichkeiten eines ERP gehört ein Warenwirtschaftsmodul. Die Warenwirtschaft ist die Basis für die Verwaltung der Materialbewegungen des Unternehmens und umfasst regelmäßig Beschaffung, Lagerhaltung und Disposition.
Die Zielsetzung einer wirklichen BestandsOptimierung erfüllt eine reguläre Unternehmenssoftware (ERP) damit in keiner Weise. Das wird besonders beim Einsatz unserer BestandsOptimierung deutlich. Basis der Lager-Bestandsoptimierung ist eine artikelgenaue Berechnung des optimalen Bestands. Für die Ermittlung des optimalen Bestandes wird, für jeden Artikel und jedes Lager, eine Absatzprognose und ein Risikoprofil erstellt. Das macht kein ERP.
Unsere Stärke unterstützt den Mittelstand: schnell umsetzbar, schnell zu lernen, sehr günstig und ohne IT-Berater und ohne zusätzliche Hardware. Dabei ist im Preis Schulung und Support enthalten. Wegen der Nutzung modernster Technik (SaaS) kann Netstock unschlagbar günstig angeboten werden. Damit hat der lagerhaltende Mittelstand die Möglichkeit den starken Hebel, Lager-Bestandsoptimierung, einzusetzen.
Was wir nicht machen, hohe Individualisierung zuzulassen, dass würde unsere Vorteile aushebeln. Wir bieten dies ohne Branchenfocus an, was wir aber brauchen ist eine Artikelgeschichte. Somit sind wir nicht für alle Artikel umsetzbar.
Helfen diese Antworten?
Herzliche Grüße
Bernd

Hallo Bernd,
korrigiere mich wenn ich mich irre, ich möchte das ganze mal kurz zusammenfassen:

  1. Ihr analysiert die Lagerbewegunng
  • Für mich ist das eine klassische ABC/XYZ Analyse wie Sie i.d.R. von einer guten Beschaffungs und Logistikabteilung durchgeführt wird.
  1. Ein Warenwirtschaftsmodul sehe ich direkt nicht als Analysetool -> gehört ins EK-Controlling bzw. Controlling allgemein bzgl. TWC usw.
  2. Absatzprognosen halte ich für ein sehr gewagtes Terrain
    Wie erkennt Ihr die saisonalen Komponenten frühzeitig, wenn z.B. das Produkt einer normativen oder gesetzlichen Regulierung unterliegt. Z.B. Wechselrichter in der Solarbranche oder Bauprodukte die dann einer Verordnung unterliegen, was sich dann u.U. direkt auf den Absatz auswirken kann?

Kurz und knapp

Ihr möchtet einen strategischen Einkauf mit entsprechender Logistikleistung an den Mittelstand verkaufen um hier die Auswirkungen direkt in den Erfolg des Unternehmens buchen zu können?

Viele Grüße

Christian