Bestattungszwang aushebeln

Ich bin der Meinung, das man nicht unbedingt alles mit Gesetzen, Verordungen oder Verboten…sogar Zwängen in Deutschland regeln muss.
Mein Wunsch, und wenn es mal soweit ist " mein letzter Wille " ist, auf einer Südseeinsel bestattet ( Urne) zu werden. In meinem Tesament werde ich das ausführlich und ausdrücklich niederschreiben und ich werde die Grabstääte vorab bezahlen. Ich hätte gern gewusst ob ich das durchsetzen kann oder ob mir der Staat noch im Tod  alles vorschreibt ?
Ich bitte um Tipps und Tricks falls nötig ! Danke

Hallo marani,

soweit ich weiß, ist das kein Problem. Es gibt bereits viele Bestattungsinstitute, die insoweit allerlei im Angebot haben.

LG
sine

P.S.: Für mich ist ein verlassener Körper soviel wert wie eine weggeworfene Jacke, eine abgeworfene Haut … Den müsste man meinetwegen nichtmal bis in die Südsee schaffen :smile:

Ich bin derselben Meinung wie Sine!! Es wäre nicht auszudenken, wie die schönen oder weniger schönen Flecken der Erde aussehen würden, wenn alle (oder nur z.B. ein Viertel) der Erdenbewohner künftig das selbe Ansinnen hätten. Ganz abgesehen von dem vielen Hin- und Her-Transportieren der unzähligen Leichen!
Im übrigen: Das (Testaments-)Papier ist geduldig. Der Wunsch kann nur dann Realität werden, wenn er eine „Adresse“ hat. Selbst der Erbe muß den Wunsch nicht erfüllen, da es keinen Anspruchsteller gibt. Nur ein Testamentsvollstrecker wäre so einer (wenn er sich persönlich verpflichtet fühlt, den „Wunsch“ zu erfüllen…).

Die Südsee ist groß
Moin,

um Deinen Erben und Testamentvollstreckern das Leben nach Deinem Tod nicht zur Hölle zu machen, erkundige Dich rechtzeitig (am besten heute noch, denn morgen kann Dich ein tödlicher Unfall dahinraffen) nach den Einfuhrbestimmungen für Urnen in das Hoheitsgebiet des Landes, zu dem Deine Wunsch-Grab-Insel gehört.
Lege nicht nur Geld für die Grabstätte zurück, sondern auch für die Transportkosten und Bearbeitungsgebühren. Und das kannst Du übrigens gar nicht alles heute machen, weil die Behörden langsam arbeiten, weil es nicht in allen Staaten bereits existierende Vorschriften für den Import von Leichenasche gibt und erst höchstinstanzliche Beschlüsse gefasst werden müssen.

Das Ganze erzähle ich nicht von ungefähr. Eine Bekannte von mir (mit deutscher und bolivianischer Nationalität) ist in zweiter Generation in Bolivien aufgewachsen, hat in D studiert und anschließend hier gelebt. Nachdem ihr Vater in Bolivien gestorben war, verlebte die Mutter ihre letzten Jahre bei meiner Bekannten in D.
Es war ihr letzter Wunsch, in Bolivien ihre letzte Ruhestätte zu finden. Meine Bekannte hat mehrere Monate gebraucht, um die Papiere zusammenzubekommen, die für den Transport der Urne erforderlich waren. Außerdem musste sie (oder ein Bevollmächtigter) das „Gepäckstück“ persönlich begleiten.

Also, hau rein, und leg Deinen Bestattungswunsch erst dann testamentarisch fest, wenn aller Papier- und Finanzkram erledigt ist!

Geruhsames Entschlummern ohne Gewissenbisse,
Pit

hi

Mein Wunsch, und wenn es mal soweit ist " mein letzter Wille "
ist, auf einer Südseeinsel bestattet ( Urne) zu werden.

Warum? Denkst Du, daß es Dich nach Deinem Tod noch irgendwie juckt, wo Deine Überreste liegen?

Gruß
Edith

Hi,

… was meinst , wenn ihm / ihr dein Vorgarten gefällt? Oder plötzlich im Park statt Hundehäufchen noch Urnen verbuddelt werden…

die Franzi

Moin, Edith,

Warum? Denkst Du, daß es Dich nach Deinem Tod noch irgendwie
juckt, wo Deine Überreste liegen?

als meine Schwiegermutter - streng katholisch - gesehen hat, wie das Wasser nach dreitägigem Regen hochschwappte, als der Sarg ihrer Freundin versenkt wurde, knurrte sie: „In sou a Briah flack i it nei - i werr vabrennt.“

Gruß Ralf

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Vielleicht stellst Du zuvorderst einmal fest, inwiefern überhaupt Deine gewünschte „Südseeinsel“ daran interessiert ist, Deine „Überreste“ zu einem Teil ihrer Bodenfläche zu machen; nur, weil Du das willst (und bezahlst), heißt nämlich noch lange nicht, daß Deine Asche dort auch einfach so „einreisen“ darf. (Abhilfe würde zweifelsfrei eine „zweite Staatsbürgerschaft“ des jeweiligen Landes bringen)
Andererseits, nachdem so mancher „Südseeinselstaat“ ohnehin (wegen des Ansteigens der Meere) immer mehr an Boden verliert, ließe sich durchaus eine „Lösung dieses Problems“ durch Anschüttung von mitteleuropäischer Leichenasche (in größerer Menge) vorstellen…:wink:)

Gruß
nicolai

Lieber Fragesteller,

bitte komm runter auf den Boden der Tatsachen.

In Deutschland ist nicht alles geregelt, auch wenn es manchmal den Anschein hat.

Die Bestattungsregularien sollen bloß verhindern, dass die sterblichen Überreste der lieben Omma jahrelang im Keller vor sich hin sumpfen, weil die Erben noch keinen genehmen Platz für sie gefunden haben, oder dass der Oppa wochenlang tot im Sarg rumliegt, weil sein Fußballverein nicht zustimmen will, dass die Urne direkt im Tor unter dem Rasen verbuddelt wird…

Wenn Du in der Südsee Deine letzte Ruhestätte finden möchtest, dann rate ich zu einer Reise dorthin, so lange Du lebst. Regle und bezahle dort alles, was nötig ist. Dann wird sicher Deinem Wunsch entsprochen.

Bedenke aber auch, dass es in der Südsee richtig hässliche Inseln gibt. Da würde ich deutsche Friedhöfe oder Friedwälder bevorzugen.

Vom Bikini-Atoll würde ich jedenfalls abraten und von Deception-Island auch.