Bestrafung in der Vorschule

Hallo an alle,

ich bin etwas überrascht über das, was ich neulich von meinem Sohn gehört habe und interesse mich für andere Meinungen.

Um was geht es? Mein Sohn besucht seit September dieses Jahres die Vorschule. Wie ich von ihm erfahren habe, schickt die Lehrerin Kinder, die sich aus ihrer Sicht nicht angemessen verhalten, in ein sogenanntes „Time out“ - auf einen Stuhl in der Ecke. Mein Sohn scheint auch, des öfteren dort hingeschickt zu werden. So war er neulich während des Morgenkreises wohl etwas lebhaft und saß nicht still auf dem Boden. Er spielte mit einem anderen Kind und wurde deshalb in das „Time out“ geschickt. Andere Situationen sind mir jetzt nicht bekannt, da er mir diese nicht erzählen mag. Mein Sohn wird erst Ende des Jahres fünf und kann nicht sehr lange still sitzen, sondern ist eher ein lebhafter und energetischer Typ.

Ich war über diese Erziehungsmaßnahme ehrlich gesagt sehr überrascht. Mir gefällt das überhaupt nicht und ich werde hierzu in jedem Fall das Gespräch suchen. Mich überrascht auch, dass derartige Praktiken offenbar in dieser Schule gelebt werden. Bislang ging er in den Kindergarten und dort habe ich nichts in dieser Art erlebt.

Was ist Eure Meinung und habt Ihr ähnliche Erfahrungen?
Ich freue mich auf Euer Feedback.
Viele Grüße

Hallo,

„time out“ ist ganz grundsätzlich eine gute Sache. Die Auszeit kann helfen, aus emotional aufgeschaukelten Zuständen wieder runterzukommen oder mal drüber nachzudenken, ob das eben gezeigte Verhalten in Ordnung war oder nicht.

Aber wie bei allen Erziehungsmaßnahmen gilt auch hier: Es ist kein Allheilmittel. Man muss immer genau hinschauen, wann und unter welchen Begleitumständen man bestimmte Dinge tut.

In Fall deines Sohnes hinge meine Bewertung davon ab, welchem Zweck die Maßnahme dient. Hat er andere Kinder geärgert oder immer wieder abgelenkt, können ein paar Minuten Auszeit durchaus angemessen sein.

Dient die Sache aber als Lehrstunde in Sachen Stillsitzen, würde ich die Maßnahme eher als Dressurakt einstufen. Im Vorschulbereich - und leider auch im Kindergarten - verfallen Erzieherinnen leider zunehmend der Idee, sie müssten Kindern Stillsitzen beibringen, damit sie das in der Schule können.

Als Argument dient gerne, dass die Schule das erwarten würde. Aber: Die vorschulische Bildung und Erziehung hat ganz andere Aufgaben, als derartige Handlangerdienste zu übernehmen, die noch dazu völlig sinnlos sind. „Vorschulen“ halte ich - sorry - aus diesem Grund auch für höchst überflüssig. Nach meiner Erfahrung überwiegen die Nachteile die angepriesenen Vorteile bei weitem.

Wie gut Kinder stillsitzen können, hängt in erster Linie damit zusammen, wie interessant sie etwas finden. Zudem gelingt es Kindern - ganz ohne entsprechendes Training - mit zunehmendem Alter einfach besser. Das Ganze hat mehr mit kognitiven als mit motorischen Fähigkeiten zu tun.

Sollte das also bei deinem 5-Jährigen Zweck der Übung gewesen sein, würde ich an deiner Stelle intervenieren. In jedem Fall macht es Sinn, nachzufragen, aus welcher Motivation heraus das „time out“ angewendet wird.

Schöne Grüße,
Jule

Moin,

Als Argument dient gerne, dass die Schule das erwarten würde.
Aber: Die vorschulische Bildung und Erziehung hat ganz andere
Aufgaben, als derartige Handlangerdienste zu übernehmen, die
noch dazu völlig sinnlos sind.

hier bin ich 100% bei dir

„Vorschulen“ halte ich - sorry

  • aus diesem Grund auch für höchst überflüssig. Nach meiner
    Erfahrung überwiegen die Nachteile die angepriesenen Vorteile
    bei weitem.

hier überhaupt nicht.

In meiner näheren Verwandschaft wachsen 2 Kinder in Irland auf. Dort ist die Vorschule verpflichtend zu besuchen und mir ist nur positives darüber berichtet worden. Richtigerweise heißt diese Schule aber „Play-school“ - Stillsitzen üben war da kein Lernziel.

Gruß
Daniel

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Hallo,
die Meinungen über den „Time out“ gehen ziemlich weit auseinander. Während die einen meinen, dass es eine sinnvolle Methode ist ein Kind „runter zu bringen“ halten es andere für eine unangemessene und sinnlose Strafe. Ich denke, es hängt sowohl von der Situation als auch vom Alter des Kindes ab. Es kann durchaus sinnvoll (und auch notwendig sein) ein Kind aus einer Situation heraus zu holen, wenn diese droht zu eskalieren (insbesondere wenn das Kind dabei sich oder andere gefährden kann).

Konkret zu eurer Situation, ist es wohl so dass ihr ein lebhaftes Kind habt und mit 5 Jahren darf er das auch sein. Ein Kind in diesem Alter muss nicht lange still sitzen können. Ihr werdet wohl eure Gründe haben warum er nicht noch in den Kindergarten geht, aber ihr solltet den Druck rausnehmen und den Kontakt zur Lehrerin / Erzieherin suchen. Fragt nach und lasst euch die Situationen erklären.
Wir hatten im Kindergarten auch so einen Kreis und die Kinder, die es nicht ausgehalten haben (so ein Mittagskreis kann für ein Kind unglaublich langweilig sein), durften rausgehen. Das war keine Strafe, sondern eine Problemlösung. Sie durften auch wiederkommen, wenn sie es wollten.
Nun werdet ihr in der Vorschule wahrscheinlich keine zusätzlichen Räume haben, aber vielleicht gibt es da eine andere Lösung. Ein Strafstuhl wegen herumtoben sollte es aber für einen 5-jährigen nicht geben.

Viele Grüße

Hallo,

Mein Sohn wird erst Ende des Jahres fünf und kann nicht sehr lange
still sitzen, sondern ist eher ein lebhafter und energetischer Typ.

Was zum *§’#&!@"+*!? macht er denn auch mir vier Jahren in der Vorschule???

Was dort verlangt wird entspricht natürlich überhaupt nicht seiner derzeitigen Entwicklungsstufe!

Er ist erst vier! Er will toben und rennen und sich bewegen…

Bislang ging er in den Kindergarten und dort
habe ich nichts in dieser Art erlebt.

Na, logisch! Denn dort gehört er ja auch hin!

Deinem Sohn zuliebe solltest du die „Einschulung“ noch um ein Jahr verschieben.
Dann ist es für ihn noch immer früh genug!

Mit *kopfschüttel* Gruß
Yvisa

Paracelsus…
Hallo Madremia,

wenn die ganze Klasse auf einmal timeout hat, dann stimmt definitiv was nicht.
Auch würde ich mir Sorgen machen, wenn das wirklich als Strafe empfunden wird. (hier mit Kameraden des Kleinen ‚sprechen‘, wie die das sehen / Denunziation wie -> Eselsmütze)
Allerdings gilt das auch im Kindergarten: wer sich nicht benehmen kann, kann nicht teilnehmen.

LG
Ce

Hallo,
es gibt so viele verschiedene Arten von Vorschulen wie Yogurtsorten!
Bei den einen ist es wie eine Schule (ein Raum, Schultische, strukturierte Stunden) und bei den anderen ist es ein Vorschulordner im Kindergarten, den das Kind nach Lust und Laune herausholen kann.
Dazwischen gibt es viele, viele Abstufungen. Wenn es sehr „verschult“ organisiert ist, kann es für ein ruhiges und intelligentes Kind der Segen sein, während es für ein lebhaftes Kind die Tortur schlechthin ist.

Viele Grüße

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Hallo, das ist ein ziemlich vielschichtiges Thema, das du ansprichst!
Hier eine Rückmeldung von der „anderen Seite“ (in meiner Klasse sind Kinder von 2-5)

Also, erstmal würde ich wenn mein Morgenkreis so langweilig ist, dass die Kinder (einige) was anderes machen, mal über den Inhalt nachdenken… (was passiert in dem Morgenkreis? Lieder und Fingerspiele? Berichte von 10 Kindern, was sie am Wochenende gemacht haben? mehr oder weniger langweilige Rituale? eine spannende Geschichte? wie lange dauert er? alles erfragen!!)

Stillsitzen ist kein Ziel an sich. Ich kann auch nicht gut stillsitzen, wenn ich nichts zu tun habe und es mich in den Fingern und Füssen juckt, aufzustehen :smile:

Allerdings können die meisten Kinder mit vier oder fünf ganz gut eine Weile (Viertelstunde oder mehr) konzentriert (und damit „still“) bleiben, wenn sie etwas interessiert. Ohne das (Kinder interessieren) geht es in Kiga und Vorschule sowieso nicht!

Eine Frage: schaut dein Sohn Fernsehen? Wenn ja, kann er dabei „stillsitzen“? und wie lange?

„Konzentration“ kann und sollte man auch in der Familie einüben, nein OHNE SCHULÜBUNGEN! einfach durch interessante Tätigkeiten: eine spannende Geschichte lesen (Bilderbuch), basteln (mit Ideen von den Grossen, und auch ganz frei, die meisten Kinder sind mit Feuereifer dabei), eine riesige Legostadt bauen, … und so wenig wie möglich Fernsehen (wenn kinder dabei stillsitzen, heisst das nicht, dass sie sich auf andere sachen dann gut konzentrieren können, im Gegenteil)

… schickt die
Lehrerin Kinder, die sich aus ihrer Sicht nicht angemessen
verhalten, in ein sogenanntes „Time out“ - auf einen Stuhl in
der Ecke.

Da wäre erstmal die Frage, was es heisst, sich nicht angemessen verhalten?
Bei uns ist zB verboten, das sehen auch alle ein, andere zu hauen, zu spucken,… und wenn ein Kind das doch macht, dann trenne ich es räumlich für eine kleine Zeitspanne von den anderen, es kann alleine etwas anderes machen. (ist das Timeout??)
Das wird ganz offiziel nicht als Strafe verkündet, sondern als Folge: um mit den anderen zusammensein zu können, muss man sich an die Regeln halten. Wenn man das nicht tut, kann man (einen Moment lang!) nicht bei den anderen sein. Das verstehen Kinder total gut… es schützt sie nämlich auch!

Wenn ein Kind einfach unaufmerksam ist, ist Strafe Quatsch (aber ich halte Strafe eh fûr un-sinnig)… eher das Programm überdenken, s.o. Ob Time-out was nützt, dazu gleich nach dem nächsten Zitat mehr:

Mein Sohn scheint auch, des öfteren dort
hingeschickt zu werden. So war er neulich während des
Morgenkreises wohl etwas lebhaft und saß nicht still auf dem
Boden. Er spielte mit einem anderen Kind und wurde deshalb in
das „Time out“ geschickt. Andere Situationen sind mir jetzt
nicht bekannt, da er mir diese nicht erzählen mag.

etwas lebhaft? was heisst das genau? (würde ich nachfragen! es ist ein grosser Unterschied, ob ein kind sich einfach nicht interessiert und nebenbei was anderes macht, oder gezielt versucht, Chaos zu verbreiten, ja, das gibt es beides) Frage auch nach den anderen Situationen, wenn Kinder die nicht erzählen wollen, hat das manchmal (!) einen Grund…
Bei gezielt Chaos verbreitenden Kindern kann es ganz sinnvoll sein, sie einen Moment aus der Gruppe zu schicken, wenn eine ganze Gruppe Kinder durchdreht gibt das nämlich schnell Anarchie (hast du schon mal mit 10 - 15 Kindern auf einmal etwas gemacht? das ist ganz anders als mit einem! Wenn da eines bei gemeinsamen Aktivitäten Grimassen schneidet, Sachen wirft, etc um die anderen zum Lachen zu bringen, das würde ich auch bei vierjährigen nicht durchgehen lassen! es gibt Zeiten zum Quatsch machen und Zeiten ohne, das können sie mit vier schon gut verstehen und respektieren.)

Ob es dann andere, sinnvollere Möglichkeiten gibt (woanders spielen lassen,…) kommt auf die verfügbaren Erwachsenen, die Räume,… an

Mir gefällt das überhaupt nicht und ich werde
hierzu in jedem Fall das Gespräch suchen.

Ein Tipp: gelassen bleiben, ruhig und freundlich erstmal von der Erzieherinnenseite alles wissen wollen, was dort passiert. Kinder erzählen selten alles und auch nicht unbedingt genau was passiert ist (das ist keine Kritik, ein Erfahrungswert), auch bei Erwachsenen gibt es immer zwei Versionen.
Wenn du in den Kiga gehst und sofort anfängst: das gefällt mir nicht, ist es schwieriger, eine Lösung zu finden…

Das heisst nicht, dass du nicht um Verständnis für dein Kind „werben“ kannst, das eben noch klein ist.

(Ich weiss auch, dass manchmal von knapp dreijährigen erwartet wird, sie sollen in einer Gruppe einer Geschichte zuhören, und die damit völlig überfordert sind - es gibt auch LehrerInnen, ErzieherInnen, die so unter Druck sind, dass sie übertreiben. Nur, geh nicht sofort davon aus, manchmal erscheint etwas anders als es ist)

Noch ein persönlicher Nachtrag: meine Grosse ist 6 und jetzt in der ersten Klasse in einer anderen Schule. Dort werden Kinder, die nicht brav sind (mit dem Nachbarn reden…) in die Ecke gestellt, ja , wie früher. Meiner ist das noch nicht passiert, da sie eher scheu ist. Ich hab ihr erklärt, was ich davon halte (nichts), aber dass die Lehrerin eben entscheidet, wie sie die Klasse organisiert - solange dabei niemand verletzt oder erniedrigt wird, und diese Lehrerin es eben so macht. Wenn ihr das passieren würde, mehrfach, wÜrde ich sicher auch das Gespräch suchen, einfach damit eine RÜckmeldung von Elternseite da ist. Aber ohne grosse Illusionen, dass sich dadurch was ändert :smile:
Das heisst: wenn du rausgefunden hast, dass da wirklich etwas zu streng läuft, kannst du auch dein Kind stark machen, eine Ungerechtigkeit hinzunehmen, wenn sie sich nicht ändern lässt. Ich denke nicht, dass es davon Schaden nimmt. (das klingt sicher sehr provozierend, aber sobald die Kinder woanders mit-erzogen werden, muss man sich mit anderen Erziehungsstilen abfinden, in bestimmten Grenzen natürlich)

wünsche ein gutes Gespräch!

Stillsitzen
Hi auch!

Ich bin ja auch Mutter eines sehr (äh, wie soll ich sagen ohne üble Reizwörter zu benutzen? Na egal) zappeligen Kindes. Definitiv nicht hyperaktiv, er ist nur einfach gern und eigentlich immer in Bewegung- und wenn nur der Fuss wippt.

Stillsitzen ist kein Ziel an sich. Ich kann auch nicht gut
stillsitzen, wenn ich nichts zu tun habe und es mich in den
Fingern und Füssen juckt, aufzustehen :smile:

Hm, aber Du kommst ja offensichtlich im Leben klar damit. Und das sollte doch schon das Ziel sein: Dass man nicht ständig aneckt mit seinem Bewegungsdrang.

Das Dauerthema begleitet uns eigentlich schon immer und immer noch (er ist jetzt in der 6. Klasse).

Klar, Interesse ist die wichtigste Voraussetzung (ist jetzt immer noch so). Mit zunehmendem Alter sollte es aber doch möglich sein auch mal eine uninteressante Veranstaltung zu überstehen ohne alle in den Wahnsinn zu treiben. :wink: Sicher nicht mit 4 Jahren.

Eine Frage: schaut dein Sohn Fernsehen? Wenn ja, kann er dabei
„stillsitzen“? und wie lange?

Also meiner schaut schon mal einen ganze Film. Aber von still sitzen kann dabei keine Rede sein…
Er liest unheimlich viel (ist dabei aber auch meist irgendwie in Bewegung). Wirklich kontrolliert ruhig ist er, wenn er puzzelt - stundenlang.

Das wird ganz offiziel nicht als Strafe verkündet, sondern als
Folge: um mit den anderen zusammensein zu können, muss man
sich an die Regeln halten. Wenn man das nicht tut, kann man
(einen Moment lang!) nicht bei den anderen sein. Das verstehen
Kinder total gut… es schützt sie nämlich auch!

Wie sonst könnte sonst so ein Tag im Kiga funktionieren :smile:

Eine Lehrerin in der Grundschule machte das (in meinen Augen erst einmal) ganz geschickt: Sie beschäftigte ihn, ließ ihn Sachen austeilen und einsammeln, sowas in der Art. Ich fand das gar nicht schlecht, so gab es immerhin nicht so ein Dauergemecker und die Situatation war recht entspannt, was schon viel auch zum wirklichen still Sitzen beitrug. Ein anderer Lehrer erklärte mir dann, das wäre ja kontraproduktiv, er solle ja genau das andere Verhalten lernen und nicht die ständige Bewegung. Der Lehrer war übrigens ganz nebenbei der Meinung, dass kein normaler 11jähriger 45min am Stück konzentriert und ruhig sein müsse.

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ob es da echte Lösungen gibt. In den Klassen sitzen bis zu 30 Kinder. Ich verstehe gut, dass das nur funktioniert, wenn nicht ständig Bewegung drin ist.

Mir gefällt das überhaupt nicht und ich werde
hierzu in jedem Fall das Gespräch suchen.

Wir sind eigentlich fast immer gut gefahren, wenn wie Erziehern und Lehrern erst einmal nachfragend statt vorwürflich begegnet sind.

auch bei Erwachsenen gibt es immer zwei Versionen.
Wenn du in den Kiga gehst und sofort anfängst: das gefällt mir
nicht, ist es schwieriger, eine Lösung zu finden…

Das sehe ich auch so, aus Elternsicht.
Wobei wir da schon unterschiedlichsten Pädagogen begegnet sind: Die eine sagte „ich bin total genervt von ihrem Kind“ und riet mir, ihm doch ein paar Medikamente zu besorgen. Andere sagen:„Ich sag ihm hin und wieder deutlich Bescheid und dann geht es auch wieder.“.

Lehrer und Erzieher sind auch nur Menschen, das gestehe ich jedem zu. Aber ich erwarte Lösungsorientierung: Der Alltag im Kiga muss funktionieren, das Kind soll sich weiterentwickeln. Darauf würde ich achten und das würde ich im Gespräch betonen.

Das heisst nicht, dass du nicht um Verständnis für dein Kind
„werben“ kannst, das eben noch klein ist.

Was helfen kann ist die Frage nach den Vorzügen des Kindes: So kann man auch seine positiven Seiten ins Gespräch bringen.
Besagte Lehrerin von oben) begann ein Gespräch fast immer mit etwas Positiven.„Der XY hat heute so ein schönes Bild gemalt“ als Einleitung der Antwort auf seine üble Schrift. So fokussiert man nicht nur auf die schlechten Seiten.

Das heisst: wenn du rausgefunden hast, dass da wirklich etwas
zu streng läuft, kannst du auch dein Kind stark machen, eine
Ungerechtigkeit hinzunehmen, wenn sie sich nicht ändern lässt.
Ich denke nicht, dass es davon Schaden nimmt. (das klingt
sicher sehr provozierend, aber sobald die Kinder woanders
mit-erzogen werden, muss man sich mit anderen Erziehungsstilen
abfinden, in bestimmten Grenzen natürlich)

Das finde ich ein gutes Schlußwort!

Grüße
kernig

1 Like

Moin,

Mein Sohn
wird erst Ende des Jahres fünf und kann nicht sehr lange still
sitzen, sondern ist eher ein lebhafter und energetischer Typ.

Bislang ging er in den Kindergarten und dort
habe ich nichts in dieser Art erlebt.

Dein Sohn gehört in den Kindergarten und nicht in die Vorschule. Wer um alles in der Welt hat ihn in die Vorschule gesteckt? Vielleicht läßt sich das ja noch wieder rückgängig machen. Nun bei der Vorschule die Schuld suchen, dass dein Sohn noch nicht vorschulreif ist, ist wohl wenig zielführend.

Gruß
M.

Der Alltag im Kiga muss funktionieren, das Kind soll sich weiterentwickeln. :smiley:arauf würde ich achten und das würde ich im Gespräch betonen.

Gut zusammengefasst, es geht um beides!


Jetzt du deinem Sohn:

Mit zunehmendem Alter sollte es aber doch möglich sein auch mal eine :uninteressante Veranstaltung zu überstehen ohne alle in den Wahnsinn zu :treiben. :wink:

ja! wäre gut. :smile:

Der Lehrer war übrigens ganz nebenbei der Meinung, dass kein normaler :11jähriger 45min am Stück konzentriert und ruhig sein müsse.

Wieviele Erwachsene schaffen das denn mehrfach am Tag?

Ich bin auf Lehrerfortbildungen immer fasziniert. In keiner Klasse würden wir so viel Undiszipliniertheit durchgehen lassen…

Man kann auch unterrichten ohne dass jede Schulstunde zum Sitzzwang wird, aber das ist schwieriger zu organisieren.
Ich dachte, in Deutschland seid ihr da weiter… (so mit Aufgabenstationen ?) falsch gedacht?

Ich habe auch Mathe bei den Dritt-Viert-Fünftklässlern und versuche da immer mehr Bewegung reinzubringen (sich sein Material holen, arbeiten, das Lösungsblatt holen,…), das ist sicher bei einer kleinen Gruppe leichter.

30 Kinder sind zu viel!!!

LG
Coccinelle

Salut C.,

30 Kinder sind zu viel!!!

ich dachte, da seit Ihr in F weiter als die Schulen in D, weil man in der élémentaire schon beim Eintritt eine gemeinsame Sprache spricht…

Wir waren in der 1. Grundschulklasse 48 - alle haben Lesen, Schreiben und einfache Rechenoperationen gelernt, keiner hat die erste Klasse wiederholen müssen. Das war freilich begünstigt dadurch, dass auch die Familien, die erst ca. fünfzehn Jahre vorher aus der Batschka, aus Böhmen und aus Siebenbürgen rausgeschmissen worden waren, Schwäbisch und Deutsch sprachen und verstanden.

Das soll jetzt kein Loblied auf derartige Riesenklassen sein - klar ist das streng genommen zu viel. Aber gehen tuts schon.

Ob wir durch die strikte Disziplin (ja, es war den Lehrern damals noch erlaubt, Schulkinder zu schlagen - aber die, die eine Klasse in dieser Größe meisterten, haben es nicht getan), die in den Jahren vor 1968ff ganz unhinterfragt zur Grundschule gehörte, mehr oder weniger emotional und persönlich verstümmelt worden sind als Schulkinder heute, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich glaube: Nicht mehr, nicht weniger, sondern halt anders.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Gibt es das überhaupt?

Was zum *§’#&!@"+*!? macht er denn auch mir vier Jahren in der Vorschule???

Vorschulen, in die man schon mir 4 Jahren reinkommt?

Ich kenne nur Vorschulen, in die 6-jährige Kinder kommen, die für die Regelschule noch nicht reif genug, aber schulpflichtig sind, und diese Vorschulen scheint es kaum noch zu geben. Ansonsten kenne ich Vorschulkurse im Kindergarten.

Was ist das für eine Vorschule, von der da die Rede ist?

Viele Grüße

2 Like

Zunächst möchte ich mich für ein paar sehr gute Meinungen recht herzlich bedanken. Ich werde für ein Gespräch mit der Lehrerin dazu einige Beiträge, die ich hier entnommen habe, einbeziehen.

Zu anderen Beiträgen muss ich sagen, dass ich nicht damit gerecht habe, leicht bepöbelt zu werden. Die Frage, was mein Kind in der Voschule soll, war nicht mein Diskussionspunkt!

Ich hielt es daher auch nicht für erforderlich, meine Beweggründe darzulegen, weshalb mein Kind nicht mehr im Kindergarten ist. Ich bin keine übertrieben ergeizige Mutter, sondern wollte mein Kind aufgrund unseres bi-kulturellen Haushaltes auf eine internationale Schule schicken. Hier bin ich sehr dankbar, einen Platz bekommen zu haben, was nicht selbstverständlich ist. Die Anmeldefrist richtete sich nach Geburtsjahrgängen, so dass ich keine Wahl hatte, bis nächstes Jahr zu warten. Wie gesagt, diese Hintergrundinformation hielt ich bei meiner Frage an alle hier, für nicht sehr relevant. Mein Fokus liegt auf der Frage: Ist es bedenklich, wie die Lehrerin mit gewissen Situationen umgeht. Ist ein „time out“ eine pädagogisch vertretbare Massnahme?

Mir gefiel eine sehr ausführliche Mail von einer Frau, die offenbar auch Lehrerin ist. Die Aufmerksamkeit aller Kinder einzubeziehen und dass mein Sohn eventuell in manchen Situation eher gelangweilt ist, hat mir gut gefallen. Ich werde diesen Aspekt mit in das Gespräch nehmen. Auch scheint mir die Möglichkeit, Kinder die zusammen Quatsch machen, auseinander zu setzen, eine bessere Reaktion als ein Kind in die Ecke zu schicken.

Falls jemand noch andere Ideen hat, wie man mit gewissen Situationen umgehen könnte, freue ich mich auf weitere Meinungen. Gern beziehe ich diese dann nämlich ebenso in mein Gespräch ein.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass es nicht um extrem Situationen wie beißen, hauen oder sonstige eskalierende Momente geht.

Nochmals danke und viele Grüße

Vielen Dank für deine ausführliche und sehr interessante Rückmeldung. Mir haben deine Ausführungen sehr gut gefallen und ich werde über das eine oder andere noch einmal nachdenken, was ich dann auch ins Gespräch nehmen werde. Danke

Danke für deinen ausführlichen Beitrag, der mir sehr gut gefallen hat! Ich werde in jedem Fall Aspekte in mein Gespräch mit der Lehrerin einbeziehen.
Dank manch guter Beiträge kann ich mich jetzt besser auf das Gespräch vorbereiten.
Danke

Hallo

Auch scheint mir die Möglichkeit, Kinder die zusammen Quatsch machen, auseinander zu setzen, eine bessere Reaktion als ein Kind in die Ecke zu schicken.

Ich finde es übrigens auch keine besonders gute Methode, Kinder auseinanderzusetzen, die zusammen Quatsch machen (= sich gut verstehen und viel Spaß miteinander haben). Selbst in der Sekundarstufe noch finde ich das irgendwie schade, obwohl ich allerdings die Lehrer natürlich verstehen kann. Aber bei 4- oder 5-jährigen finde ich das ehrlich gesagt überhaupt nicht gut.

Ich habe allerdings auch immer noch keine Vorstellung, was für eine Art von Vorschule das ist, und ob da viele in dem Alter sind oder nicht, und was sie bezweckt.

Viele Grüße

Zunächst möchte ich mich für ein paar sehr gute Meinungen
recht herzlich bedanken. Ich werde für ein Gespräch mit der
Lehrerin dazu einige Beiträge, die ich hier entnommen habe,
einbeziehen. Zu anderen Beiträgen muss ich sagen, dass ich nicht damit
gerecht habe, leicht bepöbelt zu werden. Die Frage, was mein
Kind in der Voschule soll, war nicht mein Diskussionspunkt!

Wenn die gute Meinung für Dich daraus besteht, die Schuld bei der Lehrerin zu suchen und die als Pöbeleien bezeichnete schlechte Meinung für Dich daraus besteht, dass jemand nicht Deiner Meinung ist, kannst Du für Dein Problem keine vernünftige Lösung finden.
Die Frage, ob Dein Kind in dieser Einrichtung überhaupt richtig ist, darfst Du nicht ausblenden. Die Frage, warum er dort ist, hast Du nämlich damit beantwortet, dass Du das gerne so hättest und dass man Dich wegen des Geburtsjahrgangs quasi gezwungen hätte, dort so früh einzusteigen. Beides Gründe, die mit dem Kind nichts zu tun haben.

Den Aspekt, dass Kinder mit 4 Jahren ggf. einfach nicht in der Lage sind, diese Anforderungen der vermeintlichen Förder(?)schule zu erfüllen, darfst Du keinesfalls unter den Tisch fallen lassen. Ein bisschen mehr Selbstreflektion täte hier gut. Dein Sohn muss es ausbaden.

Gruß
Jens

Ich hielt es daher auch nicht für erforderlich, meine
Beweggründe darzulegen, weshalb mein Kind nicht mehr im
Kindergarten ist. Ich bin keine übertrieben ergeizige Mutter,
sondern wollte mein Kind aufgrund unseres bi-kulturellen
Haushaltes auf eine internationale Schule schicken. Hier bin
ich sehr dankbar, einen Platz bekommen zu haben, was nicht
selbstverständlich ist. Die Anmeldefrist richtete sich nach
Geburtsjahrgängen, so dass ich keine Wahl hatte, bis nächstes
Jahr zu warten. Wie gesagt, diese Hintergrundinformation hielt
ich bei meiner Frage an alle hier, für nicht sehr relevant.
Mein Fokus liegt auf der Frage: Ist es bedenklich, wie die
Lehrerin mit gewissen Situationen umgeht. Ist ein „time out“
eine pädagogisch vertretbare Massnahme?

Mir gefiel eine sehr ausführliche Mail von einer Frau, die
offenbar auch Lehrerin ist. Die Aufmerksamkeit aller Kinder
einzubeziehen und dass mein Sohn eventuell in manchen
Situation eher gelangweilt ist, hat mir gut gefallen. Ich
werde diesen Aspekt mit in das Gespräch nehmen. Auch scheint
mir die Möglichkeit, Kinder die zusammen Quatsch machen,
auseinander zu setzen, eine bessere Reaktion als ein Kind in
die Ecke zu schicken.

Falls jemand noch andere Ideen hat, wie man mit gewissen
Situationen umgehen könnte, freue ich mich auf weitere
Meinungen. Gern beziehe ich diese dann nämlich ebenso in mein
Gespräch ein.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass es nicht um extrem
Situationen wie beißen, hauen oder sonstige eskalierende
Momente geht.

Nochmals danke und viele Grüße

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Hallo Jens,

- Wenn die gute Meinung für Dich daraus besteht, die Schuld bei der Lehrerin zu suchen und die als Pöbeleien bezeichnete schlechte Meinung für Dich daraus besteht, dass jemand nicht Deiner Meinung ist, kannst Du für Dein Problem keine vernünftige Lösung finden. -

Ich suche weder eine SCHULD bei jemandem, noch bezeichne ich andere Meinungen als Pöbelei. Wenn ich allerdings nur Kommentare lese - und es waren nur wenige - , die nicht auf meine Frage eingehen, sondern sich vielmehr damit befassen, was mein Kind in einer Vorschule macht und sich mit %X:frowning:( merkwürdigen Schriftzeichen negativ äußern, ist das für mich Pöbelei.

- Die Frage, ob Dein Kind in dieser Einrichtung überhaupt richtig ist, darfst Du nicht ausblenden. Die Frage, warum er dort ist, hast Du nämlich damit beantwortet, dass Du das gerne so hättest und dass man Dich wegen des Geburtsjahrgangs quasi gezwungen hätte, dort so früh einzusteigen. Beides Gründe, die mit dem Kind nichts zu tun haben. -

Mein Kind ist im allgemeinen absolut richtig dort, da es sich um eine internationale Schule handelt, die mit einer Vorschlule beginnt. Hier sind Familienkonstellationen vorhanden, die auch unsere ist, deutsch/englisch, was wir vorher im Kindergarten nicht hatten. Wir könnten an der Stelle darüber diskutieren, wie es für ein Kind ist, die Ausnahme zu bilden. Aus diesem Grund habe ich mich über die Schulaufnahme sehr gefreut. Hier erfährt unser Kind, dass eine Familienkonstellation wie unsere völlig normal ist.

Darüber hinaus wäre mein/unser Kind auch in seinem bisherigen Kindergarten in eine Vorschulgruppe gewechselt. Wie ich jetzt kennen lernen, besteht allerdings ein Unterschied, was diese beiden Vorschulgruppen anbetrifft. Dieser Unterschied besteht natürlich primär darin, dass es eine neue Gruppe ist, die Kinder müssen einander erst kennen lernen, die Einrichtung selbst ist natürlich auch eine andere, die Sprache, die primär gesprochen wird ist eine andere etc. Im Kindergarten gab es keine Situationen/Bestrafungen wie „time out“. Dies - so habe ich mich gefragt - ist eventuell eine kulturelle Erziehungsmaßnahme, vielleicht aber auch nicht. Ich wollte über dieses Forum Meinungen dazu wissen.

- Den Aspekt, dass Kinder mit 4 Jahren ggf. einfach nicht in der Lage sind, diese Anforderungen der vermeintlichen Förder(?)schule zu erfüllen, darfst Du keinesfalls unter den Tisch fallen lassen. Ein bisschen mehr Selbstreflektion täte hier gut. Dein Sohn muss es ausbaden. -

Mein Sohn muss sicherlich nichts ausbaden - und diese Art von Meinung/Kommentar ist beispielsweise anmaßend - und wir als Eltern sind sehr wohl reflektiert! Ich hätte wohl kaum die Frage hier eingeworfen, würde mich die Thematik nicht bewegen und interessieren - und hier sei mir noch mal der ausdrückliche Hinweis erlaubt, um was es mir eigentlich geht: „Wie sollten Pädagogen mit Situationen umgehen, die ihnen nicht gefallen bzw. ist ein „time out“ eine pädagogisch vertretbare Methode?“

Ferner sind die Kinder in der Gruppe gleichen Jahrgangs. Dennoch besteht aus meiner Sicht ein Entwicklungsunterschied - und dies hatte ich bei meiner Frage bereits ausgeführt - , je nach dem, ob ein Kind am Anfang eines Jahres oder am Ende geboren ist. Hier liegt nahezu ein Jahr Altersunterschied dazwischen.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass mein Kind - wäre er im Kindergarten geblieben und dort in die Vorschulgruppe gegangen - im nächsten Jahr mit 5 Jahren eingeschult worden. Dies ist jetzt bei der internationalen Schule ebenfalls der Fall. Es gibt daher keinen zeitlichen Unterschied. Ich persönlich fände es natürlich auch schöner, so lange wie möglich Kind zu bleiben!

Ich hoffe, mit diesen Ausführungen für mehr Klarheit geschaffen zu haben.

Und nochmals, über Anregungen bezüglich weiterer Methoden, wie ein Pädagoge mit Situationen umgehen könnte, freue ich mich sehr. Diese könnte ich dann in ein Gespräch mit der Lehrerin einfließen lassen. Weitere Kommentare, wieso mein Kind schon da ist, wo es ist, sind ehrlich gesagt weniger hilfreich. Wer davon jedoch nicht zu bremsen ist, der kann sich natürlich alles gerne von der Seele reden.

Viele Grüße zurück