Besucherkinder zu Essenszeit nach Hause schicken?

Was ist eigentlich „normal“, Besucherkinder (aus der Nachbarschaft) nach Hause zu schicken oder da zu behalten damit sie mitessen? Mein Gefühl und Mein Verstand sagen mir dass ich niemanden wegschicken darf- wie mag der andere sich wohl fühlen?! Ich würde mich total vor dem Kopf gestoßen fühlen-auch als Kind-ich kene das nur so. Aber es scheint in vielen Fällen eher das Andere zu gelten.
Klar ruft man besser an und man fragt die Eltern ob das ihnen auch passt, aber in der Regel wäre das meine „Tradition“ egal ob Kinder oder Erwachsene mit anden Tisch zu bitten.

Danke für Eure Antworten

Viele Grüße

Lieb-Elle

Hallo,

wer bei mir zur Mittagszeit zu Gast ist (egal ob Kinder oder Erwachsene) isst mit. Das war bei meiner Mama schon so, dass Freunde häufig mitgegessen habe und bei mir ist es auch so.

Ich habe in meiner Kindheit aber auch erlebt, dass ich im Zimmer meiner Freundin warten musste, bis sie mit dem Mittagsessen fertig war. Ich fand das ziemlich fies. Zum einen bin ich nach vorheriger Absprache direkt nach der Schule mit zu ihr gefahren und hatte natürlich Hunger und zum anderen kannte ich so ein Verhalten von zu Hause aus nicht.

Begründung war übrigens, dass die Mutter nur für 4 Personen (also die eigene Familie) gekocht hatte.

LG

Was ist schon „normal“?

Wer bei uns zur Essenszeit da ist (egal ob Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene), der isst mit. Alles andere käme bei mir überhaupt nicht in die Tüte! Ich bekäme keinen Bissen herunter, wenn ich einen Gast hätte, den ich zum Essen in den Nebenraum setze, wo er an seinen Fingernägeln kauen kann!

Es gibt IMMER die Möglichkeit, 1, 2 (oder auch mal mehr) ungeplante Esser durchzufüttern. Notfalls gibt es Pfannkuchen. Die gehen immer. Und aus 2 Schnitzeln kann man auch Geschnetzeltes für 4 machen.

Ich würde mir dann anfangen, Gedanken zu machen, wenn mein Kind einen Freund hat, der bei uns immer essen kann, umgekehrt müsste mein Sohn dort in die Röhre gucken. Das wäre ab einer gewissen Häufigkeit Grund, dass ich mich mal mit den Eltern in Verbindung setze, um nachzufragen, was los ist.

Das gab es bei uns zwei Mal. Ein Mal waren die Eltern wirklich Idioten und haben das absichtlich gemacht. Nachdem ich das Thema aber angesprochen hatte und darum gebeten habe, dass man dann doch lieber nach Hause schickt, als zugucken zu lassen, ist das abgeändert worden. Beim anderen Mal stellte sich heraus, dass der Grund, warum der Nachwuchs nicht mitgegessen hat, nicht etwa war, dass er nichts angeboten bekommen hat, sonder er zu genant war, es anzunehmen! (Eine der millausend merkwürdigen, unerklärlichen Phasen, die der Nachwuchs hat, während er so vor sich hin wächst :wink:) Die Eltern hatten sich auch schon gewundert und wollten es von sich aus umgekehrt bei Gelegenheit ansprechen, weil denen das auch ziemlich unangenehm war, etwas vorzuessen.

Hallo erstmal,

ich kenne es nicht anders, als dass man fragt, ob Lust/Interesse da ist, mit zu essen, und dass dieses dann entweder bestätigt wird, oder sich der Besuch dann trollt. D.h. es wird niemand „genötigt“ mit zu essen. Aber wenn nicht gemeinsam gegessen wird, dann ist das im Normalfall eben auch das „Endesignal“, wenn wir vom Abendessen sprechen (was bei uns ohnehin das bislang einzig relevante Thema ist).

Eine herzliche und ehrliche Einladung ist jedenfalls immer gegeben, und selbstverständlich lässt sich auch bei nicht gerade überfallartig kurzfristigem Besuch das Kochen so angehen, dass es für alle reicht (klar, wenn jemand just in der Minute aufschlagen würde, wo die Steaks in passender Zahl aus der Pfanne kommen, stößt man an Grenzen; aber irgenwie kann man auch da improvisieren).

Kinder bewusst vom Essen ausschließen geht gar nicht!

Gruß vom Wiz

Hallo,

ich frage das Kind und hoffe dass es mitisst. Meistens ist das auch so, denn die Kinder essen ja viel lieber woanders als zuhause. Ich konnte supergut bei meiner Tante essen - dagegen zuhause eher weniger - obwohl meine Mutti auch immer gut gekocht hat.

LG

Hallo,

bei uns sind oft kinder spontan zu besuch, und die bekommen immer auch etwas zu Essen angeboten, zumal wir selten wirklich ganz genau für uns 4 kochen. Kinder esse doch ganz anders als Erwachsene, und da gibt es selten abgezählte Hummerkrabben :wink: .

Etwas anderes ist es, wenn derjenige nicht mitessen mag, ich persönlich stelle dann nicht das ganze Essen um, sondern biete dann einen Joghurt oder eine Scheibe Brot oä an. Rausgeworfen wird keiner.An den Tisch gebeten werden alle.

Aaaber: ich kenne das von anderen durchaus, in Familien, wo das Geld wirklich richtig knapp ist und abends die abgezählten Wurstscheiben verteilt werden, kann ich schon verstehen, das man nicht immer (vielleicht noch gefräßige wie unsere ) Gastkinder dabei haben mag- das kann ich aber durchaus auch abschätzen und würde diese Eltern dann nie in die Verlegenheit bringen, mein Kind zu verköstigen müssen.

Ich selber kenne das so, das man immer mitißt wenn man woanders zu besuch ist, allerdings gibt es da auch manchmal einfach „nur“ Knifften oder Pfannekuchen.

Lg

Brenna

Danke für Eure Antworten,
jetzt bin ich froh dass die meisten das genauso sehen wie ich. Bei solchen Dingen fragt man sich schon ob etwas mit sich selbst nict stimmt oder mit der Welt…Es sind nicht die Leute die wenig haben die sowas machen, das sehe ich ganz anders.Arme Menschen wissen erst recht was es zu teilen bedeutet(Jetzt weis ich nicht ob die/derjenige „arm“ oder eher „sparsam“ meinte). Es geht eher um gutbetuchte Familien. Ich halte es für unmöglich und armselig ein Kind wegzuschicken weil meine Familie und ich gerade essen wollen-egal ob genau 3 oder 5 Schnitzel zur Verfügung stehen, egal ob ein Vielfraß oder ein Vögelchen gerade zu Besuch ist-so kann man das Teilen ganz einfach lernen. Und ich kenne wirklich niemanden der daran pleite gegangen ist…
Egal wer das macht, dessen Kinder würde ich trotzdem immer dabehalten damit sie mit uns essen,einfach aus Prinzip und weil ich das gerne mache.

Viele Grüße,
Lieb-Elle

Hi

Bei uns war das meist gar keine Frage, weil ich fast nie Kinder mit nach Hause bringen durfte. Egal wann, meiner Mutter war mein Zimmer nie ordentlich-vorzeigbar genug, daher durfte ich keine Spielkameraden ins Haus bringen. (Sie hatte noch andere Spleens - andere Kinder rennen in der Wohnung rum, machen was aus den Schränken kaputt oder klauen grundsätzlich…)

Wenn wir draußen gespielt haben, gingen die Leute halt zur Mittagszeit nach Hause und der Rest spielte in der Zwischenzeit weiter.

Das an meiner Haustür immer eine Art Wall war, war mir als Kind schon sehr unangenehm. Auch wenn es anfing zu regnen etc. war es schlimm sagen zu müssen „Tut mir Leid, du darfst nicht mit rein kommen…“
Ich habe daher, wenn mir etwas angeboten wurde, eigentlich immer abgelehnt - ich wusste ja, dass ich das Angebot nicht erwidern könnte, und das war mir sehr peinlich. Nur bei meiner besten Freundin konnte ich mich ab und an überwinden, weil die Atmosphäre dort sehr offen und wenig fordernd war.

Das hat mich geprägt. Wer heute zur Essenszeit kommt, ob mit oder ohne Anhang, wird bekocht oder bekommt zumindest eine Kleinigkeit angeboten. Die Bunkermentalität meiner Mutter wollte ich nie fortführen.

lg
Kate

Ehrlich? Schade, das hört sich sehr traurig an :frowning:( im Grunde kaum vorstellbar. Aber toll dass Du es heute ganz anders machst!

Hallo

und genau deshalb, liebe Lieb-elle, lade auch die Kinder der knausrigen Eltern weiter ein.

Sie sehen auf diese Weise, dass es auch anders geht, als es in ihrem Elternhaus zugeht. Sie werden sich später vielleicht mit Freude daran erinnern, wie schön es war bei euch gegessen zu haben und den Freunden ihrer Kinder gestatten, zum Essen zu bleiben.

Gruss, Sama

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Hallo Kate,

das erinnert mich sehr an meine Mutter. Da ging es zwar dann weniger darum, wie mein Zimmer aussah, und ich musste auch niemanden von der Tür wegschicken, aber wirklich einverstanden war meine Mutter eigentlich nie mit Besuch. Es gab immer einen Grund, warum es grad heute nicht ging. Alles war ganz furchtbar kompliziert. Mal waren die Fenster nicht geputzt ("… das ist mir unagenehm …"), und natürlich konnte das nur meine Mutter selbst machen ("… da muß man so aufpassen wegen dem Kitt …"), und natürlich hatte sie an dem Tag geschwollene Füße ("… da kann ich nicht auf der Leiter stehen …")

Der einzige weg war: Sie solange zu bequatschen, bis und unter Seufzen, Klagen und Jammern nachgab (und dann mit geschwollenen Füßen auf die Leiter stieg, um die Fenster zu putzen, weil das ohne ja nicht ging) - oder sie zu überumpeln. Einer meiner Schulfreund kam deshalb immer „spontan“ vorbei (und natürlich ohne mein wissen *hüstel*), und meine Mutter war zu höflich, um ihn wegzuschicken. Oder in seiner Gegenwart Fenster zu putzen. Oder ihm zu sagen, daß sie das nicht möchte.

Aber so richtig glücklich war ich über keinen der beiden Wege - es ist traurig, wenn man erst einem anderen Menschen weh tun muß, um ein normales Leben führen zu können. Ich habe da jahrelang darunter gelitten.

Erst jetzt, mit 70 Jahren, wird meine Mutter entspannter. Inzwischen kann sie ganz gut damit leben, wenn fremde Leute das Haus betreten.

Gruß,
M.

Ich habe nie Kinder zur Essenszeit weggeschickt. Jeder,der grad da war, bekam natürlich auch Essen. Das Problem waren dann eher die Eltern der Kinder, die das nicht wollten.
Nicht,weil mein Essen nicht gut war, sondern weil sie die irrige Vorstellung hatten,dann in meiner Schuld zu stehen, was natürlich nicht der Fall war.Es war mir doch mehr Freude als Belastung.

Hallo,

ich habs immer so gehalten wenn ein Kind über Mittag da war, habe bei den Eltern angefragt ob es ok ist. Manchmal wird ein Kind ja auch zuhause
erwartet und die Mutter ist in Sorge wenns nicht kommt.

Grüßle Andi65

Hallo,

also bei mir war es als Kind immer üblich, dass ich bei Freunden mit gegessen habe oder die bei mir.
Denke, dass es wohl der richtige Weg ist, wenn du einfach mitdeckst und den Eltern beim Abholen evtl. Bescheid sagst.
Denke mal, dass es schnell missverstanden werden könnte, wenn du die Kinder heim schickst, weil ihr Essen möchtet.