Hallo!
Soweit ich weiß, gilt diese Story als historisch nicht belegbar. Weiss man, wann und wie sie ins Evangelium kam?
Mit den besten Wünschen fürs Neue Jahr
grüsst
H.
Soweit ich weiß, gilt diese Story als historisch nicht belegbar.
Es gilt sogar (soweit ich weiß ohne Ausnahme) als gesichert, daß die Story nicht historisch ist.
Weiss man, wann und wie sie ins Evangelium kam?
Sie findet sich ausschließlich im Matthäus-Evangelium (2.16-18), in den anderen Evangelien nicht. Zumal die gesamte Bethlehem-Geburts-Geschichte in Markus und Johannes gar nicht vorkommt, bei Johannes auch widersprüchlich wäre - und insgesamt aus historischer Perspektive als Legende nach orientalischer Tradition angesehen werden muß.
Speziell die Mordgeschichte wird dann später noch im Protoevangelium des Jakobus erwähnt („und schickte Mörder mit dem Befehl hin: Tötet alle Kinder bis zum Alter von zwei Jahren“) und in den Dialogen des Justin („ließ Herodes … jeden Knaben ohne Ausnahme in Bethlehem töten“)
Gruß
Metapher
Hallo!
Speziell die Mordgeschichte wird dann später noch im
Protoevangelium des Jakobus erwähnt („und schickte Mörder mit
dem Befehl hin: Tötet alle Kinder bis zum Alter von zwei
Jahren“) und in den Dialogen des Justin („ließ Herodes …
jeden Knaben ohne Ausnahme in Bethlehem töten“)
Besten Dank! Diese Stelle kannte ich nicht.
Dass Rachel um ihre Kinder weint, ist dann die später - erst bei den Vätern? - herangezogene Parallele, auf dass die Schrift in Erfüllung gehe?
Beste Grüsse!
H.
‚Erfüllung der Schrift‘
Hi,
Dass Rachel um ihre Kinder weint, ist dann die später - erst bei den Vätern? - herangezogene Parallele, auf dass die Schrift in Erfüllung gehe?
Für die Synoptiker fühle ich mich nicht ganz so kompetent. Aber bei den Kommentatoren scheint Einigkeit zu bestehen, daß die Zitate
in Mt 2.15 → Hosea 11.1 und
in Mt 2.18 → Jeremias 31.15
bereits zum ursprünglichen Text des Autors gehören.
Das Interpretationsmotiv „damit die Schrift erfüllt werde“ findet sich bereits in allen 3 synoptischen Evangelien. Im Joh.-Ev. gestaltet sich das etwas anders, weil der Autor retrospektive Kommentare gibt im Sinne von „damals wußten sie noch nicht“ oder „später erst erkannten sie“, bezogen auf die Schrift.
Schöne Grüße
Metapher
.
Im Zweifel immer schön antibiblisch
Hallo Metapher,
wir wissen es nicht.
Immerhin gibt es auch die Altera Pars:
http://www.gloria.tv/?media=43922
Nochmals. Wir wissen es nicht.
Gruss,
Mike
Hallo Mike,
die Knochenfunde in Aschkelon lassen auch andere Schlüsse zu, zumal es auch in anderen Teilen der damals römischen Welt ähnliche Funde gibt: Es könnte sich dabei um die ungewollte Nachkommenschaft von Prostituierten handeln: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,703…
Grüße
=^…^=
Antibiblisch-Phobie
Ist der Autor des Markus-Evangeliumsgeliums auch antibiblisch, da er eine für die vormalige judäische Messias-Erwartung so wichtige Tatsache wie die Bethlehem-Geburt mit keinem Wort erwähnt?
Und erst recht der Autor des Johannes-Evangeliums, bei dem es gerade Kern des Zweifels an der Messianität Jesu ist, daß er eben nicht aus Bethlehem kommt?
Es gibt keinerlei Hinweis, daß die Baby-Knochenfunde im Hafenviertel von Aschkelon mit Herodes dem Großen in Verbindung stehen. Auf der Hand liegt zumindest eine viel einfachere Erklärung.
Dagegen finden sich aber hinreichend Motive, warum Matthäus und Lukas eine kleine Familie aus Nazareth nach Bethlehem transponieren aus Gründen, die historisch hinten und vorne nicht rekonstruierbar sind.
Gruß
Metapher
Hallo Metapher,
also das ist Dein Niveau?!
eben nicht aus Bethlehem kommt
wenn die Gegner m e i n e n,
Er komme nicht aus Bethlehem!
nach Bethlehem transponieren
siehe oben, nur jetzt anscheinend auch noch aus musikalischen Motiven
hinten und vorne nicht rekonstruierbar
und zum Drittenmal: Wir wissen es nicht.
Die Wiederholung der Argumente ändert die Sache übrigens auch nicht.
Gruss,
Mike
die Altera Pars:
http://www.gloria.tv/?media=43922
Hallo,
Mike!
Ich schalte in jeder Hinsicht ab, wenn Wissenschaftler Nonsensesätze absondern wie: „Er (sc. Herodes) war von vorne herein kein gebürtiger Jude.“
Gruß!
H.
Frage der Interpretation
Hallo Hannes,
ohne von Grund auf diskutieren zu wollen, was ein Jude ist, ist darauf hinzuweisen, dass Herodes von seiner Abstammung her Idumäer (Edomiter), also nicht aus einem der jüdischen Stämme, wenn auch von jüdischem Glauben war. Das war für Teile des Volkes von grossem Belang; die Dynastie der Hasmonäer wurde unter anderem mit diesem Argument von Gegnern angegriffen.
Nonsense
müsstest Du also mehr verdeutlichen, wenn Du es als Argument anführst.
Gruss,
Mike