Betreutes Wohnen oder Seniorenresidenz?

Hey,

ich möchte die Frage von Nadine511 ein bisschen aufgreifen…ich bin derzeit auf der Suche nach einer guten Pflegemöglichkeit für meine Mutter und musste feststellen, dass es hier heutzutage gar nicht so wenige gibt - Pflegedienst, Betreutes Wohnen, Seniorenresidnez, Senioren-WGs, Altenheime…
Gut, dass schönste ist theoretisch die Pflege zuhause durch Familienangehörige, aber ich musste schon des Öfteren feststellen, dass wir ab und an an unsere Grenzen gehen. Nun wollte ich wissen, wer welche Erafhrungen gemacht hat zum Beispiel mit diesen Polnischen Pflegediensten oder solchen Seniorenresidenzen von Augustinum? Aber gerne auch mit anderen Einrichtungen oder Arten der Pflege…

lg und danke im voraus

Wohnen im Augustinum-Wohnstift
Servus,

mit den Augustinum-Wohnstiften hast Du Dir grade einen Anbieter rausgepickt, der je nach Einzelfall schon auch Besseres als Pflege in der Familie leistet - gleichzeitig einen, der auch bei den Kosten führend ist.

Eine ganz wichtige Sache in diesen Wohnstiften ist, dass genau darauf geachtet wird, dass niemand mehr Hilfen bekommt, als er benötigt und haben möchte, aber alle, die er benötigt; das wird unterstützt durch technisch ziemlich klug ausgestattete Gebäude - das geht deutlich über „Barrierefreiheit“ hinaus - und auch dadurch, dass es dort sehr viele Möglichkeiten für ein „aktives“ Leben gibt, aber keinen wie auch immer gearteten Zwang dazu: Z.B. solche Details wie turnusmäßiger Wechsel der „Tischordnung“ im Speisesaal, der dafür sorgt, dass man seinen persönlichen Horizont nicht vor der Zeit einschränkt.

Von „Wohnen im Augustinum“ bis „Pflegestufe III“ gibt es da alle Möglichkeiten, die nicht in festgelegten „Paketen“ organisiert sind, sondern mit dem Bewohner abgestimmt und vereinbart werden: Es gibt da Leute, die bis zum Ende als einzige Leistung wahrnehmen, dass z.B. die Fenster geputzt werden und täglich zu einer vereinbarten Zeit jemand vorbeikommt und schaut, ob alles in Ordnung ist.

Abgesehen davon, dass sich Wohnen im Augustinum nicht so sehr viele Leute leisten können, ist eine andere „Hürde“, dass es (glaube ich) unverändert Altersbeschränkungen für den Einzug gibt: Damit soll angeregt werden, dass Leute einziehen, bevor sie ihre Lebensradien schon auf ein Minimum reduziert haben und solange sie noch ohne große Mühe „verpflanzt“ werden können. In diesem Punkt bin ich aber nicht sicher, es ist etwa 25 Jahre her, dass meine Tante dort eingezogen ist - das kann auch von Haus zu Haus unterschiedlich sein.

Kurzer Sinn: Nicht billig, aber uneingeschränkt zu empfehlen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Danke für die ausführliche Antwort,klingt echt gut und wird echt ne Überlegnung wert sein…Weitere Meinungen sind gerne willkommen :smile:

Hallo Howie,

Blumepeder hat schon einiges über das Augustinum erzählt.

Für die anderen Varianten ist nicht ganz unwichtig, was sich Deine Mutter leisten kann und auch wie „verträglich“ sie ist. Ist sie gewohnt, allein zu leben und mag das auch nicht sonderlich, wenn viele Leute um sie herum"wirbeln", dann wäre eine WG u.U. nicht das richtige. Die WGs, die ich kenne, zielen auf Gemeinschaft ab.

Zu Hause gepflegt werden, ist sicherlich das schönste, wenn man mit einer fremden Person im eigenen Haus klar kommt. Diese Kräfte sind - je nach dem wie das organisiert wird - u.U. immer dort und brauchen auch ein Zimmer zum Leben. Wenn Du über eine - legale - Agentur eine polnische Kraft z.B. engagierst, dann ist das sicherlich preiswerter und persönlicher als ein Heim/Residenz. Aber es kommt halt auf Deine Mutter an, ob sie jemanden erst mal fremden akzeptiert. Und dann muss man natürlich auch noch Glück haben, dass es „chemisch“ passt mit den beiden.

Der ambulante Pflegedienst ist halt relativ eingeschränkt zeitlich…

„Normale“ Heime/Residenzen finde ich persönlich gruselig und ich fahre da jede Woche mit einem unguten Gefühl weg. Aber wie gesagt, u.U. auch eine Frage des Preises!

Betreutes Wohnen kommt in Frage, wenn Deine Mutter noch soweit selbstständig ist, keine Demenz hat und eigentlich in erster Linie jemanden braucht, der ab und an mal schaut, ob alles ok ist.

Sobald Demenz im Spiel ist, ist das eher keine Lösung.

Wenn Ihr Euch für die Form der Pflege entschieden habt und Euch für eine Residenz entschieden habt, dann würde ich mir die Einrichtung sehr genau ansehen. In unserem Fall sind, würde ich grob schätzen, 2/3 aller Bewohner dement oder anderweitig geistig eingeschränkt. Das würde ich mir nicht als ein schönes Umfeld für jemanden vorstellen, der geistig noch total fit ist und eher körperliche Probleme hat. SChon meine demente „Tante“ hat im ersten halben Jahr dort viel gemeckert, wie doof die anderen alle sind. Heute merkt sie es vermutlich immer noch, kann sich aber nicht mehr äußern dazu.

Es sind also viele Faktoren zu bedenken.

Vielleicht hat mein Beitrag ein klein wenig weiter geholfen.

Gruß
A.A.

ja, dass man da viele Faktoren berücksichtigen muss ist mir auch schon klar geworden, man stellt sich das gar nicht so umfangreich und schwer vor.
Deine Antwort hat mir aber auf jeden Fall geholfen…vielen Dank :smile:

gerne!

Gut beraten lassen kannst Du Dich in den http://www.pflegestuetzpunkte-deutschlandweit.de/ . Hier in Berlin habe ich mit denen sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht.

Gruß
A.A.