Betriebliche Altersvorsorge...lohnt sich die noch?

Hallo zusammen,

nachdem ich gestern einen Bericht im TV gesehn habe 

http://www.zdf.de/Frontal-21/Entt%C3%A4uschte-Erwart…

bin ich nun doch ins Grübeln gekommen wg. meiner betrieblichen Altersversorgung. (ohne VWL) Wenn darauf Steuerabgaben, Krankenkassen- und Pflegebeiträge, Verwaltungskosten etc. anfallen und am Ende nur die Hälfte übrig bleibt, ja lohnt sich DAS noch? 

Den Betrag könnte man glatt unter`m Kopfkissen legen und wüde damit besser fahren…

Danke

Hallo,

schauen Sie mal diesen Bericht.

Vorteile und Nachteile sind hier schön beschrieben.

http://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/tid-2717…

Hallo,
man muss ja zunächst mal unterscheiden, was man abgeschlossen hat. Im Beispiel von Frontal hat es sich vermutlich um eine Renten-Versicherung  mit Kapitalwahlrecht gehandelt.
(Pensionskasse oder Direktversicherung) Diese Verträge sind estmal als Rententarif konzipiert. Wenn die Rentenleistung fällig wird (und mann dann auch Rente aus der gesetzlichen RV bezieht) gilt erstmal ein relativ hoher Freibetrag, der durch die GRV in den meisten Fällen nicht ausgeschöpft wird. Ein Teil der Rente aus der BAV (betr. Altersversorgung) bleibt dann steuerfrei.

Im Beispiel von Frontal ist aber wohl vom Kapitalwahlrecht Gebrauch gemacht worden. Dann gilt diese Leistung im Jahr ihrer Fälligkeit als normales Einkommen und ist steuer- und sozialversicherungspflichtig. Das ist in der Tat nicht zu empfehlen. Dafür ist die Rentenversicherung auch nicht gemacht. Wenn man also auf die Kapitalleistung schielt, muss man wissen, dass die Rechnung der KapitalVERMEHRUNG nicht aufgeht.
Das war auch nie die Absicht des Gesetzgebers, zu fördern, das jemand im Ruhestand eine Weltreise macht oder sich den immer erträumten Porsche kauft. Die Rente soll vor Altersarmut schützen. Außer Immobilieneigentum gibt es zur BAV m.E. keine Alternative.

Ich möchte noch erwähnen, dass meine Kenntnisse in diesem Bereich ca. 5 Jahre alt sind. Daher keine Gewähr für die Aktualität meiner Infos.

Hallo,

ich habe den Bericht ebenfalls gesehen.

Zweifelsfrei ist es im Moment schwierig eine Anlageform zu finden, die noch einigermaßen akzeptable Rendite verspricht.
Die betriebliche AV gehört im Moment noch dazu.
Nachdem in der Vergangenheit die klassische LV und RV, dann die Riester-Rente kaputtgeredet wurden ist jetzt also die betr. AV dran.
Viele, die ihre alten Lebensversicherungen gekündigt haben könnten sich heute ins Hinterteil beissen.

Zur Berechnung im Beitrag gibt es einige Kritikpunkte:

  • die Steuerbelastung in der Anspar- und Rentenphase war gleich hoch. Das ist in der Praxis eher selten
  • viele AG zahlen einen Zuschuss, davon kein Wort
  • wenn die Bürgerversicherung/Kopfpauschale kommt sieht es ganz anders aus

Was bleibt ist die Frage, wer an solchen Beiträgen ein Interesse hat? Die Probleme der bAV sind alle den katastrophalen politischen Entscheidungen der letzten Jahre geschuldet.

  • soll die Sparquote weiter sinken um die Wirtschaft anzukurbeln?
  • soll die Blase am Aktienmarkt weiter ausgedehnt werden?
  • gleiches gilt für dem Immobilienmarkt
  • wollen die Versicherer alte, höher verzinste Verträge loswerden?

Gruß
tycoon

Hallo,

Altersversorgung. (ohne VWL) Wenn darauf Steuerabgaben,
Krankenkassen- und Pflegebeiträge, Verwaltungskosten etc.
anfallen und am Ende nur die Hälfte übrig bleibt,

Es ist die Frage, ob diese Aussage aus dem Bericht richtig ist. In Fernsehberichten werden gerne Behauotungen aufgestellt, die der Normalbürger nicht überprüfen kann.

ja lohnt sich DAS noch? 

Das ist nicht die Frage. Die Frage ist: Wovon willst Du im Rentenalter leben ? Ich habe inzwischen zwei TV-Berichte gesehen, über Rentner, die im Alter arbeiten mußten , um über die Runden zu kommen. Das ist die Alternative,wenn man keine eigene Vorsorge treibt.

Den Betrag könnte man glatt unter`m Kopfkissen legen und wüde damit besser fahren…

Das wage ich zu beweifeln, außerdem fürht ein Sack voll Geld unterm Bett häufig zu Versuchungen aucvh vor dem Renteneintritt.

Danke

Büdde

Gruß

Nordlicht

Hallo,

die Daten in diesem Fernsehbericht waren teilweise fehlerhaft.

Die meisten Arbeitgeber, zahlen zu der Entgeltumwandlung des Arbeitnehmers einen Zuschuss von ca. 20 %.
Zusätzlich muss man auch festhalten, dass der Nettobeitrag (abzüglich Sozialversicherungsbeiträge + Steuer) man berücksichtigen sollte.

Selbst wenn im Rentenalter für die Rente dann ein Abzug für die Steuer, bzw. Krankenversicherung (nur für GKV-Versicherte) erfolgen wird, ist die Rente auf jeden Fall höher als man mit einer privaten Rentenversicherung überhaupt bekommen kann.
Ergänzend ist der Steuersatz auf jeden Fall bei Rentenbezug niedriger als heute während der Beschäftigungszeit.

Und zum Schluss noch ein Hinweis - es geht hier um eine zusätzliche Altersversorgung, also Rente und nicht um einen späteren Immobilienkauf.

Man vergisst oft an später zu denken und sollte sich die Frage zu stellen:
" von welchen Einkünften will ich im Rentenalter überhaupt leben "

Die Durchschnittsrente liegt heute so bei ca. 890 € mtl. - dürfte so in etwa bei der Grundversorgung liegen.

Gruß Merger

Hallo,

leider ist es derzeitig so, dass alle Kapitalanlage´, die „risikolos“ sind einfach keine Rendite
erbringen! Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat leider aktuell das gleiche Problem, die Anlage soll möglichst konservativ sein, weil „keiner“ dafür haften will, wenn durch Gier getrieben die Anlagen zu risikoreich waren!

Aber zum Beitrag:
1.) In der Einzahlungsphase spart der Arbeitnehmer (AN) sowohl persönlich Steuern und seinen Anteil an der Sozialversicherung!
2.) Der Arbeitgeber (AG) gibt häufig, entweder durch Betriebsvereinbarung, Tarifvertrag oder
weil er seine Mitarbeiter einfach unterstützt einen Zuschuss!
3.) Eine bAV ist insolvenzgeschützt, Hartz IV-sicher und kann i. d. R, auch nicht durch eine
„Notlage“ getrieben (z. B. Auto kaputt oder Urlaub etc.) so einfach ausgezahlt werden, der Gesetzgeber hat hier einen Riegel vorgeschoben!
4.) Die so toll angepriesene private Versorgung birgt andere Risiken, z. B.

  • Anrechnung bei HartzIV Leistung - zack ist die Versorgung vielleicht futsch!
  • private Insolvenz - zack Versorgung futsch, und wenn bereits vor der Insolvenz eine Entgeltumwandlung besteht und weiter geführt wurde, so ist diese auf den Pfändungsbetrag sozusagen ontop! - ein dickes Plus für die bAV!!
  • es ist leichter einen privaten Sparbeitrag herabzusetzen oder ausfallen zu lassen als einen
    betrieblichen, dies hat zur Folge, dass bei privaten Verträgen das Sparziel meist nicht erreicht wird!
  • Und wenn dann die „netten Verbraucherschützer“ dem Bürger vorrechnen, was er mit anderen Anlageformen erreichen kann, so sei an dieser Stelle angemerkt, unser eins arbeitet und hat nicht dauernd die Zeit sich um Kapitalanlage, Marktinformationen u. ä. zu kümmern, dies hätte zur Folge, dass wir dann nicht den vorgerechneten Ertrag aus der privaten Versorgung erreichen würden, weil wir als Mensch einfach Fehler bei der Auswahl der Kapitalanlagen machen würden, denn es ist immer einfach, wenn man im nachhinein weiß was wieviel gebracht hat zu sagen … und nun musste man dahin wechsel … und jetzt dahin und so erreicht man diese oder jene Rendite!

Um Ihre Frage zu beantworten, wenn Sie eine Versorgung suchen, die Sie im Alter unterstützt, dann finde ich die bAV dafür geeignet! Ja Steuern und Sozialabgaben sind zu leisten, aber die hat man im Vorfeld auch gespart und ob Sie und ich später überhaupt soviel Rente haben, dass wir 32% Steuern zahlen müssen halte ich für fraglich, denn in dem Bericht wurde das Kapital als Einmalzahlung ausgeschüttet, wie ist es denn, wenn Sie einfach sagen ich will eine Rente, dann wird die Rentenzahlung auf Ihre weiteren Renteneinkünfte und sonstigen steuerrelevanten Einkünfte angerechnet und ich kenne wenige Rentner die 32% Steuern auf die gesamten Renten-Einkünfte zahlen!

Freundlichst
Rene Niebel

Grundsätzlich ist es richtig, dass auf die Rente im Alter Steuern und Sozialabgaben erhoben werden. Im Normalfall ist der Steuersatz als Rentner aber deutlich geringer was auch auf die Krankenversicherungsbeiträge zutrifft.  Damit ist die Ersparnis heute deutlich höher.  Ich denke nicht, dass das Kopfkissen da mithalten kann zumal das angesparte Vermögen gegen jegliche Zugriffe geschützt ist.