Hallo Tilo,
wegen der Geschichte mit dem Raid5-System unten in CO2 vom
Herbert, ist bei mir eine Frage aufgetaucht:
Es gab aber auch andere Fälle.
So vor 20 Jahren ist auch ein solcher Problem mit der Klimaanlage irgendwo aufgetreten. Allerdings hat in diesem Fall, der IBM Grossrechner selber Alarm geschlagen und, per Modem, versucht Verbindung zu einem Techniker zu bekommen. Scheinbar hatte damals IBM eine Telefonliste fast aller ihrer Servicezentren im Rechner abgelegt. Irgendwo auf der Welt hat dann der Rechner einen Techniker erreicht, welcher dann den Hausmeister aus dem Bett geklingelt hat.
Die RAID5-Geschichte finde ich allerdings etwas seltsam ?!
Normalerweise gehört zu einer solchen Anlage auch mindestens eine Brandschutzanlage dazu, zumindest Feuermelder. Bei so viel Elektronik kann immer einmal etwas ab-rauchen. Meist hat man auch noch eine Alarmanlage für den Gebäudeschutz, also gegen Einbruch.
Normalerweise wird dann die Störungsmeldung der kritischen Klimaanlage auch auf die Alarmanlage aufgeschaltet.
Zudem installiert man in einem RZ nicht nur einfache Rauchmelder, sondern eben solche die auf Temperaturanstiege ansprechen, das wäre dann schon die zweite Sicherung bei einem Ausfall der Klimaanlage, welche ansprechen müsste.
Das ist alles schon seit Jahrzehnten Stand der Technik.
Da hat wohl jemand am falschen Ende gespart … wenn die Geschichte stimmt !!
Das mit den Backupbändern kenne ich von Früher. Da gab es Kunden, welche zwar Backups gemacht haben, aber kein Verify. Die merkten dann gar nicht, dass das Laufwerk monatelang gar nichts aufs Band geschrieben hat…
Was für Betriebssystemsoftware wird eigentlich in
Atomkraftwerken von sicherheitsrelevanten Computern verwendet?
Geht das überhaupt über Computer? Vermutlich werden doch in
AKW’s sicherheitsrelevante Einrichtungen rein
Hardwaregesteuert? Sind da überhaupt Halbleiterbauteile
eingesetzt? An wirklich sicherheitsrelevanten Einrichtungen
vermutlich eher nicht oder nur vielfach redundant und physisch
getrennt.
Bei der Bahn (SBB), war es so, dass der Computer nur die oberste Bedienungsschicht war.
Auf der untersten Schicht wurden Hauptsächlich Relais verwendet. Später gab es dann spezielle Bausteine, mit Halbleitern, von Siemens … ich komm grad nicht auf den Namen dieser Baugruppen … welche entsprechend auf Zuverlässigkeit und Failsafe ausgelegt waren.
Bedient wurde dann das ganze über die Blockstellpulte. Dabei wurde ein Knopf für das EinfahreGleis und einer für das Ziel- oder Ausfahrtsgleis gedrückt. Die Weichenstellung wurde dann von der Steuerung übernommen, welche die Weichen, auch die für den Flankenschutz und die Signale stellte.
Für Störungsfälle gab es einen verplombten Schalter. Wurde dieser betätigt, folgte ein ziemlicher Papierkrieg, aber man konnte dann am Pult jede Weiche und jedes Signal einzeln betätigen.
Bei der Einführung der Computer in den Stellwerken, wurde der Computer dann nur mit den ganzen Tastern am Blockstellpult verbunden.
Wenn also der Computer ausfiel konnte man halt wie früher am Blockstellpult weiter machen. Dazu gab es noch einen Schalter um den Computer vom Pult zu trennen.
Banken verwenden auch keine Raid-Systeme (das sind für deren
Rechenzentren eher Spielzeug-PC’s), sondern i.d.R.
IBM-mainframes mit z/OS, zig-tausen Festplatten, Millionen
Magnetbandkassetten in Bandrobotern. Alle Daten zusätzlich
gesichert und das ganze dann nochmals gespiegelt.
RAID5 ist ja kein System welches die Datensicherung ersetzten kann.
RAID5 dient nur dazu, dass bei einem Ausfall eines Laufwerks, der Server weiterarbeiten kann, allerdings nimmt die Datenrate dann etwas ab. Oft sind dann RAID5-Systeme auch noch hotplugfähig, man kann also ein defektes Laufwerk austauschen ohne den Computer herunterfahren zu müssen.
Spiegelsysteme sind dabei nicht im gleichen Gebäude meist
nicht mal im gleichen Ort.
z.B. bei einem richtigen Brand, ist es im selben Gebäude auch nicht sinnvoll !
Das System mit drei Rechnern, mit unterschiedlichen CPUs von Unterschiedlichen Herstellern und unterschiedlicher Software, wird auch beim Fly by Wire angewandt.
Zudem wird die ganze Software auch von drei unterschiedlichen Teams entwickelt.
Konstruktive Rechenfehler bei CPUs gab es ja schon, z.B. der temperaturabhängige Multiplikationsfehler bei den ersten 80386. Also verwendet man 3, voneinander unabhängig entwickelte CPUs von unterschiedlichen Herstellern.
Bei der Softwareentwicklung gibt es auch noch Ideen, wie ein Problem analysiert und angegangen wird, welche sich in einem Team durchsetzen, aber einen Denkfehler enthalten können.
MfG Peter(TOO)