Hallo Hannes,
zur damaligen Zeit gab es verschiedenartige Rahmensysteme unter den Matratzen.
Meine Eltern hatten einen Sprungrahmen. Der hatte eingeschweiste Kegelfedern die mit einer Art Kette untereinander und mit dem Rahmen verbunden waren. Der ganze Rahmen hatte mindestens eine Höhe von etwa 10 cm.
Als Kinder haben wir mit Freuden (aber zum Ärger der Eltern) darauf Trambolin gespielt. Hat wunderbar geklappt und dabei auch recht ausgiebig gequietscht.
Meine kleine Schwester hatte ihr Bett im elterlichen Schlafzimmer. Sie erzählt heute noch, wie sie sich als kleines Mädchen immer gewundert hat, warum in manchen Nächten so ausgiebig das Quietschen aus dem Bett der Eltern kam. 
Dann gab es erst als billigere Variante und später eigentlich ausschließlich diese Kettennetzrahmen. Muss man sich vorstellen wie beim Kettennetzhemd einer Ritterrüstung. Allerdings hatte es viel größere „Maschen“ als das Hemd bei der Rüstung.
Es gab verschiedene Qualitäten. Manche, und diese waren sehr teuer, hatten in der Mitte (also in der Pogegend) eine Verstärkung. Manchmal waren zusätzliche Drähte durchgezogen (beim Weben würde man sagen zusätzlichen Schuß) manchmal waren die Maschen des Netzes einfach enger und sie hatten mehr Befestigungen zum Rahmen. Die „Luxusklasse“ war dann eine Kombination aus beiden - zusätzliche Querdrähte und engere Maschen.
Noch während meiner Lehrzeit kamen dann Kombinationen mit Lattenrostrahmen auf. Mittlerer Teil des Rahmens sah ähnlich einem heutigen Lattenrost aus und oben und unten waren Kettennetze.
Mein erstes selbstgekauftes Bett hatte einen Kettennetzrahmen. Während wir als Kinder den „Kegelfederrahmen“ oder Sprungrahmen hatten.
Übrigens bei letzteren lag keine einteilige Matratze drauf, sondern die Matratzen bestanden aus drei gleichgroßen Teilen und einem Kopfkeil. Gefüllt waren die teueren mit Roßhaar und die billigen oft mit Seegras und hatten oft auch innen Kegelfedern. Meine Mutter hat dann in regelmäßigen Abständen die Liegeposition der drei Teile ausgetauscht, damit sich die Matratzen gleichmäßig abnutzen.
Mein Bruder und ich nutzen die Dinger um damit Höhlen zu bauen.
Damit wir Kinder es schön weich hatten, hatten wir dann über den Matratzen und unter dem Laken ein mit Federn gefülltes Unterbett - und ich seit vielen Jahren Rückenschmerzen.
Gruß
Ingrid
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]