Beulen im Estrich?

Guten Abend,

meine Mutter wohnt zur Miete seit einer gefühlten Ewigkeit (in Mai werden’s 20 Jahre). Als sie dort einzog, hat sie einiges übernommen, so auch den Teppichboden im Flur und eine Art Einbauschrank dortselbst. Als ich sie „letztens“ besuchte (ich weiß nicht mehr, ob das Weihnachten war oder schon beim Besuch davor) fielen mir „Beulen“ im Fußboden auf, und zwar ebenfalls im besagten Flur. Ich fragte sie, was das ist, aber sie hatte auch keine Ahnung, woher denn auch? Beim Besuch vor ein paar Wochen waren die Beulen immer noch da. Vor ein paar Tagen berichtete sie mir dann, sie konnte die Haustür nicht mehr schließen. Sie hatte zuvor gesaugt und dachte erst, es sei der Teppichboden an der Tür hochgekommen, aber das war’s nicht. Sie hat sich dann von innen gegen die Tür gelehnt und dann ging sie zu. Von außen musste sie, als sie die Wohnung verlassen wollte, auch ziemlich kräftig ziehen, damit die Tür zuging.

Jetzt am Wochenende war ich wieder da und stellte fest, dass das Türproblem auch nicht wirklich behoben ist, konnte aber in unmittelbarer Türnähe „eigentlich“ auch keine Beulen beobachten. Ich hatte den Eindruck, dass sie erst
„dahinter“ (also nach dem Bereich, in dem sich die Tür öffnet) anfangen. Sehr viel Zeit zum Untersuchen hatte ich aber nicht, wir waren ziemlich lange/oft unterwegs.

Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, wie der Teppichboden befestigt ist, ob er geklebt ist (oder nur des Alters wegen einfach „klebt“), es sind auch dicke Fußleisten an der Wand (also nicht nur diese Viertelstableisten, sondern geschätzt ca. 5 cm hoch), von denen ich nicht weiß, ob sie genagelt oder geschraubt sind, und ich habe etwas Scheu davor, alles auf gut Glück hochzunehmen. Bin aber, wie meine Schwester auch, der Meinung, dass da durchaus etwas gemacht werden müsste.

Wäre das Vermietersache?

Was könnte das denn überhaupt sein? Es gibt keine Fußbodenheizung, es ist auch kein Wasser ausgelaufen o. ä.

Hier steht etwas von einem zerbröselndem Estrich:
https://bau.net/forum/estrich-bodenbelaege/14296.php

Ob sich da nun Dellen gebildet haben, oder ob etwas zerbröselt ist und dazwischen Dellen übrig geblieben sind, kann ich nicht beurteilen, aber es ist zumindest nicht so, dass etwas knirscht, wenn man drüber geht, man spürt nur einfach diese Dellen. Und zwar auch durch Straßenschuhen, wir reden also nicht von 1-2 mm.

Gruß
Christa

Ja, wenn das mit dem Bodenbelag übernommen worden ist, ist das Vermietersache. „Böse“ Vermieter könnten aber versuchen, Deiner Mutter „Fehlbehandlung“ des Belags oder so etwas zu unterstellen.

hi,

Es ist schon möglich, dass ein Estrich (Zementestrich) rissig wird und dann zunehmend zerbröselt. Unter den Teppich würde sich dieses lose Gestein dann natürlich verschieben.
Hab ich bisher nur einmal gesehen.
Risse sind im Altbau durchaus normal, aber komplett zersetze Estriche sind sehr selten.

Aber ist es denn sicher, mit dem Estrich? Ich meine speziell, weil ihr ja nicht drunter schauen könnt/wollt.

Wie könnt ihr einen Wasserschaden ausschließen? Ihr kennt sämtliche Wasserleitungen im Haus und habt diese alle untersucht?
Sicherlich nicht.

Schon um den Schaden eventuell mindern zu können, hätte der Vermieter längst informiert werden müssen.

Nachsehen ist hier jedenfalls die beste Variante, wenn man denn selbst überhaupt was machen will.
Dann sieht man deutlich mehr, als man erraten könnte.

grüße
lipi

Es könnte der Teppich selbst sein. Wir hatten mal nen Teppich von Vorwerk mit Schaumstoffrücken. Am Ende einer Treppe, wo er besonders belastet wurde, bildeten sich auch solche Dellen. Der Schaum Stoff war zu Pulver zerfallen, und hatte kleine Häufchen gebildet.
neben diesen hervortretenden Häufchen gab es natürlich auch Löcher, wo Material fehlte.

Wenn es arg stört, und man den Teppich nicht entfernen will, könnte man mit nem Teppichmesser kleine Schnitte machen, und das Zeug raus saugen.

Ich hatte zunächst auch erst mal an den Teppichboden gedacht.

Wenn es einen Wassserschaden gegeben hätte, wüsste die Mutter das doch. Und dass da eine Wasserleitung im Estrich so weit oben liegt, halte ich für unwahrscheinlich.

Anstatt irgendwelche nachvollziebaren Reparaturversuche vorzunehmen, würde ich erst den Vermieter verständigen.

Aber würde das nicht auch irgendwie „knirschen“?

Nein, nur meine Vermutung.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. :wink:

Nein, aber dann wäre doch entweder der Teppichboden nass geworden oder beim Nachbarn drunter oder an einer anderen Stelle wäre Wasser ausgetreten, oder? Das hätte sich nicht nur bei meiner Mutter im Flur ausgebreitet.

Nun ja, „längst“ … wie gesagt, vom Wasserschaden gehe ich nicht aus, und 3 Monate finde ich jetzt nicht so arg lang, zumal es meine Mutter gar nicht stört. Mich haben die Beulen schon genervt, als ich für 2-3 Tage dort war. Hätte ich jeden Tag mehrfach drüber laufen müssen, hätte ich schon längst dem Vermieter Bescheid gesagt.

Das Problem ist, ich bin knapp 200 km entfernt, und meine Schwester, die eigentlich vor Ort ist, „hat keine Zeit“. Ich habe sie heute gefragt, als ich schon den Heimweg angetreten habe, ob nicht mal mein Schwager die Fußleisten lösen könnte, um vorsichtig nachzuschauen, ob man etwas sieht, aber das hat sie dankend abgelehnt. :unamused:

Das wäre evtl. auch eine Möglichkeit, um festzustellen, was das überhaupt ist, wenn das mit den Fußleisten zu umständlich erscheint. Der Teppichboden ist so eine Art Schlingenteppich, so ein Schnitt fällt auch nicht besonders auf, und da der Teppichboden die besten Jahre schon hinter sich hat, wäre das auch nicht so tragisch. Tja, spätestens in den Osterferien werde ich mich wohl darum kümmern (müssen) …

Was soll man an einem Teppichboden „fehlbehandeln“?

Gruß
Christa

Das liegt an der Phantasie des Vermieters.

Meine ehemalige Vermieterin hat mir mal, als es hereinregnete gesagt: „Als ich da wohnte, hat es nicht reingeregnet. Wenn es bei Ihnen reinregnet, haben Sie das Dach nicht gepflegt.“

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hi,

gute Frage. wie gesagt: nachguggen > raten.

Ob und wie sich ein Wasserschaden bemerkbar macht, liegt nicht zuletzt an den örtlichen Gegebenheiten. Davon ist eher wenig bekannt.

Offensichtlich macht man sich ja Gedanken. Und zu Prüfen, ob es nur der Teppich ist, ist geradezu lächerlich leicht.
Es wäre dem Vermieter gegenüber schon irgendwo fair, wenn man ihm schon nix sagt, auszuschließen, dass es etwas ist, was größer wird und mehr Kosten verursacht als jetzt.
Vergleich es mit einer verrosteten Stelle am Auto. Anfangs reicht Überlackieren, später muss man das Teil eventuell ersetzen.

Es gab mal nen Fall, da war ein WC-Abwasserrohr ein ganz kleines bissl undicht. Das hat niemand bemerkt, muss Monate so gewesen sein.
Hinterm Spülkasten ist das Wasser dann unter den Estrich gelaufen und hat da die Wasserleitung geärgert. Irgendwann war die durchgerostet und dann hat mans gemerkt.
Was ich Sagen will: kleine Schäden können größere auslösen.

Mich beunruhigen eher weniger die Dellen und Beulen. Ein heben des Estrich im Türbereich ohne sichtbare Dellen am Teppich (also ein verschieben des Rückens) ist seltsam.

Wenn es tatsächlich nur der Teppich selbst ist, der sich auflöst, wäre das die mit Abstand beste Fehlerquelle, da unkritisch.

An der Eingangstür wird man doch den Teppich anheben können. Da kann doch bestenfalls eine Leiste aufgeschraubt sein oder er läuft stumpf gegen einen Anschlag.
Wenn der Teppich übernommen wurde, würde man also diesen erstmal ausschließen. Auch weil es eben relativ schnell geht und man dann auch schlauer ist, was den Untergrund und die Ursache angeht.

grüße
lipi

ICH ja, meine Mutter nein. :unamused: Wie gesagt, spätestens in den Osterferien werde ich mich aber auf jeden Fall kümmern, wenn meine Schwester bis dahin nichts macht.

Ob sich der Estrich da gehoben hat, weiß ich nicht, was ich weiß, ist halt, dass die Tür nur noch schwer zugeht. Auf geht sie komischerweise leichter als zu.

An der Tür ist zwar nur so eine aufgeschraubte Leiste, das stimmt, aber dort habe ich auch keine Dellen bemerkt, deswegen würde ein Abschrauber jener Leiste vermutlich nichts bringen. Wie gesagt, die Dellen sind eher tiefer im Raum.

Und ja, wenn es nur der aufgelöste Teppichboden wäre, wäre das wirklich das kleinste Problem! Im Gegenteil, das wäre endlich DIE Gelegenheit, einen besseren Bodenbelag zu verlegen. :smile:

Viele Grüße
Christa

Das du einen Wasserschaden so kategorisch ablehnst ist für mich nicht nachvollziehbar. Klar ist, dass keine Wasserrohrbruch vorliegt. Aber ein winziger Wasserzufluss in Wand oder Decke kann in der Praxis immer mal möglich sein.
Ursache kann eine meterweit entfernte undichte Stelle sein und auch Risse in der Fassade oder eine kürzlich vorgenommene Hausisolierung (Stichwort Taupunkt) können sich da bemerkbar machen. Bei mir im Haus führte z.B. eine über die Jahre ‚zugewachsener‘ Bogen in der Abflussleitung zu Rückstau und dadurch widerum trat an einer Muffe etwas Wasser aus.
Wenn sich unter dem Estrich eine Holzbalkendecke befindet und in diese Wasser eindringt, könnte dies vieles erklären …

Nebenbei: Bist du dir denn absolut sicher, dass sich an den fraglichen Stellen ein Estrich befindet?

Du schreibst doch, dass da ´ne Fußbodenheizung ist und schließt das trotzdem aus??? Das kann ein winziges Loch in einer der verlegten Leitungen sein und da fließt so schnell nix in den Teppichboden. sondern erstmal in den Estrich.

Doch, das ist arg lang und wenn der VM dann doch mal benachrichtigt werden sollte, würde ich darauf verzichten ihm mitzuteilen, dass der Schaden schon seit… bekannt ist. ramses90

Ich habe geschrieben, dass KEINE Fußbodenheizung ist.

@littlepinguin(damit du auch über die Antwort benachrichtigt wirst)

Ja, jetzt bin ich mir absolut sicher, ich habe gestern den Teppichboden entfernt.

Es WAR nämlich der Teppich, bzw. seine Unterseite. Das waren aber teilweise schon keine kleinen Häufchen mehr, sondern Riesenhaufen!

Vermieterin werden wir deshalb natürlich nicht (mehr) belästigen. :wink:
Jetzt habe ich aber noch das Problem, dass großflächig Teppichkleber auf dem Estrich ist, aber natürlich nicht ganzflächig (sonst hätte das nicht weiter gestört). :frowning:

Gruß
Christa

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