Bewässerungssack läuft nicht ab

Hallo,
habe einen Bewässerungssack für Bäume gekauft. Nach drei funktionierenden Einsätzen (Befüllung mit Leitungswasser) läuft er nicht mehr ab. Schütteln und „zupfen“, wie das empfohlen wird, ist wirkungslos. Vermutlich haben Schwebeteilchen im Wasser die kleinen Löcher vrstopft. Die Löcher wieder frei bekommen halte ich für aussichtslos. Evtl. neue Löcher mit einem spitzen Gegenstand machen (Nadel oder dergleichen)??

Na ja, dass die Löcher sich im Null-Komma-Nix, mit dem im Leitungswasser enthaltenen Kalk, früher oder später zusetzen, liegt in der Natur der Sache.
Dazu kommt noch die Winzigkeit der Löcher, denn selbst wenn er richtig funktioniert, kommt nur ein Bruchteil des Wassers im Boden an, weil der schon beim Austritt des Wassers anfängt zu verdunsten.
Betrachte die Dinger als Kundenverarsche! Sind die Dinger wenigstens abbaubar?
Was spricht dagegen, wenn man schon mit Schlauch bis an den Baum kommt,
den auch damit zu bewässern?
ramses90

es gibt so gut wie keine Böden, bei denen die Mengen von Wasser, die ein gepflanzter Baum benötigt, mit dem Schlauch gegeben nicht größtenteils oberflächlich ablaufen und eben nicht in den Wurzelbereich des Kandidaten gelangen.

Wo der Sack steht, verdunstet kein Wasser - die Technik der Tropfbewässerung ist seinerzeit in Israel entwickelt worden, um mit dem wenigen vorhandenen Wasser Obst und Gemüse erzeugen zu können, ohne dass die Böden oberflächlich versalzen. Heute lebt der gesamte Obst- und Gemüseanbau in Andalusien von dieser Technik.

Die Poren am Boden des Sacks sind ungefähr so groß wie die in einem Perlschlauch. Die setzen sich nach etwa fünf Jahren intensiver Nutzung bei stark eisen- und kalkhaltigem Brunnenwasser so langsam zu (eigene Beobachtung).

Wenn ein Bewässerungssack nach kurzem Einsatz nicht mehr läuft, ist irgendwas im Wasser, was sich als Schlamm am Boden des Sacks absetzt. Mit solchem Wasser kann man ihn kaum einsetzen - allenfalls, indem man eine Art Lochung anbringt - dabei muss man aber höllisch aufpassen, bereits Stricknadelformat ist viel zu grob.

Schöne Grüße

MM

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Vielen, vielen Dank für die superschnelle Antwort. Werde mit einer Stecknadel beginnen und dann langsam steigern.
UF

Neuanpflanzungen haben üblich ein Bewässerungsrohr mit eingegraben (Dränagerohr) was eben nicht oberflächlich abläuft sonder das Wasser dorthin bringt wo es gebraucht wird.

Das ist nicht nur in privaten Gärten einigermaßen unüblich, sondern wird auch in kommunalen Anlagen von der Technik „Wassersack“ verdrängt - leicht zu verstehen, wenn man sich vor Augen führt, was in kommunalen Gartenbetrieben ein halber Manntag kostet…

Ich habe diese Technik nicht weiter gekannt, auch weil bei mir im Garten die gesamte Bewässerung mit Perlschläuchen läuft und Baumpflanzungen zur Pflanzzeit im November stattfinden. Aufgefallen ist sie mir beim Stadtraumservice Mannheim, wo sie seit ein paar Jahren ausschließlich angewendet wird. Der Aufwand für das Material dürfte recht ähnlich sein, und die Personalkosten pro erfolgreich eingewurzeltem Baum einen Bruchteil ausmachen.

Schöne Grüße

MM